#12 - Euer Input für Schlusskonferenz 249

Wir nehmen am Sonntag Abend auf, Schwerpunkt wird Wolfsburg. Freu mich auf euren Input!

SVW-S04
Schalkes Defensive war unter anderem dank Nastasic wieder etwas gefestigter, ließ dann in der Schlussviertelstunde aber zu viel zu. Offensiv - wie schon die gesamte Saison - bezogen auf expected Goals eine krasse Overperformance.
Wie zuletzt schon auf halbfeldflanke analysiert.
Der Rest der Hinrunde sieht vielversprechend aus: Freiburg das einzige „Topteam“ unter den Gegnern. Außerdem dreimal gegen Clubs in der crunch time ums internationale Überwintern (Lverkusen, Frankfurt,Wolfsburg). Union zwar in Topform mit 5 Siege aus den letzten 6 Pflichtspielen - Glückwunsch dazu! - aber sicher trotzdem nicht unschlagbar.
Beim geneigten Urschalker wird jetzt bestimmt direkt der pawlow’sche Reflex anspringen, der besagt, wir werden daraus sowieso keinen Profit schlagen. Und das wäre nichtmal unbegründet bei unserer derzeitigen Offensivperformance. Aber man wird ja wohl noch hoffen dürfen :wink:

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0:3 zurueck. In der Pause, gegen - bei allem Respekt - den Tabellen letzten. Als Meisterschaftsaspirant.
Was fuer eine taktische, mentale, inspirationslose Katastrophe.
Die M- Frage. Jaja, klar. Aber wo bitte war die Organisation beim Pressen? Wo war die Konterabsicherung? Jeder Dortmunder sah langsamer aus, „duemmer“ aus als die Paderborner.
Kann man jetzt bitte zu dem Schluss kommen, dass es anscheinend DOCH der Trainer ist? Hin oder her, das geht nicht. Taktik war katastrophal. jaja, nach der Pause besser, gute Veraenderungen. Warum aber nicht vor der Pause? Was fuer eine absolute Gruetze.

Oh und noch was: Reus hat es super auf den Punkt gebracht: Niemand wusste wie er pressen sollte. DAS ist aber Aufgabe des Herrn Trainers das verstaendlich zu vermitteln. Klappt woanders ja auch.
Nur so am Rande, man koennte -theoretisch- Pochettino haben.

Und zum SCF: gluecklicher Punkt. Ich bin Statistiker, Glueck gleicht sich langfristig aus. Heute egal, Abstieg ist ein Punkt weiter weg. Weiter gehts. Spiele wo man selbst so auftritt wie Bayer heute hust hust werden dann auch mal verloren.

Ich habe den VFL zuletzt gegen Leverkusen im Stadion erlebt. Dort hat man klar sehen können, dass im Zentrum des Vierer-Mittelfelds ein kreativer Spieler gefehlt hat, der auch mal Bälle in die Schnittstelle spielt, oder einfach mal klatschen lässt (Stichwort Xaver Schlager). Heute hat genau dieses Klatschen lassen zum 1:0 geführt, dazu ist Weghorst wieder mehr ins Risiko gegangen und hat auch auf den Ball spekuliert. Durch die Unterzahl konnte der VFL natürlich noch besser sein Spiel durchziehen und auf die Umschaltmomente lauern. Das Pressing in der ersten Linie hat dann das zweite Tor ermöglicht, auch das zeichnet ja das Glasner-System aus.
Das 3-4-3 wird meiner Meinung nach erstaunlich selten gespielt, Wolfsburg tut das System allgemein gut, wenngleich aus dem Zentrum noch zu wenig Kreativität kommt.

Außerdem möchte ich noch über Mainz 05 schreiben.
Mit Achim Beierlorzer hat man einen ungemein sympathischen und aus meiner Sicht fachlich hervorragenden Trainer geholt. Das, Kölner Umfeld hat es ihm einfach unmöglich gemacht, gute Ergebnisse zu erzielen. In Mainz wird das anders laufen, da lehne ich mich mal aus dem Fenster.
Spannend wird, welches System er spielen lässt und auf welche Spieler er setzt. Dass er einen Mainz-typischen Fußball spielen lassen will, ist ja keine große Überraschung.
Die Mainzer Defensive wird froh sein, wenn man den Gegner durch entsprechendes Pressingverhalten weiter vom Tor entfernt hält.

