Schlusskonferenz 348 – #22

Weil uns Corona einen Gast geraubt hat, haben wir ihn durch euch ersetzt: Zum ersten Mal seit Ewigkeiten gab es wieder eine Aufzeichnung als Livestream mit Einbindung des Chats. An meiner Seite saß wie immer zur Super Bowl-Folge mein jüngerer Bruder Christoph Ost (@ChrOstiderClown). Wie hat euch die Folge gefallen?

P.S.: Die Sendung ist auf Youtube nicht mehr zu finden, sollte nur für die Live-Zuschauer zu sehen sein. Als Upload der Podcast-Folge gibt es sie aber dort auch.

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Viel Spaß beim Super Bowl! :heart:

Hast du eigentlich über Schiedsrichterkreise mal mitbekommen, dass man aktiv über eine Veränderung am VAR nachdenkt oder ob die alle da den Status Quo beibehalten wollen?

Man müsste ja jetzt nach 5 Jahren mal ein Zwischenfazit ziehen und sagen, dass der Großteil der Fußballgemeinde ja zumindest ein gespaltenes Verhältnis dazu hat und es de facto nicht dem Anspruch gerecht geworden ist, den Fußball von Diskussionen über Kann-Elfmeter oder anderem freizumachen, und mit diesem Anspruch ist das Ding ja ursprünglich vermarktet worden. Meines Kenntnisstandes nach ist ja weder die DFL noch der DFB dazu verpflichtet, den VAR einzusetzen - in der Frauen-Bundesliga gibt es ihn ja beispielsweise nicht.

Wäre nicht ein Lösungsansatz, die Macht des VAR einzuschränken und wieder dem Hauptschiedsrichter mehr Verantwortung zuzuschreiben, wenn man den Einsatz des VAR auf Abseits, Tor-/Seitenaus und Handspiel in der Entstehung zum Tor beschränkt und wirklich alles andere dem Hauptschiri überlässt? Dann wird der Fußball zwar nicht gerechter, aber das Spiel wird nicht mehr so bürokratisch durchseziert, dass der VAR neben all den vermeintlichen Handspielen und Minikontakten im Strafraum wie bei Freiburg - Mainz einfach ein klares Abseits übersieht?

Ich kannte Christoph noch gar nicht, daher fand ich es doch sehr unterhaltsam. Ich empfand es auch mal schön eine etwas legere Stimmung zu haben, wo ihr euch umgangssprachlicher unterhalten habt ohne gänzlich respektlos zu sein. Gerade auch die flapsige Frage, ob der FCB irgendwann auch mal einen Spieler ziehen lassen könne ohne ihn öffentlich an den Pranger zu stellen, hat mir ein wenig die Augen geöffnet.

Den Input aus dem Chat fand ich super, wobei ich dies auch nicht in jeder Folge haben muss. Hier und da ist es ein tolles Sache.

Abschließend bleibt nur die Frage übirg, wann den die neue Tasse in den Kiosk gelangt :smiley:

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Ich würde sogar eher das Gegenteil wollen: Wieso unterscheidet man zwischen „klaren“ und „normalen“ Fehlentscheidungen? Den Unterschied müsste mir einmal jemand erklären. Als ob man zwischen leicht schwanger und richtig schwanger unterscheiden würde… Oder als Vorschlag zur Güte: Jede Mannschaft hat 3 „Challenges“ frei! Bei korrektem Eingreifen, sprich Fehlentscheidung, behält man 3, wenn nicht, bleiben nur noch 2…

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Bzgl. Spannung der Liga und Playoffs gibt´s doch eine einfache Lösung. Macht die Super League und Bayern, Dortmund und Leipzig „steigen auf“. Aus der 2. Liga kommen der HSV, Schalke, Bremen, St. Pauli, Darmstadt und meinetwegen Heidenheim nach.
Die 2. Liga ist diese Saison unfassbar attraktiv und spannend. Das ist die 1. Liga auch…wenn man die ersten beiden Vereine weglässt. Zwischen Platz 4 und Platz 13 liegen acht Punkte. Was immer als Beleg für die schwache Bundesliga angeführt wird, bringt gleichzeitig Spannung rein, würden die Top 3 einfach nicht da sein. Dann wäre die Bundesliga vom Niveau her vielleicht nur vergleichbar mit der niederländischen Liga, ja meine Güte.
Das einzige, was für mich die Bundesliga zurzeit am Leben erhält, sind die dazugehörigen Podcasts und die 11Freunde-Netzreaktionen.

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Vielen Dank für diesen kurzweiligen podcast. Heute weniger mit Salzstreuern und rasenschach dafür mehr Laune.
Ich musste schmunzeln, als ihr gesagt habt, Investoren würden immer eher in die Provinz gehen. Fan-starke Teams wie Hamburg, Schalke oder Frankfurt würden gemieden. Und man solle uns vorm FC Heidenheim in der ersten Liga bewahren.
Da dachte ich, ich lasse mal einen Link zu Informationen zum letzten größeren Investment in der Bundesliga da.
FC Augsburg: Das steckt hinter dem Pepi-Deal - Bundesliga - Fußball - sportschau.de

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Bei der Playoff-Diskussion sagt Max an einer Stelle sinngemäß völlig richtig, dass Fußball eine Entertainment-Industrie ist, die sich gerne so gibt als wäre es nicht so.
Da musste ich an die letzte Folge des OMR-Podcast (#462) denken, wo der Deutschland-Chef der NFL zu Gast ist. Dort sieht man sehr krass den Unterschied, zwischen einem Sport, der seinen Status als Entertainment offen zugibt und auch dementsprechend handelt und auf der anderen Seite der Fußball-Bundesliga. (Ebenfalls gestellt wird dort die Frage, was die DFL besser/anders machen könnte.)

Nachtrag: Den Traditionalisten sei von meiner Seite noch gesagt, dass auch die Bundesliga einmal eine Revolution war. Zuvor wurde der Deutsche Meister auch nicht allein im Ligasystem ermittelt. Wo fängt Tradition an, wo hört sie auf?

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Stuttgart
Wenn ich das hier lese, dann geht der VfB runter. Wenn Mislintat Leistung und Einstellung lobt und Tomas von den großen Ambitionen spricht, dann würde ich als VfB-Fan richtig Angst bekommen. Das verwirrendste für mich ist, dass der VfB jetzt eigentlich eine zeitlang den Eindruck gemacht hat, dass man die Selbstüberschätzung aufgegeben hatte. Das klingt jetzt überhaupt nicht mehr danach. Vielleicht braucht man dort wirklich Streit im Vorstand, um nicht abzuheben?

Süle
Ich war ein ganz klein bisschen überrascht von eurer negativen Süle-Einschätzung. Aktuell ist er wahrscheinlich der zweitbeste deutsche Innenverteidiger. Das sagt natürlich nur bedingt etwas aus, aber wenn ich einmal international schaue, dann habe ich nur bedingt den Eindruck, dass es tatsächlich so viele bessere gibt.
Vielleicht auch deshalb, weil ich versuche Süle vor dem Bayern-Hintergrund zu sehen: Ihr habt sehr gut herausgearbeitet, dass Upamecano extrem schwankt und auch Hernandez fehleranfällig ist (wie gegen Bochum gezeigt). Pavard ist gut, aber sicher nicht top und Davies ersprintet viele Bälle, aber die, die er nicht mehr kriegt, erhöhen den Druck auf den Rest meist gewaltig. Dazu kommt: Kann Süle überhaupt der Abwehrchef bei Bayern sein? Damit meine ich nicht, ob er die Fähigkeiten hat, sondern, ob die anderen das zulassen? Upamecano ist gefühlt jedes zweite Spiel sehr mit sich selbst beschäftigt und Hernandez hat für die Bayern-Bosse den höheren Stellenwert (angesichts des Gehaltsgefüges). Gleichzeitig scheinen die Verantwortlichen wohl nie so ganz hinter Süle gestanden zu haben. Lässt sich ein Hernandez (aber auch die anderen) dann überhaupt etwas von Süle sagen?
Süle hat sicher eine gewisse Amplitude in seinen Spielen drin - das haben alle Spieler - aber die ist bei weitem nicht so groß wie bei Upamecano oder auch bei Hummels. In meiner Erinnerung sind schlechte Süle-Spiele meist Spiele mit einer guten Leistung von ihm, nur ganz selten sind die wirklich schlecht. Nur meistens spielen dann auch die anderen (Innen-)Verteidiger nicht gut und es sieht noch schlimmer aus als es ist. Oder kurz: Meine These ist, dass das Stückwerk Bayern-Abwehr dazu führt, dass Süle schlechter wahrgenommen wird, als er ist.
Was Dortmund angeht: Mit Süle kommt ein spieleröffnender Verteidiger, den man dringend gebrauchen kann. Der Transfer ist vor allem auch dann sinnvoll, wenn man annimmt, dass Süle nicht mit Hummels, sondern statt ihm spielen soll. Vielleicht nicht direkt nächste Saison, aber spätestens ab Mitte 2023. Damit ist die Dortmunder Baustelle in der Defensive noch nicht geschlossen: Es fehlt noch mindestens ein Sechser und man braucht noch jemanden für die Defensive, der diese voranbringt. Aber der Anfang ist erstmal gemacht in meinen Augen.

Playoffs etc.
Warum sollte Bielefeld Geld kriegen, wenn Bayern, Dortmund und RB Playoffs um die Meisterschaft austragen? Werden sie nicht oder zumindest nicht auf lange Zeit. So viel zu Playoffs, aber ihr habt gut herausgearbeitet, warum das wahrscheinlich nur Ablenkungsmanöver sind, deshalb will ich mich auf die Fairness im Sport etc. fokussieren.

Die amerikanischen Profi-Ligen sind nicht gerechter oder ausgeglichener. Das sind große Trusts (außer die MLS, das ist ein kleiner Trust^^).
Einerseits wird auch da versucht mit allen möglichen Mitteln zu finanziellen Vorteilen zu kommen (leider nur auf Englisch). Dazu muss auch da gewirtschaftet werden und wenn die Geldquellen versiegen, dann haben auch die Clubs dort ihre Schwierigkeiten. Andererseits ist die Grundprämisse der amerikanischen Profiligen gerade die Beschräkung des Wettbewerbs. Das Franchise-System bedeutet, dass Paderborn oder Fürth per se unmöglich sind, weil man sich Startplätze erkaufen muss und sie nicht sportlich erringen kann. Gleichzeitig funktioniert es aber nur wirklich in den US-Sportarten, weil man einerseits für Spieler den wichtigsten Markt darstellt und andererseits die internationale Konkurrenz nicht mithalten kann, sodass das System die Kostenreduktion (Salary Cap) und die gemeinsame internationale Vermarktung (und damit Marktwertsteigerung) ermöglicht. In der MLS funktioniert das aber schon (nicht) mehr: Die Qualität des MLS Fußballs ist beschränkt, weil es ernsthafte internationale Konkurrenz gibt (und damit die Guten immer woanders hingehen) und gleichzeitig wird man zunehmend zu einer Farmliga (Red Bull, City Football Group und Beckham deuten zumindest in diese Richtung), sodass der Wettbewerb vielleicht fairer unter den Teams sein mag (kann ich nicht beurteilen), aber man eigentlich zum Fan- und Spielerzuträger anderer Marken wird. Sollte der Fußball-Markt in den USA explodieren, dann könnte sich das vielleicht ändern, aber warum sollten City oder RedBull oder die großen (d.h. mit dem finanzstärksten Investor gesegneten) US-Clubs weiterhin ein Interesse an einer relativ fairen Verteilung haben, wenn sie doch aufgrund ihrer Marktmacht dann auf Dominanz drücken können? Mal abgesehen davon, dass Franchise-Nehmer auch rausfallen können, wenn sie finanziell nicht mithalten können, soweit ich weiß.

