1. FSV Mainz 05

Interessant finde ich nach wie vor die Standards in dieser Saison.
Insgesamt hat man nun 4 klassische Standard Tore geschossen (also ohne Elfmeter oder Einwürfe).
2 direkte Freistöße von Amiri am ersten und vorletzten Spieltag
1 Freistoß mit dem lupfer auf Kohr gegen Gladbach
1 Eckball mit dem hackentor von Kohr gegen Wolfsburg

Das ist an sich nicht besonders viel. Bis zum 25 Spieltag hatte man nur das Tor von Amiri am ersten Spieltag gegen Union. Vor allem ist aber auch kein „klassisches“ Standardtor dabei, also ruhender Ball → ball kommt hoch in den Strafraum → Kopfball → Tor

Es fehlt also recht stark ein Fähigkeiten die man eigentlich erwarten würde wenn eine eher schwächer eingeschätzte Mannschaft überperformt. Ich glaub Freiburg als Gegenbeispiel hat recht viele Standardtore ich kenne da aber die Statistik nicht genau.

Zu den xG hab ich mal gehört/ gelesen (war es im Rasenfunk?) das Mainz unter Henriksen bewusst versucht möglichst hohe xG Werte pro Chance/Abschluss zu erreichen und zu irgendeinem Zeitpunkt auch den höchsten Durchschnittswert pro Chance hatte. Man also oft versucht es komplett zu Ende zu spielen.

Was ich noch interessant finde ist dass Mainz, schaut man auf die expected Point, gar kein Überraschungsteam ist. Unter Svensson wurde man einmal 8 (46 Pkt) und einmal 9 (46 Pkt) wo die xP auch in etwa (teils sogar etwas höher) passten. Letztes Jahr hat man stark unterperformt. Auch da wäre man nach xP in der Nähe der Europaplätze gelandet. Ich glaube am Ende waren es je nach Seite etwas 50xP. Als Henriksen übernahm hatte man glaube ich 12 Punkte und 27 xP. Das ist schon sehr extrem. Natürlich sind aber xP auch nicht die absolute Wahrheit. Ich will da jetzt nicht die letzte Saison schönreden und sagen eigentlich hätten wir da schon europäisch spielen müssen. Da lag schon auch vieles im argen bis Henriksen übernommen hat.

Trotzdem kann man insgesamt sagen seit dem Wechsel vor 4,5 Jahren zurück zu Heidel und Schmidt/ Bungert in der Sportlichen Leitung hat man sich wieder Richtung top 10 orientiert und es auch geschafft einen neuen Hype um den Verein zu entfachen der auch unabhängig von dieser Saison (auch wenn die da sicher nicht geschadet hat) zu bestehen scheint. Auch letztes Jahr gingen die Zahlen bei Zuschauern und Mitgliedern wie ja schon geschrieben wurde nach oben.

2 „Gefällt mir“

Das Schorlebike find ich einen super Vorschlag. Das kann man dann auch toll nutzen um Samstags vom Marktfrühstück zum Stadion zu fahren

Über das Fortbewegungsmittel habe ich wirklich ein paar Tage nachdenken müssen. Ich bin irgendwie jetzt bei einem 8er-Ruderboot angekommen, weil dort im Boot sitzt auch immer ein Steuermann, der die so richtig anpeitscht. Bo Henriksen, der den Mainz 05 8er anpeitscht und nach Europa bringt, ist für mich irgendwie ein sehr passendes Bild. Es gab dieses Saison auch ein Spiel ohne Bo Henriksen, also ohne den Steuermann am Spielfeldrand. Das Spiel bei Union war wahrscheinlich eines der schlechteren Spiele der Saison und die Leistung wirkte auch eher so ein bisschen schlapp. Außerdem muss so ein Ruder 8er super gut koordiniert sein, damit dass schlussendlich auch erfolgreich ist. Die große Kraftanstrengung beim Rudern passt, denke ich, auch zu dem hohen Aufwand des Mainzers Spiels.

Es wurde schon einiges geschrieben und zum Großteil entspricht das auch meiner Perspektive, also werde ich eher in gewissen Punkten ergänzen.

