Borussia Dortmund

Dienstag afaik

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Nette Analyse, was ich noch frappierend fand und in der Berichtserstattung nur eine untergeordnete Rolle spielte, war die völlige Ungefährlichkeit der BVB Ecken. Wie stellt sich das denn mit Blick auf die Saison dar?

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Schade das sie das Finale nicht gewonnen haben sie waren mindestens 70 Minuten die bessere Mannschaft und nach dem Gegentor kam ein deutlicher Bruch.
Zu Edin Tersic bleibt es dabei, das erst Jahreende 2024 drüber entschieden werden soll den Vertrag zu verlängern? Wenn ja finde ich das eine gute Entscheidung.

Und zu Nico Schlotterbeck kann er in Dortmund glücklich werden? Er war ja jetzt der Spieler mit den meisten Minuten und hat eine gute Sasion gespielt. Ich war oft der Meinung das er in Deutschland und Dortmund zu kritisch gesehen wird und ein Wechsel ins Ausland ihn gut zu Gesicht stehen würde (zum Beispiel Liverpool).
Kann sich das noch ändern das auch in Dortmund erfolgreich wird, denn er hat die Anlagen für einen der besten Verteidiger der Welt zu werden.

Liebe Grüße Jan

Wer in Dortmund spielt denn auf der Position und in dem System, in dem er sich am wohlsten fühlt? Das wäre so die Frage wie beim Bayernschwerpunkt: Wer ist derjenige Spieler, um den man die Mannschaft und die Spielidee aufbaut. Ich sehe da keinen.

Von den Säulen der Mannschaft, die noch eine Zukunft beim BVB haben dann sprechen wir ja von:

Kobel, Schlotterbeck, Can (?), Sabitzer, Brandt, Füllkrug, aber wer von denen ist in 3 Jahren auch noch da, dann ist man bei Brandt und Schlotterbeck, aber können die das tragen oder sind sie eher Teil der Basis aber nicht die Säule.

Ich würde behaupten, es kam nicht erst nach dem Gegentor zum Bruch. Knackpunkt war schon kurz vorher die Adeyemi-Auswechslung. Das klingt vielleicht erst einmal komisch, weil Adeyemi ziemlich glücklos war, aber seine Laufwege in die Spitze und die Möglichkeit, den Ball hinter die Kette zu lupfen, haben danach gefehlt. Damit hatte sich der BVB seines besten (und gefühlt einzigen effektiven) Mittels im Offensivspiel beraubt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Ecke zum 1:0 nicht - neben anderen Fehlern - daraus entsteht, dass Reus im Umschaltspiel langsamer ist als Adeyemi, gar nicht erst zum Ball startet, sondern ihn Sancho überlässt und der wegen des langsameren Reus auch den (natürlich auch noch schlechten) Fehlpass spielt.

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Am Ende hat Real schon in der Halbzeit umgestellt und Dortmund den Ball gelassen und sich auf die Ecken konzentriert, die alle gleich kamen, ergo war es eine Frage der Zeit, wann er reingeht. Hätte auch erst 80. Minute sein können, erst nach dem 1-0 hat man gemerkt, dass Real sie ganz anders presst, weil sie wissen, jetzt müssen sie reagieren.

Jetzt habe ich doch noch ein paar Minuten Zeit um vielleicht etwas Input für den Royale zu schreiben und weiß garnicht wo ich anfangen soll, weil es einfach so viel zu dieser Saison gibt, was irgendwie relevant ist. Ich versuche einfach mal möglichst chronologisch die Aspekte die mir besonders wichtig erscheinen abzuarbeiten.

1. Kaderzusammenstellung
Logischerweise fängt die Saison immer vor der Saison mit der Kaderzusammenstellung an. Hier gab es bekanntermaßen einige Veränderungen im Vergleich zur Vorsaison, die man wohl als ziemlich gut bewertete, weshalb man lediglich punktuelle Ergänzungen zum Kader vornehmen wollte, vornehmlich auf den Positionen die durch die Abgänge von Guerreiro und Bellingham frei wurden.

