Sars-Cov 2 – Fußball 0. Danke, bitte

Fragen, die ich mir dazu stelle:

  • Wie viele Leute, die sonst in Kneipe oder Stadion sind, binden sich wegen ein paar Wochen ein überteuertes Sky-Abo ans Bein?
  • Wie attraktiv waren die Partien, die Sky ausstrahlen durfte?
  • Wie viele Leute haben die zunehmenden Lockerungen genutzt, um am Wochenende bei, wenn ich mich recht erinnere, ordentlichem Wetter, was anderes zu machen?
  • Weshalb sollten Leute, die ansonsten lieber was anderes machen, jetzt zu tausenden Bundesliga gucken?
  • Welche Rolle spielt die englische Woche und dass alle drei Tage geschaut werden kann?
  • Welche Rolle spielt, dass die Liga entschieden ist?
  • Wie viele Abonnenten haben Corona genutzt, um Sky zu kündigen? (Ich z.B. hab mein Ticket gekündigt, weil ich die Qualität der Übertragung unterirdisch finde)

Er meint wohl, dass die genannten Berufsgruppen „systemrelevant“ sind. Wenn die Pfleger nicht zur Arbeit gehen und sich die Toten im Krankenhausflur stapeln, die Kassierer kein Toilettenpapier verkaufen etc… dann geht der Staat unter.
Wenn die Bundesliga ausfällt, dann geht schlimmstenfalls der ganze Fußballzirkus unter und einige viele Menschen, die davon Leben, werden arbeitslos.

Allerdings ist das auch eine einseitige Betrachtung. Warum soll ich als Pfleger mein Leben für das Wohl der Gesellschaft riskieren? Ich habe keinen Eid geschworen sondern einfach nur den falschen Job?

1 „Gefällt mir“

Mhhhmmmm OK, aber ich verstehe es weiterhin nicht.

Mglw. liegt es daran, dass ich meinen Punkt nicht klargemacht habe oder er missverständlich war.

Daher hier jetzt etwas verspätet und überspitzt.

Ich kann Fußballer, die herumjammern generell schwer ertragen.
Wenn man aber für sie in die Bresche springt und sagt, dass sie „ihr Leben in Gefahr bringen“, um zu spielen, bzw. sie dazu gezwungen werden, dann kann ich das nicht ernst nehmen.

Das ist für mich albern hoch 4!

Daher die Aufzählung von Berufsgruppen die dies ebenfalls jeden Tag tun auf die eine oder andere Weise und die auch nicht rumnölen.

Also mal ehrlich, klar ist das Risiko für mich als Lehrer in der Schule höher zu erkranken als auf meiner Couch.
Und wenn ich erkranke gibt es natürlich ein Risiko, dass ich versterbe…

Aber meine Güte! Kirche und Dorf.

Statistisch ist die Fahrt zur Schule noch immer das Gefährlichste in meinem Leben.

Ich glaube, dass der Fußball weniger das Problem ist, als die Medien bzw. deren Berichterstattung.

Jeder Podcast, jede Zeitung, jedes Forum muss halt jeden Tag was neues bringen, was Leute bindet.
Ergo muss polarisiert werden bis zum Teufel komm raus.

Ich verstehe, dass das so ist und ich als Täter und Opfer gleichzeitig dazu beitrage, jedoch nervt es mich manchmal schon ein wenig.

Ein Fußball riskiert nur sehr, sehr theoretisch sein Leben, bei den Spielen aktuell!

Gab jetzt Geldstrafen für Sancho und Akanji, für mehr war vermutlich auch die öffentliche Resonanz nicht ausreichend. Heike Herrlich hatte es ja noch bis zu John Oliver geschafft.

Auch das gehört wohl zu dem Thema dazu, ich lass das einfach mal hier.

Interessanter Beitrag des DLF zum Thema Heimvorteil in Corona-Zeiten:

Ich denke, dass man anhand der Ergebnisse (noch) keinen wirklichen Rückschluss zulassen kann.

Dafür gibt es einfach zu wenig Ergebnisse, um zufällige Ausreißer identifizieren zu können.

Und selbst wenn es keinen „Heimvorteil“ mehr gibt, müsste man erst einmal eruieren, was genau diesen ausmacht.

Die Gleichung:
FANS = Vorteil sehe und sah (!) ich so noch nie!

Wer 30 Minuten Zeit hat, kann mal hier in das Sponsors-Interview mit Arminia Geschäftsführer Markus Rejek reinschauen. Meiner Meinung nach, ein interessanter Einblick was für finanzielle Folgen die Corona-Pandemie für die Fussballvereine hat. Der Blick aus der Perspektive von Arminia Bielefeld ist, wie im Interview gut rüberkommt, sicher auch irgendwo stellvertretend für andere kleinere Bundesligavereine oder 2.Liga-Clubs.

Erstaunlich wie schnell alles völlig normal und unproblematisch wurde / war.

Da hat die DFL gut gearbeitet und alle Horrorszenarien und Fettnäpfchen gut vermieden.

Erstaunlich, wie schnell es dann doch geht…

In Bielefeld, Braunschweig und Stuttgart, ist es wohl so, dass durch die Aufstiegsfeiern keine neuen Corona-Fälle verzeichnet worden sind.