Europa trotz schwacher Transferphasen?
Wie schon erwähnt wurde hat man im letzten Sommer einige wichtige Spieler verloren mit Barreiro (drittmeiste Minuten 23/24), van den Berg (meiste Minuten 23/24) & Gruda. Insgesamt hat man im letzten Sommer 12.649 Minuten Spielzeit verloren. Die extern dazu geholten Spieler (ein Paul Nebel gehört für mich nicht dazu) haben jetzt in dieser Saison 6.409 Minuten an Spielzeit bekommen. Das reicht natürlich als Kriterium nicht, aber soll schon mal eine gewisse Tendenz zeigen.
Komplett funktioniert hat nur Kaishu Sano, der sportlich sicherlich über jeden Zweifel erhaben ist und einer der wichtigsten Spieler war. Persönlich bin ich immer noch nicht glücklich darüber wie der Verein mit dem Fall Sano umgegangen ist. Die allgemeine mangelhafte Kommunikation bei Mainz 05 wurde aber auch schon oft thematisiert. Um bei der sportlichen Perspektibe zu bleiben, Sano ist sicherlich einer der nächste Kandidaten, der dem Verein früher oder später eine große Ablöse einbringen wird. Im Laufe der Saison ist er immer besser in seine Rolle gewachsen und war dann irgendwann auch nicht mehr der reine Balldieb sondern hat dann auch offensiv Impulse gesetzt. Abgesehen von Sano konnte jedoch kein anderer neu verpflichteter Spieler, eine Rolle als absoluter Leistungsträger einnehmen.
Am ehesten konnte noch Moritz Jenz eine größere Rolle einnehmen, der das mMn zwar sehr ordentlich gemacht hat, aber nie der absolute Leistungsträger wurde. Mit ihm als zentraler Abwehrchef fehlte manchmal ein bisschen die Ruhe und auch die Ordnung, da er manchmal auch zu aggressiv aus der Kette rausgerückt ist, weshalb sich dann auch teilweise größere Räume für die Gegner im Rücken der Abwehr ergeben konnten (z.B. der Führungstreffer von Leipzig im Rückspiel). Ich würde ihn trotzdem eigentlich ganz gerne behalten, da sein Vorwärtsverteidigen in einigen Spielen auch richtig stark war und er im Gegensatz zu Stefan Bell natürlich deutlich mehr Athletik mitbringt. Von Stefan Bell könnte er sich auch noch einiges lernen, so dass er sicher mittel- bis langfristig die Rolle als zentraler IV ausfüllen könnte. Ich verstehe aber den Verein, dass sie nicht bereit sind die Kaufoption aufgrund der Höhe zu ziehen.
Ansonsten würde ich noch sagen, dass Nikolas Veratschnig als Transfer gut funktioniert hat, auch wenn er „nur“ 364 Minuten bekommen hat. Für mich war das schon vor der Saison ein Transfer aus der Kategorie „Perspektivtransfer“. Seine Leistungen waren eigentlich immer sehr ansprechend und versprechen eine Perspektive als Stammspieler. Gerade im Verlaufe der Rückrunde hat er schon dem Kapitän Silvan Widmer den Rang als Backup Nummer 1 auf der Flügelverteidiger Position abgelaufen.
Von den 3 abgesehen haben die anderen Transfers nicht so wirklich funktioniert. Gabriel Vidovic hat von allen am schlechtesten funktioniert. Kam spät erst zur Mannschaft, konnte nie Fuß fassen, so dass die Leihe im Winter schon wieder abgebrochen wurde.