Hier holte man Bensebaini, Sabitzer und Nmecha, kurz vor dem Deadlineday holte man dann noch Niclas Füllkrug, als man bemerkte, dass Sebastien Haller nicht an die Form & Fitness aus der vorgegangenen Rückrunde anknöpfen kann.Diese Transfers wurden nun schon in aller Ausführlichkeit durchdiskutiert und zurecht kritisch beleuchtet, da zu diesem Zeitpunkt kein Transfer wirklich überzeugend war.

Füllkrug hat seine Rolle mittlerweile sehr gut gefunden, jedoch merkt man immer wieder in Spielen, dass ihm die Qualitäten für das gewünschte Niveau dauerhaft doch fehlen, einen Punkt den auch Terzic in einem Interview äußerte und seine generelle Unzufriedenheit über die Qualität der Stürmer ebenfalls beklagte.

Marcel Sabitzer agierte in der Hinrunde noch tiefer in einem 4-2 Aufbau neben Emre Can, eine Rolle die er zwar vorher schon bei Bayern und Manchester spielte, allerdings merkte man auch, warum er dort und auch die Vereine mit ihm nicht zufrieden wurden, denn es ist nicht seine beste Rolle. Besser wurde es dann in der Rückrunde bei ihm, als man ihn vermehrt eine Reihe weiter vorne einsetzte, von wo aus er besser die Tiefe attackieren und mehr zwischen den Linien des Gegners agieren konnte. Darüber hinaus kamen hier seine Stärken im Gegenpressing deutlich besser zur Geltung.

Bleiben noch die beiden größten Enttäschungen: Felix Nmecha und Ramy Bensebaini. Bei Nemcha sieht man in Phasen immer wieder was man sich von ihm erhofft. Allerdings sind es immer wieder nur einzelne Aktionen, insb. wenn er seine Athletik mit Ball auf den Platz bringen kann. Auf Dauer gesehen fehlt es m. A. n. jedoch am Verständnis von Räumen sowohl offensiv als auch defensiv, einem generellen defensivem Bewusstsein, der Zweikampfführung etc. Hierüber hatte ich mit Max auch vor der Saison kurz geschrieben, an der Beurteilung hat sich auch nach dieser Saison wenig geändert, die dazu noch sehr von Verletzungen gezeichnet war.

Es bleibt mir nach wie vor ein Rätsel wie man für diesen Spieler, der bisher eine gute Rückrunde gespielt hat, so viel Geld zahlen konnte und was genau man in ihm gesehen hat außer den athletischen Fähigkeiten. Denn davon ab ist auch er nicht der Spieler, der das Spiel neben Can auf der Doppelsechs aufbaut und strukturiert.

Dazu sehen ihn viele noch als absolut Entwicklungsfähig und einen potenziellen 100 Mio Plus Transfer. Ich bin hier sehr viel kritischer, insb. auch weil bei ihm manchmal so getan wird als wäre er noch 20. Er ist allerdings 23 Jahre und wird in diesem Jahr noch 24. In der Regel sollte man in diesem Alter auf seinen Peak zugehen. Nmecha hat hingegen Schwierigkeiten auf den Platz zu kommen und hat - wie schon gesagt - eine Rückrunde die gut war, auf die man aufbauen kann.

Von Bensebaini hat man sich eine bessere defensive Absicherung erhofft im Vergleich zu Guerreiro, etwas was komplett danebenging. Noch dazu bietet er nicht annähernd das Maß an spielerischer Qualität wie sein Vorgänger.

2. Emre Can my Captain
An der Stelle gehört auch diese Thematik sicherlich nochmal kurz genannt. Denn die ganze Symbolik von Can als Kapitän von Terzic, der zuvor eine gute Rückrunde gespielt hatte und für den damals der Wunschtransfer von Kehl abgesagt wurde, sagt sehr viel aus. Die falsche Beurteilung von Leistungen, eine schlechte Kaderplanung, die internen Streitigkeiten und Unstimmigkeiten. Für all das steht Emre Can symbolisch als Kapitän. Später kamen noch die spielerischen Defizite hinzu, die maßgeblich in ihm begründet sind. Sagen wir mal so: eine unglückliche Entscheidung mit Ansage.

