Schlusskonferenz 150 - 17. Spieltag

Wie hat euch die Neuauflage der Saisonvorschau gefallen?

Reine Formkritik, in aller Demut vorgebracht, als Beispiel ab Minute 151:

“Das ist halt, wenn du halt auf ne Saison spielst, die halt auf defensiver Stabilität, auf Matchglück, auf nem Torjäger vorne fußt, das ist halt keine langfristige Entwicklung der Mannschaft. Das ist halt was, wo du halt kurzfristig dann die Früchte rausziehst, wo du halt das Feld einmal komplett aberntest.”

Die Halt-Epidemie ist kein Problem der aktuellen Sendung, ich höre das auch in anderen Podcasts und im Freundeskreis sowieso, bitte nicht persönlich nehmen!

Auf einem ähnlichem Weg ist das Superlativ-Un: unfassbar, unglaublich, unheimlich. Dort habe ich das Gefühl, dass während der Sprecher einen Gedanken ausführt er nach einem adäquaten Superlativ sucht, um mangels Alternativen wieder nur beim un-fass-bar zu enden (was die eigentliche Aussage ad absurdum führt) und dessen inflationärer Gebrauch es zum Füllwort verkommen lässt.

Ich habe leider keine gute Lösung, das letzte was man will ist die Gäste zu verunsichern oder unhöflich/respektlos zu sein: es kann nicht jeder ein Germanistikstudium in der Tasche haben oder zum Redner geboren sein.
Aber falls ein Gast nach Feedback fragt oder im Vorfeld eine Hilfestellung erbittet:

  • auf halt verzichten
  • vielleicht eine interne Liste von Synonymen anbieten auf die man gucken kann, wenn man einen Zusammenhang oder Fakt betonen will

Als Anfang: überaus, enorm, außergewöhnlich, bemerkenswert…

Wahrscheinlich ist der Verzicht auf Füllwörter schwieriger als den Wortschatz zu erweitern, gerade in einer Live-Sendung wenn man zig Gedanken im Kopf sortieren und Richtung Zunge bewegen muss. Vielleicht kann man die sprachliche Verbesserung ja als sportliche Herausforderung sehen, jeder kleine Fortschritt zählt.

Wie gesagt: reine Formkritik, inhaltlich wieder schön und unterhaltsam.

Meine absolute Lieblingsbesetzung!
Hat super Spaß gemacht zuzuhören. Vor allem die Diskussion am Anfang fand ich zutreffend. Ich frage mich in Bezug auf die Auslandsvermarktung auch immer, mit welchen Spielen die „Chinesischen“ Zuschauer geworben werden sollen. Wenn ich vor einem Spieltag auf die Paarungen schaue, sehe ich seltenste (@Warp :wink: ) Spiele von denen ich denke, die könnten aber interessant werden (abgesehen von denen meines Vereins). Hier ist einfach der Kontrast zur Premier League enorm.
Ehrlichgesagt verfolge ich die Bundesligaspiele mittlerweile mehr durch den Rasenfunk, als diese mir selber anzuschauen oder nachzuholen.

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Bis zur letzten Schlusskonferenz habe ich es leider nicht mehr geschafft, deshalb an dieser Stelle mal noch der aktuelle Stand nach der Hinrunde bzgl. des Abschlusstabellen-Tipps:

So gut wie in der letzten Saison schneidet ihr 3 bisher nicht ab, um es mal vorsichtig zu formulieren (es sei denn Tobias Escher cheatet und hat noch einen weiteren Tipp abgegeben). Aber abgerechnet wird ja auch am Ende. :wink:

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Grundlage: Max’ Google Spreadsheet plus die 3 Tipps aus der Saisonvorschau, herausgerechnet ein paar unvollständige Tipps und etliche zwar gültige Tipps, aber ohne eingetragenen Namen. Ergibt in Summe 271 berücksichtigte Tipps.

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Ich finde interessant, dass die Alternativen, die du unter “Als Anfang” nennst, gefühlt auch einen mittleren zweistelligen count pro Folge haben. Ich denke einfach die Länge der Sendungen macht so etwas unvermeidlich!

Juhu, endlich wird die Pädagogik beachtet und der Trainer anders erzählt (das Max dann auch noch über Narrative an sich spricht!) Ich war in Gedanken bei euch! :heart_eyes:

Sehr schöne Schlusskonferenz. Gute Besetzung.

