Ich war nicht dabei, aber laut PK wurden 420 Auswärtskarten verkauft. Wie viele dann tatsächlich vor Ort waren, weiß ich nicht. Beim Auswärtsspiel in Baku in der Gruppenphase waren knapp 200 Fans dabei, wenn ich mich richtig erinnere, aber auch das weiß ich nicht aus eigener Erfahrung.
1 „Gefällt mir“
Wie waren denn die Zahlen bei den anderen Auswärtsspielen? Nur mal so zum Vergleich. Ich denke mal Aserbaidschan ist da Schlusslicht und nicht wirklich repräsentativ.
Ich war Auswärts in Baku dabei, ich würde mal auf ca 300 Leute tippen, die letztendlich dort waren. Die höhere 420 Ticket Aussage von der Pressekonferenz kommt durch die Auswärtsdauerkarten, die nicht alle dabei sein konnten.
Reise
Von den 300 Leuten sind ca 150 (mich eingeschlossen) mit einem von der Nordkurve12 (unabhängiger Dachverband der B04-Fans) gecharterten Flieger runtergeflogen. Es hätte um 07:30 losgehen sollen, da die eigentliche Maschine jedoch einen Defekt hatte, musste ein Ersatzflieger aus Berlin kommen, so dass es dann mit 3h Verspätung los ging. In Baku angekommen (5h Flug, +3h Zeitverschiebung) haben uns dann von der NK12 organisierte Shuttlebusse direkt zum Stadion gebracht (eigentlich geplant war aus der Innenstadt, so dass man vorher Sightseeing hätte machen können). Da die Crew 11h Erholungszeit brauchte, sind wir Ortszeit dann auch nicht um 03:30 sondern erst um 06:30 zurück geflogen (Spiel war Ortszeit von 21:45 - 23:30), so dass wir Nachts immerhin Zeit hatten noch durch die wirklich schöne Innenstadt von Baku zu laufen. Bin dann mit den Leuten, mit denen ich unterwegs war, ca um 03:30 zum Flughafen mit einem Bolt (= Uber) gefahren und hab mich da am Flughafen eine Stunde noch in eine ruhige Ecke gelegt und gedöst. In Köln gelandet sind wir dann wieder um ca 09:20, der Home-Office Arbeitstag am Freitag war dann sicher nicht der produktivste meiner Karriere 
Stadionerlebnis
Erste Auffälligkeit war, dass es Getränke, Essen und Toiletten nur außerhalb des Stadions gab und die Einlassdrehtüren direkt auf die Tribüne führten. Man konnte jedoch jederzeit das Stadion verlassen, in dem man das Ticket von innen beim rausgehen gescannt hat und konnte danach wieder mit Essen und trinken nach erneutem Ticketscan zurück ins Stadion. Um/in unseren Block war sehr viel (augenscheinlich unbewaffnete) Polizei und im gesamten Stadion im Innenbereich unglaublich viel (ebenfalls augenscheinlich unbewaffnetes) Militär als Ordnungspersonal. Alle Interaktionen, die ich aber mitbekommen habe, waren sehr entspannt und höflich. Interessant auch dass es keinerlei Body-Check Durchsuchungen gab beim Betreten des Stadions. Ich denke aber mal, dass z.b. bei einer Bengalo Fackel die Polizisten sofort die Leute rausgezogen hätten, aber man hätte hier wirklich alles mit ins Stadion nehmen können. Bierpreis war mit umgerechnet 5€ vermutlich an uns Deutsche angepasst, kann ich mir nicht vorstellen, dass es bei den Heimfans ebenfalls so teuer war, fand ich aber auch nicht so schlimm. Cola & co gabs für 1€, die Wurst im Brötchen für 2€.
Stimmung war im Stadion unglaublich gut, Qarabag hat auf beiden Seiten hinter den Toren jeweils einen „Ultra-Block“ mit Vorsänger, die Führung für die Heimmannschaft hat dann sicher ihr übriges getan, dass das gesamte Stadion extrem laut mitgemacht hat, da war es mit den 300 Auswärtsfans schwer dagegen zu halten. Von unserer Seite wurde natürlich trotzdem 90min durchgesungen, wenn es im Stadion kurz stiller war und man uns auf den anderen Rängen gut vernommen hat, wurde aber meist direkt mit einem Pfeifkonzert dagegen gehalten. Mit dem 2:1 und dann spätestens mit dem 2:2 war es natürlich dann für uns einfacher, da man genau wie bei der Mannschaft von Qarabag auch bei den Fans gemerkt hat, dass die einfach platt waren nach 90min Dauerfeuer. Nach dem Spiel mussten wir ca 15min im Block bleiben, konnten dann jedoch das Stadion einfach frei verlassen. Keine Ahnung ob das immer so ist, oder ob es daran lag, dass wir recht wenig waren und Leverkusen jetzt nicht für Problemfans bekannt ist.
