22. Spieltag: Eure Fragen für die Schlusskonferenz

Neuer Spieltag, neue Fragerunde. Am Montag Vormittag zeichne ich zusammen mit Stephan Uersfeld (ESPN, BVB-Experte) und Alice Tietje (ran, SGE-Expertin) die 112. Schlusskonferenz auf. Wir werden kleinere Schwerpunkte bei beiden Vereinen legen und ansonsten vor allem auf die Aufreger des Wochenendes eingehen.

Habt ihr Fragen? Dann her damit!

BvB zurück in der Spur?

  • scheint so Auba trifft auch wieder

Frankfurt im Sinkflug?

  • Schwacher Auftritt in Berlin, drei Niederlagen in Folge.
  • kllappt die Wende gegen Bielefeld?

Borussia - Schalke in der Euroleague war die Ländersperre in der Euroleague schon immer im Achtelfinale aufgehoben?

Ohne jetzt allzu viel vom Escher’schen Rundumschlag von 2015 wiederholen zu wollen, aber irgendwie macht die Bundesliga auch mich seit einiger Zeit ziemlich ratlos. Vielleicht hat es auch mit gesteigertem Interesse an Taktik zu tun, doch es wirken auf mich immer mehr Spiele einfach unansehnlich. Das sind dann quasi jene Partien, von denen man sagen würde, dass keine der beiden Mannschaften den Sieg verdient gehabt hätte (bestes Beispiel an diesem Spieltag: Darmstadt-Augsburg).

Damit einher geht wahrscheinlich die Ratlosigkeit von 16/18 Teams, wenn sie denn tatsächlich mal den Ball am Fuß und eine geordnete Defensive vor sich haben, anstatt dem Ball hinterherzujagen und dann per Umschaltmoment zum Erfolg zu kommen. Die letzten beiden Partien meines allerliebsten Karnevalsvereins sind da perfekte Beispiele (für beide Extreme): Letzte Woche gegen Bremen zwei dämliche Gegentore nach Standards gefangen und danach ging gar nichts, obwohl Bremen bekanntlich nicht sattelfest verteidigt. Diese Woche schläfrige Leverkusener nach deren Europapokal-Woche überrascht und zweimal getroffen und dann passieren in knapp achtzig Minuten drei, vier Torszenen.

Als Christian Heidel 2014 Kasper Hjulmand als neuen Cheftrainer vorgestellt hat, war damals der Hintergedanke, dass man den 0815-Umschaltteams (sprich 3/4 der Liga) einen Schritt voraus sein und sich langsam aber stetig ein besseres Ballbesitzspiel aneignen wollte. Das klappte bekanntlich nicht und es kam mit Martin Schmidt ein theoretischer Verwandter vom Tuchel-Fußball nach Mainzer Art. Seither spielt man eine teils weniger intensive, leicht abgespeckte Version von eben jenem Fußball und eine wirkliche Vorwärtsentwicklung ist höchstens sporadisch zu erkennen. Aber Hand aufs Herz: Die ist auch gar nicht nötig.

Schließlich können wie oben schon geschrieben nur zwei Teams auf regelmäßiger Basis mit der Situation umgehen, wenn der Gegner eine gewisse Menge an Spielern hinter dem Ball hat. Vermeintliche Top-Mannschaften wie Schalke, Leverkusen oder Mönchengladbach schaffen’s nicht und haben wohl auch damit zu kämpfen, dass die meisten Teams in den letzten Jahren zumindest ihr Pressing verfeinert haben oder variabler bezüglich ihrer Formationen geworden sind. Aber den Ball? Den wollen sie weiterhin bitte nicht. Dementsprechend reicht es dann für eine Mannschaft wie Mainz trotz Mehrfachbelastung in der Hinrunde und einer wirklich durchwachsenen Saison locker für einen gesicherten Mittelfeldplatz. Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht ein trügerisches Signal ist, welches man dadurch erhält. Ähnlich verhält es sich in Bremen, die mit zwei eigentlich schwachen Spielen sechs Punkte holen und nun wahrscheinlich auch nichts ändern werden, obwohl sie es sollten (zumindest meiner Meinung nach).

All das finde ich derzeit etwas ermüdend und ich frage mich, ob man mit dieser Art Fußball denn einer neuen Generation an Spielern gerecht wird, die in den Nachwuchsleistungszentren immer stärkere Fähigkeiten am Ball vermittelt bekommen. Dann darf ich mich als ausbildender Verein auch nicht wundern, wenn die Talente immer früher zu den Spitzenmannschaften gehen, weil sie eventuell drohen in Hinsicht auf ihre Skills in Positionsspiel, Flexibilität und Lösungssuche in knappen Räumen gegenüber Gleichaltrigen ins Hintertreffen zu geraten.

