#10 – Euer Input für Schlusskonferenz 336

Am Sontag Abend nehme ich mit Patrick Röttele (@prsc1904) und David Theis (@David_Theis) die nächste Folge auf. Schwerpunkt wird der SC Freiburg. Freue mich über euren Input!

1 „Gefällt mir“

Wie ist es Freiburg gelungen die Mannschaft diese Saison (weitgehend) zusammenzuhalten? Liegt es nur daran, dass die Käufer kein Geld hatten oder hat das noch weitere Ursachen, die man nicht sofort sieht? Was bedeutet das finanziell für den SC? Kann Freiburg das neue Stadion immer voll kriegen? Immerhin gibt es da Platz für 10.000 weitere Zuschauer; das empfinde ich schon als eine ziemlich starke Vergrößerung.

Würde mich freuen, wenn ihr nochmal auf Standards vom SC eingehen könntet. Insbesondere würde mich interessieren, warum aus eurer Sicht kaum ein Team es schafft, die Einwürfe von Günter in der gegnerischen Hälfte zu verhindern, bei denen oft Grifo oder Höler vom Flügel in die Mitte ziehen und dann den Ball in den Lauf bekommen. Das sind oft echt gefährliche Situationen, die eigentlich längst bekannt sein müssten.

1 „Gefällt mir“

Würde mich generell freuen, wenn man anhand der SC Freiburgs analysieren könnte, inwiefern es Ausbildungsvereine wie zum Beispiel der SC Freiburg, Mainz 04 oder der VFB Stuttgart es langfristig in der Liga schaffen. Müssen sie es irgendwann nach Europa schaffen, um dieses Modell aufrecht erhalten zu können, wie zum Beispiel der BVB oder steigen sie zwangsläufig irgendwann wieder ab, wie Schalke oder vielleicht diese Saison Augsburg?

1 „Gefällt mir“

Warum sollten sie irgendwann absteigen, wenn dann „nur“ Mannschaften hochkommen, die ewig lange nicht in der 1. Liga oder noch nie Erstligist waren (St. Pauli, Regensburg, Nürnberg)? Womöglich ist St. Pauli in einem Jahr das neue Fürth.

@Freiburg So komisch das klingt, aber speist sich der Erfolg Freiburgs nicht eventuell darin, dass der Erfolgsdruck vergleichsweise gering ist? Freiburg hat wirtschaftliche Zwänge, müssen solide und nachhaltig arbeiten und jedes Jahr auf´s neue oder vielleicht auch alle zwei Jahre wichtige Leistungsträger ersetzen. Diese werden dann auch gerne mal intern ausgebildet.
Dies unterscheidet Freiburg von Wolfsburg oder Hoffenheim, die in gewisser Hinsicht erfolgreich sein müssen. Da darf und kann man nicht mit Platz 9 zufrieden sein. Dort werden keine Spieler ausgebildet und dann teuer verkauft, um das verdiente Geld dann in Infrastruktur und Trainingsplätze investierten, weil die ohnehin quasi unendlich Geld haben. Freiburg ist für mich da einfach nachhaltiger. Im nächster Geschäftsjahr finanziell besser dazustehen, ist ein wichtigerer Erfolg als jetzt ein pseudomäßig ausgerufener Kampf um Europa.

1 „Gefällt mir“

Aus der Perspektive im Ausland
Die Fussballnerds in meinem Freundeskreis hier in den USA sind zum groessten Teil schwer beeindruckt von der Arbeit des SC. Zwei Fragen/Thesen: Hier ist es eine These, dass Freiburg mehr als andere Teams von der Eingespieltheit lebt. Es ist, meiner Meinung nach, eine valide Beobachtung, dass Freiburg regelmaessig ueberperformt was den zusammengenommenen Marktwert der Spieler betrifft. Es ist ebenso, meiner Meinung nach, dass Freiburg wenn es sich auf die Automatismen stuezen kann, die es unter Streich „immer“ entwickelt, eine richtig gute Mannschaft ist. Dieses Jahr scheint ein solches Jahr zu sein. Ist dies auch eure Beobachtung? Ist dies weil es ein Jahr ist in dem nicht die besten Spieler ersetzt werden mussten? Normalerweise brauchen Spieler eine gewisse Zeit um den Streich Fussball zu lernen. Wenn man die Liste durchgeht welche Topspieler alle Freiburg verlassen haben… Waldschmidt, Caliguiri, Schwolow, Max etc. pp.
Eine Meinung hier auch ist, welche ich nicht unbedingt teile, dass Streich es schafft mehr aus seinen Spielern herauszuholen als andere Trainer. Welche Spieler - abgesehen von den Schlussmaennern Schwolow und Baumann - haben denn woanders an ihre Leistungen die sie in Freiburg gezeigt haben anknuepfen koennen? Ich wuerde Ginter und Soyuncu nennen, welche in ihrer Entwicklung aber noch ganz am Anfang waren als sie den SC verlassen haben, aber ansonsten scheint es doch eher so zu sein, dass die Spieler in Freiburg regelmaessig „ueberperformen“.
Aus der Sicht hier hoert man eigentlich fast nur positives ueber Freiburg. Auch dass der SC es packt, regelmaessig junge selbst ausgebildete oder frueh gut gescoutete Talente in die erste Mannschaft zu integrieren wird hier regestriert.