Hyun-seok Hong kam für 4 Mio im Sommer, ein Preis bei dem man eigentlich direkt erwartet, dass er weiterhelfen kann. Seine besten Spiele waren sicherlich sein erstes Spiel und die letzten beiden. Wobei mit besten Spielen gemeint ist, dass die Leistungen okay waren. Ansonsten war es eigentlich eher, so dass er eher einen negativen Einfluss auf das Spiel hatte, weil die Spiele komplett an ihm vorbeigelaufen sind. Der allgemeine Eindruck war, mit Hong auf dem Feld spielt man in Unterzahl. Ob er die Ablöse je rechtfertigen wird, da habe ich meine Zweifel, aber wenn er an das Saisonende anknüpfen kann, dann ist er ein funktionaler Kaderspieler.
Als nächster wäre da noch Armindo Sieb, der zwar ganz gut gestartet ist, aber bei dem irgendwann dann doch irgendwann die Zweifel kamen, ob er auf Bundesliga mithalten kann. Mir ist bei ihm besonders der Auftritt gegen Hoffenheim sehr negativ hängen geblieben, bei dem er selbst sein schlimmster Gegenspieler im Dribbling war, was mit schlimmen technischen Fehlern zu tun hatte. Weder im Kreieren noch im Verwerten von Chance ist er besonders positiv aufgefallen. Ich bin gespannt, ob er überhaupt in sein zweites Leihjahr gehen darf.
Dann wären da noch die beiden Winterneuzugänge Lennard Maloney und Arnaud Nordin, die man eigentlich fast nicht bewerten kann. Beide zusammen kommen auf 106 Minuten. Arnaud Nordin hat mMn zumindest ganz gute Ansätze gezeigt. Bei Lennard Maloney habe ich nicht mal ein Urteil, weil 26 Minuten sind wirklich viel zu wenig um etwas zu sagen, aber er ist zumindest nicht negativ aufgefallen. Aufgrund der wenigen Spielzeit müssen aber trotzdem beide in die Kategorie Enttäuschung fallen, da das Trainerteam ihnen offensichtlich nicht mehr Minuten zugetraut hat. Ob sie tatsächlich nicht von deren Qualität überzeugt sind oder es einfach nur an dem fehlenden Willen von Henriksen liegt Veränderungen oder frühere Wechsel vorzunehmen kann man natürlich von außern schwer sagen.
Das wird mit der anstehenden Mehrfachbelastung natürlich nächste Saison ein noch größeres Thema werden, ob die Kaderqualität in der Breite stimmt. Dann wird wahrscheinlich auch jemand wie Henriksen rotieren müssen.
Da ich im Titel die Frage gestellt habe, Europa trotz schwacher Transferphasen, würde ich die Antwort mit Ja beantworten. Wenn insgesamt nur 2/8 Spieler wirklich relevante Einsatzzeiten bekommen haben, können das keine gute Transferphasen gewesen sein (Stand jetzt). Sano war ein absoluter Volltreffer, aber ansonsten war das schon zu wenig, auch wenn Jenz und Veratschnig auch eher positiv zu erwähnen sind. Natürlich kann sich die Einschätzung noch verändern, aber auf den ersten Blick wirkt es nicht so gut. Vor allem hat man diese Saison von der Weiterentwicklung einiger Spieler(da Costa, Nebel, Burkardt und Bell) profitiert, so dass diese Spieler auch entstande Lücken füllen konnten.