Zum Thema Mannorientierungen und Dribblings (ich hoffe ich verwechsel das gerade nicht mit Bohndesliga).
Ich habe das Gefühl, dass einige Mannschaften schon seit längerem darauf regieren, dass es so viele Mannorientierungen im Mittelfeld gibt und es somit eine Veränderung des bevorzugten Spielertypen auf der Sechserposition gibt. Weniger die etwas langsamen Spieler mit herausragender Passtechnik und mehr dynamischere Sechsern, die eben auch ein Dribbling im Mittelfeld anziehen oder sich mit kurzen Pässen durchkombinieren können. Von Alonso oder Kroos zu Thiago. Auch Keita, Kampl, Zakaria, Dahoud oder Meyer wären Beispiele.
Beim SC Freiburg ist mir das auch aufgefallen. Hier hat man keine neuen Spieler verpflichtet, aber es ist sehr auffällig, dass gerade Höfler viel mehr mit kleinen Finten und kurzen Dribblings im Mittelfeld arbeitet als bisher. Auch die Außenverteidiger Stenzel und Günter starten ihre Dribblings nun auch schon häufig an der Mittellinie, statt die Passoption zu suchen.

Ich wollte damit nur sagen, dass ich die Beobachtung, durch die Mannorientierungen bräuchte es mehr Dribblings teile, aber die Mannschaften das auch schon länger mit einfließen lassen. Nicht alle haben einen Robben, Coman oder Bailey, aber gerade im Mittelfeld trauen sich deutlich mehr Spieler etwas auszuprobieren, da meist die Passwege zugestellt sind.

Top 5 für mich und auch in allen Tippspielen schneide ich so gut ab, wie lange nicht. Das spricht schon wirklich für eine sehr vorhersehbare Saison. Danke für die Mühe. :slight_smile:

Bezüglich der Kritik von Scholl und Löw zu der Ausbildung der Jugendlichen in den Akademien: Beim HSV hat man die Kritik angenommen (oder ist zum gleichen Schluß gekommen) und die jungen Spieler sollen individueller geschult werden und nicht mehr so in Systeme gepresst werden. Man sollte da nun sicherlich keine Wunder erwarten, die Ausbildung wird sicherlich nicht vollständig auf den Kopf gestellt, aber zumindest wird die Richtung etwas korrigiert. Und ich vermute, das wird nicht nur beim HSV so geschehen.
Allerdings braucht es Zeit, bis sich das auch auf den Fußball auswirkt

Bezüglich der selektiven Wahrnehmung von Trainern: Das geschieht auch sonst so. Tritt Fußballspieler A Spieler B von hinten in die Waden, dann macht Sky allzuoft einen Skandal davon. Tritt Spieler C Spieler D in die Wade, dann wird argumentiert “Er wollte den Ball spielen uns so schlimm war das nicht”. Ein und dieselbe Situation nach Gutdünken vollkommen anders bewertet. Und das ist Stimmungsmache und ganz unterbewusst lassen sich Fans, Journalisten usw davon beeinflussen. Und das geht so weit, daß es auch Auswirkung auf die Strafen des DFB hat, falls es sich um rote Karten handelt.
Sky macht es nicht zum Thema, deshalb ist es kein Thema, Schalke hat mehrere Spiele hintereinander immer wieder Glück mit persönlichen Strafen gehabt. Gegen Hamburg, gegen Dortmund und gegen Köln hätte jeweils ein Spieler vom Platz gemusst. Niemand redet davon. Und Spieler von anderen Vereinen fliegen oftmal wegen Kleinigkeiten und werden zum Buhmann gemacht.

Dafür gibt es unzählige Beispiele und das sollte man immer im Hinterkopf behalten und sich fragen “Lasse ich mich im Moment beeinflussen oder ist es wirklich so?”

Herzlichen Glückwunsch zur 150. Schlusskonferenz!

Wieder eine sehr schöne Sendung mit tollen Gästen, die, wenn mich mein Gefühl nicht trügt, auch gut harmoniert haben und sich die Bälle zugespielt haben. Konnte man sehr gut hören.

Zum Vergleich der BuLi mit der Premier League muss ich sagen, dass mich ein ähnlicher Verdacht beschleicht. Ich verfolge die PL kaum, aber wann immer ich ein Spiel sehe, kann ich kaum glauben, wie deutlich höher das Niveau dort ist und was für ein toller Fußball hier nicht gespielt wird. Eigentlich verfolge ich nur noch aus Gewohnheit die Bundesliga.

