Der Druck von außen ist mMn. unabhängig von der rechtlichen Frist. Diese vorgebene Frist zwingt sie ja nur eine Entscheidung zu treffen, unabhänig welche Entscheidung sie trifft.
So weit ich das verstanden habe, kann die Staatsanwaltschaft das eingeleitete Verfahren ohne die Anzeige nicht weiter vorsetzen. In der Folge kann nicht ermittelt werden ob ein Tatbestand vorliegt und letztendlich Rubiales auch nicht verurteilt werden. So lange er nicht verurteilt ist, kann er ja immer sagen, dass es keine sexuelle Nötigung gegeben hat. Ob ihm das hilft im Amt zu bleiben wage ich zu bezweifeln. Glaub der Druck von außen gegen seine Person ist schon sehr groß.
Ich glaube das große Problem ist, dass man Rubiales in seiner Position als Verbandspräsident rechtlich nicht so ohne weiteres rauswerfen kann. Momentan ist er ja nur suspendiert? Nach meiner Auffassung gibt eine Anzeige und dann hoffentlich auch eine Verurteilung dem Verband ein rechtliches Mittel, Rubiales loszuwerden (sollte er bis dahin tatsächlich immer noch im Amt sein und nicht „freiwillig“ zurückgetreten sein).
Edit: Die Frage ist dann natürlich auch, wie lange das Verfahren dann tatsächlich dauert.
Mit dem bleibenden Problem zielst du vermutlich auf die weiter bestehenden Strukturen im Spanischen Verband ab oder meinst du den Sexismus in unserer Gesellschaft allgemein? Aus meiner Sicht würde hier beides zutreffen.
Du hast wahrscheinlich auch das Interview von Verónica Boquete im Spiegel gelesen (leider hinter einer Paywall). Sie beschreibt die Situation so: „Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber wir verlieren den Krieg“.
Es steht wohl im Raum, dass das nächste Länderspiel in der Nations League bestreikt wird. Es kann aber auch sein, dass damit nur die Spielerinnen gemeint sind, die auch schon bei der WM nicht dabei waren. Ich hab dazu leider keine konkreten Informationen gefunden. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es noch mehr Veränderungen geben wird.
„39 Spielerinnen (darunter 21 Weltmeisterinnen, 12 Spieler aus der berühmten Gruppe der „Las 15“, die nicht zur Weltmeisterschaft gefahren sind, sowie eine Reihe weiterer Spielerinnen) haben […] am heutigen Freitagmorgen dem Königlichen Spanischen Fußballverband (RFEF) mitgeteilt, dass sie nicht in den Kader für die Spiele der Nations League gegen Schweden (22. September) und die Schweiz (26. September) berufen werden wollen.“
"Der Hauptgrund dafür ist, dass sie die Veränderungen, die beim RFEF mit dem Weggang von Luis Rubiales und Jorge Vilda vorgenommen wurden, für unzureichend halten. Sie haben ihre Forderungen in dem folgenden Kommuniqué veröffentlicht, in dem sie folgende Punkte fordern:
-Umstrukturierung des Organisationsplans für den Frauenfußball.
-Umstrukturierung des Kabinetts des Präsidiums und des Generalsekretariats.
-Abberufung der Präsidentin des RFEF.
-Umstrukturierung des Bereichs Kommunikation und Marketing.
-Umstrukturierung der Abteilung Integrität."
„Die Entscheidung wurde nur wenige Minuten vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé bekannt gegeben, die die Kaderliste für die oben genannten Spiele bekannt geben sollte.“ Das wurde erstmal „verschoben“.
Der Spanische Verband hat sich für Konfrontation entscheiden.