Musste das irgendwie mal loswerden. Ansonsten: Nach dem 19. und 20. Spieltag erneut ein Schwerpunkt zur Eintracht? Wobei es seitdem ja nicht mehr läuft. Also: BITTE NUR NOCH EINTRACHT-GÄSTE BITTE!!! :innocent:

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Bremen ist in dieser Saison zum ersten Mal nach einem Spieltag nicht die Mannschaft mit den meisten Gegentoren. Nur eine Momentaufnahme wegen des HSV-Spiels oder nachhaltige Veränderung? In der Rückrunde ist man mit 7 Gegentoren im absoluten Mittelfeld der Liga (gleichauf mit mit 6 weiteren Teams und immerhin besser als mindestens 6 andere).

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Geht es euch nicht auch auf die Nerven, dass sooo viel über RaBa Leipzig berichtet wird (besonders bei sport1) und man jede Woche wieder über Werner und seine “Reaktionen” auf “Kontakte” diskutiert/ diskutieren muss?
Langsam gefällt sich Leipzig in dieser Opderrolle, wobei ich es nicht so hat sehe wie @lostnippes (siehe Blogartikel http://www.dervierteoffizielle.de/wp/eine-kapitulation/ ).
Fragen zum BVB:
Warum gibt es eine Tucheldiskussion? Was soll der ganze Hickhack um darum ob Götze spielt oder nicht etc… Ich empfinde es nur noch als nervig…
Ich verstehe nicht, warum man im Dortmunder Umfeld nicht einfach geduldiger ist nach dem harten Umbruch im Sommer. Die Mannschaft ist noch jung und voller Potenzial. Natürlich fehlt es an Konstanz und manchmal auch an Durchschlagskraft, aber das kommt noch mit der Zeit.
Dahoud zu Dortmund? Die Verstärkung die man braucht? (Grüße aus Gladbach)
Fragen zur Eintracht:
Was geschieht mit der Eintracht, wenn die guten Leihspieler wieder weg sind? Wie kann die Eintracht die Verletztenmisere auffangen?

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Schließe mich der Frage zur Bremer Defensive an. Woran liegt es? Dreierkette hatte ja Anfang des Jahres besser funktioniert aber keine Punkte gebracht. In Mainz dann mit Viererkette gewonnen und nun gegen Wolfsburg wieder sehr defensiv mit 3/5er Abwehr. Welche Rolle spielt die Torwartfrage? Hat Wiedwald jetzt doch wieder eine Chance gegen Drobny? Wie gut hat Werder die Ausfälle kompensiert?

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Unruhe im Verein, viel Kritik in den Medien, Umbrüche bedingt durch Transfers vor der Saison und Tuchels Wechsel in der Startelf.

Würde es dem BVB gut tun wenn Tuchel mal eine feste Startelf aufstellen würde?

Ist der BVB gut daran beraten immer wieder ehemalige Spieler zurückzuholen die bei anderen Vereinen gescheitert sind? Fehlt ein “moralischer Kämpfer/Antreiber” in der jungen Truppe?

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Abstiegskampf: Ich würde jetzt mal sagen, Darmstadt ist mit 12 Punkten nach 22 Spielen raus aus der Nummer. Bleiben Wolfsburg, Bremen, Hamburg und Ingolstadt, welche die Plätze 14-17 unter sich ausmachen werden, wenn Augsburg und Mainz insgesamt solide bleiben. Wenn wir uns die Tordifferenz anschauen, haben wir da ein -13, -15, -24, -15. Vor allem die Blamage des HSV am Samstag schlägt da natürlich ins Kontor.
Entscheidet die Defensive am Ende nicht nur Meisterschaften, sondern hält auch in der Liga? Entscheidet am Ende das Torverhältnis über direkten Abstieg oder Relegation? Dann sieht es für den HSV ziemlich düster aus.

Top 5: Holt Dortmund Leipzig noch ein? Vielleicht gegen Ende, wenn Leipzig gegen Bayern verliert?
Wie weit rutschen Köln und Frankfurt noch ab? Werden Sie am Ende von Schalke und Gladbach eingeholt?

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Schalke ist meiner Meinung nach (wer vage Hoffnung hatte) raus aus dem Euro-Geschäft über die Liga. Nach dem 1:1 zu Hause gegen TSG gibt es viele Fragen. Warum wird ein fitter Konoplyanka im dritten Spiel nacheinander nicht in den Kader berufen obwohl man die Kaufoption für 12 Mio € gezogen hat? In der Startelf gibt es kaum Rotationen, trotz englischer Wochen. Goretzka sinnbildlich für ein absolut blasses Spiel. Sehe hier eher eine Tendenz wie in der Hinrunde. Nachdem man nach 5 Niederlagen, gute Spiele gemacht hat, dann aber wieder eingebrochen ist. Schalke und Gladbach müssen in der Liga viel Kredit aufholen und können über DFB-Pokal und Euro-League jeweils die Saison noch “retten”. Tendenz eher pro Gladbach. Da Sie souveräner in der Liga auftreten und insgesamt die klare Idee und Struktur nach vorne haben.
Wie ordnet Ihr den Umgang mit der Personalie Ismael ein? Ich fand das Spiel gegen Bremen in vielen Bereichen verbessert. Die Einwechslungen waren ziemlicher murks, trotzdem glaube ich das sich sowohl Trainer und Team noch entwickeln können und am Ende die Klasse halten. Um nichts anderes geht es für WOB in dieser Saison.