In der PK nach Fuerth wurde Streich angesprochen ueber die vergangene Moeglichkeit potenziell Schalke zu trainieren. Zum Glueck fuer Freiburg ist er ihnen erhalten geblieben. Ich denke nicht, dass Freiburg Streich ersetzen koennte. Streich ist, meiner Meinung nach, einer der beeindruckensten Trainer Europas. Ja, der Kader ist nicht mehr so „klein“ und billig wie er es einst war. Freiburg ist nicht mehr per se „underdog“, aber so konstant wie seine Teams ueber dem Marktwert der Spieler performen ist phenomenal. Ueber die letzten zehn Jahre hat Streich sich weiterentwickelt, ist modern geblieben, und war - oder ist vielleicht noch - vielen seiner Zunft was Pressing angeht seiner Zeit voraus. Den Wert den er fuer Freiburg generiert ist beachtenswert. Streich haette von Kompetenz und Talent her eine aehnliche Karriere wie Tuchel oder Klopp haben koennen, aber wahrscheinlich ist er nicht der Typ dafuer, und evtl. hat er doch zu viele Kanten und Ecken. (Und er musste nie beweisen das er mit Diven umgehen kann.) Ich persoenlich haette gerne mal gesehen was Streich mit einem teuren Kader geleistet haette. Ich meine, er haette auch Titel gewinnen koennen. Locker.
Spricht fuer das Umfeld, und vielleicht fuer ihn, dass er doch geblieben ist.

Hier in den USA gucken meine Fussball Freunde sehr gerne Freiburg. Es hat immer den Flair, dass man aus wenig sehr viel macht, „underdogs“ sind immer populaer hier. Auch wenn Freiburg wohl keine richtiger mehr ist.

Mir faellt auf, dass Freiburg sehr systematisch sich auf Gegner anpasst, es aber doch nahezu immer nach Freiburg aussieht. Kampf, ja, aber auch Druck ueber links, sauberes Verschieben, einstudierte Pressingfallen, generell starkes Pressing, und eine super Mentalitat auch von den Ersatzspielern. Meine persoenlichste Meinung: Petersen „Fussballgott“!

2 „Gefällt mir“

Super, ein Freiburg Schwerpunkt!

Erfolgsfaktoren aus meiner Sicht sind:

  • Mannschaft wurde zusammengehalten. Kein Qualitätsverlust sondern Qualitätssteigerung durch nächste schritte bei Spielern (Höler & Flecken, Keitel) und "Neuzugängen wie Eggestein und Nico Schlotterbeck sowie den jungen Wilden aus der zweiten Mannschaft (Schade, Weißhaupt,…) wohingegen bei vielen anderen Vereinen Trainer wechselten.
  • Positive wirtschaftliche Lage (Transferplus und die Möglichkeit auch mal 10 Mio € für einen passenden Spieler ausgeben zu können
  • Leistungsdichte des Kaders im Vergleich zu früher (u. a. Heinz, Petersen, Salai, Demirovic, Haberer, Schade… können von der Bank kommen)
  • Scouting: Augenmerk auf charakterlich untiefere Spieler mit Identifikationspotential (Petersen, Höler, Eggestein, Flekken…). Unsere sportliche Leitung macht hier seit Jahren wirklich wundervollen Job. Stinkstiefel oder „Ego-Spieler“ landen daher erst gar nicht beim SC
  • Kompetenz von Streich. Eigene Weiterentwicklung.

Risiken:

  • Streich hört irgendwann einmal auf (wobei die gestiegenen Möglichkeiten den Job aktuell spannender denn je machen sollten)
  • Sportliche Leitung verändert sich (Harten-Saier- Streich…)
  • Man verliert seine „Demut“ und den David gegen Goliath-Status. Der neue finanzielle Spielraum wird nur genutzt um das Gehaltsgefüge anzuheben…

Meine Fragen an Euch sind:

  • Wo seht Ihr den SC in 2-3 Jahren? Ist der aktuelle sportliche Erfolg nur ein positiver Ausreißer nach oben oder kann sich der SC (mit dem neuen Stadion und den verhältnismäßig gestiegenen wirtschaftlichen Möglichkeiten unter den TOP 10 etablieren? Bisher war die Zielsetzung ja stets ein TOP25 Verein zu sein bzw. in den letzten Jahren die Liga zu halten.Gibt es möglicherweise auch jetzt schon intern eine ambitioniertere Zielsetzung? z. B. einstelliger Tabellenplatz/ TOP 8 / Europa League…?

  • Blick in die Zukunft: Welchen Trainer-Typ könntet Ihr Euch nach der Ära Streich in Freiburg vorstellen? Vlt. sogar aus dem „eigenen Verein“ und dem bisherigen Staff (Florian Bruns oder Julian Schuster)

. Wie wird der SC in Fußball Deutschland wahrgenommen? Immer noch als der „kleine Verein“ bzw. das gallische Dorf oder gab es in den letzten Jahren und dank der ordentlichen Platzierungen eine Änderung in der Wahrnehmung?

  • Abgänge zur nächsten Saison: Steht nach der letzten ruhigen Transferperiode ein Umbruch bevor (N. Schlotterbeck. Lienhardt, Salat…) oder will man versuchen den Verein nochmals auf eine nächste Stufe zu hieven und bindet diese Spieler bzw. verstärkt sogar punktuell?
    Freue mich auf die Sendung!
2 „Gefällt mir“

SCF - Fürth

Es ist schön, diese ganzen Grundsatzfragen zum SC hier zu sehen. Ich denke, Patrick wird das gut einordnen, aber vielleicht wäre mal ein Tribünengespräch zur Entwicklung des SC nötig :wink:

Zum Spiel ist meine Meinung, dass es LANGWEILIG war. Und das ist durchaus ein Kompliment. Nach einem kräftezehrenden Pokalspiel (das in den letzten Jahren sicherlich verloren gegangen wäre) gegen einen Aussenseiter zuhause. Siehe letzte Saison Mainz (damals 18.), vorletzte Paderborn (18.), Düsseldorf (16.), Bremen (17.). All diese Spiele wurden verloren. Deshalb ist es schön festzustellen, dass der SC gegen Fürth ruhig und souverän aufgetreten ist, und der Sieg in keiner Phase gefährdet war. Ja, viel Ballgeschiebe, viel Kontrolle und viel Risikominimierung war dabei. Aber auch sehr schöne Spielzüge, z.B. der Pass von Kübler auf Höler vor dem 1:0. Besonders erwähnenswert und irgendwie auch ein Spiegelbild der Saison das 3:1. Eine wunderschöne Ballweiterleitung / Pass von Nico Schlotterbeck (in absoluter Topform), volley auf Demirovic, der den Ball klug direkt weiter köpft, aber es technisch nicht sauber ausführt (steht irgendwie neben sich), der Ball könnte vom Verteidiger geklärt werden, der aber schlecht verlängert (der SC hat häufiger Spielglück), Höler erkennt die Situation und stellt sich zwischen Ball und Torwart (seine herausragende Qualität), Elfmeter, Grifo verwandelt herausragend gut (auch das eine Konstante beim SC).

Unterm Strich zwei Standardtore, ein Eigentor, ein blödes Gegentor (Halbfeldflanke !), und nächsten Samstag die Chance auf ein Duell bei den Bayern, wo die Wettquoten nicht zweistellig gegen Freiburg stehen.

Ein unglaubliches Unentschieden - SGE-Raba

Laut Between the Posts hätte Raba das Spiel zu 96% gewinnen müssen.
Auch ohne diesen Wert muss man in Frankfurt einsehen, es war pures Glück noch einen Punkt geholt zu haben. Pech für die Raba Spieler, hatte man ihnen für einen Sieg doch extra eine Sonderprämie ausgelobt. In Fuschl am See muss man auf Grund des Spiels vielleicht rationale Erklärungsmuster verlassen und wohl tatsächlich an einen Fluch glauben.

Im Gegensatz zu dem Bayernspiel, sollte dieses Ergebnis von der Eintracht aber nicht als besonderer Coup angesehen werden. Raba spielt keine souveräne Saison. Unter der Woche hat man gesehen, dass selbst Babelsberg, als Viertligist, über Phasen das Spiel bestimmen und Raba sich dagegen nicht entschlossen wehren konnte.
Dies mag sicher auch an der Pokalatmosphäre und den ungeschriebenen Regeln des Fußballgottes für solche Spiele gelegen haben, aber das Spiel SGE - Raba hatte durchaus auch diesen Alles oder Nichts Pokalcharakter. Für Raba galt es Anschluss an die CL Plätze zu halten und die SGE musste, wenn sie schon in Robin Hood Manier die Punkte bei den Großen holt, um sie bei den Kleinen zu lassen, auch tatsächlich Punkte holen, um nicht völlig auf eine „Europapokal-Rückrunde“ angewiesen zu sein, wenn man am Ende nicht absteigen will…

War da mehr als Status Quo?

Es wird intensiv gestritten, inwiefern man über den Status Quo der letzten Spiele hinausgekommen ist. Faktisch sind die Probleme gleich:

  • Mangelhafter Spielaufbau (zu hohe Außenverteidiger, isoliertes Zentrum)
  • schlechte Raumaufteilung (z.B. Konter mit Flankengeber, aber ohne Stürmer)
  • fehlende Automatismen (Wann Abseitsfalle, wann Pressen, wer rückt beim Pressen für wen nach?)
  • Die Verwandlung des einstigen Pressing-Monsters zum Pressing-Plüschtier

In meinen Augen hat die Mannschaft in jedem Spiel gezeigt, dass sie sich aufbäumen und gegen den Trend ankämpfen will und dies auch muss, weil sie mit einer durchschnittlichen Leistung nicht die Mängel im System ausgleichen kann.

Glasners Analyse

Glasner sieht die vorhandenen Probleme als Folge der Systemumstellung.
Über Jahre habe man von der Formel Kosticflanke auf Stoßstürmer = Tor gelebt. Ohne Stoßstürmer geht die Gleichung aber nicht mehr auf.
(to be fair: Es gab auch langen Hafer auf Haller → Abklatschen auf Jovic/Rebic = Tor oder Angriffspressing)

In Anbetracht der Tatsache, dass man Kostic bei entsprechendem Angebot hätte ziehen lassen, war Glasner mMn dazu gezwungen eine neue Erfolgsformel zu finden. Er hätte vermutlich auch lieber eine gewisse Kontinuität walten lassen, gerade weil er unter der Doppelbelastung innerhalb der Saison kaum Zeit hat ein neues System wirklich einzustudieren. Bei dem Ausarbeiten einer neuen Spielidee war das Transferchaos (Younes, Kostic, Poker um neue Stürmer usw.) sicher auch nicht hilfreich.
Nun haben wir in Frankfurt zwar immer noch Kostic, aber dieser findet sich nach gescheiterten Neuaufbau in einer systemtechnischen Trümmerlandschaft wieder. In dieser unsicheren Umgebung tendieren seine Mitspieler aber erst recht zum Sicherheitsball zu Kostic.

Konsequenz von „Glasner raus!“?

Option Restauration:

Das Zurück zum Kosticflankensystem hat einen Haken. Will/Muss man bis zur Wintertransferperiode warten und einen passenden Stürmer kaufen?
Was tun, wenn zum Beispiel neureiche Engländer ein Angebot unterbreiten, dass man nicht ablehnen kann? Oder ist und war man damit nicht zu ausrechenbar und konnte das System nur dann gut funktionieren, wenn eine zweite erfolgreiche Option (zum Beispiel Younes im Zentrum) zur Verfügung stand? Und auch die Eintracht der Vorsaison musste ihr System trainieren. Hat man dafür Zeit? Bringt es überhaupt Erfolg (siehe die Misserfolgsserie mit der man die CL verspielt hat)?

Option Neuanfang:

Glasner ist - Stand jetzt - daran gescheitert. Wer sollte aber kommen und welche neue Spielidee soll er mitbringen? Hätte er nicht die gleichen Probleme wie Glasner? Was würde eine Entlassung psychologisch mit einer Mannschaft machen, welche tendenziell sagt, dass es nicht am Trainer, sondern an der eigenen Unfähigkeit liegt z.B. die Abstände einzuhalten?

Ist die Mannschaft das Problem?

Meine These wäre, dass Glasner vielleicht sogar eine schlüssige Spielidee hat, von der wir aber nichts sehen, weil die Mannschaft noch zu sehr Fleisch und Blut von Hütters Spielidee ist. Die Mannschaft ist davon überfordert in bestimmten Spielsituationen sich entsprechend anders zu verhalten.
Vermutlich würde die Eintracht derzeit am meisten von erneuten Geisterspielen und den damit verbundenen Möglichkeiten zum in-game Coaching profitieren.

