#23 – Euer Input für Schlusskonferenz 303

Am Montag Vormittag nehmen wir die nächste Schlusskonferenz auf. Schwerpunkt ist Mainz 05, Gäste sind die @Wortpiratin und Justin Kraft. Freue mich auf euren Input!

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Werder-Frankfurt:
Das hätte ich tatsächlich nicht für möglich gehalten. Natürlich v.a. nicht nach der ersten halben Stunde. So viele Unsicherheiten am Ball, schlechte Pässe, frühes Gegentor, ich dachte wirklich Frankfurt macht die jetzt platt. Nach dem Spiel gegen Hoffenheim hatte ich eher die Befürchtung, dass denen das lange in den Knochen sitzen wird.
Und dann haben die ihre Einstellung zum Spiel irgendwie komplett verändert. Meiner Wahrnehmung nach ganz anders in die Zweikämpfe gegangen und nach Ballgewinnen auch mal nach Vorne weitergespielt, sich da etwas mehr getraut. Kurios diese ‚Abseitstore‘, fand den Blick von Sargent zum Linienrichter super: die Fahne wollte einfach nicht hochgehen :rofl:
Ich hatte wirklich den Eindruck, dass die Mannschaft das Spiel gegen Hoffenheim wieder gut machen wollte und bin sehr beruhigt, dass so ein schlechtes Spiel sich anscheinend doch nicht mehr so stark in den Köpfen festgesetzt hat bei den Spielern. Das macht Hoffnung und lässt auch darauf schließen, dass die Beziehung zwischen Trainer und Mannschaft gut ist.
Am Ende des Spiels war ich dann leider so nervös, dass ich nicht mehr gut beobachten konnte, was Füllkrug in seinem Einsatz von 10 Minuten so zu Stande bekommen hat?
Von Frankfurt auf der anderen Seite hätte ich auch nicht gedacht, dass sie gegen Werder verlieren, habe bis zur letzten Sekunde mit dem Ausgleich gerechnet…
Schöne Grüße!

SVW-SGE

Bremer Wellenbrecher

Unsicherer Ballbesitz und energischer Konterfußball ergab ein sehr unruhiges, teils wildes Spiel. Für die Eintracht eine unnötige, aber verdiente Niederlage.

Warum zeigte die SGE nicht ihr Spiel der letzten Wochen?

  • Hasebes Struktur und Ruhe fehlte im Zentrum, einem der wichtigsten Zonen für das Eintrachtspiel, da er als zentraler IV gebraucht wurde.
  • Hinteregger dirigierte zuletzt als zentraler IV den Aufbau, musste nun links für den gelb gesperrten NDicka einspringen.
  • Rode für Hasebe immer etwas spät und nicht ganz im Spiel. Möglicherweise von seiner gelbe Karte gehemmt, da diese mit jedem Zweikampf immer dunkler zu werden drohte.
  • Frankfurter Ballbesitz hauptsächlich bei Hasebe und Hinti, mit zunehmender Spieldauer immer weniger Zugriff in die beiden anderen Drittel.
    These: Mit der nötigen Personalrochade fehlten Sturktur und die gewohnten Automatismen im Frankfurter Spiel. Thema könnte hier auch der schlanke Frankfurter Kader sein.

-Missmatch: Hasebe der in den Kontern den schnellen Rashica abfangen musste.

Wie konnte Bremen gewinnen? Matchplan und Trash Talk.

Der Matchplan:

  • Ein tief stehendes sehr kompaktes Fünferkettensystem mit Druck auf das Zentrum. - Konter mit dem Ziel den Raum hinter Kostic anzuspielen.
  • Pokalspielmentalität, Trash Talk und viel Aggression

Bremer Aggression: (ja vlt. etwas subjektives Framing :wink: )

