8. Spieltag: Darmstadt - Mainz

Der überrraschende neunte der Bundesligatabelle gegen dern zwölften aus Mainz. Her mit euren Fragen und Vorschlägen.

Ich fand den Teil zu Darmstadt am 7. Spieltag etwas “blutleer” (um diese Vokabel aus der Sendung aufzugreifen), und der einzige, der sich dagegen gestemmt hat, war Max selbst, der konkret aufs Spiel eingehen wollte. Ich würde gerne mal eine Diskussion zum SVD hören, in der folgende Floskeln nicht vorkommen: “Die Saison ist noch lang”, “Am Ende werden sie eh absteigen”, “Sie machen aus wenig sehr viel”, “Die Aufstiegseuphorie wird verfliegen”, “Was sollen sie denn auch machen, sie können nur mit unschönem Fußball bestehen” (Das ist zwar alles irgendwie richtig, wurde aber schon vor Spieltag 1 gesagt und seitdem von allen überall wiederholt, außerdem alles in die Zukunft gerichtet, statt mal auf das Hier und Jetzt zu schauen).

Stattdessen würde mich eure Meinung zu folgenden Fragen interessieren:

  • Wie kann es denn eigentlich sein, dass Schuster und der SVD ein so glückliches Händchen dabei haben, aus “Gescheiterten” plötzlich wieder erfolgreich schuftende Arbeitstiere zu machen? Wenn das so einfach wäre, würde es ja jeder machen. Ich kann mich aber an sehr viele Vereine erinnern, wo das nicht geklappt hat. Meine These war ja, dass die Logik vielleicht umgedreht werden muss: Jemand, der sich entschließt zu Darmstadt zu wechseln, zeigt erstaunliche Entschlossenheit, spielen zu wollen.
  • Ist das ganze Gerede rund um den Hobbit-Verein unter den Aufsteiger-Zwergen nicht letztlich zum sich selbst bestätigenden Mythos geworden? Will sagen: Je mehr wir Zuschauer und auch die Medien über “Schimmelkabinen” und “beinahe in die 4. Liga abgestiegen” reden, desto stärker wird das Gefühl unterfüttert, man müsse Darmstadt eigentlich 5:0 weghauen können, und jedes Mal gewinnen sie “nur durch Glück” (oder: Zeitspiel, langweiligen Fußball, Unfairness, etc.). Übersieht man dabei nicht, dass der SVD sehr wohl ein solides taktisches Konzept und eine große Willenskraft hat?
  • Oder nochmal anders gefragt: Wie viel Psychologie steckt im Fußball? Können sich Spieler völlig frei machen auf dem Platz von diesem Gefühl, “vom Papier her” stärker zu sein? (Dazu hätte ich damals gerne was von Felgenralle gehört).

Meine Beobachtung so weit ist, dass viele die Darmstädter zwar irgendwie “sympathisch” finden, aber nur bis zu dem Punkt, wenn sie gegen Darmstadt spielen mussten. In Dortmund wurde der im Gesicht grün und blau angelaufene Niemeyer von den Rängen wegen “Zeitspiel” ausgepfiffen. Meine Vermutung wäre, dass Darmstadt gar nicht deutlich unfairer spielt als andere, aber wegen dieses psychologischen Effekts, dass sie angeblich die Kleineren sind, ihnen besonders übel genommen wird, dass sie “Punkte klauen”. Mein Herzensverein, der SCF, ist da das genaue Gegenteil: Klein, spielen schön, und lassen im Zweifel die Punkte da. Das mögen dann alle.

Wieder viel zu viel. Ich weiß. Sorry! :wink: Such dir halt eine Frage aus. :wink:

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