Schön fand ich noch die Wertschätzung vom Verein gegenüber den mitgereisten Fans: Die Auswärtstickets wurden alle vom Verein übernommen (18€), vor dem Spiel kam Stefan Kießling in den Block und hat sich lange mit uns unterhalten und nach dem Spiel haben alle Spieler ihre Trikots in den Block geworfen.
Land & Leute
Alle Interaktionen, die ich hatte und mitbekommen habe, waren durchweg positiv und freundlich. Ob mit den Beamten bei der Einreise, mit den Taxi-Fahrern oder im Restaurant nach dem Spiel. Der Kellner hat mich dann noch sehr nett gefragt, ob er denn mein Trikot haben dürfe, da ich da aber einfach zu sehr dran hänge haben wir ihm stattdessen einen Schal geschenkt, der dann glaube ich auch im Restaurant aufgehangen wurde.
In der Stadt Baku sieht man gerade auf der Strecke vom Flughafen in die Innenstadt viel alte Sowjet-Architektur, die moderne Innenstadt erinnert aber eher an Paris, viele Prachtbauten, da sieht man das neue Geld. Direkt daneben gibt es noch eine kleine aber sehr schöne Altstadt mit engen Gassen, erstaunlicherweise jedoch kaum Geschäfte, Restaurants und Co sondern nur Wohnhäuser (und Museen). Drum herum erkennt man immer wieder noch dazu moderne Wolkenkratzer. Ich habe von anderen gehört (und in Youtube Videos gesehen), dass man hier sicher 2 Tage Aufenthalt planen kann, ohne dass einem Langweilig wird. Mir haben die 3h aber gereicht, um einen Eindruck zu bekommen und werde vermutlich so schnell nicht mehr Baku auf meine Reiseliste schreiben.
Noch kurz eine Anekdote, falls ihr dort hinreist: Unser Bolt (=Uber) Fahrer wollte die Fahrt dann in der App gerne stornieren und dass ich in Bar bezahle (natürlich um die Gebühren zu umgehen). Da ich kein Bargeld dabei hatte, sind wir stattdessen zu einer Tankstelle gefahren und ich habe für ihn für denselben Preis dann auf meine Kreditkarte Benzin tanken lassen. Wer Probleme hat / Ängstlich ist bei Umgang mit fremden Menschen, könnte also auf Grund solcher Methoden dort unangenehme Erfahrungen machen, scheint wohl nicht unüblich zu sein. Aber auch hier war der Austausch (in sehr gebrochenen Fetzen Englisch) jedoch wieder von Freundlichkeit geprägt (Fahrweise war jedoch mehr als abenteuerlich).
Fazit
Schade natürlich, dass das Sightseeing Nachts nach dem Spiel und nicht Nachmittags vor dem Spiel stattfinden musste, aber bleibt am Ende nur eine Randnotiz. War für mich meine erste internationale Auswärtstour, ich kannte niemanden vorher, aber habe direkt am Flughafen nette Leute getroffen. Stimmung unter den Fans war ingesamt extrem familiär und schön, so dass ich eigentlich jedem nur so einer Tour raten kann, gerade wenn es einen Fan-Charter-Flug gibt findet man sofort ohne Probleme Anschluss.
Forza Bayer!
14 „Gefällt mir“
Ich komme gerade vom Rückspiel zurück zuhause an und bin immer noch platt. Was dieser Verein einfach dieses Jahr mit mir macht…, ich hoffe mein Herz macht das auch noch weiter mit. In Baku war schon schlimm, aber da hatte man immer noch im Hinterkopf, dass es ja ein Rückspiel gibt, heute war ich einfach wieder nervlich am Ende.