Dilemma

Vielleicht kommt ein Trainer und beweist mit ein paar Umstellungen, dass es über Nacht möglich ist die Krise hinter sich zu lassen.
Egal wie man sich entscheidet, dass ungewisse Ergebnis entscheidet, wie man darüber urteilen wird: Ist es entweder Aktionismus oder ein zu langes Festhalten am Trainer, welches die Eintracht in einen Schalke-Abwärts-Kreisel bringt? Oder war Glasner schon immer der richtige Mann? Oder kam der Svenson-/Baumgart- Effekt gerade noch zur rechten Zeit?

Was nun?

Mein Wunsch wäre eine Rückkehr zu einem konsequenten Pressingsystem. Die Probleme im Aufbau wären nicht so schlimm, wenn die verlorenen langen Bälle durch Gegenpressing wieder zu Chancen werden. Zu einem Borré würde dieser Stil passen. Nach der Einwechselung von Barkok hat man auch gesehen, wie gut der Eintracht, gerade im Zusammenspiel mit dem Publikum, dieses Element tut.

Sportvorstand Krösche hat im Kicker übrigens auch ein sehr gutes Interview zu dem Thema gegeben.

P.S.
Bin schon länger am hadern, ob ich Max wirklich einen Gefallen damit tue, wenn ich ihn quasi zwinge, Woche für Woche meine ewig lange Beiträge zu lesen, welche ihm vermutlich auch nichts sagen, was er nicht eh schon weiß. Will deswegen eigentlich tendenziell weniger/kürzer/woanders schreiben. Eine Hauptmotivation diese Texte zu schreiben ist für mich, meine Gedanken zu ordnen und dabei vielleicht neue Erkenntnisse zu erlangen. Heute hier nochmal etwas Frustbewältigung und Ratlosigkeit…

3 „Gefällt mir“

Freiburg gefällt mir als Schwerpunkt, sind hier schon viele spannende Fragen drin und ich freu mich aufs Segment.
Was hier noch nicht genannt wurde und mich als Verfolgerin der dritten Liga interessieren würde wäre die Rolle der zweiten Mannschaft und wie man die in Zukunft sieht. Freiburg ist ja nur einer von zwei Vereinen mit einer zweiten Mannschaft in der dritten Liga, ist es der Plan sich in dieser längerfristig festzusetzen oder war der Aufstieg eher etwas unerwartetes? Von außen scheint mir diese Reservemannschaft sehr durchlässig und es kommen regelmäßig Spieler von hier in die erste Mannschaft, da wirkt eine zweite Mannschaft in der dritten Liga wie ein enormer Vorteil und der Klassenerhalt ist diese Saison denke ich mal schon möglich. Spielerisch sehe ich Freiburg II auf jeden Fall vor Zwickau, Meppen, Verl, Würzburg und Duisburg (Havelse läuft ja etwas außer Konkurrenz) und die Tabelle ist ja unten noch sehr eng.
(ganz abgesehen davon, dass Reservevertretungen mmn eigentlich gar nichts zu suchen haben in der dritten Liga, darum geht es hier ja nicht)

Freuen tu ich mich auch auf das Segment zur TSG Hoffenheim, wo meine eigenen Symphatien liegen. Vielleicht muss Max da doch mal was positives zur TSG sagen, da wäre dann ein kleines bisschen Genugtuung dabei nach dem Segment über Hoffenheim nach dem Köln Spiel. (nicht böse gemeint, ich fand nur dass die Leistung da viel zu schlecht geredet wurde)
Hoeneß hat hier für mich erneut gezeigt, dass er durchaus in der Lage ist, mit den unterschiedlichen Spielertypen im Kader Teams auf den Platz zu bringen, die gut auf den Gegner eingestellt sind und wahrscheinlich jeder Mannschaft in der Liga (außer den Bayern) gefährlich werden können. Nach Köln und Wolfsburg hat man es erneut geschafft, einen gefährlichen Gegner so nie in sein Spiel kommen zu lassen.
Mit der Leistungsdichte im Kader ist da, wenn da jetzt wirklich mehr Konstanz reinkommt, locker ein europäischer Platz drin, dafür sind alle Voraussetzungen vorhanden; Heimstärke, eine starke, erfahrene Achse, eine der besten Bänke der Liga und viel Entwicklungspotenzial bei Spielern wie Rutter, Baumgartner, Stiller… (auch viele junge Spieler die in der ersten Mannschaft grade nicht zum Zuge kommen aber sehr gute Anlagen zeigen, Phillip, Bogarde, John, Beier)
Einziger Kritikpunkt den ich an diesem Freitagabend hatte waren wieder die Ecken. Völlig unverständlich für mich wieso da so wenig passiert.
Insgesamt habe ich aber selten so positiv in die Zukunft geblickt wie aktuell, trotz dem Mittelfeldplatz, es geht denke ich mal in eine richtige Richtung und hoffentlich wird auch die Tabelle bald etwas schöner anzusehen sein, zwei der nächsten drei Gegner sind ja eigentlich Pflichtsiege. Vielleicht ist aber bei mir da auch ganz viel Fanbrille da, würde mich auch deshalb freuen wenn da mal ein Schwerpunkt kommt.