Während die Eintracht nach der Führung mMn nicht jedes Gegenpressing konsequent ausspielte, waren die Bremer Aktionen, gerade nach der Pause, immer sehr druckvoll. Ein Faktor war vielleicht, dass Werder das Spiel als Bonusspiel ansehen konnte und so befreit aufspielte.
Ich hatte zunächst gar nicht wahrgenommen, dass es irgendwie zu vermehrten Nicklichkeiten gekommen ist. Das Lamentieren von Florian Kohfeld ist ja zunächst nichts ungewöhnliches. Später wird Hasebe sagen „Es gab zu viel Gerede auf dem Platz und außerhalb des Platzes auf der Tribüne.“ Kurz davor gab es auf dem Weg in die Kabine Aufregung zwischen Frankfurts Sportdirektor Hübner und Kohfeld, sowie zwischen Hinteregger und Füllkrug, sodass sich die Rudelbildung des Spiels quasi in einer dritten Halbzeit fortsetzte. Der eigentlich sehr ruhige Hütter sah während der zweiten Halbzeit ebenfalls gelb.
Dies hat Vorgeschichte. Einerseits hatte Hütter sich bereits letzte Saison über das verbale Verhalten auf Bremer Seite, insbesondere von dem Team auf der Tribüne, beschwert. Kurz darauf hatte sich Wolfsburgs Trainer Glasner dieser Kritik ebenfalls angeschlossen.

Andererseits ist Hinteregger in Bremen für viele Wohl ein rotes Tuch, nachdem er im Frankfurter Vereinspodcast sagte: „Davie Selke ist ein Spieler gegen den ich gerne spiele, weil ich weiß ich bin besser. Das spornt mich nochmal mehr an.“ und „Gegen so einen spielt man auch gerne, um zu zeigen: „Hey, was bist du eigentlich für einer?““. Vor dem Spiel griff Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei Werder, das Ganze noch mal auf: „Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn Davie dem Hinteregger zeigt, dass er sehr torgefährlich ist“ Das Thema war also vermutlich nicht vergessen und sehr präsent, welches die Mannschaft und das Umfeld für dieses Duell noch mal zusätzlich angezündet hat. Selke spielte übrigens nicht.

Ich glaube Bremen hat von seiner Aggression in doppelter Hinsicht profitiert. Sowohl in der eigenen Bereitschaft Extrameter zu machen, nichts abzuschenken, als auch von dem Umstand, dass Frankfurt, statt sich auf sein Spiel zu konzentrieren, sich, wie Hasebe sagte, zu sehr in den verbalen Duellen verlor.

Liebe Bremer, nicht falsch verstehen, aber ich glaube völlig nüchtern betrachtet, dass diese Emotionalität durchaus einkalkulierter Teil des Matchplans war, deshalb empfinde ich Kohfeld sehr scheinheilig, wenn er nach dem Spiel sagt „da muss man auch mal mit Anstand verlieren können“.
Ich glaube für Bremen ist dies ein Spiel mit dem Feuer, da es sich wiederholt und in dieser Atmosphäre irgendwann mal kippen und nach extern oder auch intern da etwas eskalieren kann.
Würde mich auch interessieren, ob Kohfelds „Arschloch musst du nicht sagen!“ wirklich in Richtung Frankfurt ging, oder ob das „Auch nicht zu den Anderen!“ nicht eher darauf hindeutet, dass er sich an die eigenen Reihen wandte.

Mein Fazit: Ja, gehört alles zum Spiel, muss die SGE smarter mit umgehen. Mund abbuzze und weitermachen.

Ich werde auf jeden Fall gespannt sein, wie Bremen im Pokal gegen Regensburg spielen wird.

P.S. Sorry für die Überlänge…

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…und doch was vergessen:
Viele haben nach der gelben Karte und erneutem Foulspiel mit einem Rode Wechsel zur Halbzeit gerechnet. Das Hütter ihn erst nach dem 2:1 herausgenommen hat, scheint bei ihm System zu haben. Zumindest erinner ich mich an ein Spiel gegen Freiburg, in dem Gelson Fernandes mit 20minütiger Ansage gelb rot gesehen hatte, nachdem Hütter ihn mindestens noch bis in die Halbzeit schleppen wollte.

@Erinmund Ich finde den Beitrag gar nicht so lang, aber meine sind auch nicht immer kurz… :smiley:
Das klingt ja so als ob Bremen voll in der Rolle des Abstiegskandidaten aufgegangen ist - gut für Bremen! Ich denke mal solche Spielchen funktionieren diese Saison, aber nächste Saison müssen die sich (spielerisch) weiterentwickeln, sonst haben die Gegner diese Nicklichkeiten durchschaut und am Ende trifft deine Warnung zu.

Gladbach
Das Spiel ist zwar erst heute Abend, aber ich kann es sowieso nicht schauen, also bringe ich mal den Punkt, der mir unter der Woche aufgefallen ist:
Die Mannschaft lebt, aber alle am Niederrhein scheinen sich noch daran gewöhnen zu müssen, dass man a) Unruhe und mediale Hysterie in ungekanntem Ausmaß im Umfeld hat und b) die Erwartungshaltung gestiegen ist und die Kritiken damit auch etwas unsachlicher werden.
Das Rose-Hick-Hack hat seine Spuren hinterlassen und jetzt wird wild spekuliert wer alles gehen könnte. Also Unruhe seit Weihnachten - das ist man in Gladbach nicht wirklich gewöhnt und das scheint seine Spuren hinterlassen zu haben in der Mannschaft. Gleichzeitig wirkten sie am Mittwoch aber schon so als würden sie immer noch als Kollektiv funktionieren.
Damit bin ich dann auch bei b) den gestiegenen Erwartungen: Das war in der Berichterstattung zu Mittwoch schön zu sehen. Angefangen bei Sandro Wagner während des Spiels (Insgesamt gefällt mir Wagner zunehmend schlechter, weil er jeden Ballkontakt taktisch erklären will, auch wenn es gerade nicht zum Verständnis beiträgt, und bestimmte Elemente dann mehrfach erklärt als wäre der Zuschauer dumm, aber das nur nebenbei.): Wagner hat die ganze Zeit viele Kritikpunkte an Gladbach, keine an City, aber er lässt gleich zwei Dinge außer Acht: Einmal, dass das Gladbacher Defensivspiel erstaunlich gut funktioniert hat - gerade da sah die Borussia nicht immer gut aus diese Saison. Zum anderen, dass die beste Taktik, die besten Spielzüge nichts bringen, wenn man das spielerisch nicht umsetzen kann. Der Gladbacher Kader ist von der Qualität her sicher nicht mehr im Ligamittelfeld anzusiedeln, aber die Berichterstattung tut so als ob man einen Kader wie Leipzig oder Bayern hätte. Dafür fehlt es aber noch an spielerischer Qualität und Erfahrung (gegen City ganz hervorragend zu sehen: Mit mehr Erfahrung hätten die Fohlen auch ein paar Angriffe mehr ordentlich zu Ende gespielt). Diese verstärkte Erwartungshaltung ohne Rücksicht auf den Entwicklungsstand konnte man dann auch in der restlichen Beurteilung des Achtelfinals nachlesen (bspw. beim Kicker).
Tja und das Problem ist: Die Mannschaft ist nicht so weit und gleichzeitig scheinen sie und die Verantwortlichen davon ein bisschen überrascht zu sein.
Ich glaube, dass man damit umzugehen lernt in den nächsten Jahren, aber für diese Saison sieht’s nicht so gut aus: Nach dem CL-Rückspiel hat man wahrscheinlich 9 Punkte Rückstand auf Europa, ist in den Pokalen vielleicht raus und wenn dann die Berichterstattung genauso bleibt, dann wird der Rest der Saison sehr sehr zäh. Naja, ich hoffe jetzt auf das Dortmund-Spiel (gegen RB gibt’s wohl ne Niederlage) und darauf, dass die Mannschaft nach dem 16.3. auf die vermeintlich leichten Gegner trifft…
Ansonsten freue ich mich schonmal auf die neue Saison^^

PS: War jetzt ein bisschen Off-Topic, aber ich dachte ich werde das jetzt los, da ich nicht weiß, wann und ob noch ein Gladbach-Schwerpunkt kommt.
PPS: Zu Mainz: Warum funktioniert Heidel anscheinend wieder in Mainz, nachdem er auf Schalke eher eine unglückliche Figur abgegeben hat? Was hat Svensson jetzt eigentlich genau alles verändert und wie hilfreich ist es, dass der Unruheherd Mateta nach England geflohen ist?

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Das Schalke-Segment könnt ihr doch mittlerweile im Prinzip auf ein „Lol“ beschränken.

Aber falls ihr dazu doch eine Frage beantworten wollt: Hat bei Schalke vielleicht mein alter Lateinlehrer seine Finger im Spiel? Dessen postulierter Wahlspruch hieß nämlich: „Wenn schon Scheiße, dann mit Schwung“

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Der Sportschau-Kommentator des Schalke-Spiels meinte eben „Was bringt eine Trainer-Diskussion bei so einem Abwehrverhalten?“
Und ja: ich stimme ihm da absolut zu.

Das war jetzt nicht das erste mal in dieser Saison, dass ein Klassenunterschied von Schalke zum Gegner offenbar wurde. Und halt nicht nur wie am ersten Spieltag beim 0:8 gegen Bayern gegen absolute Spitzenteams.

Das reicht einfach nicht.
Und ohne, dass Mainz bisher schon gespielt hätte: da habe ich das Gefühl, dass sich was getan hat. Hatte ich sie nach dem Mateta-Abgang schon angeschrieben, muss ich mich korrigieren. Das wird für ganz andere (Bug City) Clubs eng.

Jetzt muss nur noch ein Spielerstreik kommen…

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Der Verein bietet den Spielern auch jegliches Alibi: 4 Trainer, Suspendierung-Begnadigung usw. Was ist das Signal an die Spieler? - Eben!

Mich wundert eigentlich nur, dass erstaunlich wenige Spieler das sinkende blau-weiße bereits Schiff verlassen haben. Andersherum verwundert mich, dass Schalke nicht versucht hat den Umbruch schon jetzt herbei zu führen: Harit, Uth, Stambouli, Serdar, Sané hätte man sicher bereits im Winter abgeben können (okay Sané ist verletzt, aber die anderen schon). Sicher mit Verlust, aber den wird man im Sommer auch haben und dafür hätte man 5-6 Monate an fetten Spielergehältern sparen können und ein paar Knappen Erfahrung sammeln lassen.

Ich warte ja drauf, ob Schalke einfach direkt in die Insolvenz rauscht, wenn die Saison vorbei ist. Mir ist jedenfalls nicht klar wie die sich nächste Saison finanzieren sollen. Aber gut, dann spielt Dortmund die nächsten Saisons eben mit dem Ersatz-Blau-Weiß aus Bochum seine Ruhrderbys aus.

Dieses „die hätten Spieler XY verkaufen sollen“ hat halt einen Knackpunkt: ich brauche einen Verein, der das Gehalt der besagten Spieler zahlt und gleichzeitig davon überzeugt ist, dass die viel mehr können, als sie in der letzten Zeit gezeigt haben. Da wird es dann eng.

Dass man aber dann im Winter Spieler geholt hat, deren beste Zeit deutlich hinter ihnen liegt und die aktuell leider kaum eine Verstärkung sind, macht mir viel mehr Sorgen.

Ihr werdet ja auf Mainz genauer eingehen, aber da hat man halt da Costa und Kohr geholt, die meines Eindrucks nach sofort geholfen haben. Und das sind keinesfalls Spieler die deutlich teurer sein dürften als Hunterlaar oder Mustafi.
Ich hatte und habe leider den Eindruck, dass man eingekauft hat wie ein 12-jähriger beim Manager-Spiel: „den kenne ich, der war mal echt gut. Legende!“

Es ist so heftig, dass ich für die Fans dieses Vereins nur noch Mitleid empfinde. Und das als Münchner. Denn ich wüsste auch nicht, was in Liga 2 dann besser werden soll.
Man hört ja oft, dort könne sich der Verein neu aufstellen etc.
Wie denn? Meines Wissens nach ist Schalke hoch verschuldet, hat einen doch immer noch recht teuren Kader und müsste eigentlich eher Geld einnehmen als ausgeben. Dazu ist die Knappenschmiede weit von ihren besten Zeiten entfernt.
Während Dortmund gute Chancen hat, ihre Amateure in Liga 3 zu bekommen, was für die Qualität der Jugendspieler gigantisch wäre, hängen die Schalker im Mittelfeld fest. Dazu beigen andere wirklich hochtalentierte Spieler raus, bei Schalke freut man sich von außen über Hoppe, weil da einfach sonst keiner wirklich auffällt.

Es ist insgesamt eine Kombination, die mir wenig Hoffnung macht, dass das bald wieder besser wird.
Insbesondere, wenn man überlegt, wie hart es in Liga 2 werden kann. Fragt den HSV. Fragt den Club. Fragt sie Löwen… Ach ne… Die lieber nicht :stuck_out_tongue_winking_eye:

Zu BVB-DSC:

Interessant auch, dass Hummels ja schon seit Wochen sagt, dass die Mannschaft sich in der Ausrichtung von Terzic, also höherem, aktiverem Pressing, aggressiverem Gegenpressing, höherem Stehen und schnellerem Herausspielen von Torchancen deutlich wohler fühlt als unter der Ausrichtung unter Favre. Hummels sprach ja schon vor Wochen an, dass der Trend der Richtige sei, nur die Ergebnisse das noch nicht wiederspiegeln würden, was aber noch kommen würde. Der Trend scheint ihm Recht zu geben!
Es hilft natürlich auch, dass Sancho seit 2021 nicht mehr seinen Zwillingsbruder schickt, sondern wieder selbst erscheint, denn das ist ein zum Herbst verglichen komplett anderer Spieler. Auch dass Gündoga äääh Dahoud endlich Fit und in Form ist und Vertrauen erhält hilft enorm.
Relativierend sei gesagt es waren „nur“ Schalke und Bielefeld, dazu Sevilla, aber ich sehe einen deutlich positiven Trend, auch unabhängig der Gegner. Wichtig wäre, dass Can oder Delaney auf die 6 zurückkehren können wegen der Verletzungen

Wieso Insolvenz?
Für Kabak, McKennie und Matondo stehen Kaufoptionen und -pflichten von insgesamt um die €50m an. Der halbe Kader verlässt den Verein regulär zur neuen Saison, sei es durch Vertragsende (Bentaleb, Mustafi, Huntelaar, Schöpf, Skrzybski, Langer, Becker, Schuler) oder Leihende (Kolasinac, Paciência, William, Rönnow, Ludewig). Und von den übrigen Spielern haben vier angeblich keinen Vertrag für die zweite Liga (Serdar, Uth Mendyl, Rudy). Damit sind geschätzte 2/3 der Gehaltskosten auf einen Schlag weg.
Dann werden mMn Spieler wie Nastasic, Sané, Mascarell und Harit nicht mit ins Unterhaus kommen wollen, also verkauft man die auch - ein Markt für diese vier Spieler sollte sich ja auf jeden Fall finden lassen, oder? Dann bleibt ein 13-Mann-Kader übrig: Fährmann, Schubert, Thiaw, Oczipka, Carls, Calhanoglu, Stambouli, Mercan, Boujellab, Bozdogan, Raman, Hoppe, Kutucu.
Natürlich wird die Kaderzusammenstellung im Sommer eine Mammutaufgabe. Aber erstmals seit Jahren ist wirklich Geld und Budget da. Wenn Schalke damit direkt insolvent geht, dann wirklich nur, weil auch der neue Kader wieder komplett über den eigenen Verhältnissen zusammenstellt wird. Achja und eine Ausgliederung, wie sie seit Jahren im Raum steht, wäre auch noch als Notlösung da, genauso wie ein Verkauf der vom Verein gehaltenen 43% der Arena, der Marketing- und Cateringrechte oder der eSport-Abteilung.
Aber jetzt schon von einer Insolvenz auszugehen ist schon arg naiv. Oder halt gehässig. Ich tippe auf letzteres :wink:

Naja, aus den letzten drei Jahrgängen Boujellab, Kutucu, Mercan, Hoppe, Thiaw und Bozdogan als feste Bestandteile des Profikaders.
Ausgehend davon, dass der Sprung von der Jugend auf Zweitliganiveau, statt wie bisher Erstliganiveau (mit internationalem Anspruch vor ein paar Jahren) ab SOmmer deutlich geringer ausfällt und die letzten Jahre doch auch schon angefangen wurde, in Jugendspieler zu investieren, kann man sich vom 2002er Jahrgang vielleicht sogar noch mehr erwarten. Aydin und Maden spielen schon jetzt regelmäßig U23, Calhanoglu war sogar schon bei den Profis dabei. Und vielleicht erweisen sich ein paar 99er bis 01er noch als Spätzünder.

