#25 – Euer Input für Schlusskonferenz 351

Am Montag Vormittag nehmen wir die nächste Sendung auf mit Tobias Escher (@Taktikfuchs123) und Sebastian Rose (@vertikalpass). Schwerpunkt wird der VfB. Freuen uns auf euren Input!

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**Fragen an @Taktikfuchs123 **
Siehst du wie @GNetzer kaum noch Chancen für den VfB? Was macht man dort taktisch bzw. in der Umsetzung falsch? Wieso gelingt es ohne Kalajdzic nicht Tore zu machen? (Ob es mit ihm gerade gelingt sei mal dahingestellt, weil er noch nicht lange genug wieder da ist) Letzte Saison hatte ich den EIndruck, dass er sehr wichtig war, aber auch andere in der Lage waren Torgefahr auszustrahlen. Hat das nur Formursachen oder auch taktische Gründe (dass die anderen ungefährlich sind, meine ich)?
Wieso kann man beim VfB den Eindruck gewinnen, dass es auch egal ist, ob sie Tore machen, irgendwann fehlt hinten die Zuordnung eklatant und dann schießt der Gegner halt mindestens nochmal genauso viele Gegentore? Gibt es da auch taktische Gründe?

Mir fällt gerade auf, dass das nicht nur Tobi-Fragen sind, aber sei’s drum.

**Fragen an @vertikalpass.de **
Was ist gerade der Stand im Machtkampf? Hitzlsperger geht, aber er ist ja nicht ohne Unterstützer in sein Amt gelangt - wie stehen diese Unterstützer jetzt zur ‚siegreichen‘ (?) Seite? Wie agieren die Investoren im Moment? Daran anschließend: Wie ist die Finanzlage? Warum wirkten die Verantwortlichen (mehr Mislintat als Matarazzo) lange Zeit vergleichsweise entspannt? Steht Mislintat zur Disposition bzw. übersteht er einen Abstieg? Sollte man nciht absteigen, kann man dann überhaupt eine konkurrenzfähige Mannschaft für die nächste Saison zusammenstellen, sollte die Finanzlage eher mäßig sein?

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Die Frage zu Hitzelsberger interessiert mich auch! Hatte das zu irgendeiner anderen Schlusskonferenz schon gefragt. Mich wundert Hitzelsbergers Abgang. Warum geht er? Ist sa noch was passiert, von dem ich nichts mitbekommen habe? Ich fand das Echo darauf in meiner Fussball-Bubble sehr gering bis gar nicht vorhanden (vielleicht habe ich da aber auch was verpasst). Wenn meiner Wahrnehmung aber richtig ist, wundert mich das wiederum, weil sein Schaffen doch als recht positiv bewertet wurde, oder?
Grüße!

Könnt Ihr vielleicht ein Wort dazu verlieren, ob Ihr auch den Eindruck habt dass der VfB Stuttgart in der Schlussviertelstunde immer stark abbaut?

Eindruck aus dem Stadion zu VfL - Union:

Irgendwie ein seltsames Spiel.
Union wirkte erste Halbzeit, als ob sie mit Handbremse gespielt hätten. Klar, vorher Pokal, aber dennoch seltsam.
Wolfsburg hatte auf 4er-Kette umgestellt, wegen Lacroix, aber auf Raute?!

Der VfL wirkte im Spielaufbau ganz lange uneingespielt. Keine vertrauten Lauf- und Passwege.
Auch defensiv gab es immer wieder Lücken zwischen 6er Arnold und den Halbraumspielern.
Wahrscheinlich hat sich Kohfeldt schon was gedacht, so gegen Union zu spielen und vielleicht sind auch gerade so Unions Stärken im Mittelfeld zugestellt gewesen, weiß ich nicht. In der ersten Hälfte hat Union jedenfalls nichts gefährlich herausgespielt.
Die von Union auch gern genutzen langen Bälle in die Spitze, vor denen ich vor dem Spiel Respekt hatte, waren auch eher wenige und meist gut verteidigt worden.

