#20 – Euer Input für Schlusskonferenz DREIHUNDERT

Wenn ich hier noch einmal meine Vermutung zur Möglichkeit neue Spielweisen einzutrainieren abgeben darf, dann war auch die kurze Vorbereitung mit integrierten Länderspielen (plus Quarantäne) ein Faktor.
Im war der Saisonauftakt der Bundesligisten am 1.8. . Am 3.9. und 6.9. gab es Länderspiele. Am 18.9. begann die Liga.
Dazu gab es Team wie Köln oder Hertha, wo viele Transfers erst deutlich danach stattfanden. Guendouzi und Alderete kamen erst im Oktober zur Hertha. Cordoba kam erst Mitte September. Limnios, Duda, Andersson kamen auch erst in diesem Zeitraum. Wolf, kam meine ich im auch im Oktober.
Das beweist nichts, es soll aber verdeutlichen, daß es auch in der Vorberetung kaum Zeit für gezieltes Training gab.

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(war vorher im falschen Thread)

Landet Union (endlich) wieder auf dem Boden der Tatsachen und der Höhenflut hat ein Ende?

Und muss Dortmund doch noch über einen weiteren Trainerwechsel vor Saisonende nachdenken? Die CL ist in großer Gefahr

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In das Horn möchte ich auch gern stoßen. Alle Vereine haben Verluste hinzunehmen, aber die Schulden sind nicht weniger geworden. Eberl meinte vor Kurzem die festen Ablösesummen in den Verträgen werden teilweise nicht mehr aufgeboten werden können. Mit anderen Worten: Mittelfristig reduzierte Einnahmen, die, selbst wenn die Ausgaben gesenkt werden können, den gleichen Forderungen der Gläubiger gegenüber stehen. Können die Profivereine das in der Breite überhaupt überstehen? Ich habe es in dem Covid-Thread schon bemerkt: Was passiert, wenn der relative Normalbetrieb nicht nächstes Jahr, sondern erst in 2,3,4 Jahren wieder aufgenommen werden kann? Wobei es natürlich sein kann, dass Covid bald als Grippe 2.0 behandelt wird. Im Sinne einer ansteckenden Krankheit mit vielen Varianten und potentiell lebensbedrohlichem Verlauf gegen die (gemeint sind die Varianten) man nur noch die Risikogruppen impft und die man als normalen Bestandteil des Lebens hinnimmt. Genau in diese Richtung scheint die europäische Politik momentan ja zu gehen. Dann könnte es für die Vereine aber bald wieder volle Stadien geben und damit Licht am Ende des finanziellen Tunnels.

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Da Dortmund gerade nicht zu gewinnen scheint, eine Frage zu Dortmund (Ich kann das Spiel nicht sehen, also kann ich die Spielweise etc. nicht bewerten): Hat sich unter Terzic eigentlich etwas substantiell zum Besseren verändert? Ist der Dortmunder Kader überhaupt gut genug um die CL zu erreichen? In Anbetracht einer Saison in der man bisher keinerlei Konstanz hinbekommen hat, frage ich mich schon, ob Dortmund nicht einfach sehr sehr tiefgehende Probleme in der Kaderstruktur und auf Managementebene hat. Vielleicht noch mehr als ihr das im Dortmundschwerpunkt herausgearbeitet habt. Die jungen Spieler wirken nicht so als ob sie mit Rückschlägen gut umgehen können (Haaland wirkt manchmal ein bisschen wie ein bockiges Kind) und die erfahreneren wirkten nach den Spielen, die ich gesehen habe, oft frustriert und nur bedingt bereit sich an ihre eigene Nase zu fassen.

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SCF-BVB
Ehrlich gesagt dachte ich nach der sehr intensiven ersten Halbzeit dass, je länger das Spiel so weiter geht, je mehr der BVB die Oberhand gewinnt: erfahrenere Mannschaft, gestählt in internationalen Wettbewerben etc. Das Gegenteil war der Fall. Das spricht einerseits gegen die Mannschaftsleistung des BVB, die eben nicht mehr ist als die Summe der Einzelteile, vor allem aber für den SC: eine unglaublich reife Leistung, sehr gute Struktur, ein sehr klaren Plan. Das war praktisch in jedem Spiel seit Mainz so, auch letzte Woche gegen Wolfsburg.

