Podcast zum 25. Spieltag

Ihr habt im Podcast gerätselt, ob Korkut wohl ein taktisches Konzept gegen Nagelsmann hatte. Ich halte das für wahrscheinlich, denn Korkut hat mit Xaver Zembrod einen spannenden Co-Trainer. Zembrod war nicht nur zur Blütezeit großer Veränderungen im Süden DFB Stützpunktkoordinator und sollte somit mehrere Generationen bekannter Trainer beeinflusst haben, er war auch 2011 U17 Trainer bei Hoffenheim, mit dem Co-Trainer Nagelsmann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Aufstellung “zufällig” war.

Aber hast du von diesem Konzept etwas gesehen? Gut möglich, dass man eines hatte, aber für mich war es nicht erkennbar.

Danke für die ausführliche Werder-Antwort.

Mein grünweisses Herz schwankt ein bisschen zwischen bluten und hüpfen ob der ehrlichen und guten Analyse. Kann ich mich durchaus damit einverstanden erklären auch wenn ich mir die defensive Stabilität sehr herbei wünsche. Mal ein paar weniger verletzungsbedingte Ausfälle wären gut.

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Vielleicht straft mich Werder auch lügen. Aber ich wollte meine Bedenken eben zu Protokoll geben, weil über Twitter einige Kommentare dazu kamen.

Das du Werders Abwehr kritisch siehst ist nichts Neues - letztens hast du mal die Bundesligatauglichkeit der beiden Innenverteidiger abgesprochen. Mag auch sein, dass Werder da gerade wirklich Spielglück hat. Allerding hat Werder mit 44 Gegentoren am 25. Spieltag so wenige Gegentore wie seit 2012 nicht mehr zu diesem Zeitpunkt - damals waren es 38. Im Kander standen damals noch Naldo, Mertesacker, Sokratis und Wiese.
Und gerade in der Rückrunde sieht es einfach insgesamt deutlich besser aus - Spielglück hin oder her.

Da Werder an diesem Spieltag gegen Leipzig gespielt hat konnte ich diesemal den “RaBa” Teil nicht überspringen. Das mache ich sonst öfter - nicht weil ich nichts über RB wissen will sondern weil es mir wirklich körperliche Schmerzen bereitet wenn du immer wieder “RaBa” sagst. Die ganze Haltung dahinter kommt wirklich seltsam rüber. Man kann ja der Kommerzialisierung im Fussball kritisch gegenüber stehen, aber dann höre dir noch mal den Teil an wo es um den CL und den FC Bayern geht. Das passt nicht zusammen und vielleicht ist ein Bundesligapodcast nicht das Format für Kritik am Profifussball, zumal wenn sie so selektiv vorgetragen wird? Ich dachte eigentlich, dass sich dieses “RaBa” irgendwann erledigen würde, aber irgendwie scheint es dir besondere Freude zu machen. Und nein, ich mag RB auch nicht - ich finde es nur anstrengen immer “RaBa” zu hören.

RaBa hat aber doch nicht direkt etwas mit der Kommerzialisierung im Fußball zu tun, sondern damit, dass er nicht kostenlos Werbung für das Produkt Red Bull machen will, da die Gleichung RB = Red Bull anscheinend bei sehr vielen Leuten fest verankert ist. Ob und inwiefern das sinnvoll ist etc. steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Außerdem finde ich diese “das tut mir beim Hören/Lesen weh” Argumentation immer etwas seltsam und erinnert mich immer latent an die “überall die weibliche Form dranhängen ist doch viel zu sperrig” Argumentation. Womit ich natürlich nichts unterstellen will, sondern nur sagen, dass sich das schnell so liest als würden einem die Argumente ausgehen und dann macht man eben einen auf SprachästhetIn…

Keine unbezahlte Werbung für den besagten Brauseproduzenten machen zu wollen kann ich auch nachvollziehen. Wenngleich das genau ein Versuch ist sich der Kommerzialisierung der Bundesliga ein Stück weit zu entziehen. Ob und wie das gehen soll ist mir nicht so wirklich klar wenn man über die Bundesliga reden will - versuchen kann man das, aber es gibt keinen richtigen Podcast im Falschen. Dafür könnte man aber auch einfach von Leipzig sprechen - von “RaBa” zu sprechen geht darüber hinaus.
Ich finde dieses Argument auch vorgeschoben. Bei Stadionnamen hat man da weniger Probleme - es trifft ausschließlich Leipzig. Die Allianzarena, der Signal-Iduna-Park oder die Commerzbankarena kommen da schon mal vor - gerade die Allianarena ist da ein interessanter Vergleich, weil sie ausschließlich diesen Namen hat und nie anders hieß. Von “A-Arena” spricht aber auch keiner.
Was meine körperlichen Schmerzen angeht, mag das sehr zugespitzt sein, aber jedes mal wenn ich “RaBa” höre wird meine Aufmerksamkeit genau auf “RaBa” gelenkt. Dein Vergleich mit geschlechterneutralen Formulierungen ist gar nicht schlecht - denn auch dort ist ja genau gewollt die Aufmerksamkeit ein Stück weit darauf zu lenken, dass es mehr als das generische Maskulinum gibt. Und ich werde eben jedes mal darauf hingewiesen wenn ich “RaBa” höre, dass Max Kritik am Konstrukt RB hat, auch wenn die dann mit dem aktuell besprochenen Spiel nur wenig zu tun hat.