Am Ende bin ich mir aber nicht sicher, wie ich das heute einordnen soll: Einerseits muss Leverkusen eigentlich gegen eine Mannschaft aus Aserbaidschan das Spiel locker nach Hause bringen, gerade wenn in dieser Saison man die Bundesliga und den DFB Pokal gewinnen möchte. Andererseits kann so ein Spiel wie heute einfach die Moral und Stimmung in der Mannschaft nochmal weiter stärken im Sinne von „Wir gewinnen alles, selbst total egal wenn wir 0:2 hinten liegen“, genau so wie im Hinspiel oder auch bei den knappen Spielen Anfang der Rückrunde, die in der Verlängerung gewonnen wurden. Ich hoffe die Mannschaft zieht das Positive daraus, hat nicht zu viel Kraft gelassen und kann am Sonntag bei Freiburg den nächsten Sieg einfahren. Die hatten ja (leider) einen weniger schönen Abend heute erlebt und werden ebenfalls kaputt zurück reisen.
Zum Schluss gibt es von meiner Seite aus noch ein Lob an das Leverkusener Publikum: Nach dem 0:2 war die Stimmung fast besser und peitschender als davor, denn das gesamte Stadion hat heute an die Mannschaft geglaubt und nach den Rückschlägen nicht resigniert. Das war leider in den vergangenen Jahrzehnten nicht immer so, aber ich hatte das Gefühl, dass selbst bei einer Niederlage heute die Leute nach dem Abpfiff länger im Stadion geblieben wären als noch vor 2-3 Jahren nach einem Sieg. Hoffentlich überlebt sich das auch in die nächsten Saisons, falls es mal irgendwann wieder nicht so gut läuft wie derzeit. Dazu noch ein (Fun-)Fact: Anfang der Saison hatte Leverkusen gut 30 Tausend Club Mitglieder, jetzt sind es fast 50 Tausend schon. Natürlich werden davon nicht alle bleiben und auch in schlechten Jahren ins Stadion kommen, aber dennoch ist diese Saison jetzt schon ein großer Boost für die Leverkusener Fanszene, ich denke vergleichbar mit den Spitzensaisons Anfang der 2000er.
Taktisch kann ich dem Rasenfunk leider nicht zu viel Input geben, einzig zur Mittelstürmer-Position: Iglesias hat gut gestartet, aber behält nach einem Anspiel nicht den Ball mal bei sich, um einen Abschluss zu suchen, sondern legt ihn sofort wieder zurück ins Mittelfeld oder Außen. Auch Schick ist dafür nicht der richtige Stürmertyp, auch wenn es mich für ihn riesig freut heute wieder mal 2 Tore geschossen zu haben. Ich sehne daher die Rückkehr von Boniface herbei, wenn er ähnliche Leistung bringen kann wie in der Hinrunde, wird das nochmal im Saison Endspurt einen großen Schub geben, da mit ihm auch wieder der direkte Zug zum Tor durch die Mitte zurückkehren dürfte.
5 „Gefällt mir“
Die späten Tore sind nicht (nur) Glück, sondern Folge dessen, dass die Gegner mit 120% verteidigen. Können wir die roten Karten ähnlich erklären? Die Spielsituationen waren ja eigentlich nicht sehr vergleichbar.
1 „Gefällt mir“
Es hat ja zweimal? Xhaka getroffen, er hat in den letzten Monaten immer eine Sonderbewachung bzw. Jemanden, der ihn in Manndeckung nimmt. Möglicherweise bedingt dadurch und aggressives Zuarbeiten und pressen der Leverkusener mit in Kauf nehmen eines Fouls zum unterbinden des Spielflusses und deinen genannten Punkt ergibt sich so ein Cocktail an Gründen, warum es zu den vermehren Roten kam.
3 „Gefällt mir“
Vieles deutet daraufhin, dass Alonso bei Leverkusen weitermachen wird. Uli Hoeness hält es für sehr schwer, dass er zu den Bayern kommen wird, Liverpool hat ihn schon gar nicht mehr auf der Liste. The Athletic berichtete heute, dass sich ein Verbleib abzeichnet und Sky meint, dass bei der PK verkündet wird, dass er seinen Vertrag erfüllen will. Schon wild, aber erfreulich, dass er die Weisheit den kurzfristigen Beförderungsmöglichkeiten vorzieht.
Liverpool and Bayern Munich expect Xabi Alonso to remain at Bayer Leverkusen - The Athletic
Xabi Alonso bleibt nach Sky Infos Trainer von Bayer 04 Leverkusen | Fußball News | Sky Sport
Wen es interessiert, warum ich einen Wechsel für sehr risikoreich gehalten habe, hier nochmal meine Argumentation dazu:
1 „Gefällt mir“
War fast schon zu erwarten mit der Verlängerung von Carlo Ancelotti bei Real Madrid. Und spricht viel dafür das einige Medien und Journalisten ziemlich pro Bayern berichten und schon seit Dezember ihn zu Bayern reden. Und ein Verbleib ja fast ausgeschlossen wurde. Ähnlich wie bei Florian Wirtz der ja auch bleibt was einige nicht glauben konnten.