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Was war denn der Plan? Beten, dass irgendwie einer rein geht?
Freiburg hat sich keine Chancen erspielt. Und hinten haben sie auch genug zugelassen um das Spiel trotz zwei Tore verlieren zu können.
Das war absolut nicht gut von Freiburg.

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Naja, ein Plan heisst ja erstmal, dass man eine Vorstellung davon hat, was man spielen will. Da hat der SC mit der Umstellung auf Viererkette, dadurch weniger Platz für die Dortmunder Aussen, der zentralen Positionierung von Jeong und auch durch bewusstes Einstreuen von Distanzschüssen (vgl. letzte beide Spiele 0 Schüsse von ausserhalb des Strafraums, jetzt zwei Tore dadurch) nachvollziehbare Ideen auf den Platz gebracht. Dass ein Team wie der SC einen Championsligisten nicht an die Wand spielt und gegen einen Kader wie den des BVB dann auch immer auf etwas Glück angewiesen ist, ist doch auch klar.

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Wie kann man im Jahr 2021 es noch moralisch vertreten nach Katar zu fliegen fuer dieses Turnier?
Die Argumente, dass die Aufmerksamkeit die Menschenrechtssituation verbessern wuerde wurden durch die letzten Jahre immer wieder 100% entkraeftet.
Sklaven, Mord u. Genfaengnis fuer kritische Stimmen, Homosexuelle etc.
Kann man das nicht einfach mal boykottieren? Wenn man das Geld annimmt, ist man Unterstuetzer dieser Verbrechen an der Menschlichkeit. Ekelhaft.

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Ich glaube der Spieltag bietet auf jeden Fall einen guten Rahmen für die 300 :slight_smile:

Ich würde mich freuen wenn ihr zu dem von der bei Twitter erwähntem Space Space Space newsletter etwas eingehen könntet. Auch wenn es natürlich erstmal nur eine Idee war fand ich die Grafik schon sehr spannend. Vielleicht kann ja auch Tobi seine Gedanken dazu erzählen.

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Hallo Max,

erstmal herzlichen Glückwunsch zur 300. Folge. Ich ziehe meinen Hut (oder Cappy) :grinning:

Ich habe eigentlich nur die Bitte das 3:1 der Leverkusener noch einmal genauer zu besprechen. Da Colinas Erben sich für den Spieltag bei Twitter abgemeldet hatten (sei es Ihnen gegönnt) fand ich die mediale Aufbereitung - zumindest bis jetzt - doch sehr mau.

In meinen Augen klares Handspiel der Leverkusener. Fazit: Tor aberkannt und Elfmeter für Stuttgart.

Stehe ich da mit meiner Meinung alleine?

Grüße aus Bremen,

DerSeemann

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Wo wir bei der Thematik sind kannst du ja mal erzählen, wie du das Kießling Phantomtor wahrgenommen hast und was auf deinem Butterbrot drauf war :wink:

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Moral schießt keine Tore. Geld schießt Tore. Bayern ist ein international agierendes Unternehmen und da ist eine (kostenlose) Marketingkampagne in der muslimischen bzw. arabischen Welt (immerhin 1,8 respektive 0,35 Mrd Kunden) eben sehr lukrativ. Obendrauf winken noch ein paar Zusatzeinnahmen und Fernsehübertragungen in alle WInkel der Welt.
Oder kurz: Moralisch kann man das nicht rechtfertigen. Der Kapitalismus fragt eben nicht nach Moral, sondern nach Profit.