Zu Köln:
Dass man einen Gisdol holt ist aus meiner Sicht eine reine Panikreaktion. Als HSV-Fan habe ich ihn ja länger erlebt (für HSV-Verhältnisse war es jedenfalls relativ lang ^^). Was ihm damals gelungen ist, war das Aussortieren von Störfaktoren und gezielte Veränderungen im Mannschaftsgefüge (Sakai statt Djourou als Kapitän). Fußballerisch gab es im Grunde nur wenig positive Entwicklungen. Oftmals wurde lang von hinten heraus gespielt, der Stürmer sollte dann ablegen. Offensives Pressing gab es auch, bei der kleinsten Unsicherheit hat man sich dann aber doch eher zurückgezogen. Das Spiel war zu sehr auf einzelne Spieler zugeschnitten (damals Wood und Müller, der eine außer Form, der andere beim Jubeln zum Langzeitausfall geworden). Ich erwarte Ähnliches in Köln. Damit erkämpft man sich vielleicht auch einige Punkte, aber man wird bis zum Schluß gegen den Abstieg kämpfen. Da kaum Alternativen auf dem Trainermarkt waren, musste man sich dann eben auf Gisdol einigen. Ob er im unruhigen Köln wirklich langfristig eine Chance hat bezweifle ich. Dafür war sein Ende in Hamburg einfach zu katastrophal. Die Mannschaft hatte er nicht mehr wirklich hinter sich, der Fußball war zum Abgewöhnen und nach Außen hin wirkte er fast schon hilflos.

SGE vs. WOB

Oh je liebe SGE, dass war wohl von vorne bis hinten ein absolut gebrauchter Tag für alle Akteure der Eintracht.
Wiedwald im Kasten hat seine Sache bis zum zweiten Gegentor eigentlich noch einigermaßen ordentlich gemacht, dann aber bewiesen weshalb er nur der dritte Keeper ist. Er ist einfach ein riesen Unsicherheitsfaktor mit dem Ball am Fuß, was im Verlauf des Spiels mehrmals zum Vorschein kam. Leider hat er der Eintracht mit seinem Fehler jegliches Momentum genommen. Von da an war das Spiel eigentlich gelaufen.
In der Verteidigung konnte man ganz gut erkennen, weshalb Hütter nur ungern mit zwei Linksfüßen (NDicka u. Hinti) auf den äußeren Verteidigungspositionen spielt. Hinteregger über rechts ist dort in seinen Vorstößen und seinem Zusammenspiel mit dem Vordermann lange nicht so effektiv wie über links im Verbund mit Kostic. Das wurde dann auch recht deutlich, als er nach dem NDicka-DaCosta_Wechsel wieder auf seine angestammte LV-Position gerückt ist.
Ansonsten kann man gar nicht so viel über das Abwehrverhalten sagen, da Wolfsburg
kaum selbst offensiv aktiv wurde/werden musste.
In der Mittelfeldreihe waren für mich insbesondere zwei Faktoren eklatant. Zum einen, wie deutlich der Leistungsunterschied zwischen dem rechten Außenbahnspieler und Kostic ist. Durm war in diesem Spiel - und eigentlich schon in der gesamten Saison - offensiv ein Totalausfall. Über Rechts gab es bis zu DaCostas Einwechslung zu kaum gefährlichen Aktionen. Der Gegner konnte sich also komplett auf Kostic fokussieren, was es für ihn natürlich nicht einfacher macht.
Dazu kommt noch erschwerend, dass durch das zentrale Mittelfeld absolut kein Zug zum Tor herrscht. Man hat zwar einige Kämpfer/Antreiber-Typen, aber NULL Torgefahr im offensiven Mittelfeld. Gacinovic konnte seine Chance leider nicht wirklich nutzen und sich für weitere Startelf Einsätze empfehlen. Wie immer hat er sein Können in Ansätzen aufblitzen lassen, nur um dann um so mehr zu entäuschen. Und dann kam ja in der 45. auch noch Kamada… hier ist der anfängliche Hype ja mittlerweile etwas abgeflacht und es bleibt ein Spieler,d er zwar technisch stark ist, aber (mir persönlich) viel zu wuselig spielt ohne auch nur den Hauch von Torgefahr zu generieren und dem auch weiterhin die körperliche Präsenz fehlt um in der Bundesliga mitzuhalten (meine Meinung!).
All diese Faktoren führten dazu, dass die Eintracht ein offensives Armutszeugnis darbot und trotz 45 Minuten Überzahl keine andere Lösung fand, als Flanke um Flanke in den Wolfsburger Strafraum zu treschen, wo die Innenverteidiger diese bis auf wenige Ausnahmen recht souverän wegverteidigen konnten.
So hingen dann auch die Stürmer komplett in der Luft und kamen zu kaum Ballaktionen.
Auf Wolfsburgs Seite wundert man sich wohl, wie man mit so wenig Aufwand, trotz einer Unterzahl über eine Halbzeit, im Endeffekt dann nicht unverdient 3 Punkte aus Frankfurt mitnehmen konnte. Man hatte das Gefühl Frankfurt hätte nochmal 90 Minuten gegen Wolfsburg in Unterzahl spielen können und man hätte kein Tor mehr geschossen.
Man muss dringend an einem Plan B arbeiten, wenn der Powerfussball mal nicht zieht und der Gegner sich komplett auf Kostic bzw. Flanken einstellt. Man hat es ja nicht mal geschafft den ein oder anderen Distanzschuss abzugeben…wie gesagt: Null Torgefahr durch das Zentrum wird mehr und mehr zum Problem.