Verpassen einer historischen Chance?
Wie Max es auch bereits schon in Sendungen erwähnt hat, hat es selten so wenige Punkte gebraucht, um in die Champions League zu kommen. Das zeigt auch ein Blick auf die Punkteverteilung der vorherigen 15 Saisons.


Dazu habe ich eine Boxplot Grafik erstellt. Die roten Punkte zeigen die Punkte der abgelaufenen Saison und die blauen Rauten zeigen die Durchschnittspunktzahl der letzten 15 Saisons. Ansonsten ist das ein typische Boxplot Darstellung, also die untere Kante der Box entspricht dem 25%-Quantil, die obere Kante der Box entspricht dem 75%-Quantil und der Strich innerhalb der Box ist der Median.
Wie die Grafik zeigt ist man am Ende der Punktzahl nach ein absolut durchschnittlicher Platz 6 geworden.
Gerade die Wochen von Kiel, Hoffenheim und Wolfsburg haben mich lange beschäftigt und auch zwischendurch richtig geärgert. Vor den 3 Spielen war meine Vorstellung 7 oder 9 Punkte aus den Spielen zu holen, gerade mit dem ansonsten doch recht schweren Restprogramm vor Augen. Wie wir alle wissen wurden es jedoch nur 2 Punkte. Auch in Retroperspektive ist das für mich immer noch ärgerlich, da es gegen eine individuell klar unterlegene Mannschaft (Kiel) und zwei nicht funktionale Mannschaften (Hoffenheim & Wolfsburg) ging. Mit 5 Punkten mehr aus den 3 Spielen wären es schlussendlich die 57 Punkte gewesen, die dem BVB für Platz 4 gereicht haben.
In allen 3 Spielen ist man enorm schlecht in die Spielen gestartet, wobei ich das bei jedem Spiel anders beschreiben würde. Gegen Kiel war man mMn zu überheblich, da haben einige Spieler gedacht, dass sie nicht zurückarbeiten müssen. Gerade ein Gegner mit höherer individueller Qualität hätte wahrscheinlich nach der Anfangsphase auch mit 0:2 oder 0:3 geführt und nicht nur mit 0:1. Gegen Hoffenheim war man trotz dem großartigen Auswärtssupport von 10.000 Mainzern in Hoffenheim schläfrig. Beim 0:1 läuft Kramaric Sano weg (Sano dürfte eigentlich schneller sein) und beim 0:2 stellt sich Mwene sehr ungünstig an nach einer eigenen Ecke. Die beiden vorherigen Auftritte haben dann dazu geführt, dass die Anfangsphase gegen Wolfsburg sehr ängstlich und nervös war. Eigentlich jeder Spieler hatte einen größeren Fehler im eigenen Spiel drin. Gerade in das Wolfsburg Spiel konnte sich die Mannschaft dann auch wieder gut ins Spiel zurückholen, jedoch wurde mir das Spiel dann im Nachgang viel zu schön geredet wie auch die ganze Phase. Was mich damals schon ziemlich wütend gemacht hat, weil faktisch war es einer der schlechtesten Phasen in der Defensive in der ganzen Henriksen Ära, sogar die schlechteste Phase der ganzen Saison (trotz dem schwachen Saisonstart).

Das zeigen die npxG. Bei Mainz 05 war eigentlich schon immer die Defensive das Fundament für den Erfolg. Wie auch die Grafik zeigt, die kreierten npxG haben sich die ganze Rückrunde über nicht großartig verändert. Zwischen dem Bayern und Wolfsburg Spiel wurden dazu auch ein paar Fragen gestellt und die defensiven Probleme der Vorwochen wurden von Journalisten angesprochen. Die Antwort darauf war ein Fake News Festival von Bo Henriksen. In der Phase habe ich Europa schon abgehackt gehabt, da ich in das Wolfsburg Spiel rein gegangen bin mit der Aussage, wenn das Spiel nicht gewonnen wird, reicht es nicht für Europa und die CL hat man bereits in den letzten 2 Wochen verspielt. Die PK vor dem Bayern Spiel hat mir auch nicht die Hoffnung gegeben, dass die Probleme erkannt und behoben werden. Deswegen bin ich immer noch ein bisschen überrascht über den Turnaround, aber ich freue mich über meinen Irrtum. Ich glaube es war auch wichtig mit etwas in den Händen aus der Saison zu gehen, weil ansonsten wäre es zwar keine schlechte Saison aber durchaus eine enttäuschende Saison gewesen. Wenn man seit dem 15.Spieltag bis auf 3 Spieltage immer in den Top 6 stand, hätte man kein Europa schwer als erfolgreiche Saison verkaufen können. Obwohl ich die Saison als erfolgreich bezeichnen würde, ist es mMn schon in gewisser Weise eine verpasste Chance, auch wenn man insgesamt nur 5 Spieltag auf einem CL-Platz stand. Alleine das Antrittsgeld in der CL entspricht nur etwas weniger als die Transferausgaben der beiden Saisons 2023/24 und 2024/25 zusammen. Dazu die zusätzliche Aufmerksamkeit sowohl national wie auch international ist für Sponsoren auch nicht uninteressant. Gerade für das Mainzer NLZ wäre eine erneute Teilnahme an der Youth League natürlich ein absoluter Traum gewesen, auch wenn der diesjährige U19 Jahrgang vielleicht nicht die ganz große Zukunftsperspektive bietet. Das hätte man natürlich gerne mitgenommen. Wahrscheinlich wird es auf Jahre nicht mehr so leicht sein in die CL zu kommen, da es dann wahrscheinlich 60+ Punkte braucht, um das zu erreichen. Das sprengt zumindest meine Vorstellungskraft, dass das realistisch erreichbar ist. Gelegentliche 50+ Punkte Saisons sind denke ich drin, aber das andere bräuchte nochmal einen größeren Schritt.