Zum Entertainmentcharakter und zu Bundesliga-Investoren: Ja, @GNetzer, du hast Recht. Und du liegst falsch. Es ist Unterhaltung, aber eben nicht einfach nur Unterhaltung. Es ist Unterhaltung mit zwei nicht unwichtigen demokratischen Elementen (das ist auch der Unterschied zur WWE): Einerseits der Wettbewerbscharakter, der quasi für jeden erstmal nachvollziehbar ist und die gleichen Ausgangschancen verspricht. Bessere Leistung, besseres Ergebnis (komme ich gleich noch drauf zurück). Andererseits haben Sportvereine im Großteil der Welt grundsätzlich einen expliziten demokratischen Charakter (bzw. hatten diesen bis zur Übernahme): Jeder kann mitmachen, es wird gemeinsam entschieden und beim Gegner sieht es genauso aus. Ja, das ist schon lange an vielen Stellen inkorrekt und war es ein bisschen auch schon immer, aber d.h. nicht, dass sich viele Fans diese Vereinsdemokratie nicht wünschen. Mal abgesehen davon, dass sie (außerhalb der USA?) ja meistens auch noch ziemlich aktiv in die Vereinsgestaltung involviert sind, obwohl ihnen der Verein nicht gehört (ob Fanclubs oder Ultras). Kurzum der Konflikt ist: Will ich noch einen Lebensbereich haben, in dem ich nichts zu sagen habe oder versuche ich mir noch ein bisschen Mitbestimmung zu erhalten? (Dazu kommt die Subventionierung des Fußballs seitens der Politik, die auch alle betrifft) In den USA mag das mit den wechselnden Standorten der CLubs anders sein, weil es eine andere Bindung an den Verein gibt, aber selbst da wäre es mal spannend die lokalen Fans zu fragen, ob sie nicht gerne die Philadelphia Warriors oder Chicago Packers/Zephyrs behalten hätten (und mehr Mitsprache bekommen hätten), statt sie den Ort wechseln zu sehen.
Nun stimmt das bessere Leistung, besseres Ergebnis auf Zeit gesehen heute nicht und stimmte früher nicht und wird morgen mit einer Superleague nicht stimmen. Jedenfalls nicht solange es kapitalistischer Fußball ist. Wie @HamezMilner korrekt sagt, war schon die Bundesliga ein Umbruch, weil die (finanziell) erfolgreichsten Vereine zu groß für die anderen geworden waren. Das ändert sich auch mit einer Super League nicht, egal wie deren Modus aussieht: Dann dominiert in 20 Jahren in Deutschland eben nicht mehr Bayern, sondern Frankfurt, Union, Gladbach oder ein neuer Investorenverein, der sich die SuperLeague nicht leisten kann, aber sieht, dass er die BuLi dominieren kann. Der Kapitalismus schafft halt Monopole und die Super League kann den US-Weg gehen und einen gewaltigen Trust bilden (danach sieht es aktuell aus) und damit den kleineren Unternehmen (den anderen Bundesligisten) erstmal wieder den ‚normalen‘, ‚freien‘ Wettbewerb mit geringeren Wachstumschancen und bestenfalls gleichbleibendem Kapital ermöglichen, aber die erfolgreichsten ‚Kleinen‘ werden dann wieder nach Wachstumsmöglichkeiten suchen und entweder zu kleinen Monopolen in ihren Ligen werden, pleite gehen oder ihr Kapital so steigern müssen, dass sie in den Trust aufgenommen werden können.

Kurzum: Wer fairen Fußball will, der muss in den Amateurfußball gehen, da spielt Geld bekanntlich überhaupt keine Rolle… hust hust

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Hallo Max,

mit dem Thema hast Du mich richtig angezündet…

50+1

  1. Investoren gehen nicht in die buli

Welche Arten von Investoren gibt es potenziell?

  • Überzeugungstäter: Kind??
  • Investoren/Marketing: amerikanische wie Fenway etc, Windhorst / VW, RB, etc…
  • Player: Oligarchen mit Langweile und Geltungsdrang

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die finanzkräftigen Investoren in die BuLi kommen sollten, bzw. die potentiellen Investoren der BuLi ernsthaft mit denen der Premier League konkurrieren könnten.

  1. Qualität und Kompetenz im gesamten Markt steigt nicht durch mehr Geld

Egal wie viel Geld in der BuLi investiert werden würde, die Qualität von Spielern, Managern etc wird sich im Ganzen dadurch nicht erhöhen - nur deren Marktwert. Wir sehen das doch jeden Tag am Aktienmarkt wenn sich der Börsenkurs vom Unternehmenswert abkoppelt ist es nur eine Frage der Zeit bis die Blase platzt.(return to mean Effekt - alles schon statistisch belegt)

Natürlich könnte sich die Verteilung der Qualität verändern und untergegangene Traditionsclubs wieder nach oben spülen, aber international konkurrenzfähig wird man dadurch sicherlich nicht.

  1. USP Buli wird noch stärker geschwächt

Das gewichtigste Argument der BuLi gegenüber anderen Ligen ist doch heute eindeutig: volle Stadien und geile Fans. (Siehe Einbruch der Vermarktung während Corona im Vergleich zu anderen Ligen / ausländische Reisegruppen in BuLi Stadien speziell aus England wo sich kein Fan mehr ein Ticket leisten kann / Uli Hoeneß in 11 Leben „günstige Tickets zahlen sich wirtschaftlich aus“)

Die Abschaffung von 50+1 würde das beste an der Liga ruinieren und es gibt gar keinen Grund mehr die BuLi im In und Ausland zu schauen.

  1. Der Fussball wird noch ungesünder

Es wird sich die Rate an Spielertransfers vermutlich deutlich erhöhen und in der Konsequenz noch mehr Geld den Vereinen und damit dem Markt entzogen, da Handgeld, Provisionen etc raus aus dem Kreislauf gehen.

Siehe die Parabel der Familie Gotrock von Warren Buffet.

  1. Symptome vs Ursachen

Wie Max schon sagte, es wird wieder nur an Symptomen rumgedoktert weil niemand die Ursachen anpacken möchte. Geldverteilung der TV Verträge, CL Erlöse, financial Fairplay hahaha, inkonsequente 50+1 Umsetzen, etc etc…

  1. Sind Investoren und sportlicher Erfolg nicht eigentlich ein Interessenkonflikt?

Ist es nicht sogar unlogisch für einen Investor, der maximalen finanziellen Ertrag möchte, gleichzeitig maximalen sportlichen Erfolg anzustreben?

Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, dass der höchste ROI erzielt wird wenn man zwar konstant Champions League spielt und gleichzeitig moderate Kosten hat. Die Mehrkosten(Geälter, Kaderkosten, etc etc…) für einen CL Titel oder Halbfinale rechtfertigen ja niemals die Mehreinnahmen.

Eigentlich beweist ja die Schuldenlast der großen erfolgreichen Clubs und die Diskussion um die Super League genau das bereits.

So ungern ich es auch zugebe, aber streng genommen ist das RB Modell das ökonomisch Sinnvollste.

Jemand der Zugang zu den Zahlen der Vereine hat müsste mal ne Breakeven Analyse machen, bzw. den Sweetspot für einen ROI rechnen. Es lebe die Transparenz im Fussball…

Und ja, es kotzt mich nur noch an…

Lieben Gruss
Poldinho

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Sehr schöne Folge, ich finde auch die lockere Atmosphäre durch Chat + Brüderliebe tut dem Format zwischen „steifem“ Analysieren der Spiele gut.
Max, mMn hast du dich nur etwas in der Argumentation zu Süle verdaddelt. Ihr habt schön erläutert, was Süle kann und was eben nicht, aber du hast Sorgen um die Gehaltsstruktur (Preis-Leistungs-Verhältnis?) und kritisierst, dass man durch einen Süle Transfer nicht gegen Augsburg verliert, aber auch nur unentschieden spielt.

Ich denke keiner erwartet, dass Süles Individualqualität den BVB individuell auf ein Level mit dem FCB hebt. Welcher Innenverteidiger schafft das schon? Historisch vllt Van Dijk oder Alaba bei LFC/Real. Es geht doch nur darum die Chance signifikant zu Erhöhen durch eine bessere Mannschaftsleistung und etwas Glück den Bayern die Meisterschaft abzuluchsen.

Ich fände mal einen Vergleich im Kurzpass mit der Seria A interessant. Ich glaube ihr habt es dort schon öfters angeschnitten, aber hier wurde in einer ähnlichen Liga die Dominanz einer Mannschaft gebrochen und seit 2 Jahren ist der Meisterschaftskampf spannend.

Ich fand die 2 Ligen immer sehr ähnlich. Es gab eine international konkurrenzfähige Mannschaft und mehrere gute mögliche CL-Teilnehmer. Auch die Einnahmen sind vergleichbar, es gibt aber ein paar strukturelle Unterschiede (Investoren, Leihsystem etc.).
Arbeiten die Bayern einfach zu solide?
Sind die Investoren der anderen Teams schuld am Brechen der Dominanz?
Ist die Juve-Dominanz überhaupt gebrochen?
Sind die Effekte überhaupt die für die Bundesliga erhofften?

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Dem kann ich beipflichten. Süle: neben Rüdiger der wohl derzeit beste / konstanteste deutsche Nationalspieler, ablösefrei, kann sich vorstellen in der BL zu bleiben. Den BVB hätte man kommende Saison, wenn die Defensivprobleme bestehen bleiben würden, doch kugelrund gemacht, hätten sie sich nicht um Süle bemüht. Dass dieser Zugang gleichbedeutend mit dem Abgang eines Großverdieners beim BVB ist, sollte klar sein. Ich sehe die IV-Position auch nicht als größte Baustelle, doch diese Chance muss man einfach als BVB ergreifen.

Hey, aber ansonsten eine coole Folge, die ich wirklich aufgrund der Lockerheit genieße. Auch die Chat-Einbindung hat schon ziemlich gut geklappt. Eine Rasenfunk-Call-in-Sendung wäre auch mal gold, wobei ich mich vermutlich nicht trauen würde, anzurufen :smiley: Aber vielleicht die ganzen RF-expert*innen, die man dann mal für 5 min Segmente zuschaltet und einen Hot-Take zu nem Thema abgeben. Vielleicht gibt das auch nochmal die Möglichkeit, ungerechtfertigte Kritik an den Bayern zu äußern und U. Hoeneß zu einem Wut-Anruf zu bewegen :wink:

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Ich persönlich finde das gerade Christoph, Süle etwas zu kritisch sieht. Süle ist ein sehr guter IV und ihn Ablösefrei zu bekommen ist ein super Deal. Wir reden hier von einem IV der regelmäßig bei Bayern 90 Minuten spielt und mit dem sie auch 5 Jahre Verlängern wollten. Hummels wird dieses Jahr 34 Jahre alt. Da kann man sich einen Spieler wie Süle ja nicht für entgehen lassen. Was darüber hinaus noch passieren wird, wissen wir nicht. Wer geht und wer kommt zum Beispiel noch alles. Der Vergleich mit dem Hummels Transfer passt da auch nur bedingt. Hummels hat 30 Millionen gekostet und war 30 als er kam. Süle kommt Ablösefrei und ist 26.

Dayot Upamecano wird passend zu dem Thema 24 Jahre Alt. Ich finde da muss man kein komplett anderen Maßstab für beide haben.

Insgesamt gefällt mir die Ausgabe bis hierhin aber sehr gut. Christoph macht einen sehr angenehmen Eindruck und man merkt das ihr nicht zum ersten mal über Fußball redet in eurem leben ^^.

Ansonsten noch ein paar Anmerkungen.

Stuttgart zu bewerten ist wirklich nicht sehr einfach. Auf der einen Seite sieht man natürlich all das was passierte und eben logischerweise nicht stimmen kann. Auf der anderen sind wir eben auch nicht in der NBA und sollte man nicht irgendwann mal was zählbares holen, bekommt man nicht den ersten Pick der Draft, sondern darf nächste Saison wieder in Liga 2 Spielen. Wobei hier eher muss statt darf passen würde.

Leipzig gewinnt ihre Spiele, spielen aber weiterhin eher bescheiden Fußball. Das erinnert mich zumindest sehr an das erste Schalke Jahr von Tedesco. Was passiert wenn man aus 6 Schüssen nicht 3 Tore macht, sah man dann in der zweiten Saison.

Weiter bin ich bin der Folge noch nicht aber ich freue mich auf das ein oder andere Spiel noch und auch auf das Thema Playoffs wo ich auch zwiegespalten bin. Niko und Niklas haben zu dem Thema einige interessante Sachen in 50+2 gesagt und ich bin gespannt wie ihr das Thema angehen werdet.

Sehr gut fand ich die ganz kurze Version, warum sich Bayern in den Anfängen der 2000er Jahre von der Konkurrenz abgesetzt haben. Es fehlten allerdings die 40 Mio DM aus den Geheimverträgen mit Kirch (Premiere), die ja sogar 140 Mio DM hätten bringen sollen.

Freiburg:
Das war mMn, abgesehen von der einen Schwerpunktfolge, das beste Freiburg Segment, das ich hören durfte, seit ich Ende 2020 den Rasenfunk für mich entdeckt habe. Und weil ich im Input ja Max etwas mit Freiburger Mimimi getriggert habe, kann ich zur Wiedergutmachung sagen, dass ich seitdem keine einzige Minute Rasenfunk verpasst habe und noch nicht auf die Idee kam, die Geschwindigkeit hoch zu stellen. Ich finde das ja ziemlich toll, dass auch wir kleineren Vereine im Rasenfunk etwa gleichwertig zu Bayern und Co behandelt werden.
Zum Segment: Insbesondere Max hat hier sehr viel spannendes und richtiges sagen können über die aktuellen Probleme, über das tatsächliche Leistungsniveau des Kaders. Richtig erkannt, dass Sallai weiterhin seiner Form der letzten Saison hinterherläuft, richtig erkannt, dass Jeong den Unterschied machen KANN, das aber nicht immer schafft. Sehr gut erkannt, dass die großen Stützen Günter, Schlotterbeck, Grifo, Höler allesamt auf geringerem Leistungsniveau als in der Hinrunde sind und es dann eben schwer wird, jedes Spiel zu gewinnen.
Ergänzen möchte ich, dass auch in der Hinrunde gerade die ersten Spiele nicht alle so souverän waren, man aber einfach etwas mehr Spielglück hatte.
Noch dazu wurde mein Wunsch trotz Trigger ja erhört, dass die Abseitsszene zentral gestellt wird. Und ich würde trotzdem auch voll mitgehen, dass Mainz in der ersten HZ verdient mit einer Führung rausgeht, die eventuell sogar höher ausfallen kann. Und natürlich richtig, dass man gar nicht sagen kann, wie das Spiel ohne das Mainz-Tor ausgeht. Steht es in der 70. noch 0-0 kommt auch nicht Petersen und macht das Tor.
Abschließend habe ich mich gerade in der Bahn beömmelt über die Versuche, Schrö-Lo´s Namen korrekt auszusprechen. Diese Probleme kennen wir Freiburger zur Genüge. Btw: Wäre er nicht auch mal ein interessanter Gesprächsgast für ein Freiburg Schwerpunkt? Wobei da auch Nick Staiger in Frage käme, der Frankfurt und Freiburg unter einen Hut bringt.

VAR:
Danke Max, dass du genau den letzten Satz deines Bruders hier kritisierst. Das passiert zu selten. Ich finde, das hat ja gewisse Parallelen zur Impfung: Verhindert nicht alle Durchbrüche / Fehlentscheidungen, aber doch eine signifikante Menge an spielentscheidenden Fehlentscheidungen. Und gerade diese ganz ekligen versteckten Fouls, versteckten Tätlichkeiten und eben auch Spielentscheidende Schwalben gehören quasi komplett der Vergangenheit an.
Ich finde es auch heuchlerisch die Diskussionen über den VAR als Beleg zu nehmen, dass er nicht funktioniert. Früher wurde mindestens genauso heftig über die Schiris diskutiert mit dem Unterschied, dass diese persönlich angegriffen wurden. Jetzt entlädt sich dieser Frust an dem Konstrukt. Etwas mehr (konstruktive) Kritik wäre bei dem mäßigen Niveau deutscher Schiris allerdings gar nicht so falsch, wie ich finde. Da läuft die Diskussion etwas zu oft auf ein VAR Bashing hinaus. Das Abseits des Mainzers darf auch der Linienrichter sehen. Aber prinzipiell ist es mMn erwiesen, dass der VAR in der Endabrechnung den Fußball deutlich gerechter macht, die Szenen, in denen erst durch den VAR etwas ungerechter wird, extrem selten sind. Ähnlich wie eben eine Herzmuskelentzündung nach einer Impfung.

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Das Wort „klar“ ist das Problem bzgl. des VAR. Keiner kann für eienen andern definieren, was „klar“ ist, weil es auch komplett subjektiv ist. Vielleicht sollte man die Formulierung ändern und sagen der VAR darf eingreifen wenn die Entscheidung VlAR ist, oder von mir aus auch glasVlAR.

Ja, die alte Idee mit den „Challenges“ … das geht doch nur bei Schwarz-Weiß Entscheidungen. Abseits, Ball im Aus (wenn das überhaupt geht) oder beispielsweise in oder außerhalb des Strafraums, Schwangerschaft.
Alles andere ist doch subjektiv. Stell dir vor eine Mannschaft sieht ein Foul, ruft eine Challenge auf, der Schiri schaut es sich an und sagt dann: Nö, für mich zwar eine Berührung aber kein Foul.
Challenge weg, Spiel geht weiter, Manschaft und Staff flippen aus.
Machts irgendwie auch nicht besser, oder?

Ich habe die Folge sehr gerne gehört. Hatte auch in den Livestream geschaltet, aber irgendwie bin ich es so gewohnt den Rasenfunk nur zu hören, dass mich das Bild total vom Inhalt abgelenkt hat. Fand ich eine sehr lustige Entdeckung…
Über eine Sache habe ich heute beim Spazieren gehen noch nachgedacht, die ist mir irgendwie hängen geblieben. Im Bayern-Segment ging es um das Scouting von Verteidigern und Max hat die These aufgestellt, dass es schwieriger sei, da die Talente zu finden, weil die Begabung nicht so auffällig sei, wie bei Stürmern. Aber kann das wirklich sein? Also, im heutigen hochprofessionalisierten Fußball, wo alle möglichen Statistiken und Parameter erhoben werden, kann ich mir das nicht vorstellen. Man weiß doch auch, was einen guten Verteiger ausmacht und das kann man doch genauso gut beobachten, wie die Qualitäten eines Stürmer.

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Ups, war noch nicht fertig, bin auf die Falsche Tsste gekommen.
Also, Stürmer beurteilt man ja auch nicht nur nach aufregenden Aktionen im Strafraum, sondern heutzutage zum Beispiel auch, wie sie gegen dem Ball arbeiten (siehe Sand, bei dem das in seiner Anfangszeit bei Bayern ja sehr kritisiert wurde).
Trotzdem kann es natürlich sein, dass Bayern ein schlechtes Verteidiger Scouting hat, was ich für den Verein peinlich fände. Aber ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass Verteidiger schwieriger zu erkennen sind in ihrer Qualität. Sondern eher, dass das Scouting der Scouts nicht gut ist. :wink:
Fand die Einbindung des Chats auch gelungen, muss das aber auch nur ab und zu haben. Anrufe in die Sendung kann ich mir nur schlecht vorstellen, aber wer weiß…
Superbowl dann gestern nachgeguckt, war hart da den Spoilern auszuweichen, habe es aber geschafft und hatte großen Spaß beim gucken und der Halbzeitshow. Ich hoffe ihr auch!

Sané, nicht Sand…sorry

Wie @GNetzer mal eben in einem Off-Topic-Segment die wichtigsten Fragen, die in Fußball-Deutschland nicht diskutiert geschweige denn von den Entscheidungsträgern beantwortet werden, aufwirft - absolut on point. Danke dafür!

Wann kommt die Ost-Brothers-Where-Art-Thou-Tripplepack-Ausgabe?

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Tolle Folge, kann mich im Lob nur allen anderen anschließen. Drei Dinge sind mir inhaltlich bei der Folge aufgefallen und betreffen die Diskussionskultur im Fußball im Allgemeinen.

  1. Ich fand es sehr angenehm, dass Max auf die generelle stumpfe Kritik gegenüber jeglicher Form von Fehler seitens des VAR eingegangen ist und das solche Argumentationsmuster auch bei etablierten Journalisten sehr verbreitet sind. VAR-Diskussionen sind meiner Meinung nach schon seit mittlerweile Jahren das absolute intellektuelle Vakuum. Es wiederholen sich andauernd die gleichen, einfachen Gedanken mit unüberlegten oder übertriebenen Folgerungen. Ich glaube selbst eine neue Sonderfolge von Collinas Erben zu dem Thema könnte ich mir mittlerweile nicht anhören. Eine Lösung des Problems sehe ich auch nicht am Horizont: Fußballdiskussionen leben immer von Aufregern, und ob man dann den Schiedsrichter direkt angeht oder den Umweg über den VAR nimmt, macht am Ende auch keinen Unterschied. Und egal wie sehr man das System verbessert, am Ende bleibt immer etwas auf der Strecke oder man begibt sich einfach in die ideelle Diskussion.

  2. Das Schlusssegment und die Aussage, dass Fußbal auch nur heiße Luft ist und Wrestling in nichts nachsteht, fand ich sehr erfrischend. Das greift nämlich Gedanken auf, die mich schon länger am Thema Fußball und der dazugehörigen Diskussionskultur stören. Es werden einfach kaum originelle, interessante oder radikale Gedanken gedacht. Das ist wahrscheinlich ( noch vor dem Fakt, dass Bayern immer Meister wird) der Hauptgrund, warum ich des Fußballs schon etwas länger überdrüssig bin. Jede Diskussion wird ständig aufgewärm und bis in die Unendlichkeit aufs Neue geführt. Während Themen wie Wrestling und Klatschpresse oft (berechtigterweise) verlacht werden, ist das beim Fußball nicht der Fall, obwohl er den zwei Beispielen oberflächlich in kaum etwas nachsteht. Mittlerweile kann ich Diskussionen zwischen Traditionalisten und Fußballromantikern kaum noch ernst nehmen und frage mich manchmal, ob die ganze Fußballbubble nicht ein circlejerk ist, der sich das aber selbst nicht eingestehen will.

  3. Dass Max und Christoph zu den „jungen“ Zuschauern der Bundesliga, und wahrscheinlich des Fußballs allgemein, zählen, finde ich eine Erkenntnis, die sich viel stärker verbreiten sollte. Ich erinnere mich auch an ein Segment (ich weiß nicht mehr wo und wann) in dem Max referiert hat, wie irgendein hohes Tier der UEFA oder FIFA die Interessen der tatsächlich jungen Leute erläutert hat und dass diese mit dem traditionellen Fußball nicht unbedingt etwas zu tun haben (ganz plakativ: junge Leute mögen lieber Spieler als Vereine). Ich glaube das war damals im Rahmen der Diskussion, ob man nicht Nettospielzeit einführt oder die Spielzeit verkürzt.

Ich will jetzt nicht noch mehr ins miesepetrige Abrutschen und mich noch mehr über alles auslassen; damit muss wohl mein Tagebuch klarkommen. Aber die Folge hat (v. a. gegen Ende und in Kombination mit 11 Leben) so viele Gedanken in mir geweckt, die ich einfach mal öffentlich niederschreiben musste.

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