Wobei man sagen muss: Wie rechtfertigt man es eigentlich moralisch in den USA zu spielen? Immerhin haben die immer noch ein Folterlager, die Behandlung ihrer eigenen Häftlinge ist unmenschlich und obendrauf verfügen sie über Sammelllager für Migranten in denen man Familien trennt und Menschen in Käfige einsperrt. Mal abgesehen vom US-Rassismus.
Wie kann man in Europa spielen angesichts einer Flüchtlingspolitik, die Menschen en masse verrecken lässt? Oder wenn das zu plakativ ist: Wie kann man es moralisch vertreten in Ungarn oder der Türkei zu spielen? Beides keine Länder, die für ihre Pressefreiheit oder Homosexuellen- und Frauenrechte bekannt sind.
Wie rechtfertig man in Italien oder Frankreich zu spielen? Zwei Ländern, die den Bürgerkrieg in Libyen aktiv anheizen. Wie in Deutschland? Immerhin ist die Abschiebepolitik hier mitnichten human, Deutschland ist zentrale Drehscheibe für US-Drohnenangriffe und die Bundesregierung kann ganz hervorragend mit diversen Diktatoren. Die Liste könnte man noch lange, lange fortführen.
Oder man erklärt, dass ein paar Schandtaten okay sind, aber ab einer bestimmten Menge ist es verwerflich.

Macht man das nicht, dann bleibt die Antwort die gleiche: Es geht um Geld.
Profit ist und bleibt eben der einzig relevante Maßstab in unserer Gesellschaft, also auch für das Fußballbusiness.
Moral ist was für Sonntagsreden, die eigene PR und, böse gesagt, Schulkinder.

Du kannst das zurecht verwerflich finden, aber solange deine Meinung nicht in einen relevanten finanziellen Schaden für die Unternehmen mündet, interessiert sie das einfach nicht.

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Also ich finde unter Terzic hat sich besonders das Pressing verbessert. Es wird viel höher angelaufen und mit mehr Intensität draufgegangen. Das würde ich durchaus sehr positiv sehen. Auch finde ich, dass man der Mannschaft anmerkt, dass man nicht so leicht „aufgibt“. Wobei ich nicht genau weiß wie ich das beschreiben soll. Unter Favre wirkte das nach Rückständen oft sehr lethargisch, das ist nun wesentlich besser.

Ich finde die Punkteausbeute unter Terzic täuscht auch zur Zeit etwas. Wenn man die letzten Spiele betrachtet:

1-1 gg Mainz 05:
Man hatte Mainz sehr gut unter Kontrolle. Dann haut Öztunali einen Schuss raus, den er so wohl auch nie wieder macht. Man erzielt das 1-1 und verschießt anschließend einen Elfmeter. Bereits in der ersten Hälfte hatte man mehrere gute Chancen. Normal musst du das gewinnen.

1-2 gg Bayer 04:
Das Spiel war für mich ein 50-50 Spiel. Leverkusen hat das 1-0 gemacht und Brandt darauf das 1-1. Kurz nach dem Ausgleich kann bzw. muss Brandt das 2-1 machen, legt aber lieber quer. Anschließend wird ein langer Ball schlecht verteidigt, Wirtz macht das 2-1. Auch hier hätte man mindestens ein Remis mitnehmen müssen.

2-4 gg Gladbach:
Am Anfang geht man komplett unter im Gladbacher Pressing. In der Folge dann das 1-0 für Gladbach. Anschließend presst Gladbach nict mehr so intensiv und der BVB kommt besser ins Spiel. Man erspielt sich dann durch zwei Umschaltsituationen ein 2-1 und hat nach einer Ecke meine ich, die gute Chance auf das 3-1, als ein Schuss von Can von der Linie geklärt wird von Stindl. Kurz vor der Hälfte dann das 2-2 nach einer weiteren Standardsituation, nach Wiederanpfiff direkt das 3-2. Danach kam nicht mehr viel, insb. durch die Umstellung bei Gladbach auf 4er Kette. Nach einer Ecke dann noch das 4-2. Aber auch hier kannst du dieses Spiel gewinnen, mindestens aber Remis spielen, wenn du nicht 3 Standardtore fängst und der Schuss von Can reingeht.

3-1 gg Augsburg:
War dann ein durchaus souveräner Sieg.

1-2 gg Freiburg:
Auch hier kannst du gewinnen. Die beiden Freiburger Tore sind halt nunmal Weitschüsse. Der erste okay, wenig Druck, zentral vor dem Tor. Der zweite aus absolut schlechter Position, gegen den Pfosten und dann von Hitz Rücken ins Tor. Dazu die Chance von Haaland in der ersten Hälfte und der Abschluss von Moukoko in der Nachspielzeit. Mit etwas mehr Glück holst du in dem Spiel auch mindestens einen Punkt.

Ja, der BVB hat sehr tiefgehende Probleme. Hatte hierzu auch schon was geschrieben in dem vorletzten Schlusskonferenzthread. Und ja, ich glaube auch auf Managementebene. Allerdings muss man sagen, dass in letzter Zeit auch sehr viel Pech in den Spielen hinzukommt. Da es vermutlich nicht so weitergeht, sollte die CL-Qualifikation realistisch sein. Das spricht aber auch ehrlicherweise nicht für die Bundesliga…

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Erstmal meinen Glückwunsch zur Nummer 300, @GNetzer! Wirklich ein super Podcast und für mich das beste Fußballmedium in Deutschland.

Als Spezialfrage würde mich mal die Entstehungsgeschichte des Rasenfunks interessieren. Hast du bestimmt schon einige Male erzählt, allerdings habe ich das noch nie irgendwo wahrgenommen. Und wie ist eigentlich so die Wahrnehmung des Podcasts innerhalb der Fußballmedien und der Fußballwelt (Vereine, Spieler, Funktionäre etc.).

Zum BVB Spiel möchte ich gerade gar nicht so viel schreiben wie die letzten Male. Das es heute ein zähes Spiel wird war nach dem Pokalspiel unter der Woche allen klar. Insbesondere, da man zur Zeit kaum Rotationsmöglichkeiten hat. Die Hereinnahme von Can als RV hat mich überrascht, allerdings hatte man wohl, besonders vor dem Hintergrund der Übelkeit bei Morey im Pokalspiel kaum eine andere Wahl. Das war dann sehr defensiv. In der ersten Hälfte hatte man dann die Spielkontrolle, ohne hieraus wirklich etwas zu kreieren. Wirklich los ging das Spiel dann mit den beiden Freiburger Toren. Beim 1-0 üben sowohl Can als auch Delaney zu wenig bzw. eigentlich gar keinen Druck auf ihre Gegenspieler aus, beim 2-0 macht Guerreiro keinen Druck und der Ball geht an den Pfosten, anschließend an den Rücken von Hitz und ins Tor. Beide Tore müssen und dürfen nicht fallen.

Anschließend kann der BVB jedoch kaum Torchancen kreieren. Neben dem 2-1 von Moukoko fällt mir eigentlich nur noch der Abschluss in der Nachspielzeit ein, als Moukoko aus knapp 12 Metern abschließen kann.

Besonders auffällig war für mich, dass die Hereinnahme von Moukoko das SPiel extrem belebt hat. Er will sich zeigen und mehr Spielzeit verdienen. Das sieht man in jeder Minute, die er auf dem Platz stehen darf. Etwas schwächer hatte ich den Eindruck heute auch von Reinier, der für mich damit eigentlich schon fast einen Startplatz gegen Hoffenheim verdient hat. Für Reyna oder Brandt. Beide wirken absolut ohne Bindung zum Spiel, neben teilweise Zweikämpfe kaum an und bei Brandt kommt in jedem Spiel eigentlich ein schlimmer Fehlpass hinzu, der immer in einer gefährlichen Umschaltsituation endet.

Interessant fand ich heute noch, dass der BVB Schwierigkeiten hatte, zu verteidigen, wenn Grifo sich nach Außen fallen lässt und den Ball per Hacke nach innen gelegt hat. Hier wurde 2-3 Mal der hereinlaufende Freiburger nur unzureichend aufgenommen bzw. verteidigt.