Offensiv aus Wolfsburger Sicht überraschend viele Chancen, wobei aus dem Spiel das insgesamt holprig wirkte. Dafür nach Einwurf (?) Schlager, Bialek nach Gegenstoß, mehrere gefährliche Ecken und schon wieder ein Tor nach Standard. Die gesamte Saison nix, auf einmal sind sie gefährlich. Von den Stürmern war Bialek der deutlich aktivere, hat sein Startelfeinsatz gut genutzt.
In den Ballbesitzphasen war wenig Tempo, dafür immerhin Spielkontrolle.
Schlager hat gleich wieder gezeigt, warum er so gefehlt hat, war der einzige der mal was kreiiert hat.

Zweite Hälfte geht dann deutlich an Union und ein erneutes Nichtgewinnen nach Führung lag sehr in der Luft. Das war dann mit Ansage, wie sehr die Kontrolle verloren ging und die Räume in Unions Defensive nie genutzt wurden. Nmecha unglücklich. Kruse in den kleinen Momenten sehr stark, aber insgesamt von Union gut zugestellt. Hat sich aber defensiv sehr reingehauen. Casteels starke Paraden (hatte glaube ich Schmerztablette genommen im Spiel). Unions Stürmer haben das Spiel verloren.

Fazit:

  • Baku und Mbabu jeweils für sich und als Duo komplett überfordert und auch lustlos/schlafend wirkend. Aus dem Traumduo der letzten Saison ist derzeit wenig übrig.
  • Raute mag Union gut zugestellt haben, im eigenen Aufbau war sie eher Störfaktor. Würde ich mir eher keine Wiederholung wünschen.
  • Beide Torhüter wirklich stark, Paraden sowie Strafraumbeherrschung.
  • Wieder nach einer ordentlichen ersten Hälfte abgebaut, Ballverluste und Offensivzweikämpfe nicht gut
  • Union ist lange nicht so richtig reingekommen in ihr Offensivspiel, aus deren Sicht werden sie sich wohl ärgern, das Spiel verloren zu haben
  • Wolfsburgs Lazarett lichtet sich pünktlich zum Schlussspurt, Distanz nach unten vergrößert, gerade im Hinblick auf die nächsten Spiele und die vergangenen ganz wichtige Punkte.
  • ich persönlich finde Schweigeminuten stärker als zu klatschen, aber das hat sich ja seit einigen Jahren durchgesetzt. Um das Spiel herum fand ich das heute aber gut (Symbole wie Taten).
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Ja, manche Kommentare altern schlecht.

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Meine Frage an Tobias Escher wäre, wie er die Verteidigungsleistung der Bundesligisten sowohl individuell als auch gruppentaktisch gerade im mittelfristigen Vergleich (sagen wir mal die letzten 5 Jahre) bewertet. Da geht es mir explizit nicht nur um die Innenverteidiger. Gerade so ein Tor wie das 3:2 von Kalajdzic ist beispielhaft für Tore, die jede Woche dadurch entstehen, dass numerische Überzahl der verteidigenden Mannschaft im Strafraum keine Rolle spielt, wenn alle nur auf den Ball gucken (und in dem konkreten Beispiel ist mir bewusst, dass es auch Profis schwerfallen kann, in einer anstrengenden Schlussviertelstunde alles ordentlich abzuwehren und vielleicht war der Druck des VfB über die 90 Minuten gesehen auch zu groß, aber diese Tore sieht man wie gesagt jede Woche in der Liga). Vielleicht übertreibe ich auch, weil ich in meiner subjektiven Wahrnehmung in dieser Saison mehr Tore sehe als sonst, die weniger durch individuelle oder mannschaftliche Brillianz der angreifenden Mannschaft entstehen, sondern durch regelmäßiges Nicht-Verteidigen der Aktion. Hat sich die Fähigkeit der Spieler, das Einmaleins, um Gegentore zu verhindern, anzuwenden, durchschnittlich über die Jahre verschlechtert?