Erst wurde Montse Tomé als neue Trainerin vorgestellt, die von vielen Spielerinnen kritisch gesehen/abgeleht wird. Dann wurden Spielerinnen nominiert, die nicht unter den aktuellen Bedigungen spielen wollen: „20 der 23 einberufenen Spielerinnen haben das Manifest vom Freitag unterzeichnet. Die drei, die nicht unterschrieben haben, sind María Méndez, Rosa Márquez und die Weltmeisterin Athenea del Castillo. Salma Paralluelo, Alba Redondo und Jana Fernández fehlten ebenfalls verletzungsbedingt.“ (In dem Artikel ist auch der Kader aufgeführt) Link zu mundodeportivo.com; Übersetzt mit DeepL
„Die 23 Spieler, die vom neuen Trainer Montse Tomé einberufen wurden, erfuhren von ihrer Berufung in die Nationalmannschaft zur gleichen Zeit wie die Fans, und das bei einer Entscheidung, die nicht mit ihnen abgesprochen war.“ Link zu mundodeportivo.com; Übersetzt mit DeepL
„Ihr morgiges Nichterscheinen im Trainingslager der Nationalmannschaft bedeutet, […] dass sie alle einer harten Sanktion ausgesetzt sind. Eine Sanktion, die nach geltendem Sportrecht den möglichen Entzug der Lizenz für zwei bis fünf Jahre sowie eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Euro beinhaltet.“
„Diese Disqualifikation ist jedoch nicht „exklusiv“ für die Nationalmannschaft, sondern betrifft alle Wettbewerbe, an denen sie teilnehmen. Das bedeutet, dass sie nicht mehr in der spanischen Frauen-Profiliga spielen können.“
„Die einzige, die nicht betroffen wäre, ist Esther González, die durch ihren Wechsel in die amerikanische Liga weiterhin normal in der MLS spielen könnte, da der Lizenzentzug nur Spanien betrifft.“ Link zu mundodeportivo.com; Übersetzt mit DeepL
Mir fehlen da ein bisschen die Worte, dass der Verband so krass auf Konfrontation geht und so tut/nominiert, als hätte es dieses „Manifest“ einfach nicht gegeben.
Ich bin mir nicht ganz sicher, auf welcher Basis (Verband/Uefa/Fifa) hier diese möglichen Sanktionen ausgesprochen werden können. Das einzige was ich dazu gefunden habe, war im „Fifa Legal Handbook“:
„As a general rule, every player registered with a club is obliged to respond affirmatively when called up by the association he is eligible to represent on the basis of his nationality to play for one of its representative teams.“
„Violations of any of the provisions set forth in this annexe shall result in the imposition of disciplinary measures to be decided by the FIFA Disciplinary
Committee based on the FIFA Disciplinary Code.“
Am Dienstagmorgen/nachmittag gab es Gespräche zwischen dem Präsident der obersten spanischen Sportbehörde CSD (der sich eingeschaltet hat) und den Spielerinnen. „Der CSD konnte nicht sicherstellen, dass keine Sanktionen verhängt werden, wie sie im Sportgesetz, im Disziplinargesetz des spanischen Fußballverbands (FEF) und in den FIFA-Regeln vorgesehen sind.“ link zu elcomercio.es, Übersetzt mit DeepL Aus diesem Grund sahen sich die Spielerinnen gezwungen, die Reise zur Nationalmannschaft anzutreten.
„Nach mehrstündigen Verhandlungen zwischen dem CSD, dem RFEF und den Spielern in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde die Pattsituation schließlich gelöst: Montse Tomé bleibt Trainer, aber zwei Spieler verlassen das Trainingslager. Es handelt sich dabei um Mapi León und Patri Guijarro, die das Hotel in Oliva mit einem Safe-Conduct des RFEF und der entsprechenden Zusage, dafür nicht sanktioniert zu werden, verlassen haben.“ link zu mundodeportivo.com; Übersetzt mit DeepL
Zudem „akzeptierten 21 der 23 Spieler schließlich die Zusage der Regierung, „sofortige Änderungen“ im Verband vorzunehmen, und die Spiele gegen Schweden (Freitag, 22.) und die Schweiz (Dienstag, 26.) zu bestreiten.“ link zu link zu elcomercio.es, Übersetzt mit Deep