Rasenfunk Royal - Hinrundenrückblick Schiedsrichter

Auch in diesem Jahr blicken wir auf die Hinrunde der Schiedsrichter zurück. Aber gab’s da überhaupt Themen?

Sagt ihr’s mir!

Ich versuche mal ein paar Dinge abseits des VAR anzuschneiden:

Wie machen sich die 4 neuen Schiedsrichter/in in der Bundesliga denn so? Gibt es da Hinweise ob das Niveau insgesamt schlechter wurde oder sind die Leistungen der Neuen ähnlich gut wie beim Rest der Bundesliga SR?

Wie werden die Schiedsrichter bzw. das ganze Schiedsrichterwesen im ausland beurteilt? Schlagen solche “Skandale” wie mit Fandel und Krug da auch so hohe Wellen wie hier? Immerhin sind das ja ehemalige Weltschiedsrichter. Gab es vielleicht auch schon Reaktionen im Ausland beim Fall Hoyzer oder Amarell?
Und wie funktioniert das SR Wesen im Ausland im Vergleich zur Bundesliga (zum Beispiel die Ausgliederung vom Verband; Unabhängige Kontrollmechanismen; Benotungssystem sowie Auf- und Abstieg)?

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Ich will nicht über den VAR reden.
Daher nur wenige Worte: mir persönlich kommt es so vor, als hätten sich die “Neuen” bisher recht gut in der Liga eingearbeitet. Man hört recht wenig von ihnen, was ja durchaus ein gutes Zeichen ist. Auch die Aufregung, dass nun eine Frau in der Bundesliga pfeift, hat sich gelegt.
Und trotzdem muss man sagen: in der Art und Weise, wie der VAR bisher ausgeführt wird, hat sich halt die Bundesliga trotz der durchaus ordentlichen Leistungen ein Eigentor geschossen. Denn so wird leider immer wieder über die Schiedsrichter diskutiert, auch in Szenen, die vielleicht vorher kaum diskutabal gewesen wären.

Eine Frage an Alex/Klaas (die kommen doch sicher?): was haltet ihr von dem System aus England, wo Schwalben nun auch naträglich bestraft werden können?!

Eine Frage, die sich vielleicht erledigt hat, wenn ich verstehe, wann der VAR eingreift und wann nicht. Habe da ein wenig den Überblick verloren. Weil als Anhänger eines Zweitligisten (einer von Dreien :wink: ) höre ich vorbereitend den RF, aber der VAR sit noch nicht unser Thema. In den ursprünglichen Anfangskriterien sollte doch auch jeder Torerfolg durch den VAR kontrolliert werden, macht dies dann nicht die Torlinientechnik obsolet?

nur 3 kurze fragen, dir mir am vergangen spieltag aufgefallen sind.

  1. Nachspielzeit - wurde nicht vor der Saison angekündigt, dass die länger sein soll? Davon hab ich wenig gemerkt trotz des VAR, der ja oft einige Minuten dauert
  2. Abseitstore - also wenn der VAR etwas bringt, dann das ich mich an kein Abseitstor in der heurigen Saison erinnern kann, obwohl ich letztens erst gehört habe, dass diese Linien im Dunklen Turm in Köln noch immer nicht funktionieren sollen.
  3. Hinrundenfazit VAR - abgesehen von der desaströsen Kommunikation, was is gut? was nicht?

Bei der Diskussion und vor allem die Aufregung seitens Vereinsverantwortlicher über den VAR würde ich mal noch einen meiner Meinung nach bisher nicht beachteten psychologischen Punkt in die Runde werfen wollen:

Wenn es insgesamt deutlich weniger Fehlentscheidungen gibt (geben soll), die Aussage lag vor der Saison bei 75% Prozent, fühlen sich die von den verbleibenden Fehlentscheidung betroffenen Vereine verständlicher Weise noch stärker benachteiligt als in den vergangenen Spielzeiten, als sich Fehlentscheidungen, wie man so schön sagt “über die Saison hinweg ausgleichen”. Das vielleicht als Argument, weshalb die Reaktionen gefühlt größer waren. Kann aber in der Rückschau auch täuschen bzw. verklärt man ggf. die früheren Saisons, mir kam nur mal dieser Gedanke.