Es kann nur besser werden.

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Diese Woche war der 1.FC Köln in a nutshell:

  • 3:1-Sieg in Bielefeld
  • Der Präsident verplappert sich (bewusst oder unbewusst) und gibt den Namen des neuen Mediendirektor vor jedem öffentlichen Vereinsstatement preis
    -Besagter designierter Mediendirektor hat wird davon überrascht und hat sein Twitterprofil nicht bereinigt
    -FC-Fans tun das, was die Findungskommission verpasst hat und führen einen Backgroundcheck aus. Sie finden nicht nur despektierliche Äußerungen des designierten Mediendirektors über seinen neuen Arbeitgeber, sondern auch alte Artikel seiner Zeit bei BILD, in der er zu Themen wie Flüchtlings- und Asylpolitik das schreibt, was man von BILD erwartet + ein paar AfD-nahe Aussagen
    -Shitstorm beginnt
    -FC entlässt auf Druck der Fans (darunter Poldi, Kebekus, Walter-Borjans etc.) den designierten Mediendirektor wieder, bevor die Tinte unter seinem Vertrag überhaupt trocken war (was das wohl insgesamt gekostet haben mag?)
  • Der FC fliegt nach 2:0-Führung, umstrittener Schiri-Entscheidung und verschossenem Elfer gegen einen biederen Zweitligisten aus dem Pokal (Glückwunsch an den SSV Jahn an dieser Stelle)
  • Das Spackengate passiert (Ultras begleiten den Bus (soweit ich das beurteilen kann: coronakonform) mit einer Pyroshow auf dem Weg nach BMG, um die Mannschaft heiß zu machen, aber ein - namentlich bekannter - Spieler beschwert sich, dass „diese Spacken“ ihn beim Kartenspielen stören würden
  • Gerade als die Stimmung auf dem Tiefpunkt ist und sicherlich schon ein paar FC-Trikots in die Altkleidersammlung gebracht wurden, gewinnt der 1. Fußballclub Köln das Derby in Gladbach, tanzt an der Eckfahne und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt.

„Achterbahnfahrt“ beschreibt es schon gar nicht mehr. Würde man diesen Verein nicht lieben, man würde verrückt. Vielleicht kann man ihn auch nur lieben, wenn man schon verrückt ist - so genau lässt sich das nicht mehr rekonstruieren.

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Danke fuer die Antwort.
Ich verstehe die Argumentation sehr gut. Ich persoenlich meine, dass man als Burger einer Demokratie durchaus die Moeglichkeiten hat etwas zu veraendern. Sei es durch Wahlen, Engagement oder Boykott/Unterstuetzung. Ich will dir keine Worte in den Mund legen, ich kann sehr wohl sehen, dass du nur Argumente gennant hast, nicht deine eigene Meinung.
Ich finde eben auch, dass es eine Grenze gibt: Sklaven halten ist eben NOCH schlimmer als die Schandtaten die an EU und US Grenzen passieren. In den US sowie generell in EU sind Veraenderungen auch sehr moeglich, in der Golf Region eher nicht. Ich habe die Sklavenlager persoenlich gesehen (in UAE und Katar) und weiss leider aus guten Quellen, dass die Lage nicht besser wurde.
Und man kann sich eben als Buerger in den priviligierten Laendern fuer Veraenderungen einsetzen. In absoluten Diktaturen eben nicht.
Und wenn man nirgendwo die Grenzen zieht, kann man auch wieder uebergehen zu KZs, und Massenvernichtung, und direkt die Moerder unterstuezen. „Kapitalismus halt, kann man nix machen.“
Wie gesagt, ich attackiere nur die Argumente und behaupte auch nicht, dass dies deine Meinung waere. Und bin ebenso plakativ wie du.
Ich gucke leider kein Profi Fussball mehr deswegen, ich kann ihn leider nicht mehr direkt unterstuezen, meine persoenliche Grenze wurde ueberschritten. Amateur Fussball ist immer noch toll.
PS: Meine Frau und ich haben in Deutschland leider deutlich mehr Rassismus erlebt als in USA, daher verstehe ich den US-Rassismus Punkt nicht ganz. Wobei ich natuerlich Rassismus ueberall bekaempfen will, sowieso auch in den USA.

