"RaBa" stört mich

Ich verstehe nicht Warum sich Leipzigfans durch ein RaBa verunglimpft fühlen…
Also als Gladbacher kann ich sagen, ich fühle mich nicht beleidigt wenn jemand Boru Mönchengladbach sagen würde. RaBa ist eine Abkürzung, die den Markennamen ein wenig unkenntlicher macht, das wars… für mich jedenfalls
Wir haben hier ja keine Situation wie in Manchester wo ManU eine Beleidigung ist, das ist meines Erachtens bei RaBa nicht gegeben.

Glaubt wirklich jemand, dass die Weltmarke Red Bull einen Bundesliga-Verein braucht, um zu noch mehr Markenbekanntheit zu gelangen? Die kennt doch schon jeder! Schaut euch mal die sky Dokus an! Dort könnt ihr erfahren, was die in Leipzig richtig machen!

Mhm, und dann schaut rüber nach Salzburg, um zu sehen was sie hinterlassen, wenn ihnen der Standort egal ist.

Ich wäre mir da als Leipziger auch nicht so sicher, ob das dort nicht genauso passieren kann.

@stonerl Sorry, falls mein Ton an der einen oder anderen Stelle etwas übergeschlagen ist. (Ich fand übrigens deinen Ton ebenfalls etwas schnippisch, so kam dann eines zum anderen, und es schaukelte sich hoch. Ich gebe als Familienvater noch zu Protokoll, dass “Kinderkacke” für mich kein Kraftausdruck ist, sondern ein Alltagsgegenstand. ;)).

Wir sind im Übrigen völlig einer Meinung, dass Leipzig das Symptom ist und nicht die Ursache. Darauf hatte ich ganz zu Anfang auch schon einmal hingewiesen, als ich erwähnt hatte, dass der Ärger vieler Fans wohl einfach daher stammt, dass Vereine wie Leipzig gewisse Entwicklungen, die im Fußball stattfinden, als Fanal und Symbol bündeln. Während es schwierig ist gegen abstrakte Entwicklungen (“Die Kommerzialisierung”, “Der Einfluss von Sponsoren”…) zu protestieren, ist es eben einfacher, sich konkrete Vereine oder Personen zur Zielscheibe zu nehmen. Da läuft sicherlich im Unmut vieler auch einiges unterbewusst ab. Das macht dann Diskussionen über das Thema schwierig.

Aus genau diesem Grund mache ich in Diskussionen über RB Leipzig ebenfalls um einige der gängigen Vorwürfe (Tradition, Geld, etc.) einen Bogen. Was mich aber genau aus demselben Grund stört, ist, dass Leipzig in punkto Sponsoren-Einfluss eine klare bisherige Grenze überschritten hat. Sowohl in der Frage, wie man die Regeln zum eigenen Nutzen gebeugt hat (Vereinsstruktur, die keine ist; Logo, etc.), als auch in der Art und Weise, wie der Verein von Anfang an als wandelnde Littfaßsäule geplant wurde (Name, Logo, Maskottchen, Selbstdarstellung). Das ist so, und dabei bleibe ich, noch bei keinem anderen Verein vorgekommen. Unsere hitzige Diskussion entsprang letztlich daraus, dass du, so wie ich dich verstanden habe, genau diese Alleinstellungsmerkmale negiert hast.

Genau darin habe ich auch den Ursprung der Debatte gesehen, wie er von @GNetzer angestoßen wurde: Die Frage, inwieweit man sich dem Werbekonzept eines Unternehmens beugen muss. Die Frage der allgemein verkauften Stadionnamen habe ich da bewusst als gleichwertiges Problem mit in den Topf geworfen. (Ich musste übrigens gerade tatsächlich nochmal nachschauen, aber natürlich heißt auch das Leipziger Stadion “Red Bull Arena”; ich hätte ja fast meinen Hut gezogen, falls Red Bull die Chuzpe besessen hätte, angesichts der bereits umfassenden Marketingaktion zumindest das Stadion irgendwie anders zu nennen). Und ich finde, Marketingmanager können mich im Alltag nicht dazu zwingen, ihr Marketing-Sprech zu übernehmen. Da scheiden sich dann unsere Geister: Du hast klar gemacht, dass “RB” für dich nicht für “Red Bull” steht - für mich und für andere ist das nicht so, aus den dargelegten Gründen (= der Tatsache, dass Rasenball ein Kunstwort ist, dem Kunstgriff, dass “Rasenballsport” nicht RBS oder RS abgekürzt wird, der Tatsache, dass Red Bull Salzburg ebenfalls RB Salzburg abgekürzt wird, und so weiter) nicht so. In der Tat ist dann die Diskussion an einem Punkt, wo wir wohl nicht weiterkommen. :slight_smile: Ich fand sie aber ebenfalls sehr interessant.