Da passen das individuelle Niveau der Spieler und das der Liga nicht zusammen. Indizien dafür wären aus meiner Sicht z.B. die Tatsache, dass völlig destruktive Teams wie Darmstadt vor 2 Jahren konkurrenzfähig sind und die Liga insgesamt keine Mittel findet, solche Teams so regelmäßig zu schlagen, dass sie die Liga nicht halten können. Dass Darmstadt sich zumindest ein Jahr halten konnte hat mir persönlich ja auch gefallen, aber es spricht nicht gerade für die Konkurrenz in der Liga.
Ebenso das Gegenpressing, das als großartige taktische Neuerung und Gegenmittel zum Tiki Taka aufkam und meiner Ansicht nach auch tollen Fußball zur Folge hatte, aber nun, da fast kein Team mehr den Ballbesitz möchte, eigentlich obsolet geworden ist. Dadurch entstehen sehr hektische Spiele und nicht selten entscheiden Zufälle über deren Ausgang. Da aber nun auch die Spieler der Teams nur noch daraufausgerichtet sind, können 15 von 18 Teams der Buli sich auch nicht so leicht umstellen und wieder selbst das Spiel gestalten. Dass man dann auch wieder anfällig für das Gegenpressing der anderen Teams würde, tut sein Übriges.
Das letzte Indiz wäre das katastrophale Abschneiden in den internationalen Wettbewerben. Anders als englische Vereine, die in der Europa League häufig offensichtlich keinen Bock haben, kann man den deutschen Teams in der Regel das Bemühen nicht absprechen. Es fehlt aber regelmäßig an Qualität, Erfahrung und ebenfalls an den Mitteln, unterlegene Gegner zu schlagen. Während spanische Mittelklasseteams wie Sevilla regelmäßig die EL gewinnen, kommt von deutschen Teams nicht viel, selbst wenn wie vor 2 Jahren, Dortmund, Schalke und Leverkusen teilnehmen.

Sorry, aber in den letzten 5 Jahren hat 2 Mal ein englisches Team die EL gewonnen (Chelsea 2013 und ManU 2017), dazu war Liverpool 2016 im Finale. Die englischen Clubs nehmen die EL also sehr wohl ernst und sind da sogar ziemlich erfolgreich. Das liegt womöglich auch an der Tatsache, dass es in der Premier League nur 4 CL Plätze für 6 Mannschaften gibt und man über die EL als fünftes Team dazukommen kann.

Zur Liga:
Trotz des breiten Mittelfelds in der Liga finde ich es doch bemerkenswert, dass am Ende wieder die üblichen Verdächtigen oben stehen. Auf den Plätzen 2-7 stehen ja Schalke, Leipzig, Dortmund, Leverkusen, Gladbach und Hoffenheim. Wenn man das vor der Saison so vorhergesagt hätte, dann hätten wohl die wenigsten widersprochen (siehe Saisonvorschau).

Stimmt. Das habe ich schlecht formuliert. Ich meinte nicht, dass englische Team die EL prinzipiell abschenken. Ich habe an United 2012 gedacht, wobei ich dachte, dass das noch nicht so lange zurückliegen würde.

Ja es ist schon erstaunlich wie schnell sich das Rad weitergedreht hat. 2013/14 waren wir ja am Höhepunkt mit CL Finale und der WM im Jahr danach. Aber seitdem hat die Bundesliga einen enormen Aderlass an Qualität hinnehmen müssen. Die besten Trainer sind inzwischen weg (Klopp, Guardiola) oder im Ruhestand/Pause (Heynckes, Tuchel).
Dazu sind fast alle unserer besten Nationalspieler im Ausland (Kroos, Khedira, Gündogan, Sane, Draxler, ter Stegen, Trapp, Rüdiger, Mustafi, Özil) ebenso wie unsere besten ausländischen Stars längst weg sind (de Bruyne, Xhaka, Firmino, Dembele, bald auch Keita).

Alles was noch so an Stars vorhanden ist konzentriert sich bei Bayern und wartet aufs Karriereende (Robben, Ribery, Hummels, Vidal). Ansonsten lebt die Bundesliga fast nur noch vom Duell Lewandowski/Aubameyang.Ohne Spitzenspieler und Spitzentrainer versinkt man eben im Mittelmaß. Und da wir nicht das Geld der Premier League oder von reichen ausländischen Investoren haben kann man da auch nur wenig dran ändern.
Deshalb stehen ja auch bspw. Werner oder Nagelsmann so im Fokus. Eigentlich sind das beide noch Talente in ihrem Beruf aber wenn man sonst keine “Attraktionen” zu bieten hat, dann sucht man händeringend die neuen Heilsbringer. Irgendwas muss man ja vermarkten.

