Schlusskonferenz 148 - 15. Spieltag

Wie fandet ihr die Folge mit Sven und Lars?

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Ich bin noch nicht durch, aber ich möchte schon einmal etwas loswerden, bevor ich es vergesse. Der Teil über das Spiel HSV - Wolfsburg, bevor es dann allgemein um die beiden Teams ging war großartig. Endlich mal etwas anderes. Verstehe mich nicht falsch. Ich höre jede Folge Rasenfunk und finde die meisten sehr gut, aber hier war mal dieses typische Übereinstimmen und die Harmonie weg und es ging fast schon in Richtung “Streitgespräch” und das ohne auf Doppelpassniveau zu rutschen. Das war wirklich hervorragend und vielleicht solltest du, Max, öfter mal zwei Schwerpunkte zu Teams machen, die gegeneinander gespielt haben. Das hat mir nämlich wirklich richtig gut gefallen.

Ansonsten war Sven beim HSV Teil kompetent wie immer. Ich sehe auch das spielerische Defizit in den spielschwachen Mannschaftsteilen IV und ZM begründet. Und natürlich kommen Diekmeier und Kostic auch öfter mal in die Situationen, die ich gerne viel öfter sehen würde. Da ist wirklich noch einiges drin.

Diekmeier habe ich gar nicht so krass gesehen, wie es die Statistiken tun. Natürlich schon gut, aber vor allem defensiv sah ich ihn viel schwächer als die Werte von Max es darstellen lassen. Da muss ich vielleicht noch mal das Auge schärfen.

Mein persönliches Highlight war dann, dass Sven einfach einen HSV Talk mit Tobias Escher ankündigt. Auf sowas warte ich schon ewig.

Auch Lars ist natürlich zu loben. Er hat mir sehr gut gefallen und die Chemie zwischen beiden Gästen war super. Ich bin erst mit dem HSV Teil durch und kann mich deshalb noch nicht ausführlicher zum folgenden Wolfsburgteil äußern. Wird aber sicher gut gewesen sein.

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Hallo an alle,
dass nun mein erster Beitrag direkt nicht sehr positiv ist, tut mir wirklich Leid. Aber so ist es mit Nörglern: Sind sie zufrieden, hört man nichts, sind sie es nicht, kommen sie aus ihren Löchern gekrochen.

Ich fand die Beitrage der beiden Gäste nicht besonders gelungen. Deine Gäste erfüllen fast immer auch hohe Ansprüche. Heute war es mir deutlich zu parteiisch, polemisch und fast durchgehend ohne schlüssige Argumentationen. Ich hatte das Gefühl, 2 Fans am Tresen zu lauschen, mit genau dem unbeweglichen Hauen und Stechen, dass man dann zu erwarten hätte. Während ich sonst immer Dinge über den Spieltag und die verschiedene Vereine erfahre, die ich vorher noch nicht wusste, hätte ich in dieser Sendung fast jeden Satz der Protagonisten für sie beenden können.

Auf die berechtigten kritischen Nachfragen an der Ausrichtung ihrer jeweiligen Vereine gab es dabei eigentlich noch die werthaltigsten Antworten. Allerdings wurden die Einwände da elegant wegmoderiert und im Stile von Pressesprechern abgekocht, statt einfach mal die Fragen zu beantworten. Da hat man dann auch nichts Neues erfahren, aber immerhin kamen beide Gäste dann mal aus der reinen Fansicht heraus.

Eigentlich gefällt mir auch die Mischung von “professionellen” Journalisten mit Fußballbezug auf der einen Seite und Fußballfans mit Medienbezug auf der anderen, diesmal kam dabei jedoch nicht besonders viel heraus.
Dass man nun bestimmte Einwände als HSV- oder Wolfsburgfan nicht mehr hören kann, ist mir als Fan von, nun ja, Bayer Leverkusen nur zu klar. Gültig bleiben sie dennoch. Ganz grob würde ich die Einwände von Max so umschreiben: Beide Vereine liefern am Budget gemessen seit Jahren überwiegend schwache Leistungen ab, beide Vereine wären ohne die Einführung der Relegation schon mindestens einmal abgestiegen, beide zahlen enorme Gehälter für recht durchschnittliche Spieler und besonders Wolfsburg hat ständig seine Probleme mit der Söldnermentalität von Spielern, die so etwas möglicherweise anzieht. Von Diego über Schürrle, über de Bruyne bis hin zu Draxler ist die Liste an Spielern lang, die erwarten, trotz gültiger Verträge jedes Angebot anderer Vereine annehmen zu dürfen und ansonsten mit Arbeitsverweigerung reagieren. (Das letzte ist zwar meine Unterstellung, ich würde aber trotzdem behaupten, dass sie darüber hinaus auch zutrifft.) Alles hätte man entweder anerkennen können oder in der Sache dagegen streiten. Beides hat kaum stattgefunden, stattdessen gab es viele Worthülsen und wenig Gehaltvolles. Das lag nicht daran, dass Max es nicht versucht hätte.