Zum BVB gegen Paderborn.
Ich gebe gern zu das ich nicht der größte Fan von Lucien Favre bin und auch noch nie war und deswegen die Frage vllt etwas eigenartig klingt, aber gab es jemals einen Trainer der so in der Kritik von außen stand und der danach noch weitreichende Erfolge mit der Mannschaft feiern konnte. Es ist meiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit bis Favre entlassen wird.
Das hat auch ganz erklärbare Gründe. Irgendetwas scheint zu fehlen, wenn die Saison läuft und die Aussage „die Mentalitätsspieler“ fehlen ist mir zu einfach. Man hat nicht umsonst Spieler wie Witsel oder Hummels. Die haben diese Mentalität, aber dann muss es woanders fehlen und ich denke das ist der Charakter.

Klopp sagte bevor er gegangen ist das sich entweder sehr viele kleine Dinge ändern müssen oder etwas ganz großes und weder das eine noch das andere sind bis jetzt beim BVB passiert.

Wie denkt ihr darüber?

Wie soll man die Entscheidung verstehen, Favre noch das Barça-Spiel coachen zu lassen?
Spiel auf Zeit? Abschied auf Raten? Braucht man für den Neuen noch ein paar Tage? Traut man dem BVB das Wunder zu? Ist das biedere Valverde-Barça wirklich so am Sand, dass ein „Wunder“ gelingt?

P.S.: ist Favre das Gegenteil von „Menschenfänger“ Klopp?

Wird Bayern „dauerhaft“ glücklich mit Flick? Wird er der bayerische OGS? Geht’s besser?
Wahnsinn, wie die Spieler (indirekt) gegen den Trainer gespielt haben.

Ich möchte zu BVB Paderborn eine Frage zur anderen Seite stellen.
Denn ich hab mir nach dem Spiel zu Paderborn gedacht „Wenn man es nicht schafft, eine 3:0 Führung über die Zeit zu bringen, wie will man dann den Klassenerhalt schaffen?“ also ich seh da wenig Luft für Paderborn in der Liga zu bleiben. Bin ich da jetzt zu kritisch?

Möchte gar nichts zu dem Spiel sagen.

Ich möchte nur noch auf die Mitgliederversammlung des BvBs heute verweisen. Watzke hat Favre erstmal noch das Vertrauen ausgesprochen, allerdings nur für die Spiele gegen Barca und Hertha. („Lucien, Du hast weiter unser volles Vertrauen.“).

Der Satz hat schon beinahe was von Angela Merkel („vollstes Vertrauen“) :smiley:

Naja, ich habe lange Favre als die beste Lösung gesehen, aber bin langsam auch sicher, dass er es leider nicht bei uns schaffen wird. Ich könnte mir noch vorstellen, dass man eine Alternative erst ab dem Winter holt.