Siehe oben.

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Allen Quellen aus Liverpool nach soll es bei Kabak keine Verpflichtung, sondern eine Option sein.
Ändert nichts daran, dass du Recht hast und Schalke nicht pleite gehen wird - jedenfalls nicht gleich nächste Saison - aber ich wollte es mal richtig stellen.
(Und auch die eSports-Abteilung würde ich nicht verkaufen, die wird in Zukunft sicher noch ordentlich an Wert zulegen. Aber es ist witzig, dass es diese Option gibt - sag mal vor 5 Jahren jemandem, dass Schalke durch einen Verkauf der eSports-Abteilung gerettet werden könnte)

Dass beim Abstieg im Sommer wohl der größte Teil des Kaders weg ist, kann einem als Fan doch nur Hoffnung machen, oder? Wie sehen das die Leute, die näher dran sind?

Im zitierten Teil steht doch schon Kaufoption, also was hast du da jetzt richtig gestellt?

Es lässt sich jetzt noch überhaupt nichts absehen.
Zuerst mal hängt viel von Personal ab, dass diese Entscheidungen ab Sommer treffen wird. Deswegen sind so grundsätzliche Dinge wie das Saiosnziel und die längerfristige Perspektive nicht klar. Wir haben ja gerade weder Sportvorstand, noch Trainer, noch Kaderplaner/Sportdirektor. Und bei der MV im Mai (falls sie denn stattfindet) werden sogar noch 5 der 6 mitgliedergewählten Aufsichtsratsposten neu besetzt.
Vereinsdemokratisch gesehen sollte bis dahin noch keine größere Entscheidung getroffen werden, das ist aber natürlich vollkommen unrealistisch, weil die Vorbereitung auf die nächste Saison ja schon Mitte Juni starten muss (1. Spieltag 23.-25.07.). Der Transfermarkt macht aber auch erst wie jedes Jahr am 01. Juli auf, insofern ist Schalke eh angeschmiert.
Einen Kader, mit dem man „auf jeden Fall“ aufsteigt, kann sich Schalke eigentlich nicht leisten. Andererseits müsste die Geschäftsstelle und der Betreuerstab beim mittelfristigen Verbleib in der zweiten Liga verkleinert werden. Eine Zwickmühle. Und obendrein muss der Kader eben unter extremen Zeitdruck geplant und zusammengestellt werden. Spricht eigentlich alles gegen den direkten Wiederaufstieg, aber verkauf dass man den Mitglieder*innen und Fans…

Ich persönlich gehe von mehreren Jahren zweite Liga aus, fände das aber nicht grundsätzlich negativ. Anspruchstechnisch, strukturell und finanziell muss endlich mal ein Umdenken stattfinden und unabhängig vom sportlichen Erfolg würde ich meine persönliche Bewertung daran festmachen. (Dazu folgende Literaturempfehlungen: zur finanziellen Lage die aktuelle Folge drei90 und exemplarisch zum strukturellen Zerfall mein aktueller Text auf Halbfeldflanke.)
Aber wie immer gilt natürlich, dass sich bei sportlichem Erfolg die nötigen Veränderungen leichter durchsetzen lassen würden. Mehr Geld, mehr Vertrauen und weniger Ablenkungen.

