Hey Max,
ich hab eine Frage an dich, von der ich glaube, dass sie auch andere interessieren könnte. Daher hier auf diesem Weg:
Ich stelle mir deine Arbeit so vor, dass im Laufe der Saison für jede Mannschaft die jeweilige Spielidee, taktische Elemente, Stärken und Schwächen dieser, wichtige Spieler im Spielaufbau / der Defensive analysierst und dir diese Dinge auch aufschreibst (oder du hast sie im Kopft, das wär aber ziemlich irre). In dieser Liste steht dann z.B. Mannschaft A möchte grundsätzlich nicht den Ball haben, versucht hoch zu pressen, aber dabei ergeben sich immer links Räume, weil Spieler B die Abstände zu Spieler C zu groß werden lässt.
Meine Vermutung ist, dass du Aspekte im Spiel einer Mannschaft, die deine Analysen aus den davorgegangen Wochen stützt besonders schnell, also selektiv wahrnimmst. Das ganze passiert unbewusst und erschwert doch den Blick auf kleine Änderungen, die deiner Analyse widersprechen. Insbesondere, wenn die taktische Formation, die Aufstellung, die Spielidee gleich bleiben, und kleine Veränderungen sich ja vielleicht auch nicht sofort positiv auf Ergebnisse niederschlagen. Um das Beispiel von oben nochmal aufzugreifen, könnte ja Spieler C die zu großen Abstände zu Spieler B durch ein leicht verändertes Stellungsspiel verbessern. Das Beispiel ist ausbaufähig, aber mir fällt kein besseres ein.
Meine Frage ist, ob du sowas ähnliches schon mal erlebt hast, und im Rückblick feststellen musstest, dass deine Aspekte übersehen hast, die wichtig für deine Analysen gewesen wären. Und wenn das so ist, ist die Frage, ob und wie du versuchst dem entgegenzusteuern, dass deine Analysen einer Mannschaft den Blick auf diese Mannschaft unbewusst beeinflusst.
LG, Lukas