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Wolfsburg im freien Fall. Wie war nochmal die Statistik mit dem dritten Trainerwechsel und Abstiegswahrscheinlichkeit?

Bei Wolfsburg finde ich es noch bemerkenswert wie Draxler bei PSG einschlägt, am Wochenende schon wieder getroffen. Jetzt der Rauswurf des Trainers nach einer eigentlich guten Leistung, das wirkt alles reichlich unausgegoren. In Wolfsburg scheinen Standort und Konzept schlicht unattraktiv für gute Spieler zu sein.

Mythos Torverhältnis! Ich verstehe nicht warum soviel Wirbel um das 8:0 gemacht wird. Ob nun 4:0 oder 8:0, im Grunde ist es doch egal. In den letzten 20 Bundesligasaisons war lediglich 3x das Torverhältnis entscheidend. Von daher muss man da nicht in Panik verfallen.

Ich würde zumindest einwerfen, dass es die Situation und vor allem auch die Psychologie am letzten Spieltag schon stark beeinflusst.

Beispiel letzte Saison, nach dem 33. Spieltag ergibt sich folgende Situation: (Punkte / Tordifferenz)
15 Eintracht Frankfurt 36 / -17
16 Werder Bremen 35 / -16
17 VfB Stuttgart 33 / -23

Stuttgart geht nach 5 Minuten zu Hause 1:0 in Führung, d.h. 36 Punkte und -22 Tordifferenz. Dadurch, dass Bremen und Frankfurt gegeneinander spielen würde das 1:0 reichen, wenn man eine bessere Tordifferenz als einer der beiden hat, d.h. man könnte alles daran setzen, diese Führung zu verteidigen. So muss man hoffen, dass Frankfurt gewinnt oder man versucht noch nachzulegen für den Fall, dass Bremen vielleicht mit 3 Toren gewinnt und Frankfurt auf -20 rutscht. Am Ende verliert Stuttgart noch 1:3 und letztlich hat in der Endtabelle die Tordifferenz nicht entschieden. Ich weiß jetzt auch nicht wie das Spiel von Stuttgart verlief, also ob sie versucht haben mehr Tore zu schießen und ausgekontert wurden oder sie einfach schlechter waren.

2014/2015 musste der HSV wegen der Differenz in die Relegation, das ist bei denen 3x sicher dabei auch wenn der HSV dann die Relegation gewann? Davon abgesehen hatte z.B. Hertha aufgrund der guten Tordifferenz nichts mehr zu befürchten. Mit einer schlechteren Differenz hätten sie noch zittern müssen, was sich natürlich auf die Leistung auswirkt.

2013/2014 hätte Nürnberg mit einer besseren Tordifferenz ein Remis am letzten Spieltag theoretische Chancen auf den Relegationsplatz gegeben, so musste man gewinnen und verlor

2011/2012 hätte Köln mit einer besseren Tordifferenz am letzten Spieltag ein Remis definitiv für die Relegation gereicht. Gut, es ging gegen die Bayern, wer weiß, ob das etwas geändert hätte.So jedenfalls war man durch eine frühe Hertha-Führung zu einem Sieg gezwungen, muss also bei 0:1 Rückstand mehr riskieren, als wenn man nur ein Remis braucht.

Ich denke, der Punkt ist klar geworden, auch wenn ich es nicht für deine 20 Jahre aufführe. :wink: Bei mir waren es jetzt 4 der letzten 5 Jahre, wo ich einen Einfluss am letzten Spieltag bescheinigen würde.

Also ich finde dementsprechend auch, dass die Tordifferenz gerade im Abstiegskampf am Ende oft entscheidend sein kann, indem sie die Ausgangslage stark verbessert oder verschlechtert, auch wenn es am Ende nach Abpfiff des 34. Spieltages nicht zum Tragen kommt.

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Cooler Beitrag, danke dafür! Hatte nicht die Zeit, die Beispiele rauszukramen, aber ich finde auch, dass dieser psychologische Effekt nicht zu unterschätzen ist. Die letzten drei Spieltag sind Madness im Abstiegskampf, da geht es nur noch um den Kopf.