Viel Spaß bei der Aufzeichnung, bin auch auf den VfB-Schwerpunkt gespannt. LG schönes Wochenende :heart:

Hertha - SGE
Klare Angelegenheit?

Viele Kommentare nach dem Spiel wirken eindeutig. Frankfurt hat in einem richtungsweisenden Spiel die Wende geschafft und für Korkut sollte es in Berlin nun eng werden.
Aber:

  • Die SGE erzielt gegen diese Hertha nur 4 Tore.
  • Die SGE kassiert gegen diese Hertha ein Tor.
  • Gibt es einen Trainer der Hertha noch helfen kann.

Im Detail: Der Frankfurter Sturm zeigte für mich weiterhin Unsicherheiten in der Entscheidungsfindung und profitierte eben auch sehr von der mit Händen zu greifenden Unsicherheit der Hertha. Viele offene Räume, wenig funktionierende Absprachen. Zum Beispiel wirkte Torunarigha, als hätte er Angst von Kamada im 1vs1 ausgespielt zu werden.

Andererseits wirkte Frankfurt auch nicht immer kontrolliert, profitierte vom schwachen Nachsetzen der Berliner Offensive. Ein anderer Gegener hätte ihnen durch hohes Anlaufen sicher mehr Probleme bereitet.

Zu Hertha: Man hat die Karte Trainerwechsel bereits einmal gespielt. Und ist es doch vlt. doch eher ein Kaderproblem?
Zudem hätte ich vermutet, dass, wenn Korkut nicht bombastisch einschlägt, man im nächsten Jahr einen neuen Trainer holen will, welcher eher konstruktiven Fußball spielen lassen will. Jetzt bräuchte es aber erneut einen Feuerwehrmann. Eigentlich braucht es einen Funkel, damit im nächsten Jahr ein Baumgart neu anfangen kann. Oder so ähnlich…

Zum VfB:

Ich habe den Eindruck, dass sich die Mannschaft des VfB in der letzten Saison viele Sympathien erspielt hat. Dementsprechend freut jetzt auch das Comeback.
Einige Gegentore der letzten Spiele schienen einer großen Verunsicherung zu entspringen. Ich wünsche dem VfB, dass er diese nun ablegen kann und das Spiel einen psychologischen Wendepunkt darstellt und sie nicht bereits im nächsten Spiel erneut einen Dämpfer kassieren.

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Was ein starkes und mutiges Spiel vom VFB. Doch beim allem angebrachten Lob für die Stuttgarter, bin ich trotzdem sehr schockiert vom auftreten der Gladbacher. Ich habe 90 Minuten lang nicht verstanden welchen Fußball Gladbach da eigentlich spielen will. Adi Hütter redet gerne über Pressing und Druck auf den ballführenden Spieler aber gegen den Vorletzten der Bundesliga ist vom Prssing gar nichts zu sehen. Was Gladbach mit dem Ball vorhat, wenn es mal nicht schnell nach vorne geht, erschließt sich mir auch nicht so recht. Und Defensiv schafft man es innerhalb von 90 Minuten nicht darauf zu reagieren, dass man durch Sosas offensives Spiel auf der rechten Seite quasi dauerhaft in Unterzahlsituationen gerät. Mich hat dieser Auftritt etwas ratlos zurückgelassen. Vielleicht kann der Taktikgott etwas Licht ins Dunkel bringen, was Gladbach eigentlich gegen Stuttgart vorhatte und warum das alles gerade nicht funktioniert ? Was ist Gladbach in dieser Saison ?

Ich habe in einem anderen podcast (herthabase) gehört, bei der Hertha sei es 5 vor Dardai.

Das fand ich sehr treffend.
Ist Labbadia auch noch unter Vertrag? Dann hat ja sogar die Wahl welcher Feuerwehrmann es sein soll.

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Gisdol könnte jetzt :face_with_monocle:

:sweat_smile:

Würde auf Twitter zwar gerne wieder etwas von @eswareinpal lesen, aber laut eben diesen hätte Dardai sein Handy auf stumm geschaltet :wink:

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Die Einschätzung zur Eintracht teile ich soweit. Es war sehr auffällig, wie ungeordnet man zum Teil defensiv unterwegs war. Ein souveränerer Gegner hätte das sicher bestraft - immer wieder gabs es unnötige Ballverluste im Vorwärtsgang die dann gefährlich hätten werden können. Es gab durchaus einige Situationen die die Hertha einfach schlecht ausgespielt hat - grade in der ersten Hälfte. Aber es beruhigt mich in sofern, dass die Eintracht nicht ihre übliche Rolle des Aufbaugegners eingenommen hat. Sondern zum ersten Mal seit gefühlt Januar auch ein Tor gemacht hat. Vielleicht fangen sich insbesondere Borre & Lindström jetzt wieder etwas, nach ihren beiden Treffern.

Zur Hertha: Wirklich bis ins Mark verunsichert das Team - und da hilft es nicht, dass dann nach dem 4:1 von den eigenen Fans zuerst ein hämisches ‚Oh wie ist das schön!‘ und später noch ein ‚Zweite Liga - Hertha ist dabei‘ angestimmt werden. Nach diesem Spiel habe ich das Gefühl, die Stimmung könnte in Berlin bald kippen.

Was außerdem aufgefallen ist: Was ist denn mit dem Rasen los? Da sind gestern viele Spieler permanent weggerutscht. Vor dem 4:1 legt sich Boyata entscheidend hin, Kostic & N’Dicka erwischte es häufiger.

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Hertha-SGE

Da der VFB der Schwerpunkt ist, möchte ich mal kurz einen Vergleich von Hertha und Stuttgart ziehen, denn obwohl beide Mannschaften ähnlich Formschwach sind, sind ihre spielerischen Anlagen und Probleme doch sehr unterschiedlich:

  • Hertha spielt defensiv sehr passiv, während Stuttgart aktiver verteidigt
  • Fehlerketten entstehen bei Stuttgart häufiger durch technische Unsauberkeiten/Formschwäche, während Hertha häufiger strukturelle Probleme oder Probleme in der Entscheidungsfindung hat
  • Hertha wird öfters „weggeschossen“, während Stuttgart knappe Spiele oft nicht für sich entscheiden konnte

Für mich ist Hertha momentan der deutlich größere Abstiegskandidat, aber es sind nicht mehr viele Spiele zu spielen und das direkte Duell am 23.4. wird sehr entscheidend.

Für die SGE hätte das Spiel eigentlich kaum besser laufen können, um das Selbstbewusstsein der Mannschaft und einzelner Spieler zu verbessern:

  • Borre und Lindström haben endlich wieder getroffen, insbesondere letzterer hatte doch sehr mit Abschlusspech/guten Keepern zu kämpfen
  • Kamada und Hinteregger haben ein gutes Spiel abgeliefert, letzterer zeigte schon in den letzten Spielen einen positiven Trend
  • Es war die erste sehr gute Leistung eines rechten Außenbahnspielers der SGE in dieser Saison(Knauff) und Kostic scheint nach Corona+Grippeerkrankung näher an sein körperliches Maximum zu gelangen

Trotzdem war das Aufbauspiel nicht gut und inwieweit Knauff Lücken hinter sich gelassen hat, die bessere Mannschaften ausnutzen können wäre auch schön von euch zu hören.
Für die SGE ist die Euroleague eigentlich die einzige Chance noch eine deutlich positive Saison hinzulegen, denn nur eine herausragende Serie könnte dazu führen, dass man sich noch europäisch qualifiziert. Dementsprechend groß ist die Vorfreude auf die Rückkehr der Ultras in Sevilla und dem darauffolgenden Heimspiel.