3. Hinrunden-Struggles
Die Hinrunde begann dann holprig. Die Schwächen die im Vorfeld ausgemacht werden konnten bei Betrachtung des Kaders waren alle deutlich sichtbar. Insb. das Aufbauspiel war eine erhebliche Schwäche, man schaffte es hier weder Strukturen zu etablieren noch die Abgänge von Guerreiro und Bellingham in diesem Punkt zu kompensieren.

In der Vorbereitung sprach man häufig davon, dass Bellingham nicht durch einen Spieler zu ersetzen sei, sondern man das auf verschiedene Schultern verteilen will. Hier hatte ich zeitweise ein wenig das Gefühl, dass man sich dachte man kann mit 12 Spielern spielen.

Die strukturellen Probleme wurden im Laufe der Hinrunde dann auch häufig dargestellt und diskutiert und von verschiedenen Teams offengelegt. Ein emotionaler Wendepunkt war sicherlich das Heimspiel gg Heidenheim am dritten Spieltag. Nach zwei grottenschlechten ersten Spielen gegen Köln und in Bochum führte man zur Halbzeit verdient mit 2-0. Nach der Pause lief Heidenheim dann mannorientiert an und der BVB bekam richtige Probleme gegen ein Heidenheim, dessen Saisonverlauf man damals so noch nicht abgesehen hat. Nach dem Spiel dann ein ziemlich deutliches Pfeiffkonzert.

In der Folge blieb es unangenehm, da sich das Spiel der Mannschaft kaum verbesserte. Im Verlauf der Hinrunde konnte man keinen überzeugenden Sieg einfahren, kein Spiel wirklich deutlich beherrschen, sondern gestaltete viele Spiele knapp und konnte diese gewinnen. Zum Teil auch mit erheblichem Spielglück. Kurz vor Ende des Jahres kamen dann fünf Wochen mit den Top 4 hintereinander, lediglich unterbrochen vom Heimspiel gegen Gladbach.

Stellte sich Watzke vor diesen Wochen noch auf die JHV und verkündete mit „analytischem“ Blick auf die Kritik, dass man vor Leipzig steht. Es folgte eine 0-4 Heimniederlage gegen Bayern, eine schallende 1-2 Ohrfeige beim VfB, (Gladbach), ein unfassbar glückliches 1-1 in Leverkusen und eine 3-2 Heimniederlage gegen Leipzig.

Spätestens nach diesen Wochen wusste jeder, dass man erhebliche Probleme hat, die man nicht mehr leugnen kann. Insb. die beiden Spiele gegen Stuttgart (BL + Pokal), Leverkusen und Bayern waren für viele der notwendige Augenöffner.

Mit einem 1-1 gegen Mainz und einem ähnlichen Bild wie schon beim Heidenheim-Spiel verabschiedete man sich dann in die Winterpause. Es folgten Analysen und Besprechungen, Terzics und Kehls Zukunft waren zu diesem Zeitpunkt zweifelhaft.

4. Alles Neu macht der Januar
In diesen Analysen einigte man sich dann auf eine weitere Zusammenarbeit, allerdings wurde das Trainerteam mit Nuri Sahin und Sven Bender als Co Trainer jeweils für die offensive bzw. defensive verstärkt.

Dabei schrieb Nuri Sahin später bei Coaches Voice:

After two and a half years with Antalyaspor, when the offer came from Dortmund, I really had to think for the first time. I didn’t see myself as an assistant coach.
I still don’t see myself as an assistant, because I want to be a head coach. But Borussia Dortmund is a different case for me. This is my club, my city and part of my own story. And the club was struggling, with problems in the first half of the season.

Zum Verhältnis mit Edin Terzic schreibt Sahin:

I had a few very good conversations with the coach, Edin Terzic. He is a good friend of mine, also very open-minded, and he helps me a lot. He gives me a lot of freedom, also.
That was also part of the deal. Let’s say that there is a young coach, full of fire, full of energy. If you keep him back, I can’t help you. But Edin opened the doors so I could come here and work.