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Wilde Diskussion hier. Und eine tolle.
Ich finde irgendwie, dieser Spieltag zeigt wieder einmal, warum man diesen Sport gleichzeitig lieben und hassen kann.
Überraschende Ergebnisse, Spiele mit vielen Toren, spannende Spiele bis zum Schluss, obwohl Bayern beteiligt ist.

Auf der anderen Seite: die Posse um den Effzeh-Mediensirektor (dazu Glückwunsch an die Fans. Sieg auf voller Linie), das Gedöns um CL-Spiele von Leipzig und Gladbach in (evtl) Ungarn und Dänemark. Das öffentliche Auftreten von KHR und UH.

Das war echt Bundesliga-Fußball-Boulevard in a nutshell.

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Ich meinte BLM, Polizeigewalt und den Umgang damit letztes Jahr. Vor allem habe ich das angefügt, weil ich davon ausgegangen bin, dass das in den Köpfen der Mitforenten präsenter ist als die anderen Punkte.

Ich sehe das vom Spielraum her anders, aber ich will hier jetzt keine Politikdiskussion aufmachen (weil es viele hier wahrscheinlich nicht als angemessen empfinden). Allerdings würde ich zustimmen: Es ist eine politische Diskussion. Es ist eben keine moralische. Ich finde du zeigst das auch mit dem folgenden Absatz:

Warum soll man denn bei Katar die Grenze ziehen und nicht vorher? Der qualitative Unterschied zwischen den USA und Katar ist mitnichten so groß wie du tust: Immerhin ist Sklaverei im Justizvollzug in den USA legal. Wenn man sich die US-Justiz ansieht, die Menschen en masse in die oftmals privatisierten Gefängnisse wirft, wo sie unter grauenhaften Bedingungen oft den Rest ihres Lebens verbringen und arbeiten müssen, dann weiß ich nicht, ob das so viel weniger verwerflich ist als Katar (Mal ganz abgesehen von der Frage der Todesstrafe). Warum sind Frankreich oder Italien, die Mittäter sind, wenn es darum geht Menschen zu töten, besser als Katar, dass ja „nur“ versklavt?
Mir geht es eben nicht darum mit der Schulter zu zucken. Mir geht es darum, dass die Moralfrage nicht zielführend ist. Politisch kann man die Grenzziehung begründen (so wie du das getan hast), aber das moralische Argument finde ich sehr schwach. Gerade, weil Moral nicht universell ist, wie du mit deinen Ausführungen beweist (du wiegst den einen moralischen Verstoß gegen den anderen auf und du hast das moralische (Gegen-)Argument der Bayern schon mitgeliefert).
Ich sehe das allerdings auch politisch anders. Ich glaube, dass man an der falschen Stelle ansetzt, wenn man aus Bayerns Katarreise ein (für sich stehendes) bekämpfenswertes Problem macht.

Beim ersten Satz geht es mir anders: Ich bin mir bewusst, dass ich mit Profifußballvereinen weder politisch noch moralisch übereinstimme, auch nicht mit „meinen“ Vereinen. Das sind allesamt Unternehmen und dementsprechend handeln sie. Ich will unterhalten werden. Ich will im Rasenfunk die (ökonomischen und) spielerischen Abläufe und Hintergründe verstehen. Das sind meine Schnittmengen mit den Klubs und solange sie dabei meine Bedürfnisse erfüllen, ist das vollkommen okay für mich.
Solange ich guten und spannenden Fußball auf hohem Niveau vorm Fernseher sehen will (und das möchte ich), habe ich keine Chance den, von mir politisch oder gar moralisch genehmen, Akteuren geliefert zu bekommen. Jedenfalls nicht, solange ich Teil einer Gesellschaft bin, deren Fundament ist, dass ethisch-korrekter Konsum nicht möglich ist. Insbesondere dann nicht, wenn der eine bestimmte Qualität haben soll. Als politisches Einzelthema ist mir persönlich die Frage was Fußballunternehmen machen absolut nicht wichtig genug; da gibt es viel viel drängendere Probleme.