Hallo Richard, ich glaube nicht, dass Salzburg in der österreichischen Liga, jemals dazu angedacht war in die europäische Spitze vorzustoßen! Dafür ist diese Liga einfach zu klein und zu schwach! Und da lauert schon das nächste Thema! Die europäischen Spitzentraditionsteams wollen keinen anderen mehr mitspielen lassen! Wir sollen uns jedes Jahr die gleichen Teams und Paarungen auf den vielen PayTV Kanälen ansehen! Das wird jetzt schon langweilig! Da wird RB in einigen Jahren eine Bereicherung, sowie jetzt in unseren Disskusionen!

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Ja, das ist die Red Bull Sicht.

Die österreichische Sicht ist dass Red Bull jetzt jahrelang den Meistertitel geparkt, europäische Gelder einkassiert hat und anderen Vereinen die Chance auf Europa genommen hat. Zudem haben sie mit ihrem Zweitverein die zweite Liga entwertet und dank der Achse Leipzig<-Salzburg nun auch die erste. Und wer glaubt, dass sie das mit Leipzig nicht haargenauso machen würden, wenn sich eine bessere Chance z.B. in der Premier League ergibt, ist naiv.

Hallo Max, schicke dir den Link, weil du doch evtl. etwas tiefergehend recherchieren wolltest! Viele Grüße Dennis

Ist ziemlicher Mist, der Artikel. Kann man sich schenken. Quervergleiche wie “Aber Dortmund hat auch viel Geld in neue Spieler investiert!” oder “Mateschitz ist aber verlässlich im Gegensatz zu Ölscheich oder Kühne”, völlig am eigentlichen Thema vorbei.

Ich finde auch die Quelle fragwürdig. Privatperson, die sich wie unabhängiges Medium geriert. Für sich genommen nicht schlimm (ist der Rasenfunk ja irgendwie auch), aber erinnert in einigen Formulierungen an viele andere “Nachrichtenseiten”, die man gerade so finden kann. Aber danke trotzdem für den Link, @Dennis. Interessant war die Lektüre schon, stimme aber @nureinnerd zu.

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Sobald beim Thema Red Bull von “Neid” die Rede ist, kann eins eigentlich zum Lesen aufhören.

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Bislang war ich RBL gegenüber auch sehr offen eingestellt.
Mit RB verbinde ich nicht direkt Red Bull und auch im Familienkreis stellen diejenigen, die sich wenig für Fußball interessieren, nicht sofort eine Verbindung zwischen der Abkürzung RB und Red Bull her…
Vom Ansatz her gefällt mir das Konzept: Eine Region, die bis vor kurzem in der BuLi (ist diese Abkürzung ok? :wink: ) nicht vertreten war, kann den Fußballbegeisterten nun auch Heimspiele gegen die großen und kleinen Teams der BuLi bieten. Nachwuchsleistungszentrum etc. fördern die Jugend… es wird nicht einfach Geld reingepumpt, um fertige Stars zu holen (vergleiche Oligarchen/Scheich-Klubs).
Lediglich das Hin- und Herschieben von Spielern zwischen Leipzig und Salzburg hatte da oft ein “Geschmäckle”… und das Verhalten von Red Bull in Österreich wurde bei “AuffeOhren” sehr ausführlich und kritisch beschrieben. Das klang nicht wirklich gut.
Nun habe ich zu guter letzt vor kurzem den Millernton mit Andreas Rettig gehört… und was er da erzählt hat über die Gespräche zwischen der Liga und den Vereinsverantwortlichen (“Ausnahmen nur für Unternehmen, die sich schon lange Jahre finanziell wesentlich bei einem Verein engagiert haben - dann sagen Sie uns, welcher Betrag innerhalb von 20 Jahren als ‘wesentlich’ gilt und wir legen das Geld heute auf den Tisch”).
Man muss nicht allen seinen Aussagen zustimmen, aber es sind vielleicht ein paar dabei, die zum Nachdenken anregen… zumindest stehe ich nun RBL nicht mehr so kritiklos gegenüber, wie ich es vorher war.