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Zum Spiel RB gegen Freiburg:

Freiburg spielte gut organisiert, fast nur defensiv und war nicht mal
so richtig auf Konter aus, kann mich zumindest an keinen erinnern. Leipzig ideenlos, komplett ohne Tiefe. Außer dem sinnfreien Überladen auf linker Seite keine Spielidee bei RB zu erkennen. Sinnfrei deshalb, weil dort trotzdem Freiburg irgendwie in Überzahl war. Hohe Bälle auf Poulsen bringen nichts, er hält kaum Bälle und bekommt keine Fouls gegen sich gepfiffen, Parallele zum Spiel in Bochum. Ergebnis geht in Ordnung, wenn man es als Strafe für mutlose Leipziger gegen biedere Freiburger betrachtet. Habe jetzt nicht so viele Spiele der Freiburger gesehen, aber es sollte manchen Vereinen zu denken geben, mit welchen einfachen Mitteln man oben in der Tabelle mitspielen kann.

Nachtrag zur Europapokal-Diskussion:

Die EU bezieht derzeit trotz Krieg noch immer täglich für 600 Millionen Euro Gas aus Russland. Vor diesem Hintergrund sind die Vorwürfe gegen RB Leipzig absurd.RB hätte durchaus sensibler und klarer kommunizieren können, aber das war noch nie deren Stärke. RB ist kein Komplize im Angriffskrieg der Russen wie von Grit Hartmann auf Twitter behauptet und von Max verlinkt, es muss sich auch nicht schämen, wie vom Tagespiegel, dort Stefan Hermanns, gefordert. Es gibt einiges an RB zu kritisieren, wer aber dafür den Krieg gegen die Ukraine nutzt, diskreditiert sich selbst. Sport sollte nicht unpolitisch sein, insbesondere nicht bei Themen wie Krieg oder Frieden. Dessen ungeachtet sollten Fußball-Blogger wie Tobias Escher und Max Ost bei diesen Themen sich zurückhalten, bevor sie sich in unbekannte Gefilde begeben. Hätten sie das gemacht, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass einer der größten Vereine in Deutschland mit dem Geld der Russen seinen Spielbetrieb seit Jahren finanziert hat und zwar als die Krim schon besetzt war und Aleppo in Trümmern lag. Komischer Weise muss sich dort wohl niemand schämen.

Mal wieder ein Bundesliga-Samstag der richtig Spaß gemacht hat! Sowas gabe es irgendwie lange nicht mehr :sweat_smile:

VfB - BMG:
Fragen zum VfB:

  • Ist die Kalajdzic-Sosa Kombi wirklich das einzige was den VfB noch retten kann? Was kann man neben diesem „alten“ Erfolgsrezept aus diesem Spiel für die nächsten 9 Spieltage mitnehmen?
  • Natürlich gibt es eine Trainerdiskussion beim VfB. Irgendwie wirkt diese aber nicht so intensiv wie bei anderen Vereinen in solch einer Situation (z.B. BMG oder Hertha). Ist das nur meine Sicht und eigentlich war Matarazzo schon weg, oder gibt es da ein wirkliches Vertrauensverhätnis?
  • Direkt daran anschließend: Wie sieht es rund um den Verein aus? Welche Strukturen sind vorhanden und wie entwickeln sich diese?

Bei Gladbach würde mich eine Analyse von @Taktikfuchs123 wirklich mal interessieren. Als SGE-Fan ist es wirklich verwunderlich, dass Hütter dort so gar keinen Spielstil implementieren kann.

BSC - SGE: (aus SGE-Sicht)
Bei diesem Spiel kann man die klassische „War die SGE zu gut oder Hertha zu schlecht?“-Frage aufmachen.