2 „Gefällt mir“

Freiburg, das Gallien der Bundesliga

1: Kleine Ziele aber große Möglichkeiten

Der Klassenerhalt wurde (wie jedes Jahr) als klares Ziel ausgerufen, alles darüber wird als Größenwahn dargestellt oder von den Verantwortlichen heruntergespielt. Aber was dieser Verein jedes Jahr leistet, ist unglaublich, man geht in (fast) jedes Spiel als Underdog, um dann zu überraschen. Man wartet auf die erste Niederlage, aber sie kommt einfach nicht. Wenn man nach 10 Spieltagen ungeschlagen auf Tabellenplatz 3 (Stand: Samstag 18:00 Uhr) steht, kann man ruhig die Erwartungen weiter nach oben definieren. Ein realistisches und machbares Ziel ist die obere Tabellenhälfte, ob es für Europa reicht, wird sich erst später zeigen. Aber stand heute, ist man das Überraschungsteam der Bundesliga oder gar in ganz Europa.

2: Egal ob 3er oder 4er Kette, die Abwehr ist eine Mauer.

7 Gegentore in 10 Spielen eine Statistik, die beeindruckt. Nico Schlotterbeck ist da nicht ganz unschuldig, mit ihm hat man einen
herausragenden Verteidiger in den eigenen Reihen, der Nationalspieler gehört zu den absoluten Leistungsträgern, ein Spieler, von dem bald ganz Deutschland profitiert. Aktuell ist er einer der besten beim Sport-Club und er wird sicher bald von größeren Clubs verehrt werden, wenn er seine Leistung aufrechterhaltet, bis dahin wird er für Freiburg wichtig bleiben und ein Pfeiler in der Abwehr sein. Eine weitere nennenswerte Personalie in der Abwehr ist Christian Günter, der mittlerweile 28-Jährige ist ein beständiger Teil der Abwehrreihe. Er ist aber nicht nur defensiv, sondern auch als Vorlagengeber eine sehr gute Option. Der Außenverteidiger spielt sehr konstant und macht wenige Fehler. Er gibt dem SC auf der Außenbahn Sicherheit und führt die Mannschaft mit seiner Mentalität nach vorne. Zu einer stabilen Defensive gehört ein guter Torhüter. Mit Mark Flekken hat man einen richtig guten Torhüter, der Niederländer zeigt in der aktuellen Saison stabile Leistungen, er nutzt die Chance, die ihm Christian Streich gibt, auch Louis van Gaal hat die Klasse des Topspielers erkannt und hat ihm dementsprechend mit einer Nominierung Respekt gezollt.

17 Tore, ein Ausrufezeichen

Nein, man steht nicht nur in der Defensive stabil, sondern man ist auch offensiv gut unterwegs. Bei den abgegeben Torschüssen ist man zwar nur auf Platz 11 der Bundesliga, aber man hat die 6. meisten Tore geschossen. Was sagt uns das? Freiburg macht aus relativ wenig, sehr viel. Bei der Passquote und der Laufleistung liegt man im oberen Mittelfeld, also genau dort, wo man sein will. Eine These: Wenn man mit den Pässen (noch) sauberer wird und man sich noch mehr Torschüsse erarbeitet, kann man auch in den Statistiken weiter oben mitspielen, aber das sind nur blanke Zahlen. Was zählt, ist das Ergebnis, und dieses ist, das der SC Freiburg offensiv gute Leistungen erzielt.

Hilfe, wir müssen nach Bayern

Machen wir uns nichts vor, wenn Freiburg gegen die Bayern 1-nen Punkt holen würde, wäre das schon eine große Überraschung. Die Bayern spielen aber unter der Woche international und der Sport-Club (noch) nicht, das ergibt evtl. Chancen, die müden Bayern zu überraschen, wichtig ist, dass man anfangs in der Abwehr stabil steht und die Schlüsselspieler nicht ins Spiel kommen lässt, dann muss man gucken, was geht, eine Chance ist immer da, aber die Bayern sind halt die Bayern.

