#03 - Euer Input für Schlusskonferenz 241

Am Sonntag Abend nehmen wir die nächste Folge auf. Schwerpunkt wird Werder Bremen sein. Freue mich über euren Input!

Gladbach gegen Leipzig

Ich hatte das Gefühl Gladbach hätte die Möglichkeit gehabt ein wesentlich besseres Ergebnis zu erzielen. Vor allem Embolo und Neuhaus haben mir extrem gut gefallen. Ich habe mir aber ernsthaft die Frage gestellt warum Fabian Johnson so aufgestellt wurde. Aus der Stadionperspektive sah er mehr wie ein Fremdkörper, als wie ein Mitspieler aus. Ich weiß nicht ob er überhaupt schon mal so aufgestellt wurde. Wisst ihr da mehr?

Auch bei den ersten beiden Gegentoren hatte ich eher das Gefühl das sie sowohl haltbar für den Keeper waren, als auch Herr Rosen vor dem Spiel, in den Medien verlauten ließ (Tag24), die Werner-Tore folgen alle einem gewissen Schema (was meiner Meinung nach auch stimmt), aber wenn man dieses Schema kennt ist es dann Aufgrund der großen Individuellen Stärke wirklich nicht mehr zu verteidigen oder wie seht ihr die Torentstehung aus Gladbacher Sicht von Tor1 und 2?

Freue mich schon auf die neue Episode

War das bei Bayern jetzt schon der angekündigte Wechsel aufs 4231?

Kurze Frage zu eurer Einschätzung: warum tat sich Bayern gegen noch sieglose Mainzer so lange schwer?

Nun eigene Einschätzung:
Pavard war meiner Meinung nach hinten irgendwie nicht immer sicher. Auch gut zu sehen beim 0:1. Einfach zu passiv. Dafür beim 1:1 natürlich mit einer wirklich starken Aktion.
Und dann: nach dem 2:1 zur Pause fand ich den Unterschied in der 2. Halbzeit schon krass. Mainz viel zu harmlos und hinten bei den Gegentoren nicht immer auf der Höhe.
Beispiele: das eben erwähnte 1:1. So gut Pavard das macht, er bekommt halt auch Platz im Strafraum.
Oder beim 3:1: 3 Mainzer im Raum, aber gefühlt ohne wirkliche Zuteilung.
Und auch wenn das Spiel da schon durch war: auch beim 5:1 steht Lewandowski total blank.

So wird das für Mainz extrem schwer.

Ich kann und konnte leider aufgrund einer Familienfeier dieses Wochenende gar keinen Fußball verfolgen. Daher habe ich nur Fragen:

  • Suchen die Mainzer jetzt nach neuen Spielern (wann endet die Transferperiode nochmal?) oder nach einem neuen Trainer?
  • War das nur ein kurzes Stolpern der Dortmunder oder zeigten sich systematische Probleme, die und doch an der Meisterschaft zweifeln lassen sollten?
  • Was kann man vom Spitzenspiel um Platz eins am nächsten Spieltag erwarten?
  • Ist im Leipziger Kader die sechs gut genug für ein Meisterschaftsrennen besetzt, wenn Adams nicht bald wieder einsatzbereit ist (oder anders: reichen technisch nicht überragende Sechser wie Demme und Laimer für das Nagelsmann’sche System)?
  • Gewinnt Leipzig gerade, weil sie glücklich vor dem Tor sind, oder ist das nachhaltig?
  • Wem tut die Länderspielpause gut und wem schlecht?

SCF - Köln

In den ersten beiden Spielen, gegen Mainz und in Paderborn, lag das Spielglück beim SCF. Gegen Köln waren diese in einem ausgeglichenen Spiel unter dem Strich glücklicher. Interessant zu beobachten war aber, dass alle drei Tore mit körperlicher Wucht erzwungen wurden: Günters (gewohnt) explosiver Antritt über links und die scharfe Hereingabe, die zwei, drei Raum schaffenden Schritte von Modeste weg von Schlotterbeck und sein klasse Timing beim Kopfball, und schliesslich Skhiris fantastischer Antritt, der sowohl Höfler überrumpelte als auch Schlotterbeck ganz jung aussehen liess. So sehr Höfler auch der übliche Taktgeber beim SC war, genau die Szene beim 1:2 zeigt seine Schwäche auf: leichtsinniger Ballverlust in zentraler Position, und in der Umschaltbewegung kein richtiger Zugriff. Das passiert zwar nur ein, zweimal in zwei Spielen, aber dann wir es immer brandgefährlich.

Weder noch.

Irgendwie hat mich die Niederlage des BVB gegen Union Berlin nicht so richtig überrascht.
Was schon im Spiel gegen Köln über 60 Minuten als eine Art Foreshadowing zu sehen war, entsprach fast der gesamten Spielzeit gegen Union.

Derart unmotivierte, ratlose und des Laufens unwillige Dortmunder hat man lange nicht bestaunen dürfen. Bis auf einen blitzsauberen Pass von Sancho auf Paco - der auch zum 1:1 führte - war von Spielwitz, Motivation und Willen nichts zu sehen.

Noch viel schlimmer als die Niederlage, empfand ich die offensichtliche Resignation trotz Restspielzeit und der verbleibenden, üppigen Nachspielzeit von 7 Minuten.

Jetzt kann man wieder vom Denkzettel zur rechten Zeit sprechen und eine „schonungslose Analyse“ ist auch angekündigt worden - dennoch Frage ich mich wieviele dieser Denkzettel und schonungsloser Analysen der BVB braucht, um in Spielen gegen vermeintliche Underdogs komplett anwesend zu sein?

Und auch die so „geliebte“ Standardschwäche der Vorsaison ist wieder da. Allein die Tatsache das Union mit einer einstudierten Variante (O-Ton von Bülter) ein Tor erzielte, zeigt wie anfällig und Ausrechenbar der BVB bei Standards sein muss.

Alles was den Dortmundern fehlte, hatte Union sich umso mehr zu eigen gemacht. Leidenschaft, Aggression und Arbeitswille waren zu 100% da.
Dafür sprechen schon allein die 7km, die die Haupstädter mehr gelaufen sind. Chapeau für diese Leistung!
Ein mehr als verdienter Sieg.

Union - BVB

Im hoffentlich richtigen Moment bekommt Dortmund eine deftige Schelle. Und zwar eine wohlverdiente. Den BVB hatte nicht das Spielglück verlassen sondern die guten Geister. Sah man in HZ1 noch einen halbwegs engagierten und kreativen Auftritt, verpuffte in HZ2 so wirklich alles in wilden Fehlpässen, Missverständnissen und emotionslosen Anlaufversuchen.

Union hat vollkommen verdient und - man muss es so deutlich sagen - jederzeit ungefährdet gewonnen.

Die nach dem Köln-Spiel gelobte Geduld entwickelte sich beim BVB zum Dolchstoß. Das Gottvertrauen in den genialen Sancho-Moment machte die Spieler blind, mit Wucht nach vorn zu spielen. Sie lullten sich selbst ein und wirkten, als ob sie das erste Testspiel der Vorbereitung spielten.

Statt Götze als wirbelnden Unruheherd mit dem Zeug für Überraschungsmomente einzuwechseln, kamen Bruun Larsen und Guerreiro. Der erste konnte noch nie als Joker überzeugen (sondern sollte wenn, dann als Startspieler kommen), der andere war in letzter Zeit jemand, der noch keinen Impact hatte und es am seidenen Faden hing, ob er überhaupt bleibt. Wiederum jemand, der noch nicht die Joker-Qualitäten nachgewiesen hat.

Hat Witsel gefehlt? a, aber es ging gegen Union, gegen die personelle Ausfälle beim BVB nicht ins Gewicht fallen dürfen.
Akanji hat grausig gespielt, Hakimi war komplett neben der Kappe, Reus blass, Paco blass, Piszczek fahrig, Brandt und Sancho bemüht aber saftlos, Hummels ein wankender Riese, der die Abwehr nicht zusammenhalten konnte. Weigl ohne Mut, nach vorn zu spielen.

Nach dem Spiel wird natürlich richtig die mentale Einstellung diskutiert, da sie selbst von den Spielern direkt nach Abpfiff moniert und in Frage gestellt wurde. Da muss man sich echt fragen, wie sowas zustande kommt.

Vor der Saison bläst man zum Angriff, will um die Meisterschaft mitspielen und bestenfalls Bayern leicht chaotische Situation ausnutzen. Und dann fängt man sich die erste Saisonniederlage aufgrund der fehlenden Einstellung??? Sapperlot!

S04-BSC

Drei kurze Schalke-Aspekte:

  • Wir haben laut sportal-Spielstatistiken bisher ein miserables Verhältnis von Torschüssen zu Schüssen gesamt: gegen BGM 1/8, FCB 2/11 und BSC 2/9, insgesamt also 5/28. Geblockt wurden dabei 9 Schüsse. Bleiben 14 Schüsse die einfach nur daneben gingen.
    Nur dank der Eigentore hält sich unsere Chancenverwertung im Rahmen: understat gibt 2,84 xG (bei 3,52 xGA) in den bisherigen drei Spielen an.

  • Schalke hatte laut bundesliga.com bisher die ligaweit zweitmeisten Sprints und auch die zweitmeisten intesive Läufe - jeweils hinter Leverkusen. Man ist Sechster in der Laufdistanz.
    Sicherlich ist aber auch einiges den Gegnern geschuldet.

  • Ein erster Saisontreffer für McKennie bahnt sich förmlich an. Bei beiden Eigentoren ist er der Schalker Spieler gewesen, der vermutlich angespielt werden sollte und wo die Innenverteidiger das zu ungenaue Zuspiel „abgefangen“ haben. Und beim 3-0 passt Oczipkas in seinen Rücken, findet so aber den ebenfalls völlig freien Kenny.
    Also wenn wer Geld verwetten will…

Kurzer Einwurf: Hörempfehlung zur Aktuellen Folge des Textilvergehens nach dem Spiel mit ziemlich überraschendem Spontanem Gastauftritt von Urs Fischer

Schwerpunkt Bremen:
Die Erwartungen in Bremen sind nach der letzten Saison offensichtlich gestiegen, das Publikum freut sich auf eine spielstarke Mannschaft ohne jedoch permanent von Europa zu träumen (die Brötchen müssen in Bremen nicht mehr so groß gebacken werden, so sollen dafür Genuss bieten, wie mir verschiedene Mitglieder in Gesprächen sagten). Das Saisonziel ist wieder die Europa League. Ist der Kader breit genug aufgestellt, um die Saison mit dem schnellen Spiel nach vorne gestalten zu können und Ausfälle kompensieren zu können?
Ich finde es positiv, dass das Spiel nicht mehr auf ein Spieler, Max Kruse, zugeschnitten ist.