Ich kann es auch total verstehen, wenn das störend ist. Mich persönlich nerven da auch viele Sachen und mich stört die Doppelmoral bei vielen, finde aber gerade deswegen die Argumentation von Max eben nicht vorgeschoben, sondern äußerst nachvollziehbar (wenn auch persönlich für “übertrieben”). Denn er setzt damit für sich sozusagen eine persönliche Grenze und diese sind immer irgendwie willkürlich. Da dir mein letzter Vergleich so gut gefallen hat, nehm ich einfach noch einen, bis ich mal einen komplett schlechten erwische :smiley:: Das ist im Prinzip wie beim essen, da ist meine persönliche Grenze bspw. dass ich nur Bio Fleischprodukte esse, was aber prinzipiell willkürlich ist, weil immer jemand sagen könnte, dann kannst du auch mal nicht bio essen (Tier sowieso tot) oder dann kannst du auch kein Fleisch essen (gar kein Tierleid). Das kann man dann in beide Richtungen so weit treiben bis ich nur noch Fleisch esse oder vegan lebe, da die Grenze, wie gesagt, immer irgendwie willkürlich ist. Was ich mit diesem Vergleich sagen will, ist, dass jedeR bei bestimmten Themen (oder vielleicht auch allen) solche Grenzen hat und es meiner Meinung nach nicht sinnvoll ist diese zu kritisieren, außer wenn es inkonsequent ist (Max also ein anderes Konstrukt wie Leipzig nicht derart “ausgrenzen” würde).
Und das mit der Sinnhaftigkeit eines solchen “Protests” ist noch mal eine ganz andere Diskussion. Auch hier denke ich, dass man jedem Menschen seinen bevorzugten Umgang damit lassen sollte und diesen entweder akzeptieren oder, wie in deinem Fall, eben ignorieren sollte.

Edit: Okay das kommt sehr moralapostelig rüber, so ist das gar nicht gemeint. Und der letzt Teil über die Sinnhaftigkeit dieser Form des Protests würde glaube ich einfach den Rahmen sprengen und sie kommt so verkürzt nicht so gut rüber…

Klar kann man das jetzz alles auf die Ebene verschieben wo es nur noch um eine persönliche Grenze geht und damit die Kritik komplett wegrelativieren. Darum geht es mir aber gerade nicht. Ich finde das ist eben keine persönliche Grenze die völlig willkürklich gezogen wird. Ich finde das ist eindeutig eine Grenze die dadurch motiviert ist, dass es Leipzig ein besonderes Konstrukt ist. Da geht es schlicht nicht um Schleichwerbung. Wenn man die nicht will, dann muss man noch an vielen Stellen aufpassen. Darauf wird aber eben nur bei “RaBa” geachtet.
Das mich das nun persönlich nervt ist am Ende natürlich mein Problem - mir ging es aber um das Feedback, dass dem so ist. Vielleicht ändert Max da was dran vielleicht auch nicht. Dafür muss sich niemand rechtfertigen.
Es gibt ja auch noch viele andere so gut produzierte Fussballpodcasts die den Spieltag zusammenfassen, interesante Gäste haben und auch noch Themenspezifische Formate anbieten… Okay, merk ich selbst…
:wink:

Salute allerseits. Ihr tönt kurz die Liga-Struktur in Belgien und in der Schweiz an. Was die Schweiz betrifft, liegt ihr knapp daneben. Hier gab es mal eine 12er-Liga, die im Winter in eine Meisterrunde mit 8 Teams und in eine Auf-/Abstiegsrunde mit den letzten 4 der höchsten und den besten 4 der zweithöchsten Liga gesplittet wurde. Oben wurden die Punkte geteilt, danach wurde der Meister ausgespielt. Unten starteten logischerweise alle mit 0 Punkten, die ersten 4 spielten kommende Saison in der höchsten Liga.

Seit 2003 aber ist das Format so simpel wie nur möglich: 10 Teams, 4 Runden = 36 Spieltage, ein Absteiger.

Was ihr wohl gehört habt: Tatsächlich wurde die Firma Hypercube, die das System in Belgien entwickelt hat, mit einer Untersuchung beauftragt, ob das Ligensystem in der Schweiz geändert werden sollte. Das Problem der Liga: Zwar stiegen Qualität und Zuschauerzahlen nach Einführung der 10er-Liga. Derzeit aber ist ein Sättigungsgefühl da. Erstens wird immer Basel Meister. Zweitens trifft man sich halt viermal. Drittens gibt es mit nur einem Aufsteiger über die Jahre nur sehr wenig Bewegung. D. h. der Zuschauer hat das Gefühl, er gucke sich immer dieselben Spiele an.

Vor einer Woche war ich bei einer ersten Präsentation von Hypercube. Die Firma hat neben Belgien auch in Dänemark, Norwegen, Holland, und Österreich gearbeitet, ausserdem an den Modi von CL, EL und EM.

Ob, und wenn was sich in der Schweiz ändern wird, ist derzeit allerdings noch völlig offen.

Hier die Pressemitteilung der Swiss Football League.

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Oh wow, danke für den Input!

Cool, danke für die Informationen!