PS: Zum Verständnis warum im Profifußball amoralisch gehandelt wird und das auch keines der Unternehmen stört, ist „Kapitalismus halt“ elementar. Alles andere verbaut die Möglichkeit zur nüchternen Analyse des „eigenen“ Vereins und des Fußballs im Allgemeinen und damit die Möglichkeit tatsächlich über politische Konsequenzen nachzudenken, wenn man etwas an diesem Zustand verändern möchte. Ob das nun Faninitiativen, WM-Boykotte oder Schritte darüber hinaus sind. (Die Effektivität dieser Schritte ist ein anderes Thema)

PPS: Jetzt habe ich doch ganz viel Politik eingebaut. Sorry. :smiley:

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Vorab Glückwunsch für Folge 300!!
Zwar werde ich die SB-Folge vermissen, aber es ist Dein Baby und Dein gutes Recht mal etwas anderes zu machen, freue mich schon.

Dann meine Frage, auch weil Du Dich ja mit #11Leben intensiv mit Uli H. beschäftigst hast.

Ich habe leider keine genaue Quelle für das Zitat von Uli H. aber jener sagte vor 3-4 Jahren zu Rangnick / Mateschitz mal:
„Ihr werdet mit nur Jugend holen keine Titel gewinnen, ihr braucht auch ältere Führungsspieler im Team“

Würdest Du oder Tobi damit konform gehen oder ist doch der Weg, den Rangnick geebnet doch der richtige, sprich, zwar junge Spieler holen, aber diese im Verein verbleiben zu lassen und eben sie zu Führungsspieler entwickeln lassen.
Wie eben junge Spieler die man in Liga 2 geholt hat wie Sabitzer, Gulacsi, Forsberg, Orban, Poulsen (Liga 3!), Klostermann, Halstenberg und Kampl (ok, der war damals für RB Verhältnisse „alt“) - mittlerweile sind ja alle bis auf Kampl auch Nationalspieler in ihren Ländern geworden.
Aber trotzdem weiter auch weiter auf Jugend setzen und diese zu fördern, die nächsten hat man ja schon geholt, wie Gvardiol und Szoboslai und ab und zu Stammkräfte wie Keita, Werner, Demme und im Sommer dann Upamecano abzugeben.

Viel Spaß Euch Beiden für die Aufnahme 300 und wenn ggf. Deine Kinder dazwischen kommen, lass es in der Aufnahme drin, das würde den Rasenfunk autentischer machen!

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Vielen Dank fuer die differnzierte und durchdachte Antwort. In der Tat sind wir wohl vollkommen bei Politk angekommen. Ich will das jetzt auch nicht ewig ausfuehren, der Punkt dies sei im Forum wohl nicht willkommen halte ich fuer vertretbar. Ich wuerde bei einigen Punkten im Detail widersprechen, wobei wir doch groesstenteils einer aehnlichen Meinung waeren.
Spezifisch: Der qualitative Unterschied mEn ist eben doch riesig zwischen Katar und USA/EU. Und ich eben auch, dass man durchaus die Moeglichkeiten hat was zu veraendern. Aber das ist aus meiner Erfahrung, und meine Meinung.
Aber wir muessen uns hier nicht in „Details“ verlieren.
Mein eigentlicher Ausgansfrage war ja - oder haette sein sollen-:
Wieso ziehen wir die Grenze jetzt nicht, und unterstuezen immer noch Kater etc?
Da kann man eben doch eine Grenze ziehen. Man muss nicht alles mitmachen. Und relativieren hilft halt niemandem.
(Kein Vorwurf dir gegenueber, 0. Ich meine „whataboutism“, oder generelle Luegen der Verantwortlichen, z.b. Rummenigge und co.)

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