#05 – Euer Input für Schlusskonferenz 286

Am Sonntag Abend nehmen wir die nächste Schlusskonferenz mit Schwerpunkt 1. FC Köln auf. Freue mich über Input!

Die Retrofunk-Folge zur Sendung ist diese: https://rasenfunk.de/schlusskonferenz/37

Retrofunk

Schlusskonferenz vom 20.09.2015 5. Spieltag 2015/16

Es ist nicht leicht, Lucien Favre zu sein. sagt Gast Gianni Costa von der Rheinischen Post.
Der zweite Gast war Stephan Uersfeld (ESPN).

Nach einer 0:1 Niederlage gegen den 1.FC Köln tritt Lucien Favre am 5.Spieltag zurück. Der Trainer schickte seinen Rücktritt zunächst an Presseagenturen. Deine Gäste haben Parallelen gezogen zu Favres Rücktritt bei der Hertha gezogen.

Max hat sich als Favre-Fan positioniert. Favre hatte bei einer Abseitsentscheidung gegen sein Team nur ein Fragezeichen in die Luft gemalt. Im Gegensatz dazu hätte Jürgen Klopp schon die Jacke des vierten Offiziellen zerbissen.

Die Gäste lobten, daß Lucien Favre zwar immer ein erfolgreiches System bei Hertha oder Gladbach entwickeln kann. Dann wurde aber kritisiert, daß sobald dieses System nicht mehr greift, er das nicht mehr entwickeln kann.

Lucien Favre wurde als Mittel zwischen Monk und einem Erdmännchen charakterisiert.

Im Spiel gab es einen Fan-Boykott der Kölner. Die wehrten sie sich gegen die Personalisierung der Gästetickets. Die strengen Auflagen waren eine Reaktion auf die Ausschreitungen von Kölner Fans beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Februar. Damals hatten vermummte FC-Anhänger nach Abpfiff den Platz im Borussia-Park gestürmt. Ein Gast machte den Punkt, daß sich die Ultras nicht von ihren Straftätern distanzieren und damit die Sippenhaft beschwören.

Ja, und da … endet meine Autofahrt.

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Erinnere mich gerade nicht mehr, wie es letzte Saison lief, aber lässt du die Montagsspiele generell aus den Schlusskonferenzen raus? Hast du schon mal darüber nachgedacht, in dem Fall dann die Spiele wie „Down, Set, Talk“ als Preview zu besprechen?

Lasse ich raus, Previews sind zu schnell veraltet, lohnt sich nicht.

Hm, stimmt natürlich. Wobei ich es bei den NFL-Spieltagen immer ganz interessant finde, die Spiele unter eem Eindruck der in DST angesprochenen Aspekte zu sehen.

Nach all der Diskussion über die besondere Belastung diese Saison finde ich es erstaunlich früh wie klar sich die Top3 der Bundesliga vom Rest absetzen. Man schauen, ob das so bleibt oder ob das oben noch wer ins straucheln kommt bzw noch ein vierter Club aufschließen kann.

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Oh Gott, Schwerpunkt wird der FC - wo soll ich da anfangen? Mach ich mal nur die plakativste These:

Seit 15 Spielen sehe ich jetzt das gleiche Spiel. Die Mannschaft verpennt regelmäßig die erste HZ und besonders die Anfangsphase - und verteidigt so luftig, dass es gleich mindestens 0:1 steht,gerne auch 0:2 (gegen den VfB hatten wir Glück, dass Didavi nur das Lattenkreuz trifft). Diesem Rückstand rennt man dann erstmal hinter her. Da man aber nach wie vor keine Idee hat, wie man das Spiel konstruktiv gestalten kann, ist das für den Gegner gefundenes Fressen. Die können den FC ganz entspannt mal machen lassen und müssen eigentlich nur gucken, dass die Flügel dicht sind und innen Andersson gedeckt ist. Bei uns geht jeder, aber auch wirklich jeder Pass auf den ballnahen Flügel (Spielverlagerungen finden nicht statt) - deshalb kommt ein Iso Jakobs im letzten Spiel auch auf 41 Sprints. Allerdings ist der halt kein junger CR7 oder Mbappé und kommt da alleine halt auch nicht durch. Überladungen einer Seite finden höchstens mal situativ statt, wenn der AV mit aufrückt. Da gab es mit Limnios und Wolf auf rechts gute Ansätze, aber das sind ja auch zwei gelernte Offensive. Wie ein Matchplan wirkt das nicht.