Ob ein Spieler wie Papadopoulos nun ein fairer Sportsmann ist oder nicht, lässt sich doch faktisch anhand seiner Statistiken feststellen. Das wäre dann eine Erkenntnis. Dass aber 2 Menschen minutenlang debattieren, wie sie persönlich ihn nun moralisch oder zwischenmenschlich finden, führte zu gar nichts. Und, mal angenommen, Papadopoulos wäre im vergangenen Sommer zu Wolfsburg gewechselt, hätten beide Gäste das Gespräch mit verteilten Rolllen exakt genauso geführt. Ich fand das fruchtlos.

Für harte sachliche Auseinandersetzung bin ich immer zu haben, aber diese fand ich nicht erfüllend. Dennoch war es eine schöne Folge, aber stellenweise war ich geneigt, sie nicht zu Ende zu hören.

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Ui, ich teile die Kritik meines Vorschreibers nicht, habe die beiden Gäste vielmehr als angenehm und auch durchaus kompetent erlebt, insbesondere auch dann, wenn es um andere Vereine geht. (Auch stehe ich einfach auf den Hamburger Akzent, und dann auch noch mit Udo Lindenberg-Touch…! :wink: Love it!)

Ich will Max an der Stelle widersprechen, an der er den Vorwurf von Bobic an Heynckes kritisiert, die schnelle Auswechslung von Vidal sei eine “Ohrfeige für den Schiedsrichter” gewesen. Ich habe die Szene im Radio miterlebt und konnte es nicht glauben, dass Heynckes wirklich sofort nach dieser stark gelb-roten-würdigen Szene Vidal auswechselt. Ist das nicht wirklich ein Schuldeingeständnis? Aus dieser Perspektive kann ich das durchaus als Antwort an den Schiri verstehen: freundlich ausgelegt als “danke schön, dass du ihn nicht vom Platz gestellt hast”, böse ausgelegt als “Ohrfeige”.

Vor nur wenigen Wochen haben wir hier über ein VfB Stuttgart-Hochgefühl diskutiert. Schade, dass das schon wieder vorbei ist…

Zur Sendung an sich kann ich mich nur der Meinung von @saurehefe1887 anschließen. Toll. Bitte in Zukunft mehr Reibungshitze in den Ansetzungen, wenn schon Jonas Friedrich skandalöserweise immer noch nicht jede Woche dabei ist. Das hat mir viel Spaß gemacht.

Trifft aber auch einen ganz wichtigen Nerv bei mir: Ein Verständnis davon, Fußballfan zu sein, als Leute, die sich mit Respekt gegenseitig beleidigen und gleichzeitig ein Bier miteinander trinken können. Das mag ich am Fußball. Machen wir uns nichts vor: Es gibt an sich attraktivere Sportarten.

Seltsamerweise kann ich @Noam_C4 gleichzeitig guten Gewissens nicht in allen Punkten widersprechen. Persönliche Geschmacksentscheidung halt.

Was mich - wie so oft bei dem Thema - irritiert hat war der Part, in dem Sven über die geerdete Erwartungshaltung in Hamburg gesprochen hat. Und zwar sehe ich das komplett umgekehrt als bei vielen anderen Teilnehmern, wo wir uns schon über das Thema Erwartungsmanagement unterhalten haben: Ich finde das absurd, mit wie wenig man sich in Hamburg zufrieden gibt.

Es ist ja schön, dass man in Hamburg nach Jahren des Abstiegskampfes nicht mehr automatisch davon ausgeht, diese Saison aber sicher in der CL zu landen. Das gönne ich den Fans auch. Aber ich gönne es nicht den dort Verantwortlichen.