Und das er seine eigenen Punkte einbringen darf merkt man schnell. Viral gingen hier im Wintertraingslager noch Videos in denen Sahin mit den Akteuren am Aufbauspiel pfeilt, etwas was nicht sofort erfolgreich aussieht, allerdings erfolgte insbesondere in dieser Phase häufig eine Umstellung in einen 3-2 Aufbau mit Can zwischen den IV und Maatsen als einrückenden AV. In einem Interview mit Sky Sport England erklärte Sahin später:

„For example, the most trending thing in football right now is the build up with a three and a two. This is trending amazingly right now, many clubs are playing in this style, which I also like a lot. I always thought it would be something that is hard to defend against.“

Hier wird m. E. n. schon deutlich, dass Sahin Ideen eingebracht hat und auch das Vertrauen innerhalb des Trainerteams vorhanden ist so eine Idee eines neuen Assistenten umzusetzen.

Bezüglich seines generellen Spielstils sagt Sahin im selben Interview:

He wants his team to have the ball and he wants his team to press. And he wants to see it every single time. „You could always see that we had a plan. Sometimes it worked and sometimes it did not, but there was a plan and that is important for me.“
It is what draws him to the work of Gian Piero Gasperini at Atalanta. „I watch a lot of their matches.“ And to Roberto De Zerbi’s Brighton. „I am watching them very carefully.“ He has been an admirer from the outset, still recalling De Zerbi’s first game in charge.
It is an eclectic mix of influences. There is always Klopp, of course. „One of the best coaches in terms of gegenpressing.“ And Tuchel. „Dominating the ball with positional-play principles.“ But the former Real Madrid player looks to a Barcelona legend for inspiration too.
„For me, the benchmark will always be Pep Guardiola because in almost every season of his coaching career he has implemented something new into world football,“ he says.

Auch hier sind einige Elemente - zumindest in geringer Dosis durchaus erkennbar. Der Punkt des flachen Herausspielens wurde in der Rückrunde deutlich besser, man war nicht mehr so schnell so fokussiert auf einen langen Ball auf Füllkrug oder Diagonalbälle von Schlotterbeck.

Jedoch muss man auch hier feststellen, dass dies nicht auf dem qualitativen Niveau umgesetzt wurde, welches man sich wünschen kann. Häufig brachte man sich durch schlechte Strukturen oder schlechter Passqualität trotzdem in schlechte Situationen (Riesenchance Kleindienst beim 0-0 in Heidenheim, das Atletico Tor im Hinspiel des Viertelfinals, das 2-0 von Mainz). Natürlich ist diese Spielweise immer mit Risiken verbunden, allerdings kann man diese durch bestmögliche Strukturen, einem vorhandenen Spielverständnis der Akteure auf dem Feld sowie einer entsprechenden Passqualität minimieren.

Und genau an dieser Stelle merkt man beim BVB noch, dass man diese Elemente in einem 2-Wöchigem Trainigslager im Winter einstudiert hat. Inwieweit man das ganze im Sommer verfeinern kann und anschließend richtig beurteilen kann, hängt nun auch davon ab, ob Nuri Sahin bleibt.

Weitere zwingend erforderliche Neuerungen waren die Leihen von Ian Maatsen und Jadon Sancho. Beide brachten eine Dimension in das Spiel des BVB, welches in der Hinrunde nicht vorhanden war und fehlte.

Mit Maatsen holte man einen Linksverteidiger, der erheblich zum besseren Aufbauspiel beiträgt. Sowohl auf den Außen in einem 4-2 Aufbau, als auch invers in einem 3-2 Aufbau. Die Ballsicherheit und Dynamik haben dem BVB erheblich geholfen den Abgang von Guerreiro in der Rückrunde nahezu zu vergessen. Dies war in der Hinrunde mit Bensebaini nicht der Fall.

Mit Jadon Sancho holte man dann noch einen echten Flügelspieler. Ein Profil welches man in der angedachten Startformation mit Malen und Adeyemi nicht hat. Beide sind vor dem BVB als agilerer Stürmer eines Zweiersturms aktiv gewesen. Die Flügelrollen liegen beiden nicht. Lieber ziehen beide in den Halbraum und oder die Tiefe.

