Hi Niklas,
danke für das Kompliment und die Fragen.
Erstmal kurz zur Vollständigkeit für diejenigen, die den Vortrag nicht gesehen haben: hier ist er.
Es gibt ein paar Beispiele für auch finanziell erfolgreiche Podcasts in Deutschland, auch wenn ich nicht weiß, inwieweit sie sich tragen. Denn auch wenn die Summen von außen gesehen hoch sind, muss man Hostingkosten, Steuern und anderes noch abziehen, das vergisst man als Spender häufig.
Sicher haben Tim Pritlove und Holger Klein mit ihren Formaten einen Weg gefunden, ihr Leben zu finanzieren. Ganz oder zumindest zum Teil. Dann gibt es Podcasts wie zum Beispiel den Aufwachen Podcast, der sehr offen mit seinen Spenden umgeht - da kommen manchmal erkleckliche Summen zusammen, aber über die Zeit muss man da auch immer wieder die Hörer zu motivieren.
Bei Patreon gehören zu den erfolgreichsten Podcasts in Deutschland Radio Nukular, Got Nexxt vom lieben Dré und Bits und so. Medienkuh, Podcast UFO und Co. könnte man auch nennen. Alle verfolgen unterschiedliche Ansätze, meines Wissens nach kann aber niemand nur von seinem Podcast leben. Da muss schon viel reinkommen, wenn man ehrlich ist.
Für den Rasenfunk will ich vor allem kurz den Gedankenimpuls geben, dass ab irgendeinem Punkt auch unsere Gäste an den Einnahmen beteiligt werden müssten. Das darf man nicht vergessen, erhöht aber natürlich den Kapitalbedarf wenn man sich ein Leben in München finanzieren muss. Nur kurz damit es mal angemerkt wurde.
Zu deiner Fest und flauschig Frage: Aus ganz vielen Gründen ist eine Kooperation mit solchen Dienstleistern keine Option für uns. Ich spreche da erstmal für mich, @Helmi wird aber in einigen Punkten zustimmen, denke ich: Die Streaminganbieter sind keine Podcastplattformen und sie wollen auch keine werden. Sie wollen nur Reichweite in den relevanten Zielgruppen. Woran man das merkt? An der technischen Infrastruktur, die nicht für Podcasts gemacht ist, an Themen wie Geoblocking bei Fest und flauschig (inzwischen behoben, aber zeigt das Unverständnis gegenüber dem Medium Podcast) und zuletzt auch an den rechtlichen Rahmendaten: Im Standardvertrag, der einem Normalo wie uns vorgelegt werden würde, verzichten wir auf Rechte an unseren eigenen Sendungen und werden gleichzeitig an den Einnahmen durch uns (durch Werbung zwischen den Podcastfolgen) nicht beteiligt. Das sind jetzt erstmal nur ein paar Gründe gegen den Gang zu Spotify und Co, ich habe noch mehr auf Lager.
Unter dem Strich glaube ich übrigens auch, dass man seine Reichweite durch so etwas nur kurzfristig steigern kann. Ich kenne niemanden, der mit Spotify mehr als einen Podcast hört. es ist eben auch keine Podcastplattform.
Hab leider gerade keine Zeit meine ganzen Beispiele zu verlinken, ich trage das heute Abend noch nach.