Schlusskonferenz 162 - 23. Spieltag

Da Max keinen Thread aufmacht, nehm ich mir die Frechheit raus und mach das mal

Mir hat diese Folge ausserordentlich gut gefallen. Auch im HSV-Teil, der für mich ja nunmal der wichtigste ist, habt ihr es recht gut getroffen.
Interessant fand ich auch, daß du, Max, Lasogga aufgebracht hast. Das ist nämlich schon länger mein Reden. Lasogga ist ein Stürmer, der, wenn du ihn vorne reinstellst, immer für ein Tor gut ist. In England spielt er zweite Liga und das halbe Gehalt müssen wir eh zahlen.Und Er wäre im Moment wichtig, weil er der Spieler ist, der unter größtem Druck immer noch funktioniert, Spötter sagen, da ist nichts, womit er sich Gedanken machen könnte. Ich komme desöfteren mit der These, wurde ich anfang der Saison noch ausgelacht, so gibt es inzwischen immer mehr, die sich der Ansicht anschließen.

Und auch ich vermisse Dennis Diekmeier. Sakai spielt nicht gut und Dennis ist einer, der den Funken zu den Fans überspringen lassen kann. Der giftig ist und Emotionen ins Spiel bringt. Und das ist es, was wir im Moment brauchen. Nur mit den richtigen Emotionen können wir auch im Nordderby bestehen. Bremen spielt in den letzten Jahren immer das DERBY, unsere Jungs wollen immer nur ein gutes Bundesligaspiel abliefern.

Grundsätzlich muß auch mal wieder der Siegeswille kommen. Wir reden zuviel davon, daß wir gut spielen, daß ein Punkt in Ordnung ist usw. Wir reden davon Spiele nicht zu verlieren, aber wir reden viel zu selten davon, Spiele auch wirklich gewinnen zu wollen.

Und beim Videoassistenten bin ich auch Maras Ansicht. Hat man in der Saison 54 gravierende Spielentscheidungen, dann verteilt sich das über alle Mannschaften mehr oder weniger gleich. Hat man aber durch den Videoassistenten nur noch 18, dannsind es zwar im Schnitt bei jedem Bundesligisten eine, aber einige haben keine Nachteile durch Fehlentscheidungen und einige profitieren über Gebühr davon. Das wirft aufgrund der kleineren Menge die Liga mehr durcheinander, als es die vielen Fehlentscheidungen ohne VA täten. (ps: Die Zahlen sind willkürlich gewählt)

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Super Folge, wundert mich dass hier nicht schon intensiver diskutiert wird. Nun gut packen wir es an:

  1. Das HSV Transparent: Starker Einspruch gegen Mara, es geht doch nicht darum, dass es nur fünf Idioten in der Kurve gibt, die Frage ist doch was macht so ein Transparent mit diesen fünf Idioten? Fühlen die sich angestachelt? Sagt denen das nicht was über die in ihren Augen schweigende Mehrheit, die möchte dass sie handeln? Oder kam das Plakat auch von den fünf Idioten?

  2. Wolfsburg: Stimme Max zu, vom Ergebnis abgesehen war das echt schwach! Habe mir nach Lektüre der Ergebnisse zur Halbzeit extra diese zweite angesehen, weil ich dachte: Interessant wie spielen die Bayern gegen die Defensive einer Umschaltmannschaft an. Und? Der VfL wusste gar nicht wie er umschalten soll! Die Laufwege waren nicht nachvollziehbar, die Besetzung der Positionen schlecht und so gab es schlicht keine Konter! Meine Prognose ist Wolfsburg geht wieder in die Relegation, alles andere würde mich wundern.

  3. Videoassistent: Also dieses Argument mit der Menge der Fehlentscheidungen ist doch Quatsch, oder? Das würde ja voraussetzen, dass die Streuung immer gleichmäßig ist und damit der statistische Einfluß zu einem Mittelwert tendiert. Das würde aber nur passieren, wenn die Entscheidungen verknüpft wären, wie Messwerte in einem Experiment. Das ist doch aber nicht der Fall? Meine Kenntnis der Statistik ist nicht umfassend genug, aber das Logikzentrum meines Hirns sagt immer wieder: nein.

P. S. : Nochmal eine Nachfrage zum VAR im Stadion: Wie wusste man denn vorher, warum ein Tor zurück genommen wurde? Ich verstehe außer der zeitlichen Diskrepanz den Unterschied bei einer nicht Video gestützten Bewertung nicht?

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Super 3 Stunden Rasenfunk. Vielen Dank schon einmal vorweg dafür.

Jetzt muss man nur noch die Zeit dafür finden :smiley:

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Danke fürs Anlegen des Threads! War gestern zu müde. :slight_smile:

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Sehr kurzweilige und gute Folge :slight_smile:

  • Zum Fc: Mir kommt fast noch zu kurz, wie schlecht Köln gegen Hannover eigentlich war. Die gesamte Raumaufteilung war bestenfalls mangelhaft, die Ketten hatten selten die richtigen Abstände, die Spielauslösung ging über die Außen und verpuffte dann weil es schlicht keine Bewegung und so Anspielstationen in den Halbräumen gab. Das war absolut unanschaubar, dazu der offenbar neue Signature Move der Mannschaft unter Ruthenbeck, nach einem eigenen Tor jegliche Ordnung zu verlieren. (Dortmund, Frankfurt, Hannover). Alleine Hannover hätte in den 10 Minuten nach dem Führungstor gut und gerne vier Tore schießen können. Das Gegentor selber ist dann mehr oder weniger ein einfacher flacher Pass durch die Mitte. Mit zu einfach ist das ja noch wohlwollend umschrieben. Der Fc steigt vollkommen verdient ab, weil er mMn. mental, spielerisch und taktisch das schlechteste Team in einer schlechten Liga ist. Schwer zu akzeptieren, da man im Sommer eigentlich die besten Vorraussetzungen der letzten 20 Jahre hatte.
    Ob Ruthenbeck das Format für einen Erstligacoach hat, muss man auch stark anzweifeln. Nach dieser komplett desaströsen Lehmann - Cordoba Aufstellung in Frankfurt wechselt er jetzt Koziello ein, der auf Anhieb zeigt das er Fähigkeiten mitbringt, die dem gesamten Kader ansonsten total abgehen. Irgendwie schwer zu akzeptieren das der einige Spiele draussen saß.
    Ein sehr interessater Spieler in meinen Augen im übrigen: Ballsicher, bot sich immer an und spielte richtig gute öffnende Pässe. Kurz: Er hebt das gesamte Spiel für mich auf ein komplett neues Level, das man u.a. benötigt hätte um ein Wunder zu schaffen. Naja, sei es drum, der Text hätte vielleicht eher ins Vorbereitungsdokument gehört. :smiley:

  • Zum VAR: Ich kann mich da auch gut in den Worten von Mara wiederfinden. Das da ohne die kalibrierten Linien eingegriffen wird finde ich schwer zu akzeptieren. Klar, das Abseits sieht man in meinen Augen jetzt auch ohne die Linien, aber das liegt ja auch daran, das 1. das Rasenmuster quasi eine Abseitslinie simuliert und 2. eine entsprechende Kamera günstig auf der richtigen Höhe hängt. Mit einem wilderen Rasenmuster und das ganze 5 Meter näher an der Mittellinie lässt sich das nicht aufklären, und dann gewinnt der Fc 2:1 so wie der HSV in Leipzig 1:1 spielt? Bzw. wenn Hannover schneller wieder anstößt und nicht erst ganz Köln zwei Minuten feiert und sich deswegen der VAR irgendwann meldet?

  • Zum HSV-Plakat: Ich würde da ein wenig auf die Empörungsbremse treten ohne es relativieren zu wollen: Da sind halt auch immer eine Menge, ich sag mal unbedarfte, die ihren Frust dann über so etwas loswerden. Das ist sicherlich nicht besonders intelligent oder toll, aber solange es dabei bleibt, muss man das auch richtig einordnen. Man will halt immer Emotionen verkaufen, treibt das mit Relegation etc. auf die Spitze, aber wo es Gewinner gibt gibt es auch immer Verlierer und dabei dann nicht so die Art von Emotionen die man eigentlich will.
    Sollte der HSV absteigen gibt es auch sicher wieder einen Platzsturm wie in Stuttgart, Berlin, Frankfurt usw. Das ist ja leider schon traurige Tradition und was das mit Spielern macht, kann man ja im Tribünengespräch mit Dennis Schuppan gut nachhören. Es wäre dennoch schön wenn man da wenn es soweit sein sollte nicht von einer neuen Stufe der Gewalt reden würde. Mir ist das bei dem Plakat schon wieder viel zu viel emotionsgesteurte Berichterstattung anstatt seriöser Einordnung.

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Zum Banner der HSVFans. Ich hab es ja in die Sendungsvorbereitung gepostet und möchte da noch was zu sagen:

Das Banner mag ich nicht. Aber ich empfinde das Banner ansich auch nicht sooo schlimm. Was schlimm ist, man hat von Fanseite vom positiven Support auf negativen Support umgeschaltet. Die Mannschaft wird weniger angefeuert, sondern soll unter Druck gesetzt werden. Man kann unserer Mannschaft viel vorwerfen, aber nicht, daß sie im Spiel nicht engagiert genug zu Werke geht. Von daher wird das nichts bringen, wenn man sie unter Druck setzt. Man muß ihr die Angst nehmen und nicht die Angst fördern. Angst essen Seele auf. Wir stecken seit Jahren im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft kennt im Grunde nur zwei Aggregatzustände: Ängstlich und überheblich. Dazwischen ist nichts, aber das dazwischen ist der Punkt, wo man die beste Leistung bringt. So spielt man entweder mit Angst im Gepäck oder man lässt im Engagement nach, weil, den nächsten Gegner schlägt man ja mit links und überhaupt, wir gehören nach Europa.
Aber jetzt sind wir wieder in einer akuten Angstphase, die Mannschaft bräuchte viel zuspruch, bräuchte den nötigen Schub durch positive Emotionen. Das Plakat übt Druck aus. Einem ängstlichen Menschen Druck machen, funktioniert nicht, das geht nach hinten los

ps: Max, du fragtest mich, woher das Banner kommt. Niemand wusste es genau, aber Insider vermuten, daß es von Castaway kommt. Castaway ist eine Ultragruppierung, die aus den Resten der aufgelösten cfhh entstanden ist. Das Banner hing zwischen ihnen und Poptown, aber deren Art soll es nicht sein.

Von Castaway waren auch ne Menge auf der MV gestern. Sie saßen im Block neben uns, skandierten “Hoffmann raus” und hätten fast den Laden aufgemischt, wenn sie der Ansicht gewesen wären, sie kommen damit davon.
Der Witz: Als Hoffmann unser Vorstandsvorsitzender war, haben die noch in die Windeln geschissen. Soviel dazu

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Sehr schoene Folge. Auch mit guten Gaesten.

Bei der SC - Bremen Besprechung habe ich mich dann aber doch gefragt, ob Mara das Spiel oder eine Zusammenfassung gesehen hat. Als Stadionbesucher habe ich jedenfalls nicht gesehen, dass an irgendeiner Stelle im Spiel die Linien mit roten Farbe nachgezeichnet wurden. Vielleicht sollte man das klarer kommunizieren, wenn man ein Spiel nicht gesehen hat und sich nicht in Allgemeinplaetzen verlieren.

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Schmidt hat in Wob hingeschmissen … ob Mara sich wohl ärgert, daß er nicht noch ne Woche gewartet hat?

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Sehr gute Folge mal wieder mit super Gästen!

Finde Du hast es gut auf den Punkt gebracht, Gerechter wird es durch den VAR nur dann wenn vergleichbare Szenen auch gleich entschieden werden. Beide Szenen waren abseits, beide waren auch ohne die Linien zu erkennen, einmal wird eingegriffen einmal nicht.


Zum VAR allgemein. Muss aber sagen ich war ein große Gegner des VAR, trotz aller Probleme sehe ich es allerdings mittlerweile etwas positiver gegenüber.

Die schlimmsten Fehler beim VAR-Test sind aus meiner Sicht schon im letzten Jahr beim offline Test gemacht worden.

  1. Das die kalibrierten Linien nicht vorhanden sind hätte schon ab dem ersten Spieltag im Offlinetest eskalieren müssen.
  2. Eine klare einheitliche Linie in welchen Situationen eingegriffen wird hätte sich schon im Offlinetest finden müssen. Diese klare Linie sehe ich weder in der Hinrunde noch in der Rückrunde.
  3. Durch die nicht vorhandene Kommunikation sind die Erwartungen viel zu hoch gesetzt worden. Bei jeder Szene in der 3/5 der Experten eine Fehlentscheidung ausgemacht haben kamen sie zu dem Schluss mit VAR wäre dies nicht passiert.

Die Kommunikation im Stadion, wie oft schaut der Schiri selber usw. ist für mich im Live-Test durchaus zu verzeihen, aber nicht die ersten drei Punkte.


Weniger zum Thema Schmid als mehr zu dem Trainer allgemein.

Viel zu viele Trainer sind aus meiner Sicht reine Systemtrainer geworden. Man hört immer ofter von Experten vom Rasenfunk und abwärts “Der Kader passt nicht zum System des Trainers” oder ähnliches.

Ein guter Trainer muss dies doch auch erkennen und sich auch mal auf ein System einlassen das nicht sein Lieblingssystem ist. Nur ein System zu haben reicht halt einfach nicht.

Mir fällt kein Top Trainer ein der mit verschieden Mannschaften erfolgreich war und überall stur ein System durchgezogen hat. Keiner erwartet das man alla Pep fünfmal in einem Spiel umstellt, aber generell mehr als eine Grundausrichtung sollte man schon drauf haben.

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Leider habe ich es nicht geschafft, alle Spiele live im Stadion zu sehen. :wink: Aber alle in zwei bis drei Zusammenfassungen (sky, Sportschau, Sportstudio), drei über die ganze Länge (Mainz in Berlin, Leverkusen in Hamburg und Stuttgart in Augsburg) und die anderen teilweise auch noch über die Zusammenfassungen hinaus, aber eben nicht in voller Länge. Alle Spiele komplett zu sehen, das dürften die wenigsten Gäste leisten. Wenn doch, meinen Respekt. In einer der Zusammenfassungen jedenfalls wurde gezeigt, wie bei der Partie in Freiburg erst der Ball von weiß auf rot gewechselt worden ist und dann, ich meine in der Halbzeit, wurden die Seitenlinien rot eingefärbt. Findet sich eventuell auch online. Manchmal bekommt man am TV doch noch was mit, was im Stadion vielleicht untergeht. Wäre jedenfalls irgendwie ein komischer Allgemeinplatz, zu sagen, da wurden rote Linien gezogen. Mir war vor dem Spieltag gar nicht klar, dass sowas gemacht wird. Bildungslücke.

Wie ich schon auf Twitter schrieb, mir tut es eher leid, wie das gelaufen ist. Für ihn persönlich hätte ich mir eine andere Storyline gewünscht. Wolfsburg müssen wir natürlich trotzdem schlagen…

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Auch von mir ein großes Dankeschön an Frank und Max für die aktuelle Schlusskonferenz.
Und, natürlich auch an deine Gäste Mara und Manuel.
Sehr kurzweilig und über Vereinsgrenzen hinweg wieder sehr interessant.

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Ichwürd den Automatismus “der Videobeweis sorgt für mehr Gerechtigkeit” einfach in Frage stellen. Das soll mir erstmal einer beweisen bevor er sowas blind behaupet :wink:

Um ein Beispiel zu nennen: Gladbach gegen Mainz. Mainz wird in diesem Spiel ein klarer Elfmeter mitsamt roter Karte für Stindl verweigert weil der Kontakt sehr schwer zu sehen war. Danach schießt Mainz das 2:0, das aber wiederum korrekterweise zurückgenommen wird weil Ginter gefoult wird.

Nun hinterfrage ich das Spiel nach Gerechtigkeit: Es wäre gerecht gewesen wenn Mainz mit 2:0 führt und Gladbach nur noch zu 10. ist. Der Normalfall ohne VAR wäre gewesen dass es 2:0 steht bei 11 gegen 11. mit VAR stand es nur 1:0. Ein VAR der nicht alle Fehlentscheidungen korrigiert hat in diesem Fall nur für mehr Ungerechtigkeit gesorgt.

In sofern müsste man wohl Spiel für Spiel durchgehen ob der VAR insgesamt für mehr Gerechtigkeit gesorgt hat oder nicht. Ohne diesen Beleg finde ich die Behauptung unseriös.

Um mehr Gerechtigkeit garantieren zu können müsste man eben tatsächlich den detektivischen Videobeweis einsetzen der deutlich mehr Situationen überprüft und korrigiert und nahezu JEDE Fehlentscheidung korrigiert.

PS: kommt mir das nur so vor oder wurde der VAR an diesem WE wieder häufiger eingesetzt als an den bisherigen Spielen der RR?

Ich glaube mehr Gerechtigkeit hat niemand wirklich gemeint. Sondern mehr richtige Entscheidungen. Aber: Je weniger falsche Entscheidungen es gibt, desto schlimmer sind die Auswirkungen im Einzelfall! Es gleicht sich eben nicht alles über die Saison hinweg aus.
Der Extremfall wäre also wenn es nur eine einzige Fehlentscheidung in der ganzen Saison gäbe, die aber bewirkt das eine Mannschaft dadurch absteigt. Trotzdem sollte man doch eher in die Richtung gehen, dass man Fehlentscheidungen reduziert und nicht in die andere Richtung (möglichst viele Fehler, damit es sich wieder ausgleicht).

Zum Montagsspiel:
Für die Fans der Mannschaften ist es vielleicht etwas blöd, aber ich finde es gut, dass der RF weiterhin seine Zeit einhält. Ich wundere mich ja eher, dass die großen Medien nicht mehr Protest gemacht haben. Immerhin sollten die ja auch ein Interese daran haben, dass Sonntag abend alle Spiele durch sind. Einzig RTL Nitro profitiert doch vom Montagsspiel. Aber v.a. die Printmedien sind doch ziemlich angeschmiert weil sie am Montag den Spieltag noch nicht komplett haben.
Die Erklärungen der DFL sind natürlich vorgeschoben. Wenn man den Sonntag für die Amateure haben will, müssten alle Spiele vom So auf den Mo wandern. Und wenn es nur wegen der EL ist, könnte man doch einfach mehrere Spiele am Sonntag um 15:30 ansetzen. Klingt verrückt, aber das wäre ja fast sowas wie eine klassische Konferenz. Aber das will im Fußball ja niemand… :roll_eyes:

Aber das ist statistisch nicht haltbar! Wenn 54 Fehlentscheidungen fallen und sich von denen (was an sich schon absurd wäre) 53 “gegenseitig aufheben” (geht das in der Argumentation überhaupt bei einer ungeraden Anzahl?) und die eine, die den Abstieg besiegelt nicht, ist es egal wie viele Fehlentscheidungen es gibt?!

na Max hat definitiv von mehr Gerechtigkeit gesprochen.

Was das Argument angeht hätte ich das jetzt so interpretiert dass durch de Reduzierung von Fehlentscheidungen, die Wahrscheinlichkeit geringer wird dass sich diese noch ausgleichen. Das dürfte statistisch gesehen richtig sein. Aber umgekehrt dürfte es auch richtig sein dass es unwahrscheinlich ist dass sich über eine Saison alles ausgleicht.

Gefühlt sind die verbliebenen Fehlentscheidungen natürlich trotzdem schlimmer. Ich hab kein Problem damit wenn ein Schiri auf dem Platz einen Fehler macht. ich hab selber schon den Schiri in nem anderen Sport gegeben und weiß wie schwierig das ist. Aber ich komm echt nicht auf die Entscheidung von Zwayer die im Podcast erwähnt wurde klar. Damals hat er ein Foul aus meiner Sicht einfach nur ignorert.

Blind habe ich das nicht behauptet.

http://www.zeit.de/sport/2018-01/bundesliga-deutscher-fussball-bund-videobeweis-entscheidung

Wir sprechen hier nur über einen Begriff, der nicht quantitativ bewertet werden kann, zumindest argumentieren hier viele so. Wobei ich die Argumentation mit den weniger Fehlentscheidungen und deren krassere Auswirkung immer noch nicht ganz schlüssig finde. Erstmal mathematisch, aber dazu bin ich kein Statistiker. Dann aber auch inhaltlich:

  1. Es gibt die unausgesprochene Übereinkunft, jede Schiedsrichterentscheidung wäre spielentscheidend. Sicher gibt es solche, aber das ist nicht die Regel.
  2. Auch weniger Fehlentscheidungen können sich auf die Vereine verteilen. Hier könnt ihr zum Beispiel für die laufende Saison mal nachrechnen, wer wie oft bevorteilt und benachteiligt wurde: https://twitter.com/saurehefe1887/status/965861622681161729
  3. Fehler und Grauzonenentscheidungen wird es im Fußball immer geben, ich denke auf diesen gemeinsamen Nenner kommt man immer. Muss das Ziel dann nicht immer sein, diese Fehler bestmöglich zu minimieren? Und wie kann das nicht gerecht sein?

Und abschließend noch eine Sache, die mit der Argumentation nicht zusammenhängt, für die Diskussion aber wichtig ist meiner Meinung nach: Der Schiedsrichter und seine Entscheidungen sind immer nur EIN TEIL des Spiels. Zugegeben, mal ein wichtigerer, mal ein unwichtigerer. Es gibt aber ganz selten Spiele, in denen es NUR am Schiedsrichter liegt, dass eine Mannschaft nicht den Erfolg hat, den sie sich erwartet hat. Um mal weg vom aktuellen Spieltag zu kommen ein Beispiel aus der CL: Im Rückspiel Real gegen Bayern gab es eine Reihe von Fehlentscheidungen und mehrheitlich gegen den FC Bayern. Dennoch ist es völliger Quatsch, davon zu sprechen, der FCB wäre um das Weiterkommen „beschissen“ worden (O-Ton KHR). Denn wer mal sportlich auf die 180 Minuten Fußball schaut, sieht ein krasses Chancenübergewicht von Real.

Für mich sind Schiedsrichterdebatten oft zwei Dinge: Sündenbock- bzw. emotionale Blitzableiterdebatten (wobei das Wort „Debatte“ hier oft eigentlich gar nicht passt) und Alibis für sportlich Beteiligte. Ich betone: oft. Nicht immer. Es lohnt sich aber sehr, sich bei jeder Aufregung um Schiedsrichterentscheidungen dazu zu zwingen, das Spiel auch mal ohne diese Entscheidungen zu betrachten.

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zu 1.: Sehe das genau so! Das Problem sind nicht die fünf Idioten, sondern dass sie akzeptiert werden und evtl. andere fünf Idioten auf Ideen bringen (natürlich nicht auf die tatsächliche Idee, die Spieler durch die Stadt zu jagen, aber eben eine eventuelle Hemmungsstufe abbauen). Außerdem finde ich es auch interessant, wie Mara bei diversen Themen auf Probleme in der Kommunikation und Wortwahl (bspw. VAR) eingeht und diese als großes Problem sieht, dann aber bei den “Fanthemen” diese Bedeutung klein redet. Natürlich sollten wir jetzt nicht alle auf einen Empörungszug aufspringen, das würde den VerfasserInnen des Plakates wahrscheinlich am besten gefallen, dennoch sollten man die Thematik, dass in einem “öffentlichen” Raum Gewaltandrohungen gegen Privatpersonen anscheinend hingenommen (evtl. sogar mehr) werden, nicht einfach irgnorieren/durch "fehlgeleitete Emotionen relativieren.

zu 3.: “meine Kenntnis der Statistik ist nicht umfassend genug”, genau das ist das Problem dieser Diskussion. Ich habe hier noch keinen Beitrag gelesen und auch in der Sendung keinen gehört, der mir dieses (gefühlte) Phänomen wirklich statistisch erklärt. Mein Kopf sagt mir immer zwei Dinge: erstens ist in beiden Fällen die Häufigkeit viel zu gering, um von einem “Ausgleich” auszugehen und zweitens ist das viel zu einfach! Statistik und Wahrscheinlichkeit sind so abgefahren komplexe Dinge, dass ich nicht glaube, dass diese “einfachen” Ansätze (vieles gleicht sich aus, weniges ist unfair) tatsächlich Bestand haben. (Wenn mir das jemand allerdings schlüssig so aufzeigen kann, bin ich gerne dabei das zuglauben)
Außerdem glaube ich, dass ein Problem des VAR auch die Regeln sind. Diese sind nämlich dafür entwickelt, dass einE SchiedsrichterIn eine Entscheidung OHNE Hilfe treffen kann. Deswegen sind wahrscheinlich auch so viele Spielräume gegeben, wie beim Handspiel oder der Moment der Ballabgabe beim Abseits, um es irgendwie so “drehen” zu können dass der/die SchiedsrichterIn sehr oft irgendwie Recht hat und der genaue Moment des Fehlers schwer erfasst werden kann. Im Zusammenspiel mit dem VAR sollte diese Praxis vielleicht überdacht werden (ich weiß: Regeln auch für Amateure etc., aber von diesem Punkt haben wir uns halt eigentlich schon lange entfernt), indem bspw. bei Abseits genau ein Bewegungsablauf definiert wird, der einen Pass ausmacht und dann aber auch genau definiert wird, wann dieser abgeschlossen ist. Mit Hilfe des VAR lässt sich ein solcher Moment ja genau feststellen (im Gegensatz zum bloßen Auge). Vielleicht trifft mein Lösungsansatz auch nicht genau den Punkt, ich hoffe aber, dass er verdeutlicht, worauf ich hinuas will.
Abgesehen davon finde ich diesen “typisch deutschen” (ich weiß, es wird auch in anderen Ländern so gemacht, aber es kommt mir einfach so deutsch vor :smile:) Ansatz seltsam, dass dann aber auf ein mal auch ABSOLUT ALLES mit Technik gelöst werden muss. In der NFL malen sie den Bereich außerhalb des Spielfelds einfach weiß an und schaffen es doch tatsächlich in regelmäßigen Abständen Linien zu malen, das muss doch in der einen oder anderen Form auch in einem Bundesligastadion möglich sein!

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Statistisch gesehen ist es natürlich nicht korrekt was ich gesagt habe. Aber Gerechtigkeit ist ja eher ein Gefühl (Gerechtigkeit=/=Gleichheit)! Und wenn man es so betrachtet, dann wiegt eine Fehlentscheidung natürlich gefühlt viel schlimmer wenn man als einzige Mannschaft betroffen ist.

Ich sehe das auch so wie Mara und co. Man stelle sich zum Beispiel vor: Ich arbeite in einer Abteilung mit 10 Leuten, die alle exakt die gleichen Aufgaben erledigen und alle sind gemeinsam der Meinung, sie verdienen zu wenig. Und dann beschließt der Vorstand bei jedem Einzelnen eine Neueinwertung der Stelle nach einem nicht zur genüge definierten Prozess vorzunehmen. Dabei kommt heraus, dass 7 der 10 Leute jetzt mehr verdienen. Dann sagt ja auch keiner (ausser vielleicht die, die mehr verdienen) das sei fair, weil im Schnitt die Bezahlung jetzt eher der Leistung der Mitarbeiter entspricht.

Dass es sich dabei um eine Testphase handelt nutzt keinem, denn für die Mitarbeiter/Bundesliga-Klubs handelt es sich eben nicht um eine Test-Saison sondern um eine Echte, bei der es um sportlichen und finanziellen Erfolg geht. Klar gibt es Anfangsschwierigkeiten aber der Begriff “Testphase” darf keine Entschuldigung für diese sein, solange die Kommunikation von Seiten des Verbandes, wie von Max angesprochen, so schlecht läuft.