Mit Sancho war nun ein Flügelspieler im Kader der auch dort wirklich agiert. Der eine gewisse Spielmacherqualität von dieser Position einbringen konnte, was vor allem im Zusammenspiel mit Maatsen, wenn dieser von der linken Seite durch den Halbraum gehen konnte, sehr gut ausgesehen hat in Teilen.

5. Abschiedstouren
Im Rahmen des Wintertraingslagers kündigte Watzke dann seinen Rückzug aus der Geschäftsführung an. Da in der Rückrunde schnell klar war, dass man sich maximal um den vierten Platz mit Rasenballsport streiten wird, wurden die Diskussionen bzw. Spekulationen um die Nachfolge von Watzke immer größer. Als dann die Lösung präsentiert wurde, kam ca. 10 Tage später die Verkündung, dass der auslaufende Vertrag von Marco Reus nicht verlängert wird. Offen ist aktuell noch die Zukunft von Mats Hummels. Generell standen hier zum einen die Spieler im Fokus, allerdings auch immer wieder die Trainerfrage.

Denn sowohl Reus als auch Hummels wird ein schlechtes Verhältnis zu Terzic nachgesagt. Hummels kritisierte Terzic mehrfach öffentlich, Reus soll intern gegen Terzic gewesen sein, etwas was beide bis zuletzt bestritten haben.

6. Trainerfrage
Mit diesen Diskussionen schwingt auch immer die Trainerfrage einher, die sich seit dem Winter zwar beruhigt hat, allerdings immernoch vorhanden ist. Denn Edin Terzic konnte die Fragen an sein Spiel nicht nachhaltig beantworten. Zwar wurde der Aufbau besser und das Spiel generell strukturierter, allerdings war dies im Vergleich zur Hinrunde auch nicht schwer und vor allem ist man nach wie vor nicht auf einem Niveau, welches man sich selber erhofft.

Mit dem fünften Platz in der Bundesliga steht in sehr vielen Belangen die schlechteste BVB Saison seit langer Zeit. In den letzten Jahren waren nur die letzte Klopp-Saison aufgrund einer katastrophalen Hinrunde und die Peter Bosz / Peter Stöger Saison schlechter.

Überdeckt wird diese Saison durch die grandiose Champions League Saison. Allerdings würde ich mir hier eben genau dieses analytische Herangehen wünschen, welches häufig angesprochen wird. Hier kamen jedoch sehr viele Faktoren zusammen. Zum einen Gegner die selber den Ball haben wollten und sich tendenziell eher tief fallen gelassen haben als hoch zu pressen, was dem BVB entgegenkommt, das nötige Spielglück, denn man hatte insg. 12 Alutreffer gegen sich, das zweitmeiste Team hatte 6, eine Zahl die man alleine in beiden Spielen gegen Paris erreichte. Hinzukommt, dass viele entscheidende Situationen einfach glücklich für den BVB verlaufen sind:

  • Newcastle trifft im Heimspiel aus größten Chancen das Tor nicht
  • Newcastle spielt im Rückspiel verletzungsbedingt mit einer halben B Elf
  • In Mailand verschießt Milan einen Elfer, kurz später bekommt und verwandelt man selber einen
  • Gegen Eindhoven verschießt de Jong frei vor Kobel in der Nachspielzeit das 1-1, stattdessen macht Reus kurz später das entscheidende 2-0
  • Atletico verpasst mehrfach knapp im Hinspiel das 3-0, stattdessen trifft Haller noch nach einer abgefälschten Vorlage zum 2-1
  • Paris vergibt in beiden Spielen beste Chancen trifft 6 Mal Alu und der BVB macht die wenigen Chancen die man hatte quasi eiskalt rein. @Taktikfuchs123 schrieb auf Twitter hierzu

Nimmt man die Expected-Goals-Werte von @fbref als Maßstab, lag die Wahrscheinlichkeit für keinen Pariser Treffer in beiden Spielen bei 0,3%.

Ich will damit nicht alles auf den Faktor Glück reduzieren, denn davon brauchst du als BVB in der CL bei diesen Gegner einfach auch welches. Doch am Ende ist man in diesen Wettbewerben, gerade als Außenseiter immer davon abhängig, dass solche Momente für dich laufen und nicht gegen dich. Dieses Glück hatte der BVB in der vergangenen Saison.

Hierzu gehört auch, dass Edin Terzic in der Champions League einen unfassbar guten Job gemacht hat. Generell sehe ich eine unfassbare Stärke bei ihm in den defensiven Anpassungen auf die jeweiligen Gegner, was auch zu seiner vorherigen Scouting Tätigkeit passt. Dies kam insb. in der CL zum Ausdruck, da man dort entsprechend agieren konnte. Das wird aber gegen Augsburg, Bochum, Kiel, Heidenheim, Sankt Pauli, Bremen etc. nicht der Fall sein.

Was ich damit deutlich machen möchte: Ich halte die Champions League (und auch den DFB Pokal) für die falschen Wettbewerbe um hier einen Trainer und dessen Arbeit beim BVB zu beurteilen. Vielmehr sollte der Fokus auf die Bundesliga liegen. Wie schafft man es dort Spiele zu gestalten, wie erfolgsversprechend ist dieser Ansatz. Hier bestehen bei Terzic jedoch deutliche Defizite, die sich der BVB eigentlich nicht erlauben kann.

6. Der Ausblick
Aufgrund der o. g. Fragestellungen wird es spannend im Sommer. Der BVB wird einige Abgänge verkraften müssen / wollen, dazu sind einige Fragen hinsichtlich der Zukunft noch offen. Dies gibt der neuen sportlichen Führung einige Hausaufgaben an die Hand.

Aus der Startelf des CL Finals sind aktuell Ian Maatsen, Jadon Sancho nicht mehr dabei. Dazu verlässt mit Marco Reus einer der Einwechselspieler den Verein. Fraglich ist die Zukunft von Mats Hummels. Damit hat man mindestens 4 Baustellen.

Hinzu kommen die die Abgänge von Marius Wolf, Mateu Morey und Fragezeichen hinter Niklas Süle, Gio Reyna, Donyell Malen, Sebastien Haller, Youssoufa Moukoko.

Das sind insg. 10 Personalien, bei denen man agieren muss / wollen wird im Sommer. Da stellt sich die Frage, ob man überhaupt noch eigene gewollte Akzente setzen kann. Ich könnte mir bspw. gut vorstellen, dass Adeyemi in jedem anderen Sommer bei passenden Angebot ein Verkaufskandidat wäre um hier einen passenderen Spieler zu holen. Ob man sich diese zusätzliche Baustelle im Sommer freiwillig aufmacht halte ich für sehr fraglich.

Auch die Baustelle Trainer wird, wenn ich ehrlich bin, vermutlich wieder früher aufgehen. Aufgrund der o. g. Stärken von Terzic und dem bisher gesehenen, fehlt mir die Zuversicht einer guten Hinrunde auf einem spielerisch ansprechendem Niveau. Ich bereite mich innerlich eher auf die bestehenden Probleme vor und einer erneuten intensiven Trainerdiskussion im Spätherbst.

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Zu Rheinmetall:

Das man sich ja gegen Putin verteidigen müsse, ist ein Strohmann. Niemand wirft Rheinmetall vor Waffen an die Bundeswehr oder Ukraine zu liefern. Die Waffenlieferungen an Saudi-Arabien et al werden dadurch aber nicht reingewaschen.

Zum UCL-Finale:

  • Eigene Ecken zu harmlos. Mir schien das von Real schon so gescouted, denn die haben sich oft nicht einmal Mühe gegeben eine Ecke zu vermeiden. Die waren sehr sicher, dass das harmlos ist.
  • Ich hatte auch den Eindruck, dass mit der Reus-Einwechslung die Statik gekippt ist.
  • Komplett verloren hatte Dortmund als das komplette Mittelfeld durch Stürmer ersetzt wurde. Ich verstehe nicht warum Trainer das inner noch machen statt wie Pep, Leverkusen et al cool zu bleiben und weiter struckturiert anzugreifen.