  1. Würdest du deine Gedanken schriftlich ordnen, wenn du es nicht hier tun würdest? Auch angesichts der hohen Durchschnittsqualität der Beiträge hier (von Forenten, Gästen und Max), denke ich doch, du wählst für deine Beiträge ein Register, das eine gewisse Sorgfalt und Tiefe erfordert (ich versuche das jedenfalls). Zumindest meiner Erfahrung nach, ist das dann meist der produktivste Nachdenk-Modus (für einen selber).
  2. Max und die Gäste können und werden auch nicht immer alles mitbekommen und sie haben ihre Sicht auf die Spiele. Jede andere Perspektive ist da eine Bereicherung - auch wenn man das in der Folge vielleicht nicht immer merkt.
  3. Auch wenn nicht immer mitgelesen oder darauf reagiert wird, sind Beiträge hier immer auch für alle anderen Forenten Gedankenanstöße.

Oder kurz: Ich sehe keinen Grund, dass du aufhören solltest hier Beiträge reinzustellen. Es sei denn dir passen sie wirklich nicht mehr in den Kram (keine Zeit, andere Prioritäten, keine Lust?).

5 „Gefällt mir“

Sorry fürs Off Topic🤔

Danke für die Blumen. Sollte übrigens auch kein fishing for compliments werden :wink:. Hatte auch schon an anderen Stellen unvermittelt positives Feedback, also von daher würde es schon Motivation geben das Forum weiter als Plattform zu nutzen.

Klar gibt das Forum auch eine gewisse Deadline, sodass man eher schreibt. Diesen Reminder habe ich aber theoretisch auch, wenn auf Twitter der tweet zum thread mutiert. Hab deshalb auch für andere Themen zumindest schonmal einen Blog angelegt…

Das Thema ist vielleicht auch ein wenig die Interaktion, aber trotzdem eher die Befürchtung auf oberflächlichen Niveau zu spammen. Gerade wenn es sich tendenziell wiederholt, dann bei weitem nicht die Tiefe der Experten hat und man dann denkt „gut… das wäre mir jetzt nicht aufgefallen“.
Und ja, ich schätze Max schon so ein, dass er bei den selbst moderierten Sendungen alles so überfliegt, dass ihm nichts entgeht.

Dann der Gedanke, wenn threads hier eher wenig Beteiligung haben, dass man mit großen, detaillierten Beiträgen eher eine abschreckende Wirkung hat… was sehr wahrscheinlich auch sehr hochgehangen ist.

Wie gesagt, es ist kompliziert, vielleicht zerdenke ich da auch zu viel. Deshalb hatte ich es jetzt einfach mal so an den Beitrag drangehangen. Danke fürs Feedback!

1 „Gefällt mir“

Ich lese übrigens immer alles. Selten schaffe ich nicht alle Beiträge vor der Sendung, aber in der Regel schon.

1 „Gefällt mir“

Noch ein paar Fragen für das Thema Freiburg:

1:Was folgt nach der Ära Streich? Hat man interne Lösungen bereit?
2:Welche Transferpolitik verfolgt der Club aus dem Breisgau?
3:Wie schafft man es Spieler an sich zu binden?
4:Welche langfristigen Ziele verfolgt man?
5:Wie schaut es finanziell aus?
6:Spült das neue Stadion Gelder in die Kassen? Oder wird es eher zur Verlustfalle?

AicMax, zu deinen Fragen:
Nr.5 -finanzielle Situation: Sehr gut & solide.
Nr. 6 (Finanzierung Neues Stadion):
Der SC hat 20 Mio € selbst eingebracht. Daneben gab es einen Landeszuschuss. Von den Baukosten i.H.von 76,5 Mio € muss der SC nur noch knapp 40 Mio € abtragen. Dies mittels Pacht in Höhe von 3,8 Mio € netto in der 1. BL und 2,5 Mio € in der 2. BL.

Bleibt der SC 10 Jahre in der 1 BL ist das Stadion quasi abbezahlt!
Bei den Baukosten wurde mit dem Generalunternehmer gut verhandelt und die steigenden Baukosten gingen nicht zu Lasten des SCs.