Standardschwäche
Die Standardschwäche wurde bereits schon angesprochen, aber mMn wurde/wird das zu einseitig betracht. Um auf das Wolfsburg Spiel zurückzukommen, ja auf der einen Siete konnte man tatsächlich nach der 133.Ecke der Saison das erste Mal treffen, was wie ein Wunder wirkte. Was jedoch wie kein Wunder wirkte war der späte Ausgleich nach einer Ecke. Auch auf der anderen Seite des Feldes war man nicht gut bei Standards. Der Ausgleich im Wolfsburg Spiel war das 12.Gegentor nach einer Ecke. Das war damals der schlechteste Wert in der Bundesliga. Bis zum Saisonende folgten dann noch 2 weitere Gegentore nach einer Ecke (gegen Bayern und Leverkusen), so dass am Ende 14 Gegentore nach Ecken gefallen sind. Also dürfte es auch bei der Tatsache geblieben sein, dass keine andere Mannschaft so anfällig bei Ecken war. Das bedeutet fast ein Drittel aller Gegentore sind aus gegnerischen Ecken entstanden. Am schmerzhaftesten war da auf jeden Fall das Spiel in Dortmund, wo man aufgrund von schlecht verteidigten Ecken wahrscheinlich sich selbst geschwächt und einem Konkurrenten sehr geholfen hat. Nach den xG liegt man zwar bei beiden Werten im Mittelfeld der Liga, aber in der Endabrechnung sehen die tatsächlichen Zahlen, also Tore und Gegentore, natürlich trotzdem verherrend aus und haben möglicherweise auch eine bessere Platzierung verhindert.

1 „Gefällt mir“

Was mir gestern beim lesen einer Diskussion ob Sano der Transfer der Saison war zum Thema Transferphase bzw. Ausgaben noch aufgefallen ist, ist dass unsere Startelf fast nichts gekostet hat:

Zentner → 0€ (eigene Jugend)
Caci → 0€ (ablösefrei)
Da Costa → 0€ (ablösefrei)
Bell → 0€ (eigene Jugend)
oder
Jenz → 0€ (Leihe)
Kohr → 1,5 Mio €
Mwene → 1 Mio €
Sano → 2,5 Mio €
Amiri → 1 Mio €
Nebel → 0€ (eigene Jugend)
Burkardt → 0€ (eigene Jugend)
Lee → 0€ (ablösefrei)

Man hat also für die Stammelf insgesamt nur 6 Mio € ausgegeben.

Insgesamt hat man für den Kader ohne die verliehenen nur 20,8 Mio ausgegeben.
Die verliehenen Spieler hingegen haben (wenn man Ajorque noch mitzählt) zusammen 21,5 Mio gekostet.
Auch im aktuellen Kader haben gerade die teuren Spieler wie Hong (4 Mio) oder Leitsch (3,5 Mio) bis jetzt noch gar nicht funktioniert. Auf der anderen Seite profitiert man immer wieder von billigen oder ablösefreien Spielern die man „entdeckt“ und von Mainz überzeugen kann und natürlich von der eigenen Jugend.

Allgemein scheinen teurere Spieler aber ein Problem von Mainz 05/ Heidel zu sein. Schalke Fans können da glaube ich auch ein Lied von singen. Hier hat er (natürlich vor allen mitlerweile nicht mehr alleine) gefühlt eine sehr geringe Erfolgsquote. In den letzten Jahren seit der Rückkehr hat man für folgende Spieler mehr als 3 Mio bezahlt:
Hong 4
Krauß 5
Richter 3
Ajorque 6
Fulgini 6
Leitsch 3,5
Stach 4,5

Bis auf Stach und Ajorque mit Abstrichen zumindest in der ersten Rückrunde hat keiner davon wirklich überzeugt.

Klar waren bei den Transfers unter 3 mio auch immer einige dabei die gar nicht funktioniert haben. Man würde ja aber erwarten dass wenn Mainz 05 sich an seine Grenzen streckt und viel Geld in die Hand nimmt die Erfolgschancen sehr hoch sein müssen um dieses Risiko einzugehen.

An sich kann ich jetzt auch nicht sagen was man mit diesen Informationen so wirklich anfangen soll. Auffallig ist es aber irgendwie schon.