Muss ich überlesen haben - sorry dafür

Zum Spiel VfB-S04:
Schalke spielt seit Monaten wie ein unterklassiger Gegner im Pokal. Engagierte erste paar Minuten, Einbrechen zur Mitte der Halbzeit, weil die Kräfte nicht eingeteilt worden und der Gegner Anpassungen vornehmen kann. Alles in der blinden Hoffnung auf eine frühe Führung, die man irgendwie über die Zeit retten kann. Was wiederum auch nur selten klappt: Ein Sieg und drei Unentschieden nach Führung.
Dazu kommen wirklich billige Matchpläne. Lange Bälle und hoffen. Standards schinden und hoffen. Das Team hat nichtmal eine Idee, wie die erste Pressingreihe des Gegners überspielt werden kann. Alles wirkt komplett reaktiv, es gibt kaum mal Anpassungen oder Wechsel während des Spiels, die irgendwas verbessern. Und es fehlt die Mentalität eines Pokalspiels. Es sind keine wichtigsten Spiele des Jahres, sondern eben nur Alltag. Deswegen ist nach einem oder zwei Gegentreffer die Luft raus, die Köpfe hängen.
Der löchrige, schlecht zusammengestellte Kader tut sein übriges. Noch nie gab’s fünf Wechsel in der Liga diese Saison und Gross hat nur zwei mal die Bank voll besetzt. Jetzt zetteln die im Winter Verpflichteten - die nur für den Auftrag Klassenerhalt geholt wurden - eine Revolte gegen den Trainer an. Der Rest der Mannschaft traut sich schon gar nicht mehr, was zu sagen.
Gross ist jetzt wirklich mal ein Trainer auf Schalke, der überfordert scheint. Es gibt wirklich wenige replizierbare Situationen im Fußball, Ecken gehören dazu, die defensive Zuordnung bei Eckbällen ist reine Trainervorgabe. Schalke fängt zwei nahezu identische Gegentore nach Ecke, weil Endo zweimal komplett frei zum Abschluss kommt.Der Plan vorneweg war also fehlerhaft und es kam kein ingame coaching nach dem ersten Gegentor, um diese Mängel abzustellen. Seine wiederholten Verwirrungen bei Spielernamen tun ihr übriges um diesen äußeren Eindruck der Überforderung nur noch zu bestärken.
Aber weil Schneider schon drei Trainerwechsel diese Saison zu verantworten hat - keiner davon war so nötig, wie es jetzt wäre - passiert nichts. Ein vollkommen hausgemachtes Problem.

Au Backe Schalke. Wenn ich das richtig sehe, haben sie diese Saison dann mehr Trainer gehabt als Führungen in einem BuLi Spiel :neutral_face:

Max, ich glaube es wäre für alle einfacher, wenn du den Rest der Saison anstatt über Schalke einfach über Blau-Weiß Mittelstadt redest…

Ist das jetzt positiv? Klar muss man die Gehälter dann nicht mehr zahlen, aber man bekommt auch keinen Cent Ablöse. Hatte irgendwie gedacht, der Verein könnte beim Abstieg einen Stapel Spieler verkaufen und mit dem Gewinn dann einen vorsichtigen Neustart wagen (und einen Teil der Verbindlichkeiten abzahlen). Aber wenn sogar das weg fällt…

Hä? Steht doch eigentlich alles schon da.

Ich würde mich in der Schlusskonferenz über 1-2 fachlichen Worte von Max zu den ersten beiden Toren von #vfbs04 freuen. Wie kann so ein Patzer gleich doppelt passieren?

Meine These:
Habe gestern nur die Zusammenfassung gesehen. Die Tore zum 1:0 und 2:0 fand ich bemerkenswert. Eine kombinierte Raum-/Manndeckung spielt mittlerweile jeder Regionalligist. Ist auch nicht kompliziert - solange alle Spieler wissen, ob (und wo) sie den Raum decken sollen oder ob sie mit dem Mann mitgehen sollen. Das zweimal quasi das gleiche Gegentor fällt, weil der Raum am langen Pfosten aufgegeben wird, spricht entweder für
a) komplett merkwürdige Anweisungen vom Trainerstab (Gross und/oder Trainer für Standards) - kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen
b) fehlende Absprachen
c) komplett verunsicherte Spieler, die sich unter Stress nicht an simple Absprache halten können, weil sie in Panik verfallen.
A) schließe ich aus. B) fände ich auch merkwürdig, wenn der Trainerstab keine Absprache treffen würde, aber dann könnten das immer noch die Spieler vor dem Spiel untereinander ausmachen. Genug erfahrene Spieler haben sie ja. Dass aber genau diese erfahrenen Spieler so einfache Patzer machen (je nach Absprache gehen 1:0 und 2:0 auf Stambouli oder Serdar) spricht aus meiner Sicht für c).