Und auch wenn ich da nun etwas vom Thema abweiche und vermutlich einigen widerspreche: Was bei der TSG Hoffenheim passiert, sehe ich ganz anders. Da ist kein “SAP” im Vereinsnamen drin, ein Millardär, der früher für den Verein gespielt hat, fördert diesen durch die Bereitstellung eines neuen Stadions, Nachwuchsleistungszentrum (ok, damit werden anderen Vereinen der Region die Talente “weggenommen”), er fördert generell die Region durch Stiftungen, Neubau/Erweiterung von Kliniken, etc… sowas habe ich zumindest von Mateschitz, Kühne, etc. nicht gehört… aber das liegt vielleicht auch nur daran, dass ich im “Wirkungsgebiet” von Hopp aufgewachsen bin und immer noch die lokale Presse verfolge.

Grüße,
Hendrik

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Danke für deinen Beitrag. Hat mich daran erinnert, dass ich die ausgezeichnete Rettig-Folge hier noch verlinken wollte.

Über RBL wird dort erst ab 1:44:40 gesprochen, aber auch der Rest des Podcasts (z.B. über die Schere zwischen 1. und 2. Liga, die 2. Liga als Grundgerüst und “Lieferant” für die 1. Liga, etc.) ist sehr unterhaltsam und informativ…

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RaBa ist akzeptabal für mich.

RBL finde ich besser, man sagt ja auch DFB, DFL etc…

LG
Seb

Ich verfolge Salzburg auch seit langem und sehe das ganz und gar nicht wie du und sämtliche Traditionalisten.

Aha. Soso.

Weil es im diesjährigen Royal mal wieder angesprochen wurde, wollte ich meinen Senf hier auch mal reinschmieren.
Als disclaimer, ich habe zwar gerne so klugschieß-Anfälle, aber alles was jetzt folgt ist selbstverständlich kontrovers und soll anlass zur Diskussion geben. Ich erwarte nicht, dass Max oder alle anderen, die die RaBa Sprachregelung gut finden ihre Meinung ändern, ich finde man sollte aber auch auf einer etwas anderen Ebene über die gesamte Diskussion und die RaBa Sache im speziellen nachdenken. Ach ja und ich bin kein RBL Fan, was weniger an den hier diskutierten Dingen liegt, als an Red Bull und seiner Firmenpolitk.