Den Punkt noch weiter gedacht: Eine Hauptargument für den Videobeweis war doch mehr Gerechtigkeit oder? Was bedeutet denn eigentlich Gerechtigkeit in dem Zusammenhang und ist das durch den VAR erreichbar? Oder war es eher ein Buzzwort zur Rechtfertigung, Gerechtigkeit klingt ja gut und da kann doch wohl niemand dagegen sein. Steigt nicht ggf. die Ungerechtigkeit, weil eine einzelne Fehlentscheidung eine größere Bedeutung hat je weniger Fehlentscheidungen es gibt?

Das soll jetzt nicht zwingend als Gegenargument zum VAR verstanden werden, gehört vielleicht auch in die Kategorie “falsche Erwartungen” / “schlechte Kommunikation”?

Mich würde eure Meinung zum Thema interessieren.

Vermutlich laufen euch die Zahlen auch über den Weg, falls nicht:

  • 1.000 Entscheidungen wurden überprüft (etwa 7 pro Spiel, dabei natürlich allein alle 424 Tore)
  • 50 Korrekturen (19 Elfmeter nachträglich gegeben, 11 Elfmeter zurückgenommen, 11 Tore aberkannt, 5 Platzverweise nachträglich gegeben, 1 Platzverweis zurückgenommen, 3 gelbe Karten nachträglich gegeben)
  • 23 Fehlentscheidungen gab es trotzdem (dazu zählt auch, wenn der VAR nicht eingegriffen hat), Vergleich: 52 im Schnitt in den letzten 5 Jahren

Quelle: Sportschau - Bundesliga in Zahlen

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Gibt es einen Schiedsrichter, der diese Saison eurer Ansicht besonders positiv hervorsticht? Sei es durch besonders herausragende Leistung oder durch eine gute persönliche Entwicklung.

Erwähnenswert in der Hinsicht ist vielleicht eher die Tabelle, die ich erstellt habe, da die Sportschau einfach nur Zahlen reinwirft ohne sie einzelnen Spielen und Spielsituationen zuzuweisen. Ich habe dagegen alle mir bekannten Eingriffe in eine Exceltabelle gepackt und Collinas Erben zur Verfügung gestellt. Bis auf die aberkannten Tore passt das auch (da habe ich zwei weniger), aber dafür habe ich das nachträglich erkannte Tor vom BVB gegen Köln drin. Da kannst du/könnt ihr ja euch mal reinschauen.

VAR - Korrekturen

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Harm Osmers und Sören Storks
Die beiden haben nicht unbedingt die immer die besten Noten, sind mir aber durch ihre kommnunikative Art und Weise Spiele zu führen positiv aufgefallen. Besonders Storks ist zu erwähnen. Er feierte diese Saison sein Debüt.

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In Italien u.a. gibt es den Videobeweise ja auch. Weiß man wie es da läuft? Man hört da so gar nichts. Dabei ist das doch echt nicht am Ende der Welt. Vielleicht weiß der Experte mehr?

Hat sich nicht durch den VAR die Taktik der Schiedsrichter grundsätzlich geändert? Die praktische Anwendung ermöglicht es ja, bei strittigen Szenen sofort zu pfeifen und dann den VAR draufschauen zu lassen. Welche Auswirkungen hat das auf die Schiedsrichterpraxis? Ist es nicht denkbar, dass ein Schiedrichter wegen zu vieler nachträglicher Korrekturen in die Kritik gerät, obwohl doch eigentlich nur die am Ende richtige Entscheidung zählen soll?