Der Kommentar am Ende fasst es für mich gut zusammen (weiß nicht ob es jeder hier frei lesen kann). Erstmal ist das eine gute Nachricht, dass da nichts passiert ist. Trotzdem sollte man es als Glücksfall ansehen, als eine Wette darauf, dass schon nichts passieren würde, an der frischen Luft und in der kurzen Zeit - was wohl einfach in diesem Fall gut ging. Das heißt nicht, dass es beim nächsten mal wieder so ausgeht oder das diese Feierlichkeiten dadurch legitimiert werden. Und auf garkeinen Fall dürfen sich die Corona-Leugner durch den glücklichen Ausgang bestätigt fühlen.

Da haben sie sich ja wieder was „lustiges“ ausgedacht; vor allem für die Vereine in der EL. Deine finanzielle Lage ist u.U. eh schon schwierig, Zuschauer dürfen nicht ins Stadion, du wirst „gezwungen“ in Risikogebiete zu fahren und hast nen krassen Terminplan zu spielen und jetzt bekommst du noch weitere (hohe) Kosten aufgebürdet weil dein Gesundheitsamt richtig handelt.

Wird einfach immer besser… :face_vomiting:

Die Frage ist: Gibt es denn überhaupt eine ideale Lösung, wenn man das Ziel voraussetzt, dass man den Wettbewerb durchziehen will?

Dass das hier jetzt nicht besonders prickelnd ist, ist klar. Aber was bleibt übrig? Irgendwer wird immer in den sauren Apfel beissen, vielleicht sogar in mehrere davon.

Zusatzkosten am Ende zusammenrechnen, von den gesamten TV-Erlösen abziehen und dann verteilen… aber das wäre bestimmt zu „sozialistisch“, wie Herr H-Punkt aus M-Punkt sagen würde.

Eine ideale Lösung gibt es derzeit wohl nirgends. Aber das hier beschriebene Vorgehen ist, in meinen Augen, sehr weit weg von irgendwas.

Das fängt halt schon an dem Punkt an, als UEFA zu glauben, den Wettbewerb mehr oder wenige normal durchzuführen. Man hätte sich ja z.B. mit Vereinen und den Inhabern der Übertragungsrechte zusammensetzen und über einen alternativen Austragungsmodus sprechen können. Es gibt ja verschiedene Ansätze die man verfolgen könnte. Zum Beispiel KO-Spiele statt Gruppenphase oder keine Hin/Rückspiele in der Gruppenhase, sondern nur ein Spiel.
Sicherlich würde das bedeuten, dass die Rechteinhaber weniger zahlen, da ja auch weniger Spiele gezeigt werden. In der Vergangenheit konnte man aber auch oft von Vereinen hören, die sich zu den Einnahmen durch die EL sehr kritisch geäußert haben. Bei dem jetztigen Vorschlag dürfte sich die EL finanziell noch weniger lohnen; im schlimmsten Fall macht der Verein vielleicht sogar Verlust.

Jetzt könnte man fragen ob man der UEFA etwas vorwerfen kann, was offenbar sehr viele Regierungen/Staatschef*ins/Politiker ebenso gemacht haben die letzten Monate… nämlich Nichts bzw. diese drei hier :see_no_evil: :hear_no_evil: :speak_no_evil: würde aber zu weit gehen :wink:

Der Wettbewerb startet ja nicht erst jetzt, sondern hat schon vor Wochen mit den Qualispielen begonnen. Und im Sommer haben wir alle darauf gehofft, dass wir (halbwegs) zurück zum Normalbetrieb können. Bis vor kurzem war die Tendenz ja auch gut.

Einfach Teams rauswerfen geht auch nicht. Vielleicht wäre es - was ich nicht glaube - tatsächlich einfacher, so wie du vorschlägst den Modus zu ändern. Damit müsste man Berge an Planung in kürzester Zeit in den Haufen werfen. Jetzt versucht man halt, im Idelfall „nur“ Verlegungen und im Notfall 0-3-Wertungen zu haben und man hofft auf möglichst wenig davon. Auch das ist ein absolut valider Ansatz. Auch bei dem was du vorschlägst kann man über Fairness und fehlende Einnahmen oder gar Verlust diskutieren.

Es gibt keine einfache Lösung.

Ich nicht :wink: Meine Hoffnung war, dass wir mit möglichst moderaten 4stelligen Zahlen durch den Winter kommen.

Die Qualispiele sehe ich vom Modus her erstmal nicht als Problem.

Da hast du völlig recht.

Die Einschläge vermehren sich wieder https://www.kicker.de/gnabry-positiv-auf-corona-getestet-787656/artikel
Die Frage die sich mir hier eben stellt ist warum wird hier jetzt nicht die Ganze Mannschaft in Quarantäne. Da stellt sich mal wieder die Frage um die Gleichbehandlung, da muss man nicht mal bis auf Dresden zurückgreifen, da reichen schon Vergleiche zu Handhabungen mit anderen Vereinen in den Profiligen aus der laufenden Saison (Bei Duisburg wurden Spiele verschoben)

Tatsächlich verstehe ich auch nicht ganz genau, warum da nicht die ganze Mannschaft in Quarantäne muss. Bei der Länderspielpause ha vielleicht noch logisch, da kann man noch vor Rückkehr testen. Wobei, wie funktioniert dann die Kontaktnachverfolgung?

https://www.badische-zeitung.de/im-maerz-hatte-er-covid-19-im-juli-starb-er-im-schlaf--198168594.html

alles kacke

Falls es hier Leute gibt, die nicht die DFL Sportpodcasts hören:

tl;dr: Nach Symptomfreien Verlauf sollte man ~20 Tage warten bis man wieder Sport machen darf, nach schweren Verläufen 3-6 Monate.