Statistiken, Wissenswertes, Fragen, Anregungen, Beobachtungen, Kalauer - rein damit!
Ich persönlich bin sehr gespannt auf dieses Spiel, weil ich @basti_red aus Folge 4 darin zustimme, dass zu viele Mannschaften schon von vorne herein gegen den FC Bayern abschenken. Wenn nicht so offensichtlich wie Vehs Ersatzsspieler, dann zumindest, glaube ich, von der inneren Einstellung her. Es ist ja auch zum Fürchten, was der FCB da auf den Platz bringt, und selbst wenn du dich irgendwie an Boateng vorbeigewieselt hast, steht da immer noch der Titan… äh, oder der Koloss oder wie auch immer. Diese hohen Niederlagen des HSV waren ja kein Zufall, sondern Sinnbild einer Mannschaft, die schon gegen andere Gegner nicht so recht an sich geglaubt hat. Ohne jetzt allzu küchenpsychologisch da heranzugehen wäre meine Vermutung, dass es anderen Mannschaften ähnlich geht. Früher hieß es mal, die Bayern haben es besonders schwer, weil das Spiel für jeden Gegner immer der Höhepunkt der Saison ist und jeder 150% gibt. Heute scheint mir eher, dass sich viele zwar vornehmen “Komm, lass uns die Überraschung packen!”, aber wenn es dann halt 0:2 steht, schlägt die Demotivationskeule voll zu.
Es gibt aber sehr wohl immer wieder Mannschaften, die zeigen, dass man mit Einsatzwillen und dem Glauben an sich imstande ist, die Bayern zu überraschen. Siehe Augsburg diese Saison, siehe Freiburg letzte Saison (“Wettbewerbsverzerrungsdebatte” hin oder her). Und wenn eine Mannschaft aktuell genau das verkörpert, dann ist es Darmstadt. Die werden sich sicherlich einfach darauf freuen, sich in die Zweikämpfe zu werfen. Ich glaube, die Bayernspieler sind durchaus darauf eingestellt, eine abwartende, taktierende Mannschaft zu knacken. So ein Chelsea-Kaliber, das Spielkunst mit Defensivkunst verknüpft. Was sie scheinbar eher nicht gewöhnt sind, ist gegen wirklich bissige, hartnäckige, abwartende Mannschaften zu spielen. Da wären wir wieder bei der Frage, wie viel Psychologie im Fußball steckt. Versuch einer Antwort: Vermutlich ziemlich viel, dummerweise kann man es absolut nicht messen.
Andererseits erwarten alle Darmstadt-Fans eigentlich schon seit Wochen, dass halt mal irgendwann eine Mannschaft kommt, die den SV98 mit 0:6 nach Hause schickt. Und es passiert kurioserweise nicht.
Interessante Statistik:
Darmstadt hatte laut whoscored.com beim Spiel gegen die Bayern 58% gelungene Pässe.
(gegen Leverkusen: 44%, gegen Hoffenheim 47%, gegen Schalke 45%, in allen Spielen spielte Darmstadt etwa so um die +/- 200 Pässe)
Heißt also eine Verbesserung um gute 10-15% - und trotzdem die deutlichste Niederlage. Merke: Wenn Darmstadts Pässe nicht ankommen haben sie eine größere Chance zu gewinnen. 
Wie zu erwarten: Die Bayern haben Darmstadt ganz humorlos die Grenzen aufgezeigt. Fand es schön, dass Kimmich und Rode durchspielen durften.
Ansonsten eine eher langweilig: Kann man glaube ich eher kurz abhandeln.
Ich fand ja bis zum 2:0 dass die Abwehrreihe der Bayern ein paar Mal ganz schön einfach überlaufen bzw. überspielt wurde. Was Darmstadt-Spiele angeht war das definitiv eines der unterhaltsameren, vor allem wenn man sich den Gegner betrachtet.
Hab grad nochmal etwas bei whoscored.com gewildert. Nicht, dass man für diese Erkenntnise harte Statstiken bräuchte, aber unterhaltsam ist schon:
Darmstadt führt die Bundesliga-Rangliste der “nicht angekommenen langen Bälle” an (52,8 pro Spiel, Bayern “letzter” mit: 19 pro Spiel). Gleichzeitig liegen die Lilien bei den erfolgreichen langen Bällen auf Platz 18 der Liga: 22,6 pro Spiel. Selbst bei den Bayern kommen mehr lange Bälle an (38/Spiel), dabei spielen sie kaum welche.
Noch witziger sind die angekommenen Kurzpässe bei Darmstadt. Insgesamt (alle 5 Spieltage): 399. Letzter Platz. Ingolstadt auf Rang 17 kommt schon auf mehr als das Doppelte: 827 angekommene Kurzpässe. Bayern auf Rang 1 mit 2922 (dahinter übrigens Gladbach mit 2453… wenn Pässe mal Tore wären…).
Aktuell ist der Kader von Bayern so breit, dass man Spielern die eine Pause brauchen auch eine Pause geben kann. Letzte Saison musste man Spieler wie Badstuber, Benatia, Robben und Schweinsteiger ins kalte Wasser werfen weil Spieler gefehlt haben. In der Innenverteidigung hat Alaba einen großen Schritt nach vorne gemacht, s. d. man Javi, Robben, Badstuber und Benatia langsam aber sicher einbauen kann. Das wird in diesen Jahr in großes Plus.
-Darmstadt war überraschend stark, wenn sie es geschafft hatten das Bayrische Mittelfeld zu überspielen. Alle 5 Torschüsse waren sehr gefährlich.
-Interessant war, dass Bayern nach der Führung defensiver gespielt hat.
Beispiel: Pep sagt zu Coman, er soll sich wieder in die Mittelfeldkette einreihen: https://streamable.com/2wl1
- Schaut man sich Götzes Heatmap an dann sieht man, dass er überall gespielt hat aber nicht als 9er oder falsche 9.