VfB Stuttgart

Ich wollte mal hier anfragen, wie euer Gefühl dahingehend ist, dass Stuttgart sich es leistet mindestens 45 Mio. Euro an Ablösen in zwei Spieler stecken zu wollen und damit ihren bisherigen Rekordtransfer um 100% bzw 150% zu überbieten. Und das obwohl sie

  1. Schulden haben auch durch den Stadionumbau
  2. Nur relativ wenig Transfereinnahmen haben durch die AKs
  3. Durch das Abschneiden der letzten Jahre nicht viel TV-Geld erhalten
  4. Das sichere CL Geld aus der Gruppenphase vermutlich 1 zu 1 in Boni für das Erreichen der CL und Punktprämien gehen wird.

Manche Fans sagen, dass es komplett unverhältnismäßiges Risiko ist, und Stuttgart (und Wehrle) wieder die alte Überheblichkeit packt, andere sagen, dass sie nun die Chancen ja packen müssen, sonst stecken sie wieder im Abstiegskampf. Da brennen wohl alte Wunden und die Hoffnung, jetzt oben dabei zu sein ist zu verlockend.


Ein paar Anmerkungen zu meinen Punkten:

  1. Stuttgart hat zwar 100 Mio. durch Investoren eingenommen, aber das ist ja kein Geld das für Transfers gedacht wird. Und Stuttgarts generelle wirtschaftliche Situation wird ja dadurch veranschaulicht, dass sie jede Saison 25 Mio. an Transferplus generieren mussten, um das laufende Geschäft zu unterstützen. Mit der ersten Investorentranche kann man das vermutlich für eine Saison aussetzen und eine ausgeglichene Transferbilanz kann sich geleistet werden, aber mehr wohl nicht.

  2. Sind die Einnahmen gar nicht so groß, wenn man berücksichtigt, dass die Spieler alle unter Wert den Verein verlassen und damit gar nicht 1 zu 1 ersetzt werden können. Kaufen sie sich also zwei Stürmer für all ihr Geld, dass sie einnehmen, dann wird an anderen Stellen die Qualität abfallen. Und gerade dann mit einem nicht breiten Kader und vielen Spielern in die CL-Saison zu gehen, die es gar nicht gewohnt sind, international zu spielen, wird spannend. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Transfers mindestens mit 30% Nebenkosten kommen, die an Handgeld, Beraterkosten und Weiterverkaufsbeteiligungen gezahlt werden. Das heißt, wenn 45 Mio. in Ablösen gesteckt werden wollen, dann muss der VfB vorher 65 Mio. durch Verkäufe selbst einnehmen. Das sind alle Einnahmen durch Ito, Anton und Guirassy, und dann sind die 12 Mio. an anderen Transfers, die getätigt werden, noch nicht inkludiert. Dann ist man vermutlich froh, wenn noch jemand Großes den Verein verlässt, um diese zusätzlichen 17 Mio. Einnahmen zu generieren. Aber die Abgänge in der Abwehr kann man dann nur geringfügig ersetzen, obwohl die auch wichtig sind, um so das Spiel zu eröffnen wie letzte Saison und Zagadou und Chabot werden Ito und Anton nicht 100% ersetzen können.

  3. Grundsätzlich selbsterklärend. In der 5 Jahreswertung sind eben ein Jahr zweite Liga und dann Platz 16 und Platz 15. Sie kriegen also immer noch weniger als Augsburg und Köln trotz Platz 2.

  4. Sollte man auch nicht mit dem sicheren CL-Geld aus der Gruppenphase argumentieren, denn das Geld wird vermutlich auch wieder fast ungefiltert an die Angestellten weitergereicht. Denn Boni können ja bis zu 100% des Grundgehalts betragen und gerade wenn man so eine gute Saison spielt, kann man eigentlich davon ausgehen, dass die wichtigsten Spieler mindestens 1 Mio. extra erhalten werden und dann sind 20 Mio. schonmal weg von den 30 Mio. Cl-Prämie. Und dann gibts noch Boni in den Ablöseverträgen mit den Ex-Vereinen der Spieler, und bestimmt gibt es auch noch Boni für alle führenden Angestellten also Vorständen und Aufsichtsräten, wenn so ein Erfolg gefeiert wurde.


Insgesamt finde ich Demirovic ein guter Transfer, aber dann würde ich eher das andere Geld in die Breite des Kaders stecken, statt alles in den Sturm zu stecken, obwohl man woanders auch Abgänge zu verkraften hat. Momentan ist der Kader mit 21 Spielern + Jugendspielern eher dünn besetzt für die Dreifachbesetzung. Und wer sagt, dass Führich und Millot noch bleiben.

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Ja, absolut. Das wäre besser. Investitionen in die Spitze sind zu riskant. Nicht nur weil der Spieler vielleicht nicht so gut ist wie gedacht, sondern auch weil er sich verletzen kann oder andere Interessen als der sportliche Erfolg eine Rolle spielen könnten.

Also ich verstehs als „außenstehender“ auch nicht. Stuttgart ist doch gut gefahren mit dem Plan der letzten Jahre von „kleineren“ Transfers und eine abgestimmte Mannschaft aufzubauen. Wenn das alles so zustande kommt wie es momentan kolpotiert wird, ist es meiner Meinung nach eine ziemliche Überreaktion auf ein einzelnes Jahr mit sportlichem Erfolg.

Aber vielleicht schafft es Hoeneß auch das ganze mit einer neuen Mannschaft nochmal ähnlich erfolgreich zu gestalten, mir fällt es nur schwer zu glauben.

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Schöner Beitrag mit guten Punkten.

Ich finde 9er Position für Stuttgarts Spiel derart wichtig, dass ich hier eine große und frühe Investition gerechtfertigt finde. Tatsächlich würde ich den Undav-Transfer/Position weniger wichtig sehen. Ein guter 9er macht dir wie Guirassy letztes Jahr ein wichtiges 1:0 in schwierigen Spielen, Demirovic hat diese Qualität angedeutet. Woltemade beispielsweise ist ja genau der richtige Transfer für die Breite, aber du kannst damit nicht seriös in die Saison starten bzw. diese Qualität gleich von ihm erwarten.
Undav hat natürlich auch herausragende Qualitäten, aber das Paket seines Transfers scheint hier schon fett zu werden, somit sehe ich tatsächlich die Reihenfolge Demirovic vor Undav. Und wahrscheinlich auch ein gestandener IV für Anton vor Undav, so leid es mir tut für den Sympathieträger. Mit Rieder hat man auch schon ein sehr guten Transfer, der in Kombination mit Millot zur Not etwas von Undavs Fehlen auffangen könnte.

Einer der wichtigsten Punkte ist für mich die Gehaltsstruktur, hier sollte man den Blick nach 2007 legen. Der VfB hat hier zu lange zu dicke Gehälter gezahlt, ein folgenschwerer Fehler, der dich nachhaltiger kaputt macht wie ein 20 Mio. Ablöse. Im Schwerpunkt wurde das bereits toll herausgearbeitet, an Prämie/Gehalt solltest du nur das Verteilen, was sicher durch die CL reinkommt.

BTW VfB-Historie: Beim Abgang von Gomez damals, hat man sich gegen den teureren aber Bundesligaerprobten Demba Ba entschieden. Die Idee mit Pogrebniak hat auch Geld gekostet, aber man konnte das Niveau nicht annähernd halten. Vor allem weil der Transfer spät in der Vorbereitung kam und Stürmer allein beim Vereinswechsel innerhalb einer Liga Eingewöhnung brauchen, das sehe ich bei Demirovic als großen Vorteil.

Am Ende wäre es natürlich schön, wenn sich der VfB ähnlich wenig mit Geld beschäftigen und niedrigen Ausstiegsklauseln müsste wie sportliche Konkurrenten aus Leipzig, aber es ist nun mal 2024.

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Absolut, 21 Mio. Ablöse + Boni+Handgeld und Beraterkosten und über 3 Mio. Grundgehalt ist viel, aber noch okay. Dennoch schon alleine ein Risiko. Aber darauf dann nochmal 25-30 Mio. + die ganzen Kosten für Undav rauszugeben, das verstehe ich dann eben nicht und halte es eher für einen emotionalen Transfer, um mit aller Macht an dieser Hochsaison zu halten, statt der Realität ins Auge zu blicken, dass man eben nun wieder ein paar Saisons braucht, um mit entwicklungsfähigen Transfers wieder auf das Niveau zu kommen und dann hoffentlich sie nicht für so geringe Ablösen zu verlieren.

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Wie geschrieben, zu den derzeit aufgerufenen Summen würde ich mir Undav wirklich gut überlegen. Vereine wie der VfB müssen eben pokern bis zu dem Ende der Transferphase, vielleicht geht dann ein gangbares Fenster für Undav auf. Schade für den Spieler und Trainer.

Insgesamt finde ich die Transfers bisher stark vom VfB gemäß ihrer Möglichkeiten. Bereits integrierte Leihspieler (Leweling,…) und dann entwicklungsfähige Spieler (Keitel, Woltemade, Diehl) für die Breite, die man nun als größerer und attraktiverer Fisch der Liga günstig schlucken konnte.

Leider scheint die Abgangsseite mit Führich/Millot noch länger werden zu können, aber Stuttgart gibt einem das Gefühl, dass sie ihre Hausaufgabe gemacht haben und für viele Fälle Ideen in der Schublade vorbereitet haben.

Vogt abgewählt und Adrion tritt zurück.

Alter Jeside!

Der Undav-Deal geht wohl durch… Nach Rekordtransfer Demirovic steht der nächste Rekordtransfer an. Ich bin sehr unsicher, ob sich das auszahlt.

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Nach dem Saisoneröffnungswochenende herrscht wieder Euphorie pur im Ländle.

Die Saisoneröffnungsfeier bei strahlendem Sonnenschein, mit launingen und gelungen Auftritten der Frauenmannschaft, den Meistern von 1984 und der durch „Undav, Undav“-Rufe regelmäßig unterbrochenen Mannschaftspräsentation schaffte eine zunächst wohlige Erwartungshaltung, die dann durch das gelungene Testspiel gegen einen enttäuschend schwachen Atletic Club de Bilbao mit einem wiedererstarkten Silas, dem ersten Tor von Neuzugang Demirovic und der gänsehäutigen Einwechslung von Deniz Undav als vollwertiger Schwabe vollends in Begeisterungsexplosionen ausuferte.
Am Sonntag setzte dann noch die Zweite mit dem ersten Heimsieg nach Wiederaufstieg in die 3. Liga ein Sahnehäubchen auf die Kirsche auf der Sahnetorte drauf.

Der Kader wurde massiv in der Breite durch vielversprechende Talente aufgewertet, um die Zusatzbelastung der Champions League zu kompensieren. Hinzu konnte mit Demirovic ein Stürmer verpflichtet werden, der Guirassy sicher nicht vergessen machen wird, der aber vermutlich sogar besser zum Honeneßball passen kann, als sein Vorgänger. Abgesehen von Guirassy scheint die Mannschaft trotz der Abgänge von Ito und dem, der nicht mehr genannt werden wird, auch in der Spitze nicht deutlich schwächer zu sein, als sie vor Beginn der letzten Saison war. Vermutlich wird noch ein Innenverteidiger geholt, zudem hofft man natürlich auf die dauerhafte Rückkehr der Zauber- und Feingeistschrankwand Dan-Axel Zagadou.

Wer kippt also nun Wasser in den Jahrhunderttrollinger?
Ich halte mich da raus, mein brustringvernebelter Kopf lässt gerade keine klaren, negativen Gedanken zu, zudem freu ich mich einfach so sehr auf die kommende Saison und auf die legendären Europapokalspielabende, dass ich sogar ein frühzeitiges Ausscheiden in UCL, Pokal sowie eine zähe Rückrunde mit einer Rückkehr zum Labaddiaball vermutlich verzeihen würde.

Also: sucht mir bitte die Euphoriebremse, die ich irgendwie nicht mehr finden kann, bringt sie zum Glühen und erklärt mir, warum eben doch nicht alles Gold ist, was weiß-rot ist.

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Also deine Euphorie kann man gut rauslesen :laughing: . Ich teil sie nur einfach überhaupt nicht. Ich finde Demirovic und Undav beide extrem teuer. Gerade Undav mag emotionalisieren und vielleicht hilft es ihm ja auch die Leistungen des letzten Jahres nochmal zu erreichen, aber ein 28 jähriger mit bislang einer guten Saison halte ich trotzdem für Riskant…

Und die Abgänge, gerade in der Spitze scheinen für mich gar nicht kompensiert worden zu sein. Demirovic muss ein Sahnejahr haben um Guirassy ausgleichen zu können (nichtmal unbedingt die Abschlüsse, aber das Ball festmachen und aus den Reihen ziehen von Guirassy).
Und Anton und Ito sehe ich auch noch nicht im Ansatz ersetzt.
Breite des Kaders kann ich nicht beurteilen, da bin ich zu wenig drin, aber zumindest die Spitze scheint mir sehr viel schwächer zu sein.

Und dann kommt ja erst der wichtigste Punkt (mMn): Bei Stuttgart lief letztes Jahr halt so viel zusammen und hat so viel geklappt, es wäre sehr ungewöhnlich wenn es diese Ausnahme nochmal so gäbe. Zusätzlich hatten alle Vereine jetzt eine komplette Vorbereitung um sich auf den Fußball von Stuttgart und Leverkusen vorzubereiten…

Aber ich wünsche es dem VfB und jedem Fan, dass sie ein Wunderjahr erleben können, schon allein weil es der Fußball der gespielt wird verdient hätte. Es hat letzte Saison unfassbar viel mehr Spaß gemacht dem VfB zuzuschauen als dem BVB oder FCB, nur fällt es mir sehr viel schwerer zu glauben, dass es so kommen wird :sweat_smile: .

Ich würde auch sagen, dass der Abgang von Guirassy schwächt und kein Ersatz wird so eine Performance ersetzen. Braucht es vielleicht auch nicht. Denn ich kann mir auch vorstellen, dass Demirovic und Undav sehr viel besser zum beweglichen System von Hoeneß passen und…(Spekulationsalarm) …das kann auch ganz schön ins Rollen kommen.

Bei den Innenverteidigern fehlt mir noch etwas der Speed, den Anton hatte. Ito’s große Stärke hingegen waren sehr präzise lange Pässe. Gerüchteweise beschäftigt man sich mit Loic Badé von Sevilla. Nach rudimentären Youtube-Scouting: Diese Bälle kann der auch, nur eben von der rechten Seite. Wenn der Spieler zudem schnell genug ist, dann sehe ich da mit Chabot schon eine konkurrenzfähige Innenverteidigungskombination.

Es ist auch ein bisschen die Frage, ob man letzte Saison als Maßstab nehmen will. Nochmal Vizemeister? Glaube ich im Leben nicht. Dafür rüstet Dortmund zu stark auf. Dafür hat Leipzig einen zu starken Kader. Und die Bayern sind halt die Bayern.

Ich sehe uns eher im Kampf um Platz 5-8, zusammen mit Frankfurt, Freiburg und vielleicht auch wieder Wolfsburg. Und das wäre auch schon sehr gut, wenn man mal ein paar Jahre zurückschaut.

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Ganz ehrlich: mir geht’s ähnlich. Es ist schwer das Haar in der Suppe zu finden, wo sich der Fiebertraum der vergangenen Saison in den Testspielen fortgesetzt hat. Man sollte diese vielleicht nicht zu hoch hängen, aber nach drei Offensiv-Spektakel hintereinander… nun, da kann gerne Euphorie aufkommen. Aber bei aller Liebe und Vorfreude und so gut ich den Kader bis auf die noch bestehende Lücke in der IV finde, bei dem Spielplan bekomme ich doch ein wenig Bauchschmerzen.

Aber der Reihe nach, fangen wir mit dem Kader an. Mit den ablösefreien Transfers von Woltemade, Diehl und Keitel sowie den Leihen von Kräzig und Rieder hat man nominell erstmal die großen Baustellen der Vorsaison geschlossen. Diehl, Kräzig und Keitel sind die vermissten Backups für Führich, Mittelstädt und Karazor, mit Fabian Rieder hat man einen Standard-Schützen geholt, den man letzte Saison durchaus auch vermisst hat. Einzig Nick Woltemade füllt da jetzt auf den ersten Blick keine klare Rolle aus, scheint aber der „Punch von der Bank“ zu sein, der letztes Jahr gefehlt hat.
Offensiv sieht der Kader ziemlich stark aus. Undav und Führich bleiben, Demirovic für Guirassy geholt, Silas spielt in der Vorbereitung wieder groß auf, als hätte es den Kreuzbandriss nie gegeben, und Leweling wurde zum Ende der vergangenen Saison immer stärker. Dann gibt’s da noch Millot, der ebenfalls noch da ist. Insgesamt betrachtet ist das jetzt mit den eingangs erwähnten Transfers eine Offensive, die sich auf dem Papier und gemessen an den Leistungen der Vorsaison trotz des Wechsels von Guirassy weder vor dem BVB, Leipzig oder der Eintracht verstecken muss. Angesichts der getätigten Investitionen gerade in Undav und Demirovic erscheint die vor einigen Wochen getätige Zielsetzung mit Platz 9 bis 12 am Ende der Saison geradezu lachhaft, bei der Spielstärke sollte man eigentlich erneut um die CL oder zumindest EL mitspielen können.
Defensiv sieht’s da leider ein bisschen anders aus. Klar, Stiller, Karazor, Mittelstädt haben keinen Abgang gemacht, Vagnoman und Zagadou sind wieder im Training und Stergiou hat im Saisonfinale ebenfalls überzeugt. Aber ohne Innenverteidiger geht es eben nicht und da sind mit Ito’s Abgang nach München und dem seltsamen Verschwinden des anderen Menschen zwei große Lücken entstanden. Mit Chabot hat man sich schon im Vorfeld die Dienste eines geeigneten Nachfolgers für Ito gesichert, der allerdings andere Qualitäten als der schnelle Japaner mitbringt. Neben ihm war ja wohl Rouault zuerst eingeplant, der konnte aber auf der Japan-Tour nur bedingt überzeugen. Es wundert mich daher weniger, dass man deshalb noch einen erfahreneren Innenverteidiger sucht und auch bereit ist, trotz der bereits unglaublich hohen Transferausgaben, nochmal tiefer als früher in die Taschen zu greifen. Wenn sich da ein passender Rechtsfuß findet, ist ja alles okay und der Kader insgesamt eigentlich vollständig.

Ich habe aber ein wenig die Sorge, dass uns diese neu formierte Innenverteidigung den ein oder anderen Punkt kosten wird. Der nicht näher zu erwähnende Abgang und Ito waren in meinen Augen für den Spielaufbau von Hoeneß essentiel wichtig und ich habe so meine Zweifel, dass Chabot + der noch ausstehende Neuzugang so schnell die Hoeneß’sche Spielweise verinnerlichen, dass die Abläufe bis zum 1. Spieltag in der CL sitzen. Bis dahin hat man mit Freiburg, Mainz und Gladbach wenigstens noch die vermeintlich leichtesten Gegner des ersten Saisondrittels in der Liga, die man notfalls noch zum Eingrooven nutzen kann, auch eine Länderspielpause gibt es zwischendurch. Danach wird es aber echt happig.

Nach dem 1. Spieltag in der CL wartet nämlich Dortmund in der Liga und damit der Auftakt zum „schweren“ Herbst: anschließend stehen Wolfsburg, Hoffenheim, Bayern, Kiel, Leverkusen und Frankfurt bis zur November-Länderspielwoche an. Innerhalb dieser sieben Spieltagen geht es mit Ausnahme von Leipzig gegen alle Mannschaften, die mE neben unserem VfB um die Europa-Plätze spielen werden. In der Zeit gibt es nur zwischen Spieltag 4/5 (keine CL) und Spieltag 6/7 (Länderspiele) eine Verschnaufpause, ansonsten steht immer ein CL- bzw. Pokal-Spiel unter der Woche an. Bei den Gegnern kann man einiges an Punkten liegen lassen, weshalb es mich echt nicht wundern würde, wenn unser VfB sich dann ähnlich wie Union letzte Saison nach Spieltag 10 näher an den Abstiegsplätzen wiederfindet als an den CL-Plätzen. Ein ähnlich schweres Startprogramm bis zum 10. Spieltag haben mE nur Frankfurt und Leverkusen, die in der Zeit ebenfalls gegen sechs direkte Konkurrenten spielen dürfen. Anschließend kommen dann bis Weihnachten wenigstens die vermeintlich leichteren Gegner aus der Liga für uns zum Entspannen, die englischen Wochen setzen sich aber fort. Sofern man ins Achtelfinale im DFB-Pokal kommt, ist erst wieder zwischen Spieltag 14/15 unter der Woche spielfrei, bevor dann die Winterpause ansteht.
Diesen Spielplan sollte man jetzt echt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die einzigen Spieler im Kader, die eine solche Mehrbelastung schon erlebt haben, sind Nübel und Zagadou. Für den Rest wird das ne ganz neue Erfahrung, bei der es auch auf eine gute Belastungssteuerung seitens des Trainerteams ankommt. Es würde mich daher nicht wundern, wenn dem ein oder anderen vor Weihnachten die Puste ausgeht, insbesondere die Kandidaten, die schon im Saison-Endspurt nicht mehr die vollen PS auf die Straße bringen konnten (Führich, Undav).

Du siehst, es gibt auch aus VfB-Fanbrille genug Punkte, wegen denen man kritisch auf die neue Saison blicken kann. Vielleicht dämpfen auch bei dir diese Punkte die Euphorie ein wenig, wie sie es auch bei mir tun, vielleicht sehe ich es auch einfach zu schwarz. Nach Spieltag 10 reden wir weiter, bis dahin werden es sehr zähe Wochen.

TL;DR: Der VfB startet mit ner starken Offensive in die Saison, braucht aber dringend noch einen neuen Stamm-IV. Der Spielplan mit schweren Gegnern in der Liga bis Mitte November und die zusätzliche Belastung durch die CL lassen mich aber weit mehr als der Kader daran zweifeln, dass wir nochmal eine solche Sahnesaison erleben werden.

Kapitän Karazor - …

Kann man so sehen und sind sie gerade für den VfB sicher auch. Normalerweise würde man nicht so tief in die Tasche greifen, CL hin oder her. Was das Thema teure Flops angeht, ist man in Stuttgart ja ein verbranntes Kind.
Das Risiko ist aber bei beiden absolut kalkulierbar, wie ich finde. Demirovic ist nicht Guirassy, aber seine Qualitäten im Pressing passen sehr gut zu unserem System, der ist schon ein guter Fit. Undav ist Identifikationsfigur und kennt das System schon, da kann man wenig falsch machen. Im übrigen ist er jetzt kein One-Season-Wonder, auch wenn man es auf den ersten Blick vermuten möchte… Seine Scorer-Werte waren bei allen bisherigen Stationen auf dem selben Niveau, egal wie stark oder schwach die Liga war. Bei Brighton konnte er sich nur leider nicht durchsetzen, was aber auch an der Qualität ihres Kaders mit lag…

Je länger ich die tollen Beiträge lese, würde ich behaupten, die wichtigste Personalie ist doch:

Der Verbleib von Sebastian Hoeneß und seinem Trainerteam.
Ich bin deshalb sehr zuversichtlich und freue mich auf die Ideen zu Rotation, internationale Gegner, Wachstumsprozesse,…

Derzeit ist es natürlich recht plakativ mit 6 Gegentoren in zwei Bundesligaspiele, hatte aber bereits vor Undav-Verpflichtung auf den für mich hohen Stellenwert des Anton/Ito-Ersatzs betont.

Nun hat man mit Al-Dakhil einen jungen IV, der ein halbes Jahr nicht gespielt hat und frühestens in 10 Wochen helfen könnte. Gleichzeitig holt man Stürmer Nr. 4 oder 5 und Perspektivspieler wie Diehl und Woltemade haben kaum eine Chance auf Minuten.

Nach vielen tolle Entscheidungen, finde ich diese Entscheidung kritisch. Einen gestanden Verteidiger zu einem frühen Zeitpunkt wäre in meiner Priorität weit oben gewesen. Wäre sehr interessant was die Überlegungen/Liste des VfBs waren. Al-Dakhil kann nicht Idee/Lösung Nr. 1 gewesen sein

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Oder einfach noch mehr Stürmer, dann macht man bei 4 XG auch 4 Tore und gewinnt so :grimacing:

Ich fand Vergleich von Benny Grund mit dem legendären und für mich meisterschaftsentscheidenden 3-3 gegen den BVB in der vorletzten Saison sehr gut. Denn auch dort musste der BVB mit Coulibaly-Can in der IV und Özcan auf der alleinigen Sechs spielen und die Unsicherheit war einfach zu spüren. Und um eine Führung einfach zu verteidigen, da braucht man gewisse Routine und Druckresistenz und die kann man nicht einfach kurzfristig dazukaufen, sondern eine Abwehr muss sich einspielen. Schlussendlich fängt das Spiel eben immer von hinten an, wenn die hinten Sicherheit geben und ausstrahlen, ist es einfacher konsistent Erfolg zu haben.

Und man weiß ja seit fast zwei Monaten, dass Anton und Ito gehen werden, Zagadou weiterhin fehlen wird. Dass man dann nicht damals schon relativ schnell einen Partner für Chabot gefunden hat, damit sich beide einspielen können, ist mir schleierhaft. Denn Rouault und Stergiou sehe ich eben nicht als diesen festen Ankerverteidiger, der Chabots Profil offensiv und defensiv ausgleicht. Aber vermutlich hat das lange Verhandeln um einen Undav nicht nur viel Geld gekostet, sondern auch Aufmerksamkeit und Zeit. Gefühlt kamen dann ja auch nach den vielen frühen kleinen Transfers keine Transfers bis Undav endlich ausverhandelt war. Aber dann verpassen halt sehr viele Spieler, die eher Eingewöhnung brauchen, die Vorbereitung. Nun wird man das Versäumnis mindestens eine Hinrunde mit sich mitziehen, denn die Abwehr war bei Stuttgart ja auch immer wichtig dafür, dass man sehr schnell die Fehler des Gegners ausspielen konnte. Und wenn dann noch Stiller hinten spielen muss. Insgesamt ist so ein Flowbreaker ja schwierig, denn man hat eben letztes Jahr sehr von eben jenem gelebt und manche Spieler wirkten eventuell Klassen besser als sie es in einer anderen Stimmung sind.

Das wird auf jeden Fall spannend als Außenstehender, wie Hoeness und das Team damit umgehen wird. Denn so viele positiver Erlebnisse gab es diese Saison noch nicht. Auch der Supercup wurde ja groß gefeiert, aber dennoch hat man auch hier eine Führung nach 60 Minuten Überzahl einfach durch komische Abwehrstellungen vergeben und dann auch beim Elfmeterschießen Nerven gezeigt. Und dann ging es jetzt so weiter. Der Pokal wird dann ja auch schnell egal, gerade wenn der Gegner wie Münster offensichtlich gar keine Lust auf Weiterkommen hat und sich auf die Liga konzentrieren will.

Ich fand es zumindest positiv, dass auch Sky dann mal anfing, das Risiko, dass Stuttgart mit ihrer Transferphase eingeht, anzusprechen, denn so große Transferausgaben und Verträge ohne AK kosten eben sehr viel und verlangen eben auch gewisse sportliche Ergebnisse über mehrere Jahre, damit diese abbezahlt werden.

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Ich vermute, dass man sich auf einen Ito-Abgang bereits seit letzten Sommer, spätestens seit Winter schon vorbereiten konnte und Chabot auch frühzeitig eingetütet hatte.

Bei Anton wurden die mE einfach superkalt erwischt. Der Kapitän hatte ja jüngst erst den Vertrag verlängert. Das heißt, die ganze Maschinerie der Ersatzbeschaffung musste während der EM ins Laufen gebracht werden. Ich wette, dass man auf der Position zu 0,0 % auf einen Wechsel vorbereitet war.

Dass zusätzlich Kapazitäten in die schwierige Undav-Verpflichtung gingen hat das sicherlich erschwert.

Ja, aber Anton wechselte am 5. Juli oder so, da waren noch zwei Monate Zeit. Dass man sich mit Undav zu sehr ablenken lassen hat, ist vielleicht ein Grund, aber keine Entschuldigung, zumal er erstmal zeigen muss, Zeit und Geld wert zu sein, in den nächsten Jahren.

Erstmal Glückwunsch nach Stuttgart, dass man erfolgreich den ominösen Wettanbieter als Hauptsponsor losgeworden ist/wird, ich glaube da spielte die eindeutige und einhellige Meinung der Fanszene eine nicht unbedeutende Rolle.

Auf der anderen Seite: Finde nur ich es etwas seltsam, dass die LBBW jetzt übernimmt?
Klar eigentlich ein Sponsor wie jeder andere und eigentlich auch nur vom Namen her eine Landesbank… aber ist dem so?

Die Anteile:
Sparkassenverband Baden-​Württemberg – 40,534 %
Land Baden-​Württemberg* – 24,988 % Landeshauptstadt Stuttgart – 18,932 % Landesbeteiligungen Baden-​Württemberg GmbH – 15,546 %

Also für alle anderen Vereine im Ländle schon irgendwie mit einem Gschmäckle versehen, ich verstehe vor Allem nicht was die LBBW mit der Werbewirkung erreichen will, Privatkunden akquirieren, kann es bei den Geschäftsfeldern ja nicht sein, ich verstehe es nicht ganz aber vermutlich hat am Ende „halt wieder einer, einen gekannt, der ein hohes Tier bei XY ist….“ so funktioniert unser BaWü ja seit Jahr und Tag :smiley: .

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