  • Katastrophales Spiel gegen den Ball der Hertha: Wenn du schon ein 4-3-3 spielst, dann müssen deine Spitzen doch im gegnerischem Ballbesitz den ballführenden Spieler (in diesem Spiel oft Sow oder Hinteregger) sofort unter Druck setzen. Das ist aber seitens der Hertha nicht passiert. Beispielhaft dafür die 65. Minute in der Sow ohne Absicherung sich den Ball zurecht legen und nach Anspielstationen suchen kann, während drei Hertha-Spieler einfach nur darauf warten, dass er was macht und ihn nicht anlaufen.
  • Das 3:0 von Lindström: Irgendwie stellvertretend für dieses Spiel. Die Fehlerkette in der Hertha-Defensive zeigt für mich, dass das Vertrauen in die Aktionen des Mitspielers sehr niedrig sein muss. Eigentlich kann Boyata den Ball ganz entspannt ablaufen und zu Lotka passen o.ä. Stattdessen kommt Lotka raus und spielt ihn in die Füße von Lindström, der von all seinen Torchancen der letzten Wochen ausgerechnet die Schwerste verwandelt.
  • Ansgar Knauff: Ein tolles Spiel. Wenn er es schafft diese Schienenspieler-Position anzunehmen, dann hat die SGE wirklich viel gewonnen. Mit 6 gewonnen Dribblings und seiner Schnelligkeit auf der rechten Seite ein echter Faktor, der es insbesondere auch Lindström erlaubt sich mehr die Räume zu suchen.
  • Rotation/Variabilität in der SGE-Offensive: Im Vergleich zum Bayern-Spiel Knauff und Kostic wieder zurück auf die Schienen gezogen und Platz für Borre und Kamada gemacht. Dafür mussten Da Costa und Lenz raus. Am Anfang der Saison wurde von Krösche/Glasner gepredigt, dass man variabler sein möchte. Vielleicht ist dieses Rotieren der Spieler auf den Positionen ein Weg sich unausrechenbarer zu machen?

Zusammenfassend war die Hertha für mich einfach zu schlecht. Die SGE hat zwar auch nicht alles falsch gemacht, aber bei einem stärkeren Gegner wäre man eher ins Straucheln geraten.

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Aeh, naja. Ich persoenlich war und bin der Meinung, dass man sich schon schaemen sollte wenn man Gazprom als Sponsor hat. Oder Quatar. Oder irgendwas die Richtung. Kriegstreiber und Sklavenhalter halte ich persoenlich fuer komplett unakzeptabel. Mit der Meinung war ich aber offensichtlich ziemlich alleine, und bin es vielleicht immer noch. Die Rechnung fuer die Naehe zu Diktatoren kommt schon, frueher oder spaeter :cry:

Nur noch ein Randeinwurf: Ich fand die meisten Symbole gegen den Krieg, die ich wahrgenommen habe, gelungen.
Aufgefallen sind mir der Trikotbrustzug und die Eckfahnen in Köln, die Trainingsanzüge am Mittelkreis in München sowie die Armbinde Müllers, das Banner in Leipzig, die Armbinde der TSG und in Wolfsburg das Friedenszeichen statt VW auf der Brust und der Mittelkreis war symbolisch gekreidet.
Insbesondere die Trikots beim FC und beim VfL würde ich positiv hervorheben.

Mir geht es nicht darum, welche einzelne Geste oder Maßnahme sinnvoll oder
berechnendes Selbstdarstellen ist oder gar ein Duell zwischen Vereinen zu sehen und einen Symbolmeister zu küren. Symbolflut kann sich ja auch abnutzen und Greenwashing ist ein Thema. Da muss nicht jeder Verein immer mitmachen.
Aber so ein bisschen witzig liest sich die Liste der Vereine dann doch (mit Ausnahme Köln). Geht etwas in die Richtung des Textes von Hr. Ahrens im Spiegel zum Pokalspiel Union gegen St. Pauli.

Bzgl VfL:
War nicht das erste Mal, dass nicht VW auf der Brust war (ich erinner mich spontan an die „ein Herz für Kinder“-Aktion).
Und das ist sicher einfacher bei einem Verein, bei dem Fans aller Mannschaften den Trikotsponsor auswendig wissen. Dennoch für mich gelungen. Passt insoweit zu dem Schwerpunkt aus der letzten Saison (?) mit @Genderbeitrag.
(In Wolfsburg gab es zusätzlich noch als Bandenwerbung ein „stop war“, eine Klatschminute, Friedenssong zum Einlauf und auch recht kurz vorm Anpfiff noch ein Interview mit dem OB zur Sammelaktion des VfL.)