Wir kennen natürlich alle keine belastbaren Zahlen (auch wenn allenthalben so getan wird). Trotzdem scheint es mir nicht vermessen, davon auszugehen, dass der HSV am Kapitaleinsatz gemessen ein Team hat, dass locker zu den 10 teuersten der Bundesliga zu zählen ist (bewusst vorsichtig formuliert). Und doch hat man schon wieder nach 16 Spielen 15 Punkte.

Eine Aufwand-Ertrag-Relation, bei dem einfach der Baum brennen muss, finde ich.

Wie gesagt, ich verstehe, warum die Fans in erster Linie endlich Ruhe haben wollen. Und sportlich ist das sicher auch ein schlauer Zug.

Aber ich finde das unredlich. Da wird sich meiner gerechten Häme unberechtigt, unfair und feige entzogen. Und bei meiner Häme verstehe ich keinen Spaß. Deswegen gucke ich das doch.

Als Gegenbeispiel mit einer im zeitlichen Ablauf ganz ähnlichen Entwicklung (auch hier wieder letztlich Spekulation von außen) empfinde ich den SV Werder. Dort wurde wirklich die Reißleine gezogen und seit Jahren ein sehr preiswertes Team in den Wettbewerb geschickt. Die dürfen sich aus meiner Sicht hinstellen und sagen: Wir spielen gegen den Abstieg, mehr ist auch nicht zu erwarten und wenn wir das am Ende alle zusammen hinkriegen, dann ist alles gut. Wenn der HSV und/oder seine Fans ähnliches verbreiten, dann stößt mir das auf.

So. Und wer mag, der darf jetzt jedes Wort dieses kleinen Rants nehmen, mit dem Faktor 10 multiplizieren und auf die Einschätzung von Lars zur Situation des VfL Wolfsburg anwenden.

Man kann sich doch mit dem, was da jedes Jahr an Kapital reingepumpt wird und mit den Leuten, die da auf und neben dem Platz rumlaufen, nicht ernsthaft hinstellen und sagen: Wir haben jetzt ein paar mal gegen den Abstieg gespielt - dieses Jahr sind wir froh, wenn wir im unteren Mittelfeld rumdümpeln? Meine Güte, das ist doch nicht Mainz 05. Das kann doch nicht der Anspruch sein?

Hinzu kommt beim VfL ein Aspekt, bei dem ich aufpassen muss, nicht falsch verstanden zu werden. Mir ist absolut klar, dass es ganz normale Fans des VfL Wolfsburg gibt. Und mir ist auch klar, warum dies so ist. Ich selber kann weder VW noch den VfL leiden. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, meine Liebe zur Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH als moralisch vorzugswürdig zu bezeichnen.

Trotzdem bleibt ja Tatsache, dass aus dem charmanten Zweitligisten nur deshalb ein “großer Player” wurde, weil der VW-Konzern (analog zu Bayer mit Ballack et al damals) diese Kohle als aus PR-Sicht (und zur Umfeld-Gestaltung für Mitarbeiter) sinnvolles Investment reinpumpt (völlig wertfrei festgestellt - gibt schlechtere Motivationen). Und da kann doch weder der bisherige Ertrag insgesamt noch und vor allem das derzeitige Auftreten unter welchem Gesichtspunkt auch immer als Erfolg verbucht werden. Was ich besonders bemerkenswert finde, weil der Eigentümer VW zu einem Fünftel dem Land Niedersachsen gehört. Ich wohne nicht in Niedersachsen und bin also keiner der 7,7 Millionen Eigentümer dieses Anteils. Trotzdem befremdet mich in diesem Fall massiv, dass da nicht - über den Kreis der Fans hinaus - der Baum brennt. Nach meinem Empfinden müsste eigentlich jeder dieser 7,7 Millionen Eigentümer mit Mistgabeln und Fackeln vor der Staatskanzlei in Hannover stehen und kritische Nachfrage anbieten.

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Als Max mal nicht nur die glatten Themen ansprach, sind die beiden Gäste leider zu schnell in den Defensivmodus gegangen.Ich empfand die Fragen/Themen über Wolfsburg und Hamburg durchaus passend.Diese Fragen brannten dem ein oder anderen neutralen Hörer sicher auch auf der Zunge.

War eine gute Schlusskonferenz, hätte eine noch bessere werden können.

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