Womit ich in der gesamten Diskussion rund um RB Leipzig und Red Bulls Engagement und über Investoren im Fußball ein Problem habe ist, dass die generelle Prämisse der Argumentation nicht in Frage gestellt wird. Diese Prämisse hier ausführlich zu beleuchten würde zur Nichtbeachtung des Geschriebenen führen, da es dann nämlich Dossierlänge bekäme.
Grob zusammengefasst: Die Organisation der Wettbewerber im modernen kommerzialisierten Fußball als “Vereine” im Sinne des deutschen Verständnisses ist gut und schützenswert und alles was dem entgegensteht, v.a. aber ein Einstieg von Investoren und Unternehmen, ist abzulehnen und gefährdet das gesamte System Fußball oder sogar “den Sport”.
Ich persönlich lehne diese Prämisse ab und bisher konnte mir noch niemand argumentativ darlegen, wieso ein “Verein” in diesem Kontext wertiger ist als ein “Unternehmen”.
Das Problem, was nun aus der Sprachregelung folgt, ist aber eher anderer Natur. Was im Sinne dieser Prämisse mit “Vereinen” passiert, die nicht den gängigen Vorstellungen entsprechen (v.a. natürlich RBL, aber auch Hoffenheim, Bayer oder Wolfsburg) ist eine Delegitimierung ihrer Existenz. Man kann dieses Phänomen im Sprechen über diese Wettbewerber an vielerlei Stellen sehen. Die Formulierung “RaBa” ist für mich auch ein Teil davon. Das soll kein Vorwurf sein, dass Max das gezielt machen würde, er argumetiert auf einer anderen Ebene, aber es ändert nichts daran, dass es bei den Rezipieten so ankommt.
Wirklich problematisch wird es aber erst, wenn man sich mögliche Folgen von Delegitimierung anschaut. Jede unterdrückte Minderheit, jede marginalisierte Bevölkerungsgruppe, in jedem Staat oder jeder Gesellschaft der Welt, kann und konnte oft nur dann akzeptierter Gewalt ausgesetzt werden, wenn sie erfolgreich delegitimert wurde. Genau das ist was mit Leipzig ständig im Umfeld der Bundesliga geschieht (Man schaue bspw. mal in das Archiv der 11freunde des letzten Jahres oder verdeutliche sich, dass es Podcasts gibt, die davon reden, dass der Gegner von RBL “Spielfrei” hatte, etc. …) und dabei bekomme ich latente ungute Gefühle im Bauch!

Ich habe eigentlich kein grundsätzliches Problem mit “RaBa”. Aber ist wirkt irgendwie umständlich, wenn man es so ausspricht. Irgendwie nicht griffig. Außerdem hat man dann doch irgendwie den Rückbezug zu RedBull.
“Warum sagt der denn jetzt RaBa? Achso, ja stimmt die heißen Rasenball und nicht Red Bull…” Man denkt also trotzdem irgendwie an den Werbeträger. Zumindest geht es mir so.

Deshalb wäre es mMn doch die einfachste Sache der Welt das Kürzel ganz weg zu lassen. Man sagt einfach nur Leipzig. Im Zusammenhang mit Fußball und Bundesliga ist doch eigentlich klar, was gemeint ist. Bei Leverkusen macht man es doch eigentlich genau so. Da sagt auch kaum jemand das Kürzel vom Werbeträger vorneweg.

RaBa bitte beibehalten! Ist in meinen Ohren auch gängiger als ErBe, spätestens nach ein paar RaFu-Folgen. :slight_smile:

RaBa gibt dem Verein übrigens auch die Möglichkeit nach Ausscheiden des Sponsors weiterzuexistieren ohne den Verein umzubenennen und damit die Identität zu verlieren. Als Fan sollte man das eigentlich befürworten.

Puh, ich weiß nicht ob mir dieses Fass nicht zu groß ist. Womit ich nicht gegen ein ungutes Gefühl im Bauch argumentieren möchte, denn das sei dir gerne zugestanden und ich finde erhöhte Sensibilität immer gut, egal um was es geht. Aber die Kausalitätskette scheint mir vom Extrem her gedacht.

Ich bleib mal beim Rasenfunk und blende den Umgang mit RaBa in anderen Podcasts und Medien aus. Was ich mache ist, dass ich den Namen verballhorne. Gründe dafür siehe oben. Aber was mache ich rund um diese Verballhornung? Ich rede über Leipzig GENAU SO wie über alle anderen Vereine im Rasenfunk. Ich kritisiere, lobe, spotte, differenziere. Ich habe Recht, ich liege falsch. Von einer Delegitimierung kann man meiner Meinung nach nicht sprechen, wenn man diesen Kontext beachtet. Und in diesem einen Fall würde ich die These in den Raum stellen: Der Kontext überragt den Einzelfall. Zeitlich und inhaltlich. Mein Versuch ist, Leipzig wie die anderen Vereine zu behandeln. Ja, es gibt vielleicht mal einen Hinweis auf seine Genese (implizit und explizit), das kommt bei Wolfsburg, Hamburg, etc. aber genauso vor.

Vielleicht mache ich mir da aber auch was vor, weil ich natürlich der good guy in der Geschichte sein will?

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