Im Grunde müssen alle restlichen Ligaspiele bis zur Pause ab jetzt gewonnen werden. Unabhängig davon wer der Trainer ist

Hm den Punkt sehe ich etwas anders. Genau das ist eigentlich eingetreten, wenn man auf die erste Saison unter Tuchel schaut. Mit sehr wenig namenhaften Neuzugängen (Castro, Weigl) wurde man mit 78 Punkten überzeugender Zweiter. Es waren auch die „Kleinigkeiten“ wie Ballannahme etc die von Spielern damals immer wieder betont wurden. Es gab also schon den von Klopp prophezeiten Effekt, dass mit einem anderen Kopf sich sehr viel bewegen wird. Leider hat es dann menschlich wohl nicht zwischen Tuchel, dem Vorstand und auch einem Stückweit den Fans gepasst. Was dann gefehlt hat ist eine weitere stetige Trainerentwicklung.

Zur Gegenwart (ohne das Spiel gegen Paderborn gesehen zu haben): Ich war eigentlich sehr froh als Favre zum BVB kam, jedoch habe ich derzeit das Gefühl, dass der BVB erstmal verunsichert aus der Kabine kommt. Um nochmal Klopp zu zitieren scheint mir Favre derzeit nicht die „Lust zu gewinnen“ vermitteln zu können, sondern die Spieler vor dem Spiel eher nochmal zu verunsichern. Das deckt sich auch mit Aussagen von Hummels vor dem Bayern Spiel im Hinblick auf das Auftreten der BVB Spieler in der Vorsaison in München.

LEV-SCF (Eindrücke aus dem Stadion)

Leverkusen in der 1. Halbzeit drückend überlegen und mit vielen gefährlichen Aktionen, während Freiburg tief hinten eingeschnürt wurde, und es kaum schaffte, sich zu befreien, und gegen die in der Vergangenheit bei Kontern durchaus anfällige Leverkusener Verteidigung auch nur im Ansatz gefährliche Situationen zu erzeugen (um genau zu sein gab es genau 2, die eine war das Tor nach der Ecke und die andere der Freistoß nach der Weiser-Verletzung).
Besonders auffällig dabei Diaby, der mit Abstand der beste Mann auf dem Platz war, und von den Freiburgern kaum zu stoppen war (und u.A. auch 2 gelbe Karten für Freiburger nach taktischen Fouls erzwang).
Freiburg in der 1. HZ mit extrem vielen uninspirierten und schlecht platzierten langen Bällen (teilweise erzwungen, oft aber auch nicht), die von der Leverkusener Defensive ohne Probleme verteidigt werden konnten (ich kann mich nicht erinnern, dass auch nur ein einziger dieser Bälle am Ende in Freiburger Ballbesitz mündete). So hat z.B. Flekken nach seinem Missgeschick in der 1. Minute sämtliche weitere Abstöße lang geschlagen, die Verteidiger wirkten da teilweise auch etwas frustriert auf mich.
In der 2. HZ versuchte Freiburg dann etwas mehr auf spielerische Lösungen zu setzen, was teilweise auch ganz ordentlich gelang. Dadurch wirkte das Spiel insgesamt etwas ausgeglichener, wobei sich Leverkusen trotzdem nach wie vor die deutlich besseren Chancen herausspielte, und sich letztendlich durch ihre katastrophalen Chancenauswertung selbst um den Sieg brachte.

Weitere Beobachtungen:
-die Leverkusener haben es mit dem Rasen sprengen wohl etwas übertrieben, wodurch dieser extrem rutschig war. Dauernd rutschten Spieler weg, was u.A. auch Diaby ein quasi sicheres Tor kostete.
-Flekken mit einigen sehr starken Saves, aber mit Ball am Fuß ein absolutes Sicherheitsrisiko, zudem mit einer schwachen Faustabwehr Mitte der 1. HZ. So groß der Hype zur Zeit sein mag, so sehr sollte man aus Freiburger Sicht auf eine baldige Rückkehr Schwolows hoffen.
-warum man, nachdem die 1. Ecke so gut geklappt hat, und man massive Probleme hat, sich Chancen herauszuspielen, die 2. Ecke irgendwo weit in den Rückraum zu Schmid spielt, der dann mit einem Schuss mit einer <0,1% Erfolgswahrscheinlichkeit draufhält, erschließt sich mir nicht
-Streich überreichte mehrfach Leverkusener Spielern artig den Ball, nachdem er auf ihn zurollte :wink: