Eigentlich genau das, was wir auch schon immer gesagt haben:
Kevin Trapp schwört Eintracht Frankfurt ein
Mehr Leidenschaft, weniger Taktik. Es braucht mehr Intensität und nicht nur ein wenig Fußball spielen zu wollen. Die Mannschaft lebt und weiß, worum es geht. Platz 6 und Europa ist immer noch etwas ganz ganz Besonderes. Auch früher hatten sie Probleme in der Rückrunde unter Hütter und Glasner und sie wussten damals auch nicht, woran es liegt. Aber diese Saison haben sie gute Gründe: Viele Abgänge, die Tore geschossen haben, unerfahrene Spieler ohne Bundesliga-Erfahrung, neuer unerfahrener Trainer. Jeder wusste, worauf er sich einließ, dass das hier eine Durchgangssaison wird. Toppmöller ist reflektiert und kommunikativ und weiß was er ändern muss, wenn etwas nicht direkt funktioniert und baut sie direkt im Training ein.
Auch Philipp Max rätselt über Eintracht Frankfurt
Es sind nur Nuancen, die manchmal fehlen, deshalb ist man so wankelmütig. Man tut sich schwer kreativ zu sein und Chancen zu kreieren, wenn aber das erste Tor fällt, dann geht alles einfacher. Es spielt sich vieles nur im Kopf ab. Sie sind auch nicht zufrieden, wenn es nicht so läuft. Es ist die große Kunst sich immer auf ein hohes Energielevel zu pushen. Manchmal reicht es auch einfach, für den Mitspieler mit zulaufen und mit den Grundtugenden das Spiel an sich zu reißen. Man muss seinen Mitspielern einfach mal ein gutes Gefühl geben. Man darf aber auch nicht überdrehen. Wenn man zu viel will, ist man verkrampft.
Timothy Chandler und die mahnenden Worte (fr.de)
Die Eintracht hat sich mit der zweiten Halbzeit gegen Augsburg Selbstbewusstsein geholt. Sie wollten nach der ersten Halbzeit etwas anderes zeigen. Die Pfiffe hätten sie herausgefordert und im Kopf was bewegt. Gewisse emotionale Grundsätze darf die Mannschaft nicht verlieren. Auch für den Trainer ist es ein Lernprozess und der erste Plan geht manchmal nicht auf, aber er kann sich anpassen. Es liegt auch an den Führungsspielern, die müssen mehr kommunizieren und es müssen auch neue Führungsspieler nachwachsen, er wird irgendwann auch nicht mehr da sein.
Zusammenfassend:
An sich ist eben so, dass sich alle erstmal aneinander gewöhnen müssen. Die Spieler untereinander, die neuen Spieler und die Liga, die Spieler und der neue Trainer, der Trainer und die Spieler, die Fans und die Spieler, die Fans und der Trainer. Und das alles natürlich in einem Leistungssport-Setting, wo man immer liefern muss, oder der Druck schränkt einen zusätzlich ein und man kommt in Negativserien, die man immer wieder durchbrechen muss.
Und man kann es ja leicht an der oft erwähnten Intensität erzählen. Einerseits fehlt sie komplett und man wird überrannt, oder man übertreibt es und fliegt vom Platz. Gab es diese Saison schon allzu oft. Man muss halt das Optimum finden, ansonsten geht es schief, und ohne Erfahrung weiß man die Nuancen nicht abzuschätzen. Gerade wenn man richtig Bock auf die Chance bei einem neuen großen Verein hat, da wechselt sich Euphorie und Angst einen Fehler zu machen schnell ab.
Und genauso ist es ja mit der Abstimmung mit der Spielidee (welcher Pass ist gut, welcher nicht gut, welcher Weg ist gut, welcher nicht gut), den Mitspielern, dem Umfeld, alle erwarten was von dir. Und wenn der Trainer seine Idee auch nicht komplett durchsetzen kann, ob gewisser Bedingungen, dann muss er halt auch immer wieder den Spielern etwas Neues erzählen, bzw. merkt, dass Dinge, die er machen wollte, nicht gehen. Es ist und bleibt ein Findungsprozess, der durch den Erfolgsdruck (sowohl spielerisch als auch ergebnistechnisch) nicht leichter fällt. Am Ende hilft da nur Zeit und Vertrauen auf den Weg, und die Notwendigkeit, dass im Sommer nicht nochmal alles von vorne beginnt, sondern man die Eingespieltheit hoffentlich dann im Sommer nutzen kann, den nächsten Schritt zu gehen. Dass gegen Augsburg gerade die in der Rückrunde bisher unglücklichen Spieler Buta, Ebimbe, Chaibi und Ekitiké den Unterschied gemacht haben, ist auch kein Zufall irgendwie. Die Mannschaft kann halt nicht liefern, wenn nur die halbe Mannschaft on Point ist.