Danke für eure Fragen! Aufzeichnung beginnt gleich.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann soll inhaltlicher Feedback zu den einzelnen Segmenten in diese Einzelthreads. Dann bitte:

  • Du auch, Alex? Wenn jemand, der sonst seine Worte so sorgsam auszuwählen pflegt, ebenfalls dem Wahn anheim fällt, die Hinrunde als “Vorrunde” zu bezeichnen, dann macht mich das betroffen und raubt mir das letzte Rest an Urvertrauen, in einer mir freundlich gesinnten Realität zu leben. Beschwer Du Dich nochmal, wenn ich Dich aus Versehen “Axel” nenne!

  • Ich fand es über das gesamte Sendungs-Konvolut sehr angenehm, dass der von mir seit langem thematisierte Begriff “Videobeweis” problematisiert wurde. Ich habe es schon mal erwähnt und freunde mich mit der Idee immer mehr an: Im englischsprachigen Bereich wird das nach meiner Beobachtung schlicht Video Review oder kurz Review genannt. Das trifft den Kern der Sache ohne jede überhöhte Erwartungshaltung zu implizieren. Warum nennen wir das Ding dann nicht einfach “Nachschau”? Klar, klingt erstmal wahnsinnig gestelzt und ziemlich dämlich. Aber ich bin mir sicher, irgendwann gewöhnt man sich daran und hält es für ein ganz normales Wort wie “Abseits”, “Abstoß”, “Anstoß” oder “Ecke”/“Eckstoß”. Meine Güte, wir haben uns an ein Wort-Ungetüm wie “Vierter Offizieller” gewöhnt. Dann werden wir unseren Hirnen doch wohl “Nachschau” beibiegen können?

    Man muss es nur oft genug sagen. Nachschau, Nachschau, Nachschau. Nachschau, Nachschau, Nachschau, Nachschau, Nachschau. Nachschau. Schon geht es eigentlich.

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Hallo, ich hab heute den Schiri-Part angehört. Finde es Super. Was ich super finde, das Endlich mal jemand auf NFL verweist. Die haben halt schon länger Erfahrung gemacht damit.Das Problem ist halt diese „ Grau-Zone“. In der NFL ist so das man Zeit anhalten kann,das geht halt im Fußball nicht. Klar, aber es soll halt erst mal so wie in der NFL gehandhabt werden, das was der Schiri entscheidet ist halt erst mal Fakt und muss vom Videoassistenten KLAR UND EINDEUTIG wiederlegt werden. Wenn das das nicht geht, steht die Entscheidung vom Schiri.Punkt.Was halt fehlt ist die Transparenz, die es in der NFL gibt.

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Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob das Thema im Schiedsrichter-Teil des Royals war oder wo anders (hab wohl zu viel Rasenfunk in letzter Zeit gehört). Jedenfalls war die Frage wie sich die Netto-Spielzeit verändert hat mit dem Videobeweis.

Nach meinen Berechnungen war die durchschnittliche Netto-Spielzeit in der Saison 16/17 56:01 Minuten und in der Hinrunde 17/18 waren es 55:42 Minuten pro Spiel. Das sind also 19 Sekunden weniger. Ob das nun nur mit dem Videobeweis zusammenhängt oder ob mehr Foulpfiffe passieren, kann ich jetzt nicht sagen.

Wie berechnest du die denn?

Mittelwert aller Netto-Spielzeiten, heuer sind es halt erst die Hälfte aller Spiele und aussagekräftiger ist es vielleicht, wenn ich noch ein paar Jahre zurückgehe um mehr Daten zu haben, aber dafür hat die Zeit gefehlt - vielleicht geht es sich die nächsten Tage mal aus.

Aber woher kriegst du die Nettospielzeit der Spiele, das meine ich.

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Das würde mich auch interessieren. Das ausführlichste, was ich kenne, war eine Übersicht von kicker aus der letzten Saison. Da gab es immerhin mal zu jedem Verein einen Durchschnitt und das Top- (67 Minuten) und Flop-Spiel (41 Minuten) bzgl Nettospielzeit. Aber die Rohdaten findet man nirgends öffentlich?