Erst im Fall, dass der SC in die 3. Liga absteigt, könnte die Pacht nicht durch den Spielbetrieb selbst generiert werden. Kurzum: die Finanzierung steht auf grundsoliden Beinen und das neue Stadion eröffnet dem SC gleichzeitig durch Sponsoring , Logen etc. ganz neue Möglichkeiten (Aussage Leki: haben 200 neue Sponsoren dazugekommen. Die größere Zuschauerkapazität & die nähere Lage zur Autobahn A5 + Frankreich, Schweiz ermöglicht diesbezüglich auch Neues Zuschauerpotential (Stichwort: Dauer der Anreise)

1 „Gefällt mir“

Danke für die schnellen Antworten.

Gladbach-Bochum
Die mangelnden Bochumer Abschlussqualitäten schenken Gladbach den Sieg. Obwohl Gladbach insgesamt überlegen war, hat man Bochum am Ende doch noch eingeladen. Wunderschönes Tor von Blum, sehr gutes Spiel von Elvedi und Plea.
bei den Fohlen lag die schwächere 2. Hälfte nicht an der Fitness, sondern daran, dass man runtergeschaltet hat und sich damit selber aus dem Tritt gebracht hat. Im Pokal hat man das besser gemacht und auf das 4:0 gespielt, heute hat man es verpasst das 3:0 zu machen. Es mangelt leider immer noch an Dynamik (und manchmal an Präzision) in den Angriffen. Ansonsten ist mir aufgefallen, dass die Abwehr einen guten Job macht, aber die Fehler vorher im Mittelfeld passieren. Scally verliert ab und zu im Mittelfeld den Ball und Koné und Zakaria spielen gut zusammen nach vorne, aber neigen manchmal zu sehr unnötigen Ballverlusten.

Aja und die Einwurfverteidigung der Borussen war in meinen Augen gegen Bayern ein Mittel zum Erfolg - heute war sie dagegen teilweise schlampig. Bochum spielt nur nicht ganz so gute Einwürfe.

Edit: PS:

Stimmt, das mit der Tiefe, aber: Ich habe es zur WM über Schweinsteiger gesagt und sage es hier nochmal: Der andere, vlt. nicht so tiefe Blick ist durchaus auch eine Bereicherung und manchmal ist es auch andersrum: Weil wir nicht alles sehen, was der Experte sieht, fallen uns Dinge stärker auf, die dem Experten durch den Gesamtblick „durchrutschen“.
Außerdem sind wir die Mahnung, dass Fußball eben nicht nur Taktik, Statistiken und Glück ist, sondern auch (in erster Linie) Unterhaltung. :smiley:

2 „Gefällt mir“

Sehr schön gesagt :pray:t3:

Bielefeld - Mainz (1:2)
Ein relativ schwaches Spiel von Mainz unterm Strich gegen schwächere Bielefelder. Das sag ich natürlich aus der Position heraus, dass man Mainz nicht mehr als der Tabellensiebzehnte aus dem letzten Jahr sehen sollte, sondern eben als sehr stark unter Svensson. Dieser Chancenwucher gegen Bielefeld hätte von einer anderen Mannschaft schwer bestraft werden können, und letztendlich entstanden die beiden Tore nach Fehlern von Pieper und Ortega, der sonst recht stabil war. Über alles andere als einen Sieg hätte man sich ärgern müssen.
Nun die arme Arminia. Diese Saison bin ich mir ziemlich sicher, dass es über die Relegation nicht hinaus geht. Grund sind eben die direkten Duelle. Gegen Frankfurt, Fürth und Augsburg nur Unentschieden. Auch wenn man wie in der letzten Saison einen recht sicheren Absteiger unter sich haben mag schafft man es nicht seine guten Ansätze umzumünzen. Sollte man gegen große Gegner wie Wolfsburg etc gewinnen, dann kann man bis zur Winterpause nicht von den uneingeplanten Punkten sprechen, da man nur das Punktekonto auffüllt, was gegen die direkten Gegner hätte gefüllt werden müssen. Ich finde Bielefeld unter Kramer momentan schwer einzuschätzen, da sie für andere Vereine vielleicht eben zu leicht einzuschätzen sind. Kramer schließt bald sein erstes Jahr ab. Nach dem Abgang von Neuhaus war das Auftreten anders, daher vielleicht auch unausrechenbarer mit dem neuen Trainer gewesen; so sind ggf. auch die nötigen Punkte zusammen gekommen. Ob es in dieser Saison ein zweites Bremen gibt was plötzlich unten steht ist auch nicht sicher. Daher kam mir der Gedanke: könnte ein Trainerwechsel wie letzte Saison ahich funktionieren und ist das evtl nötig für einen Verein wie Arminia, um eben unausrechenbarer trotz fehlender Mittel zu sein?
Bin mal gespannt auf eure Meinung.

2 „Gefällt mir“

It hurts. 🥲