Überhaupt zeichnet sich die Ära Gisdol dadurch aus, dass kein offensiver Matchplan außer „Flügel runterrennen“ erkennbar ist. Mit Duda weiß er nichts anzufangen, weswegen der meistens irgendwo im Halbraum verhungert oder im Zehnerraum (der in unserem Spiel aber keine Rolle spielt) irrgeistert. Sein Spielmacher-Potential wird jedenfalls nicht genutzt,andere Spieler mit potentiell kreativen Momenten werden nicht aufgeboten (Drexler, Özcan) oder wurden gleich ganz vom Hof gejagt (Koziello, Schaub, Verstraete). Mir fehlt gerade die Phantasie, wie diese Mannschaft noch 36-38 Punkte holen soll. Bitte stimmt mich in der Schlusskonferenz optimistischer.

Ach, ich weiß nach wie vor nicht, was ich von meinen Dortmunder in dieser Saison halten soll. Auf der einen Seite gab es mit Lazio (Faktor Personalsorgen Defensive?!) und Augsburg zwei Aussetzer und auf der anderen Seite stehen in der Bundesliga 4 Siege ohne ein Gegentor. Eine Ausgangslage, die selbstverständlich dafür sorgt, dass der ein oder andere Fan seine Brieftauben Richtung Liverpool schickt, um den Heiland zurückzuholen, mit dem der Titel dann nur Formsache ist…

Ich fand die Leistung im Derby insgesamt gut. Selbstverständlich kann man die erste Halbzeit nutzen, um die übliche Kritik zu platzieren, dass man gegen tiefstehende Gegner Probleme hat. Was mir persönlich in dieser Debatte zu kurz kommt ist jedoch, dass dies Schalke auch wahnsinnig viel konditionelle Ressourcen kostet, wie man mMn auch in der zweiten Hälfte deutlich gesehen hat, in der Dortmund zahlreiche Chancen erspielte und auch Fehler effektiv bestrafte.
Auch die Wechsel und Rotation ist ein Element, dass Favre ab dieser Saison neu ins Spiel bringt und sich sogar mal für eine taktische Umstellung entschied und mit Viererkette agierte, um Guerreiro (Wahnsinnspartie) und Brandt kreative Freiräume zu geben. Zusammen mit dem ebenfalls spielstarken Dahoud konnte man sich leicht aus den früheren Pressingssituationen lösen und es scheint mir - das mal als These - eine mögliche Variante für andere Spiele gegen tiefstehende Gegner zu sein.
Die nächste These, die ich mal als Frage in den Raum werfe, wäre, dass man durchaus kalkuliert, dass der Gegner eben durch die vielen Ballbesitzphasen des BVBs schnell müde wird und sich dann Möglichkeiten ergeben, z.B. auch durch Unkonzentriertheiten bei der Zuordnung während Standardsituationen.

Man merkt es schon: ich will eine Lanze für Favre brechen, was vielleicht auch daran liegt, dass die Chancen dieses Jahr einfach gut sind und ich momentan auch nicht sehe, wie ein Trainerwechsel irgendetwas garantiert verbessern würde. Es bleibt abzuwarten, ob es wirklich nur zwei Ausrutscher waren oder ob sich solche Ergebnisse wiederholen. Aber hab gehört, dass man auch mit 2 Saisonniederlagen noch Meister werden könnte :wink:

Edit: Ewald Lienen ist ein guter Mann (heute mal Dopa wg Tobi). Die mediale Treibjagd auf Favre ist ermüdend, langweilig und ohne Inhalt.

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Hertha verliert gegen RB Leipizig.

In Leipzig sahen die 999 Zuschauer eine wilde Anfangsphase mit zwei Treffern in den ersten elf Minuten. Für Hertha debütierte Omar Alderete. Er wurde gleich nach elf Minuten vom ultimativen Willen von Upamecano überwältigt. Schon vor dem Spiel hatte Labbadia angesprochen, daß die Standards besser verteidigt werden müssen. Nagelsmann sprach in der Pressekonferenz an, daß nur die Torgefährlichkeit Upamecano noch vom Niveau von Virgil van Dijk unterscheidet.

Teilweise hatte die Mannschaft von Julian Nagelsmann gut 70 Prozent Ballbesitz und auch die bessere Spielanlage, doch ein weiterer Treffer gelang Leipzig zunächst nicht. Zur Halbzeit brachte Labbadia Zeefuik, doch der Verteidiger stand nur kurz auf dem Rasen. Nach gerade einmal zwei Minuten sah der Holländer verdient die gelbe Karte, nur weitere drei Minuten später zeigte Schiedsrichter Tobias Stieler Zeefuik nach erneutem Foul zum zweiten Mal gelb. Eine sehr harte Entscheidung. Bruno Labbadia wollte sichtlich angefressen nichts mehr dazu auf der Pressekonferenz sagen.