1 „Gefällt mir“

Wenn man jetzt noch die >30 Mio Euro danebenlegt, die der FSV vor der Saison für Gruda überwiesen bekam: :exploding_head:
Und deswegen bin ich immer so entspannt, wenn über Transferausgaben und vermeintliche Flops diskutiert wird: der Return on Investment in den eigenen Nachwuchs ist einfach so, so gut in Mainz!

Dazu:

  • Die Spieler aus dem eigenen NLZ kamen auf 9.671 Spielminuten - Ligaspitze vor Freiburg, dem einzigen Verein, der da mit Mainz auf Augenhöhe ist.
  • Die Eigengewächse Burkardt, Nebel, Weiper schossen 31 der 55 Tore.
  • Marktwert Eigengewächse lt transfermarkt.de: 63 Mio, Platz 4 knapp hinter Dortmund
3 „Gefällt mir“

Aufnahme ist im Kasten, danke euch!

2 „Gefällt mir“

Nach dem hören der Royal Folgen habe ich mich gefragt, wie es Mainz schafft, dass dort nicht die Sehnsucht nach Klopp/Tuchel so prägend ist. Andere Vereine haben(/hatten für eine sehr lange Zeit) eine Sehnsucht nach Klopp, Nagelsmann oder Guardiola, aber von außen scheint Mainz sich von den Trainern ziemlich schnell emanzipiert zu haben. Was ist euer Geheimnis?

Tuchel wurde nie von den Fans geliebt, sondern eher geschätzt. Gleichzeitig haben seine sportlichen Erfolge jegliche Sehnsüchte nach Klopp gestillt. Wäre jetzt meine spontane Theorie.

2 „Gefällt mir“

Interessante Frage.

Vielleicht muss man sie umkehren: Was stimmt mit Vereinen bzw. Clubs nicht, die es nicht schaffen, einen Trainer zu verlieren, ohne später noch jahrelang Phantomschmerzen zu haben?

Das ging mir beim Hören der diesjährigen BvB-Quarter-Pounder-with-Cheese-Folge durch den Kopf.

1 „Gefällt mir“

Es ist ja wirklich nicht nur der BVB. Im Hoffenheim/Leipzig Segment wird auch über Nagelsmann gesprochen.

Die Folge über Bayern habe ich noch nicht gehört, aber die Trennung von Guardiola war ja auch langwierig.

Das ist korrekt. Allerdings wollte ich diese beiden Clubs nicht als Beispiele in meinem eigenen Kommentar anführen - und wirklich mit den Augen gerollt habe ich tatsächlich nur beim BvB-Teil, vielleicht auch, weil es mir herzlich egal ist, wem man in Sinsheim oder Leipzig hinterherweint.

Die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich weiß zudem auch nicht, ob man in München den Trainer GUARDIOLA nach der Trennung vermisst hat - oder den TRAINER Guardiola.

Es hat sicherlich auch geholfen das die Zeit unter klopp recht schnell nicht mehr die erfolgreichste der Vereingeschichte war. Tuchel war als Mensch wesentlich unnahbarer aber noch erfolgreicher. Das hat vielleicht sowohl den klopp abschied als auch den tuchel Abschied einfacher gemacht.
Schmidt hat ja dann mit der direkten quali für die EL nochmal einen drauf gesetzt. Klopp war also zwar weg aber es ging sportlich immer weiter Berg auf.
Als das dann unter Schwarz und Beierlorzer nicht mehr der Fall war ist man ja schon auch ein wenig in ein Loch und eine identitätskrise gefallen
In Dortmund wie auch bei Nagelsmann in Hoffenheim/Leipzig oder Gardiola in München war es gleichzeitig auch (mit) die Zeit mit dem schönsten und erfolgreichsten Fußball.

Zusätzlich ist es vielleicht noch ein Stück mehr normalisiert, dass Mainz immer die besten abgibt und neu aufbauen muss.

Was in Mainz aber finde ich schon ein wenig ein Ding ist, ist dass jeder junge / unerfahrene Trainer aus der Jugend (Schmidt, Schwarz, Svensson und jetzt Hofmann) direkt als der nächste große Trainer vom Format Klopp oder Tuchel gehypt wird bei dem es nur eine Frage der Zeit ist bis er bei einem Spitzenklub sein wird. Man ist gefühlt ständig auf der suche nach dem nächsten Trainertalent.

4 „Gefällt mir“