Doch auch die Vorwürfe gibt es (in einem relativ kleinen Teil der Bevölkerung), die kommen nur in der breiten veröffentlichten Debatte nicht vor, sodass sie natürlich nur als Totschlagsargument gewürzt mit moralischer Erpressung funktionieren sollen.

Sehe ich auch so. Terzic hat sich vercoacht, wie @Hagi ja schon geschrieben hat. Wobei ich den Fehler nicht darin sehe, dass Adeyemi ausgewechselt wurde, sondern darin, dass nicht Brandt und Adeyemi gleichzeitig ausgetauscht wurden und Reus dann die Brandt-Position übernehmen hätte können. Adeyemi war deutlich platt und hätte so oder so ausgewechselt werden müssen. Im Übrigen finde ich aber, umso mehr ich darüber nachdenke, dass ich die Entscheidung, Brandt so lange auf dem Feld zu lassen, immer weniger nachvollziehen kann. Es war eindeutig (mal wieder) kein Brandt-Tag, die Standards schlecht, Laufwege und Aktionen teilweise unglücklich.

Zu Rheinmetall noch zwei Dinge:

Zum einen die Stellungnahme der Fanabteilung, die die Darstellung des Vereins hinsichtlich des Einbeziehens der Fans in ein etwad anderes Licht stellt:

Und zum anderen das Banner von The Unity im Rahmen des CL Finals. Ich denke die untere Tapete lässt auch darauf schließen, dass da ggf noch etwas golgen wird.

Schau ich mit evtl die Tage mal an. Hab aber gerade noch andere Sachen an denen ich arbeite und will mir auch einige Fußballfreie Tage vor EM und Copa nehmen :smile:

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Terzic nicht mehr Trainer in Dortmund ?!? Stimmt das, habe ich gerade bei T-Online gelesen. Kicker meldet noch nix.

Sky geht auch davon aus, dass das stimmt (bzw. dass Terzic seinen Rücktritt angeboten hat und jetzt darüber entschieden wird - wobei die Anwesenheit des Justiziars dafür spricht, dass schon gleich ein weiterer Vertrag gemacht werden soll - ob für Terzic oder den Nachfolger, evtl. Sahin, sei mal dahingestellt).

Edit: Jetzt auch vom BVB bestätigt.

Jetzt meldet es auch der Kicker. Terzic nicht mehr Trainer des BVB - Wird Sahin Nachfolger? - kicker

Eilmeldung bei Zeit Online.

…ganz schön ruhig hier. Sind die BVB-Fans erstmal verstummt ? Ich dachte, ich lese heute morgen schon viele Posts zu dem gestrigen Beben im Verein.

Ich persönlich empfinde es nicht als Beben, da mir die ganze Terzic-Story mit der Überbetonung, wie sehr er Borusse ist, zum Hals raus hängt. Trotz der sportlichen Ergebnissen (Fastmeister, CL-Finale) sind das für mich persönlich zwei verlorene Jahre, der sogar mit einen sportlichen Rückgang des BVB einhergeht. Das man es am Ende nicht geworden ist, die Bayern vom Thron zu stürzen, nachdem man in den 10 Jahren es am nähesten dran war, sorgt auch ein bischen für Ernüchterung. Auch die vermutliche Nachfolge mit Sahin haut mich nicht aus den Socken, der ist leider auch eine Wundertüte, von dem man nicht weiß was man erhält.

Der spielerische und kadertechnische Abstieg ist ja schon relativ häufig Thema, aber ich finde auch die Aktienentwicklung spannend. Selbst nach dem Coronaschock ist die Entwicklung eindeutig und selbst ein CL-Finale-Hoch ist gar nicht mal so groß.

Sahin wurde gerade als neuer Cheftrainer des BvB bestätigt.

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Wie gesagt eine Wundertüte, aber passt zu den Trainerentscheidungen seit der Favre-Entlassung…