Die Berliner waren nun in Unterzahl. Kurz zuvor hatten sie noch die erste gute Chance gehabt, die erneut Lukebakio und Darida eingeleitet hatten, doch Matheus Cunha vertändelte die Gelegenheit leichtfertig. Zu Zehnt ging bei der Hertha wenig nach vorne. Darida, der vorher einiges eingeleitet hatte, war nun Rechtsverteidiger.

Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff gab es Elfmeter für Leipzig. Darauf hatten die Berliner an diesem Tag keine Antwort mehr. Im Vergleich zum schwachen Auftritt gegen Stuttgart war es trotz der Niederlage eine verbesserte Leistung der Hertha. Trotzdem steht die Statistik von Saison-übergreifend nun neun Niederlagen in den letzten elf Pflichtspielen für sich.

Ich denke auch, dass man das Spiel hinsichtlich der taktischen Herangehensweise als Ganzes sehen muss. Würde mich auch nicht wundern, wenn es das Kalkül war, Schalke müde zu spielen. Laut dem Kicker hat der BVB 810 Pässe gespielt (im Vergleich zu 271 auf Schalker Seite). Meine auch, dass man in der zweiten Halbzeit sehen konnte, dass der BVB sich teilweise etwas tiefer hat fallen lassen, um Schalke rauszulocken und dann die sich bietenden Räume zu attackieren.
Ich bin auch bei dir, was das Zusammenspiel von Brandt und Dahoud angeht. Die beiden sind technisch so stark im Auflösen von Pressingsituationen und engen Räumen. Gerade Brandt wird mir (auch in der Nationalmannschaft) oft zu negativ gesehen. Der hat seine Schwächen in der Verteidigung von Situationen, wenn er einen Gegner stellen muss oder dieser ihn direkt mit dem Ball anläuft und auch vor dem Tor könnte er manchmal etwas gradliniger sein, aber im Spielaufbau ist er fantastisch. Er macht so oft die unangenehmen Wege nach hinten, um zusätzliche Anspielstationen zu schaffen und dann von dort aus das Offensivspiel anzutreiben, was immer wieder zu Überzahlsituationen führt, die den Gegner auf Trab halten und das Spiel nicht statisch werden lassen. Das hat ihn in seiner letzten Saison in Leverkusen auch schon so gut gemacht.

Ewald Lienen und Tobi in einer Gesprächsrunde ist aber auch schon stark!

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Zur Eintracht in München gibt’s wohl nicht so viel zu sagen. Im 7. Spiel unter Hütter gegen die Bayern das 4. Mal fünf Tore gefangen. Ob die Statistik viel Aussagekraft hat, weiß ich nicht, aber worum es mir geht: Ich hatte auch gestern schon den Eindruck, dass es den Spielern wieder frühzeitig egal war, wie hoch oder wie überhaupt das ausgeht. Da wurde nach Ballverlust nicht mehr konsequent nachgegangen, häufiges Abseits weil es bis zum Abspiel zu lange gedauert hat oder die Stürmer geschlafen haben und die Zuordnung in der Abwehr hat sich auch für keinen Preis beworben. Hätte Touré z.B. die Überzahlsituation nach Davies’ Verletzung (gute Besserung an der Stelle) konsequent ausgespielt, hätte es nach drei Minuten auch gerne mal glücklich 1:0 stehen können. Aber stattdessen kam einer der vielen ungezielten Pässe / Flanken.
Für’s Phrasenschwein: Man kann in München verlieren, aber nicht so. Und um den Klugscheißer im Nachhinein zu geben: Da hätte man auch lieber mal Spielern eine Chance geben können, die sonst nicht so viel spielen (z.B. Sow, Kohr, Hrustic).

Zu Gute halten kann man der Eintracht aber, dass mit Ndicka, Abraham und Kostic drei Stammspieler verletzt ausgefallen sind, was insbesondere in der Abwehr natürlich für Probleme gesorgt hat. Tuta hat das, finde ich, sogar noch einigermaßen gut gemacht, er hatte halt das Pech gegen Lewandowski spielen zu müssen.

