#01 – Euer Input für Kurzpass 227

Am Montagmittag werde ich mit zwei Gästen auf den ersten Spieltag der Frauen-Bundesliga schauen. Wir besprechen die Spiele und ich führe vermutlich zudem noch ein kurzes Interview mit einer Spielerin der SGE. Wenn ihr Input und Fragen habt: Hier ist Platz dafür!

Mich würde interessieren, wie es als Spielerin bei einem „kleineren“ Verein ist? Wie sind die Voraussetzungen? Wie gehen Spielerin und Verein damit um wenn Jahr für Jahr die Topspielerin zu einer neuen Saison wechseln? Wie sehr leidet die Mannschaftschemie darunter?

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Passend zum Spiel am Freitag: Wie ist das Stimmungsbild bei den Spielerinnen bezüglich des VAR? Gerade die EM-Fahrerinnen haben damit ja bereits ein wenig Erfahrung sammeln können und nun gab es gestern die Szene von Schüller, die in der Nachbetrachtung eher gleiche Höhe denn Abseits war. Wünscht man sich da, dass es der VAR auch in die BL schafft oder kann man auch ganz gut damit leben, dass es manchmal eben gröbere Fehler gibt und einfach drauf hoffen, dass die (wie am Freitag für Frankfurt) zugunsten des eigenen Teams gehen?

Und die Erwartungen an die Zuschauer*innenzahlen würden mich auch interessieren. Freitag war offensichtlich ein Rekord, aber mit wie viel (mehr) Leuten rechnet man in Zukunft am Brentanobad? Ich persönlich habe mich nach dem Spiel bei einem etwas grantligen „90% von euch sehe ich nie wieder“ erwischt. :smiley:

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Ich glaube, dass Freitag, was die Zuschauer*innenzahlen angeht schon eine Ausnahme bleibt, sich aber trotzdem was bewegt. Ich nehme das jedenfalls in meinem Freundeskreis so wahr, dass vielmehr über die Frauenbundesliga gesprochen wird. Und in Betracht gezogen wird mal hinzugehen, wenn Wolfburg kommt, um Popp und Obi mal live zu sehen ;). So kann es anfangen und ich hoffe einfach, dass sich daraus etwas entwickelt.

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Mich würde vonseiten der Spielerin interessieren, wie sie sich mental auf ein Punktspiel vorbereitet und wie sie mit dem Druck vor dem Anpfiff umgeht. Verlässt sie sich da auf Rituale, ihren Freundeskreis, oder etwas anderes?

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Auch nochmal ein paar sportliche Gedanken zu den Spielen, die ich gesehen habe (SGS gegen WOB konnte ich leider nur am Handy nebenbei schauen weil ich arbeiten musste):

Arnautis ist so wechselfaul
Schon in der Saisonvorschau angesprochen, jetzt haben wir es direkt beim Eröffnungsspiel gesehen. Freigang verletzt sich in der ersten Hälfte an der Schulter, ist am nächsten Tag mit Armschiene im Sportstudio - spielt aber trotzdem noch bis zur 73. Späte Wechsel sind ja schon eh Arnautis’ Markenzeichen, vor der 70. macht er da meistens nichts. Aber wie schon beim Spiel gegen Ajax hätte ich da gerne ein bisschen früher Wechsel gesehen, gerade wenn es um die Gesundheit der Spielerinnen geht.

Meppen nimmt die Herausforderung an, prallt aber am Ende gegen sich selbst
So kam es zumindest zum 1:1. Chancenlos war der SVM mitnichten, die offensive Spielphilosophie von Bakhuis ist dem Spiel der Emsländerinnen klar anzusehen, es wird viel angelaufen, das Aufbauspiel früh gestört, das ist sehr schön anzusehen. Das Ummünzen auf Torgefahr fehlt da allerdings teilweise, auch wenn man mit Andrade eine Spielerin hat, die bereits gezeigt hat, dass ihre Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen ist. Mai Hirata wirkte da im Mittelfeld etwas überfordert, dabei müsste gerade sie mit diejenige sein, die da die Verbindung herstellt.
Was mir allerdings besonders aufgefallen ist: Wie früh sich auch der SVM im Spielaufbau von Freiburg stören ließ. Richtig oft ging da der Ball zu Sieger zurück (die auf der Linie ein sehr gutes Spiel gemacht hat), die komplett ohne Anspielstation war, weil Freiburg alles zugelaufen hatte. Vor langen Bällen ist sie da auch zurückgeschreckt und meistens hatte die Verteidigerin, die dann das Pech hatte angespielt zu werden, direkt 2-3 Freiburgerinnen um sich herum. Da muss sich noch was tun, dass das langfristig nicht zu einer ausgewiesenen Schwäche wird.

Fleißig wie die Bi(e)nen, aber es fließt nur Milch
Adrienne Jordan wollte nach dem Mannschaftskreis noch mit einem High Five ins Spiel gehen, fand aber erstmal niemanden, der das erwidern wollte. Da kam in mir schon die Frage hoch, ob das nicht ein Bild für das Spiel werden sollte: Der Wille ist da, die Abstimmung aber noch gar nicht. In der ersten Hälfte hatte auch Bremen! von all den Vereinen in der Liga ausgerechnet Bremen! die besseren Chancen. Die wussten offensichtlich auch nicht, wie sie damit umgehen sollen, hatte Thomas Horsch doch noch vorher im Interview gesagt, dass für ihn der Klassenerhalt auch am letzten Spieltag noch gelegen käme. Dementsprechend ist mir bei der Potsdamer Führung auch ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht, zum Glück hat sich das relativiert. Ein Sieg wäre wenn dann für Bremen gerecht gewesen.
Hab mich aber ein bisschen gefragt, ob ich Fußball schaue oder Formel 1: Kaum hat es angefangen zu regnen, sind da Tore gefallen. War ja vorher schon ein ziemlicher Schlagabtausch mit vielen ungenauen Bällen vage Richtung Tor, der Regen scheint dem Ganzen dann gerade genug Unordnung gegeben zu haben, dass das Spielgerät tatsächlich mal ins Netz rutscht.
Auch noch eine Korrektur der Kommentatorin, nicht dass sich das als „fun fact“ auch in den Rasenfunk schleicht: Das war nicht das Pflichtspieldebüt für Pauline Deutsch bei der Turbine. Die wurde schon letzte Saison gegen Frankfurt eingewechselt.

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Der Falsett-Fan bei Meppen war ja weltklasse.

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Absolute Legende.

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Dem 90%-sehe ich nie wieder-Ding stimme ich schon zu - viele Leute um einen herum auf der Grabi-Gegengrade waren z.T. eher amüsiert von den alten FFC Ecke-Tor Rufen oder waren enttäuscht davon, dass ja aus der Nordwestkurve nicht die selbe Action ausging wie während den Herrenspielen. Es wirkte auch so, als hätten viele die Chance nutzen wollen mit den Kindern günstig ins Waldstadion zu gehen. Das ist ja jetzt nicht per se verwerflich ist - vielleicht sind aber auch einige auf den Geschmack gekommen und werden jetzt ab und zu im Brentanobad vorbei schauen. Denn Postiiv aufgefallen ist mir definitiv, was auch bereits zur EM zu beobachten war: Die Reaktionen auf den Fußball waren fast durchweg positiv bis überrascht wie gut er sei.

Meine Frage an die Spielerin wäre hier: Wie ist es denn, ein solches Spiel zu bestreiten, bei dem man zwar vor vielen Leuten, aber wahrscheinlich vor auch vielen Frauenfußball-fremden Zuschauer:innen spielt? Ändert das etwas an der Herangehensweise für Profis?

Edit: Kurz zum Spiel selbst. Initial war es defensiv arg etwas wackelig und Bayern hat es am Anfang immer wieder geschafft Simon auf der linken Seite freizuspielen, indem man Feiersinger gut in der Mitte band - dann stand Kleinherne mehrmals alleine gegen zwei Angreiferinnen. Wirklich ausnutzen konnten die Bayern das aber auch irgendwie nicht. Einmal gabs eine gute Chance daraus. Dann in HZ 2 war das nur noch selten der Fall - bzw die Eintracht bekam das besser in den Griff.
In der Saisonvorschau war ja noch ein kleines Fragezeichen im Tor… Stina Johannes hat mir gut gefallen und zwei mal gut gehalten. Einzig fing sie irgendwie shcon in der 70. Minute mit dem Zeitspiel an - das war etwas ulkig. Außerdem stark war Geraldine Reuteler, die hat gemeinsam mit Feiersinger vieles angetrieben und regelmäßig für Gefahr gesorgt.

Undankbar, sowas. Meine Stimme klingt heute noch wie Schleifpapier. :woozy_face:

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Wie wunderbar!