Zur SK selbst nochmal ein paar Anmerkungen:
Max meinte ja, das sich doch mehr Vereine den Weg von Freiburg zutrauen sollten. Ich meine Aber Freiburg ist ein ganz spezieller Fall.

  1. In Freiburg funktioniert das halt auch weil es gerade ein Alleinstellungsmerkmal ist. Wenn jetzt 5-6 andere Vereine das Gleiche versuchen, kann es schnell passieren, dass auch Freiburg darunter leidet weil man eben nichts besonderes mehr ist.

  2. Bei Freiburg ist das ganze Umfeld (Verein, Region) sehr regional orientiert. Das ist bei kleinen Clubs möglich. Aber den Leuten in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Berlin oder Köln kann man das wohl nur sehr schwer beibringen. Da will man mittel- bzw. langfristig irgendwann europäisch spielen. Bei Freiburg ist das überhaupt nicht Teil der Philosophie. Da zählt man sich zu den Top 20 oder 25 in Deutschland und ist damit zufrieden.

  3. Auch finanziell wäre das für die meisten Vereine nicht machbar. Da muss man den Sponsoren erklären, dass man nächstes Jahr besser in der Tabelle dastehen will als in dieser Saison. Sonst bekommt man weniger Geld oder muss sich gleich einen neuen Sponsor suchen. Die Vereine sind eben viel größer als Freiburg und brauchen entsprechend einen größeren Etat. Da kann man nicht sagen wir sind zufrieden und nehmen auch mal 1-2 Jahre 2. Liga in Kauf. In der Bundesliga könnte vielleicht Augsburg noch einen solchen Weg gehen. Aber sonst sehe ich keinen Verein bei dem so etwas funktionieren könnte.

Top Besetzung. Predige ja eh schon länger Tobi Escher als Stammexperte zu etablieren :wink:

Nur mal ein Gedanke zur Internationalisierung:

Finde auch, dass viele Teams sich zu sehr auf die eigene Defensive konzentrieren. Finde das auch ganz legitim.
Denke aber auch, dass das wie ihr sagt China nicht so gefällt. Finde aber das in der Premier League das nicht groß anders ist. Wenn ich mir die Liverpool Spiele gegen kleinere Teams anschaue wie zb letztens gg WBA da hat sich WBA genauso hinten reingestellt und das Spiel war nich soo ansehnlich…

Die haben halt den Vorteil, dass 5-6 Teams einen „Hype“ erzeugen vor allem wenn sie gegeneinander spielen. Da kann Deutschland nicht mithalten…die ei zigen Spiele sind da Bayern gg BvB oder RaBa…
Und mit 4 Spielen eine ganze Liga zu vermarkten ist halt schwer. Zudem hat die PL schon vie früher angefangen damit…

Meinungen?

Zu meinem Vfb:
Ich finde, dass wenn sie mit Mum spielen und nicht nur versuchen defensiv zu stehen spielen soe wirklich guten Fussball…vlt schafft es Hannes Wolf in der Rückrunde da den eichtigen Mix zu finden. Weil einen guter Trainer ist er allemal.
Ich sehe glaube ich auch lieber ne Niederlage bei dem Sie alles geeben haben als welche in dene sie nur defensiv stehen. Das war vorallem auswärts ja immer anders. Aber meistens sehr defensiv.

Bin jetzt mal gespannt auf die Winterlause und Reschke. Er hat ja schon angefeutet da einiges umzukrempeln bei der Kaderzusammenstellung mal schaun was da raus kommt. Finde es auch ok Terodde ziehen zu lassen weil da ja denke ich auch viele Familiäre Punkte dazugespielt haben. ABer jetzt muss Reschke sich beweisen…

Mit Romero hätte er ja beinahe einen evtl Knaller geholt…da ist ja auch so der Disput: Einerseits gut das man sagt wo die Finanziellen Grenzen sind vorallem bei so einem jungen Spieler. Andererseits wenn man was reisen will muss man vlt mal so ein Risiko eingehen. Bin da ein bisschen hin und her gerissen. Was denken denn die vfb fans hier? Oder auch welche von außen?

Also Tobi Escher bitte zum Stammexperten machen dann wünsche ich schöne Weihnachten :christmas_tree:

Sehr gute Sendung, vor allem der allgemeine Einstieg hat mir sehr gefallen. Und die Zwischenfragen, die die Gäste hatten.