1 „Gefällt mir“
Das sind ja mal tolle Nachrichten. Steht jetzt schon auf vielen Seiten, dass es heute eine PK geben soll. Freut mich sehr für Leverkusen und vor allem für die Liga.
Gestern geisterte doch in den Medien, dass die Bayern an Rangnick dran sind. Das wäre doch ein tolles Gespann .
Kann die PK empfehlen, er bringt die vernünftigen Gründe an, dass er jetzt hier alles hat was er braucht und er noch jung genug ist, um andere Herausforderungen anzugehen, aber er hat jetzt noch Ziele mit der Mannschaft in dieser Saison und der nächsten.
1 „Gefällt mir“
Spannend auch, dass er alle Fragen zu seiner Zukunft konsequent auf englisch beantwortet hat und alle Fragen zum Spiel gegen Hoffenheim auf deutsch. Hat auch mehrmals betont, dass er noch jung und unerfahren ist als Trainer. Wahrscheinlich ist genau diese Situation auch eine gute Möglichkeit für ihn, Erfahrung mit diesem ganzen Medienspiel zu gewinnen, das er in München/Madrid/Liverpool konstant haben wird: Fragen, Kommentare und Meinungen zu seiner eigenen Person aus allen möglichen Richtungen zu erleben, und mit dieser Situation so umzugehen, dass sie sportlich möglichst wenig Einfluss nehmen.
Fühlt sich alles sehr schlüssig und überlegt an, dass er jetzt noch ein Jahr bleibt. Und für Bayer 04 natürlich die schönste Nachricht überhaupt 
Im Nachhinein denke ich mir, wahrscheinlich waren diese 5 Tage trainingsfrei zu Beginn der Länderspielpause für Xabi mindestens genau so wichtig wie für die in Leverkusen gebliebenen Spieler 
Dabei war Ralf Rangnicks Wechsel auf den Cheftrainerposten der österreichischen Nationalmannschaft eine der besten Nachrichten seit Jahren, bedeutete dies doch, dass der Totengräber des deutschen Fußballs endlich im Ausland wütete und keinen Schaden mehr in Deutschland anrichtete.
Dann mal herzlichen Glückwunsch an alle Leverkusen Fans hier im Forum - auch wenn ich davon ausgehe, dass ihr dass hier erst nach einer ordnetlichen Feier irgendwann lest!
4 „Gefällt mir“
Selten war eine Meisterschaft so verdient.
Danke
Von mir auch herzlichen Glückwunsch, ich gönne es dem Verein zwar weniger, aber ihr Fans habt alle verdient euch zu freuen und zu feiern.
Und wie @Dukschkrug sagt, verdienter als Leverkusen dieses Jahr kann man kaum Meister werden.
Ganz, ganz tolle Leistung.
So ein schöner Fussball, solch Konsequenz und auch Geduld in den Spielen.
Herzlichen Glückwunsch
Und um Euch noch mehr zu loben habt Ihr die Konkurrenz soweit gebracht, dass sie nicht nur gratulieren, sondern gleich mal „Rache“ androhen:
Lasst es krachen und macht einfach weiter! Freue mich schon auf das Gastspiel des VfB bei Euch in zwei Wochen.
Felicidades 
an alle Leverkusen Fans im Forum !
1 „Gefällt mir“
Ich komme gerade aus dem Stadion nach Hause, aber habe es immer noch nicht wirklich verarbeitet, was da heute passiert ist. Ich war gute 4 Stunden vor Anpfiff an der Arena, die Stimmung in der Luft war einfach unglaublich, man hat bei jedem die Vorfreude und gleichzeitig auch Anspannung gespürt. Einfach surreal, was wir diese Saison erleben dürfen und Danke für eure Glückwünsche.
Nach dem Abpfiff ging es noch über 2h auf dem Rasen weiter, was einerseits daran lag, dass die Mannschaft erst sehr spät wieder aus den Katakomben zurück kam um mit den Fans zu feiern (ich nehme an, dass das so nach Rücksprache mit dem Ordnungsdienst entschieden wurde, der recht überfordet schien), aber natürlich auch andererseits daran, dass für viele von uns etwas Wahr geworden ist, was wir eigentlich schon für unsere Lebzeit abgeschrieben haben. Einen schönen Text dazu gab es heute im Vorwort des Fanmagazines „Reines Gewissen“, den es u.a. auf Instagram zu finden gibt (Reines Gewissen on Instagram: "Guten Morgen Leverkusen! Wir hoffen, ihr konntet zumindest ein paar Minuten schlafen. Heute könnte es also so weit sein. Der Tag, auf den wir alle gewartet haben. Zur Einstimmung haben wir euch (leicht abgeändert) das Vorwort der heutigen Ausgabe online gestellt. Gänsehaut zum morgendlichen Kaffee! Bis gleich! ⚫️🔴") und dem ich jedem nur ans Herz legen kann.
2 „Gefällt mir“
Nach den positiven Reaktionen zu dem (zugegebenermaßen etwas exotischerem) letzten internationalen Auswärtsbericht, wollte ich trotzdem aber noch ein paar Worte zum Trip nach London loswerden:
Anders als bei Baku haben hier dank der zahlreichen verschiedenen Möglichkeiten die Fans sich natürlich selber um die An- und Abreise gekümmert, getroffen wurde sich am Victoria Park in einer Art Biergarten, wo das Bier stolze 7,25 Pfund gekostet hat, aber natürlich bei herrlichem Sonnenschein zahlreich ausgeschenkt wurde. Nachdem die Leverkusener Fanbetreuung vorher noch einmal extra rumgeschickt hat, dass nach Berichten der Frankfurt und Freiburg Fanszene, die Polizei eine „kurze Zündschnurr“ haben solle und auch bei Vergehen wie Wildpinkeln und Sticker kleben direkt durchgreifen würde, hatte ich vorher Respekt vor dem anschließenden Fanmarsch. Ganz im Gegenteil zu meiner Befürchtung war es jedoch super entspannt, die wenigen Polizisten die uns begleiten waren, waren alle gut gelaunt, freundlich und locker drauf. Auch die Einlasskontrollen waren sehr angenehm, an beiden Kontrollstellen kam ich auch mit den Stewards jeweils in ein kurzes witziges Gespräch, in beiden ging es um Kai Havertz - der eine stellte sich nämlich als Chelsea-Fan und der andere als Arsenal-Fan heraus.
Im Stadion (wie wohl in England üblich) ist das verzehren von alkoholischen Getränken nur in der Umlaufebene erlaubt, was natürlich schon irgendwie nervig ist, aber jetzt auch keine absolute Katastrophe. Auch hier gab es aber wieder eine positive Überraschung als der Verkäufer am Bierstand auf meine Bestellung von 3 Bier (a 5,50 Pfund) nur zwei in Rechnung stellte und nach meinem Hinweis nur lächelnd „all good“ erwiderte. Die Stimmung unter den Bayer-Fans war wie üblich sehr freundlich, man kam mit vielen unkompliziert und direkt ins Gespräch, wenn es auch natürlich nicht so familiär war wie in Baku.
Das Stadion selbst ist meiner Ansicht nach als Fußballfan eine Katastrophe, ich bin froh, dass ich wenigstens im extrem flachen Unterrang stand. Mit den engen englischen Stadien, die man sonst vor Augen hat, hat diese vom Olympia-Stadion umgebaute Spielstätte nicht viel gemein. Um so überraschter war ich jedoch von der Lautstärke der West Ham Fans, die von Anfang an unterstützt durch das Auftreten ihrer Mannschaft ordentlich Radau gemacht haben. Zum Spiel selbst muss ich vermutlich nicht viel sagen, die erste Halbzeit war eine totale Katastrophe, vielleicht kann man aber daher aus dem Spiel am Ende eine gute Warnung mitnehmen: die restliche Saison wird mit halbherzigem Auftreten nicht unbesiegt zu überstehen sein.
Nachdem wir als Fans noch eine gute drei-viertel Stunde nach Abpfiff die Meisterschaft, die Spieler beim Auslaufen und Interviews geben bejubelt haben, ging es für mich dann zu einer der zahlreichen verschiedenen U-Bahn Stationen in der Nähe des Stadions. Die Heimfahrt zwischen einer Menge West Ham Fans war dann sehr ereignisarm, auch dort gab es keine der an der ein oder anderen Stelle prognostizierten Anfeindungen uns gegenüber.
Nach Rom werde ich aus beruflichen Gründen leider nicht können, hoffentlich wird es jedoch einen Grund für uns geben am 22. Mai nach Dublin zu reisen, dann gibts den nächste Bericht.
6 „Gefällt mir“