(Da die Hütter-Bayern-Bilanz nur ein Gefühl von mir war, das sich leider bestätigt hat, hier mal eine Übersicht, falls es jemanden interessiert:)
Supercup 2018: FCB 5:0 SGE
BL 18/19.1: SGE 0:3 FCB
BL 18/19.2: FCB 5:1 SGE
BL 19/20.1: SGE 5:1 FCB
BL 19/20.2: FCB 5:2 SGE
DFB-Pokal 19/20: FCB 2:1 SGE
BL 20/21.1: FCB 5:0 SGE

FC Köln:
Wenn man eine Entschuldigung für diese Saison finden kann/will für Gisdol und Köln ist es die, dass der Kader erst sehr spät stand?
Man hat Cordoba sehr spät abgegeben - Wolf und Anderson spät geholt.
Für mich ist der Kader wenn überhaupt nur bedingt Bundesliga fähig.

Wieso wurde der Vertrag von Markus Gisdol völlig ohne Grund verlängert?
Retter ja - aber erneut ist in einer Mannschaft unter Gisdol keine bzw. kaum eine Weiterentwicklung erkennbar. Sollte der FC Köln in den nächsten Wochen doch noch reagieren und Gisdol entlassen, hat man in meinen Augen nahezu fahrlässig mit der Vertragsverlängerung von Gisdol gehandelt und Geld zum Fenster rausgeschmissen.

Kingsley Ehizibue: Für mich wart die Auswechslung jetzt am Freitag nach 16 Minuten ein Glücksfall. Ehizibue macht seit Monaten immer wieder fatale Fehler. Denke und hoffe für den FC Köln dass Dimitris Limnios jetzt öfters den Vorzug erhält.

Alexander Wehrle: Herr Wehrle hat zu Beginn wirklich einen tollen Job gemacht und den Club nahezu saniert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er (zusammen mit Armin Veh) damals einen überteuerten Kader zusammengestellt hat und der FC Köln (Horst Heldt) dass jetzt ausbaden muss. Mit dem kleinen aber entscheidenden Unterschied: Jetzt ist kein Geld mehr da. Mich wundert, dass das noch keiner so wirklich hinterfragt hat rund um das Geißbockheim.

Fazit: Wenig Geld … schwacher Kader … fraglicher Trainer. Es wird sehr schwer diese Saison für den Effzeh.

Zu Bielefeld:

Insgesamt nach meiner Einschätzung ein ganz komisches Spiel. Gefühlt muss Wolfsburg zur 70.Minute mit 5:0 führen. Ein Abspielfehler nach den anderen bei den Arminen, wenn Wolfsburg aggressiv presste - so entstand auch das zweite Tor. Besonders Ortega mit einem wackligen Tag, aber auch die Innenverteidiger mit vielen Abspiel- und Passfehlern. Insgesamt auch sehr, sehr viele Ungenauigkeiten bei Bielefeld, die jede Torgefahr verhindert haben, wenn man dann mal in der Wolfsburger Hälfte stand. Trotzdem spielt Bielefeld am Ende mehr Pässe und hat - trotz 41% Ballbesitz in Hälfe 1 - am Ende öfter den Ball und kommt mit Schippo zum Anschluss und mit dem abgefälschten Ding von Klos, nach Schuss von Prietl, noch fast zum Ausgleich.
Auffällig war, dass wieder die Umstellung auf ein 4-4-2 (4-2-2-2?) mehr Stabilität und Offensivkraft gebracht hat. mMn sollte Neuhaus da mal über einen grundsätzlichen Wechsel des Systems nachdenken und mit Cordoba und Klos auf viel Körperlichkeit in der Sturmspitze zu setzen, um herausgespielte Bälle sichern zu können und ein Nachrücken zu ermöglichen, das aber, wie erwähnt, heute ganz oft an fehlender Präzision im Passspiel scheitere.

Wünsch ich euch eine gute Aufnahme!

Danke euch, Aufnahme startet bald.

Ich fand in der Konferenz und in der ersten Halbzeit im Derby, weder RaBa noch den BVB so souverän, dass ich da von absetzen sprechen würde. Zumal die Spieltage bisher ja eh totale Wundertüten sind, wie ich finde. Ich finde allerdings solche Bewertungen mit Saisonprognose am 5ten Spieltag generell noch zu früh.

M05 vs. BMG
Findet ihr auch, dass Sommer beide Tore hätte verhindern können, wenn er richtig zum Ball gegangen wäre? Er zieht beide Male die Hände zurück, weil er offenbar glaubt der Ball geht am Tor vorbei. In meinen Augen hätte er beide Schüsse auch seitliche zur Ecke klären können ohne Gefahr zu laufen, dass der Ball nach vorne abprallt. Vielleicht aber auch nur die Zeitlupensicht :man_shrugging: