#04 - Euer Input für Schlusskonferenz 242

Wir nehmen am Montag vormittag die nächste Schlusskonferenz auf. Schwerpunkt wird der 1. FC Union Berlin sein. Freue mich auf euren Input!

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#KOEBMG
In Gladbach gibt es eine Regel und die heißt „Das Derby gewinnt man immer“. Natürlich macht man es in der Realität nicht immer, aber wenn man sich mal die vergangenen Jahre anschaut, stellt man fest dass Niederlagen nur in sehr tiefen Krisen vorgekommen sind in deren Verlauf auch sehr häufig der Trainer entlassen worden ist. Der Verein versteht es seinen Spieler die überragende Priorität dieses Spiels zu vermitteln. Am besten kann man das einfach am 1:0 festmachen. Wenn man sieht wie der sonst eher introvertierte Alassane Plea nach dem Treffer einen provozierenden Jubel vor der Kölner Kurve initiiert dem sich die halbe Mannschaft sofort anschließt, kann man schon erahnen wie die Ansprache in der Woche war.

Das Spiel ansich lebte vom drumherum und der mangelnden Gladbacher Chancenverwertung. Eine überlegene Borussia die ihre Überlegenheit nicht in mehr Tore umgemünzt hat, vor allem das Mittelfeld wusste zu überzeugen. Sportlich interessant ist:Kramer ist wieder fit, der 6er heißt Zakaria. Und das mit Recht. Der Mann spielt eine herausragend gute Saison.

Hervorheben möchte ich auch mal wieder Deniz Aytekin. Eine stets souveräne Spielleitung, aus diesem hitzigen Spiel mit nur 4 gelben Karten heraus zu gehen ist bemerkenswert.

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KOEBMG war ein bescheidenes Spiel zweier Mannschaften, die noch sich selbst und die Spielphilosophoe des jeweiligen neuen Trainers suchen. Gladbach ist da schon ein Stück weiter als Köln, auch weil sie einfach mehr individuelle Klasse haben. Zakaria ist einfach eine Granate und wird bei gleichbleibender Entwicklung irgendwann ganz woanders spielen. Mit dem kannst du sowohl Ballbesitz als auch Gegenpressingphasen initiieren.
Auf diesem individuellen Level ist Köln noch nicht, schon gar nicht, wenn Verstraete oder Ehizibue den Gegner zu solchen Chancen einladen. „Am Ende des Tages“ müssen sich aber auch beide Vereine fragen, ob sie mit der Chancenverwertung ihre jeweiligen Ziele erreichen können.

Union - Werder
Ich glaube ich habe schon einmal einen Beitrag hier im Forum damit begonnen, dass ich nicht gerne über Schiedsrichter rede nach einem Spiel. Tue ich immer noch nicht, meist kommen die Schiedsrichter zu schlecht weg und die Aussagen sind von Fanbrillen gefärbt, werde es gleich trotzdem wieder tun, um dem bewährten Muster, ja, aber… treu zu bleiben.
Zunächst aber zum Fußball:
Werder: Eine schöne Anekdote zum Spiel die ich auf Twitter gelesen habe ist, dass wir 2011 das letzte Mal 10 Ausfälle hatten, damals war Trainer noch Thomas Schaaf, der einzige Spieler der in der Sasison nie Ausfiel war Marko Marin, der Fußballgott. Wer sich mit Werders Vorbereitung beschäftigt hat und dann ohne die News der letzten Wochen gelesen zu haben sich die Aufstellung angesehen hat kam bestimmt etwas ins grübeln. Unsere Viererkette war nichts anderes als Flickwerk, sind alle fit, spielt keiner der Jungs außer einer von Lang/Gebre Selassie, Groß gehört im Normalfall nicht einmal zur Mannschaft. In den anderen Mannschaftsteilen sind wir zum Glück so gut besetzt, dass wir auf jeder Postion einen Spieler hatten, der 1) da auch spielt und 2) zum Bundesligakader gehört. Die Bank war aber auch dementsprechend dünn, die Sperre von Sahin und das Humpeln bei der Auswechslung von Osako lässt die Sorgen für die nächsten Wochen nur größer werden. Alles in allem konnte die Mannschaft wenig von der eigentlich Spielidee von Kohfeldt auf den Platz bringen, nur 53% Ballbesitz, 12 Ballverluste (WhoScored) und ein xG Wert von 2,15(understat) bei zwei Elfmetern sprechen nicht von dem gewünschten Ballbesitzfußball, trotzdem lobte Kohfeldt seine Mannschaft nicht zu unrecht nach dem Spiel. Werder hat das Spiel über Kampf und Spielglück gewonnen, Automatismen und Lösungsfindungen fehlten nachvollziehbarer Weise bei dieser Mannschaft. Der Kampfgeist und der Willen haben gereicht um bei der schwächsten Leistung der Saison 3 Punkte aus Köpenick zu entführen.
Union: Auch Union hat keinen Spielfluss entwickelt, längere Ballbesitzphasen gab es nicht, Torchancen nur wenige, eigentlich nur eine richtig große in der 80. Minute von Bülter. Union hat zu wenig Situationen erzeugen können die einen Groß oder Gebre Selassie in diesen ungewohnten Situationen zum wackeln gebracht hätten. Defensiv hat Union es solide gemacht und die meisten Dinge verhindern können. Am Ende hoffe ich das Union auf die nötigen Punkte kommt um die Liga zu halten, sympathischer Klub, konnte dieses Jahr nicht dabei sein, hoffe nächste Saison noch die Reise nach Berlin machen zu können.

So jetzt aber noch zum Elefanten im Raum, Tobias Welz ist ein guter Schiedsrichter. Er und sein Team haben aber einen sehr schlechten Tag erwischt. Max hatte auf Twitter nach dem ersten Elfmeter gefragt und auch bis jetzt habe ich noch keine Einstellung gesehen die den Pfiff klar rechtfertigt, in dem Moment in dem er zum Monitor geht war ich mir sicher, dass es den Strafstoß nicht geben wird. Der Handelfmeter ist nach Auslegung der Regel einer, bin aber weiterhin der Meinung, dass solche Elfer nicht im Sinne des Spiels sind, dafür kann der Schiri allerdings nichts. Nach der Regel hätte es in der 23. Minute allerdings auch einen 100% Strafstoß geben müssen, warum Welz sich den nicht nochmal auf dem Monitor angucken soll kann ich nicht verstehen. Der 2. Elfmeter für Werder ist für mich auch mehr kann als muss, das ist aber keine Fehlentscheidung in meinen Augen. Neben diesen großen Entscheidungen, die für keinen Unparteiischen einfach gewesen wären, hatte Welz aber überhaupt keine Linie in Zweikampfbewertung und bei Karten. Trimmel meinte nach dem Spiel, dass die ständigen Diskussionen die Rudelbildungen und damit die ständigen Unterbrechungen erzeugt hätten, damit hat er bestimmt nicht ganz unrecht, die beste Möglichkeiten Diskussionen zu unterbinden ist aber eine klare Linie und die ist Welz komplett flöten gegangen. Die rote Karte für Sahin ist dabei der klarste Fehler. Das ein Spieler der führenden Mannschaft in der Nachspielzeit eine gelbe Karte für einen schnell ausgeführten Freistoß bekommt habe ich noch nicht erlebt. Es wirkte beinahe so als ob Welz die vorangegangen Verwarnung vergessen hatte und Sahin „nur“ gelb geben wollte, als er sie gezogen hatte aber nicht mehr zurück nehmen konnte.

Am Ende muss man festhalten Werder hat nicht verdient aber auch nicht unverdient gewonnen, in einem Spiel mit vielen Geschichten und wenig Fußball.

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Mainz 2:1 Hertha

Das Spiel war (fast) wieder das typische Mainz 05-Spiel dieser Saison. Man hat sehr bemüht angefangen, ohne aber richtig viel Gefahr zu erzeugen. Hertha hat sich selbst tief hinten reingestellt, auf Fehler gelauert und immer wieder versucht, Lukebakio lang in die relativ großen Räume in der mainzer Hälfte zu schicken. Das konnte Mainz aber ganz gut verteidigen, gerade Niakhaté und Lukabakio haben sich da einige Laufduelle geliefert. Die Großen Chancen der Hartha kamen durch einige Leichtsinnsfehler der Mainzer, von denen Selke aber mindestens eine machen muss. Trotzdem war Mainz dominanter, hatte in der ersten Hälfte über 60% Ballbesietz, konnte Herte hinten weitestgehend einschnüren und war auch nicht unverdient in Führung.
Zur Pause war es klar, dass Hertha anders aus der Kabine kommen würde. Auch dass Mainz jetzt etwas tiefer und abwartender spielen würde, war verständlich. So war Herhta jetzt dominant, konnte sich tief in der mainzer Hälfte festsetzen, immer wieder Chancen herausspielen und scheiterte an der eigenen Verwertung oder am großartigen Zentner. Der Ausgleich war dann ebenso verdient und eine natürliche Konsequenz der Passivität der 05er. Hier sah es nun so aus, als wäre es wieder dieses typische Mainz 05-Spiel, die Parallelen zum Freiburg-Spiel oder der Partie gegen Gladbach waren offensichtlich.
Dass das Spiel noch gewonnen wurde ist dann natürlich extrem wichtig und zeigt auch ein wenig, dass die zum Teil kritisierte Mentalität des Teams doch stärker ist als gedacht. Natürlich ist es auch Spielglück, das hier zum Sieg beigetragen hat, ebenso hätte Hertha hier noch gewinnen können. Gleichezitig ist der Sieg aufgrund der dominanten ersten Hälfte und der positiven Reaktion auf das Gegentor auch für die Mainzer nicht unverdient und ein ganz wichtiges Signal an das Umfeld.

Positiv sind St. Juste und Niakhaté aufgefallen, die gemeinsam eine echt gute Verteidigung mit viel Tempo und Qualitäten mit dem Ball am Fuß bilden können. Pierre Kunde war im Mittelfeld viel unterwegs, hat wichtige Bälle gewonnen und offensiv viel angekurbelt sowie mit dem tiefen Lauf das Tor vorbereitet. Szalai war gleich ein Gewinn, konnte viele Bälle festmachen, war gut anspielbar und hat das Team vorne mitgezogen. Zentner ist aber der klare Man of the Match und hat den großten Anteil an den drei Punkten. Der positive Konkurrenzkampf der Torhüter wird sich auf jeden Fall fortsetzen, auch da Müller bei einigen Gegentoren vorher nicht gut aussah.

Interessant war auch aus taktischer Sicht, dass zum einen das Mittelfeld in der ersten Hälfte ziemlich fluide augestellt war. Latza, Fernandes, Kunde und Boetius haben da viel rotiert, immer wieder Anspielstationen geschaffen und so die Dominanz aufrecht erhalten. Zur Mitte der zweiten Hälfte hat Schwarz dann auf 4-3-3 oder 4-5-1 umgestellt, Quaison und Boetius waren dann die Außenspieler, Sazalai und dann Onsisiwo als Mittelstürmer. Die Umstellung hat die Außenverteidiger von Hertha, insbesondere Wolf, wieder stärker einfangen können, nachdem über diese Räume viel Gefahr enstanden war.

Ich habe die elfmeterszenen nicht live sondern nur aufbereitet in der Sportschau gesehen. Ich hatte das Gefühl, dass das ein Spiel war, dass gezeigt hat, dass der übermäßige VAR Einsatz mehr schadet als es nützt. Denn bei großzügiger Linie würde ich immer sagen: alle drei Situationen hättest du so oder so entscheiden können:

  1. Sagst du als schiri, claasen hebt dir zu früh ab und das reicht dir nicht für nen Strafstoß ist das denke ich ok. Bist du der Ansicht, daß der Torhüter ihn auf Oberschenkel / Knie haut und der Bremer Abwehrspieler dann auflaufen lässt ist das nicht der glasklarste elfmeter aller Zeiten, aber in meinen Augen vertretbar. Ich fand es daher richtig, dass er seine Entscheidung nicht zurück genommen hat - sie war (in meinen Augen) keine klare Fehlentscheidung
  2. Wie du schon richtig sagst, müsste man dann auch einige andere Szenen anders bewerten, wenn man hier immer Handelfmeter pfeift. Eine Fehlwahrnehmung lag aber auch hier nicht vor - auch vertretbar.

In Summe hätte der VAR denke beide Male besser die Füße stillgehalten und sich nur bei dem von dir genannten handspiel, welches nicht geahndet wurde, eingeschaltet. Der Verdacht liegt zumindest nahe, dass die beiden frühen VAR Verzögerungen nicht zur Autorität von Welz beigetragen haben.

In der Sportschau wurde gesagt, dass sahin den von welz nicht freigegebenen Freistoß 2x ausgeführt hätte. Demnach wäre er beim ersten mal noch verwarnt worden und hätte erst für die wiederholte Missachtung des schiris seine Karte bekommen - die wäre dann folgerichtig.

Das_Daw

Jeder hat mal nen schlechten Tag. Ich hab allerdings den Eindruck und das nicht erst seit dieser Saison, dass DFL/DFB ein Schiedsrichterproblem haben und das durch den VAR jetzt noch verstärkter in Erscheinung tritt.

Ich sehe hier vor allem Probeleme in Souveränität, in dem einheitlichen Bewerten von Situationen sowohl auf dem Platz als auch als VAR. Es wird immer viel auf die Regeln geschoben. Aber wenn im selben Spiel bei ähnlichen Situationen wie z.B. Union vs Werder einmal das Handspiel geprüft wurde und einmal nicht hat das nix mit Regeln zu tun. Hatten wir ja auch zu Beginn der Saison in dem einen Bayernspiel mit den drei (vermeintlichen) Handspielen.

Dazu kommt dann auch noch eine gewisse Form von Arroganz bei den Schiedsrichtern. Wenn nach dem Spiel Hoffenheim gg Werder beide Mannschaften das Verhalten/Art der Kommunikation (Sprich mich nochmal an und du bekommst gelb) bemängeln spricht das schon Bände. Wir haben einige wenige sehr gute bis gute Schiris in der Liga, denen kannst du jedes Spiel geben und sie werden es in der Regel gut leiten. Wir haben aber jede Menge Schiris bei denen die Leistung sehr vom Spiel(Verlauf) abhängt. Davon ab sollte man endlich die Regel für den VAR zur Eingriffsschwelle abschaffen. Wird sich eh nicht dran gehalten.

Ganz toll ist übrigens auch, dass die Berichterstattung inzwischen noch selektiver und stimmungsmachender ist als eh schon. Bei Union vs Werder gab es in der 1 Halbzeit ja noch das Handspiel von Union. War in der Sportschau kein Thema. Bei einer der drei Handspielszenen in besagten Bayernspiel ebenso. Die wurde offenbar nirgends gezeigt. Oder die Kopfstoßszene zwischen Füllkrug und dem Hoffenheimtorwart diese Saison…

Sorry gehört hier eigentlich gar nicht rein und eigentlich wollte ich auch nix zu schreiben…

Zum Spiel selbst. Sahin hat sich total dämlich verhalten. Wie das_Daw richtig schreibt. Bärendienst für die Mannschaft.

  1. Elfer ist keine Schwalbe (wie die Sportschau meint) aber auch kein klarer Elfer.

  2. Elfer, den Regeln nach ok.

  3. Elfer wurde gar nicht erst geprüft

  4. Kann man nach aktuellen Regeln geben wird er aber nicht immer insofern kein muß.

Bei 1. und 4. würde es meiner Meinung nach sehr helfen wenn man wieder den indirekten Freistoß einführen würde. Nicht jedes Foul/Strafbare Vergehen ist gleich ein Elfer. Würde es den Schiris auch einfacher machen.

Hat Gikiewicz nicht selber von einer leichten Berührung gesprochen? In sofern bin ich da nach aktuellem Reglement klar auf dem Punkt dass es mit Berührung keine klare Fehlentscheidung ist und es somit korrekt ist. Gleichzeitig ist diese Szene für mich ein wunderbares Beispiel dafür dass der VAR in der aktuellen Form einfach falsch ist. Diese Szene ist aus neutraler Sicht kein Elfmeter, es müsste zurückgekommen werden. Wir sind jetzt im dritten Jahr des VARs und man kriegt es immer noch nicht hin solche Szenen vernünftig zu lösen.

Die Foulbewertung ist nunmal im höchsten Maße subjektiv. Sie lässt sich nicht durch den VAR pseudoobjektivieren. In sofern ist es dringend Zeit diesen Versuch zu beenden und den VAR nur noch auf Gebiete anzuwenden die nicht subjektiv sind. Also Frage nach Abseits, Foulspots etc. echte Schwarz/Weiß-Entscheidungen. In dem Moment wo Subjektivität dabei ist, scheitert der VAR.

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Sehe es im Großen und Ganzen ähnlich. Dennoch finde ich - auch aus Stadionperspektive - dass das Spiel gestern das schwächste Pflichtspiel der Mainzer in der Saison war (Lautern inklusive). Die ersten 20 Minuten waren doch dominant, aber es gab nur zwei gute Chancen aus 15-20 Metern und zwei harmlose aus ähnlicher Entfernung. Nach der VAR-Prüfung bei der keiner im Stadion wusste was los war (überprüft wurde eine vermeintliche Tätlichkeit von St. Juste) gab´s eine Phase, in der Mainz abgebaut hatte. Hertha fand ich bis zum Gegentor eigentlich sehr schwach.
In der zweiten Halbzeit hab ich alle zwei Minuten auf die Uhr geschaut. Das war schon eine große Drangphase nach der Halbzeit. Mainz hatte hingegen in der zweiten Halbzeit 2 Torchancen: ein schwacher Kopfball von Szalai nach Flanke und ein starker Kopfball nach Ecke, der drin war. Dass man gerade dieses Spiel dann für sich entscheidet, das ist eine Geschichte, die eigentlich ausschließlich eine Sportart schreibt.
Auch in den Interviews nach dem Spiel wirkten die Spieler - so weit ich mitbekommen habe - schon gedanklich in der Vorbereitung auf Schalke. Nachlegen ist jetzt enorm wichtig.

Wichtig noch zu erwähnen, ist natürlich der liegende Kunde. Bei zwei Freistößen der Hertha hat sich Kunde hinter die Mauer gelegt, was durchaus für Lacher im Stadion gesorgt hat. Plan war wohl, dass bei einer hochspringenden Mauer nicht unter selbige geschossen wird. Öhm, joa :smiley:

BVB - B04

Schaut man sich die nackten Zahlen an, sprach fast alles für Leverkusen. Mehr abgegebene Torschüsse, mehr Kilometer gelaufen, mehr Ballbesitz (66%!!!), höhere Pass- und Zweikampfquote.

Knackpunkt im Spiel war die Chancenverwertung und somit die Effizienz. Hat der BVB alle Schüsse innerhalb des 16ers abgegeben, schloss Leverkusen häufig viel zu früh und harmlos ab, statt Umschaltsituationen übersichtlicher und cleverer auszuspielen. Ich glaube, eine Ursache dafür war, dass der Spieler in der Passsituation zu häufig ein Abschlussspieler wie Bellarabi war, der nicht den besseren Mitspieler gefunden hat.

Der BVB hat gut verteidigt, an Hummels und Akanji war kein Vorbeikommen. Einzig Hakimi hat auf rechts teilweise arge Probleme mit Volland und Bellarabi. Vermutlich aufgrund der fehlenden Unterstützung von Sancho. Delaney und Witsel mussten dann ran.

Gut gefallen haben mir die langen, flachen Aufbaupässe von Akanji und Hummels, die sehr häufig ihr Ziel gefunden haben. Auch, weil Leverkusen den Zielspielern wie Reus und Brandt den Platz ließ. Brandt fällt in der Gesamteinschätzung etwas ab. Fand ihn auf links nicht gut aufgehoben, hatte einige Stockfehler aufgrund von technischen Mängeln in petto und hat dadurch einige Umschaltsituationen gekillt.

Für mich war es ein merkwürdiges Spiel. Der BVB musste viele und lange Passagen verteidigen - eine ungewohnte Situation für den Zuschauer und die Spieler. Laut PK-Favre war das gar nicht so angedacht, was ich ihm nicht abnehme, gemessen daran, wie gut es geklappt hat :smiley: Vielmehr vermute ich, dass es zum Matchplan gehörte, Leverkusen den Ball zu lassen und nur phasenweise selbst großen Druck aufzubauen, wie es Mitte/Ende der 1. Halbzeit war.

Auf Leverkusens Seite waren es für meinen Geschmack zu viele falsche Entscheidungen. Havertz wurde von Delaney gut bearbeitet und konnte so kaum am Spielaufbau teilnehmen. Das hat arg gefehlt.

Hoffe - SCF

Zur Enttäuschung vieler Möchtegerntrainern hat Christian Streich bei der Aufstellung auf kreative Spieler wie Waldschmidt, Borello, Sallai und den in der Länderspielpause wohl sehr aktiven Ravet. Statt dessen Arbeiter wie Höler und Frantz… und damit hat Streich wohl alles richtig gemacht. Zwar gab es in der ersten Halbzeit ein paar Freiburg-übliche Aussetzer, aber die defensive Kompaktheit war da, und hohes Pressen hat dazu geführt, dass Hoffenheim von Anfang an unsicher und abwartend gespielt hat. Schwolow als brillianter Rückhalt war in kritischen Momenten zur Stelle, aber natürlich war Christian Günter der Mann des Spiels. Die Ein-Personen-Büffelherde des SC zog zweimal von halblinks ab: einmal drin, einmal eine Vorlage für Petersen - besser gehts doch nicht.

Ad LEIPZIG BAYERN:

In Leipzig einen fixen 3er einplanen
und dann megaenttäuscht zu sein, ist zwar ehrgeizig und als öffentliches Statement eines Bayern-Trainers legitim, aber doch etwas realitätsfern.

Schon klar, dass sie das Spiel in der 1. HZ klarmachen hätten müssen. In HZ 2 hätte Leipzig aber auch gut und gerne 2-3 Tore machen können.

Völlig unverbindlich, dass Nagelsmann nicht sofort in HZ 1 radikal ins Spiel eingegriffen hat, um auf eine 4er-Abwehr umzustellen.
Seine Begründung, kein Verteidiger der Startformation könne auf derartig hohem Niveau als zweite 6 agieren, geht mE ins Leere. Wenn es wirklich so wäre, hätte er halt nach 20 Minuten Demme oder Ilsanker (von dessen Qualitäten er offensichtlich überhaupt nicht überzeugt ist) bringen müssen.
Die 2. HZ war Leipzig, wie man es kennt und weitgehend schätzen gelernt hat. Wem wenn nicht Nagelsmann wäre dieses „In-Game-Coaching“ zuzutrauen?
Hälfte 1 hat man somit „verschenkt“.

Union Berlin - Werder Bremen
Ein Spiel was ganz klar geprägt war von Schiedsrichterentscheidungen.
Aber erstmal zum Fußballspiel (was leider wenig stattgefunden hat). Man hat bei Bremen klar gemerkt, dass diese Verteidigung in dieser Form noch nicht oft zusammen gespielt hat. Das Aufbauspiel der zwei Innenverteidiger war nicht sonderlich gut. Man merkt deutlich das Werder ein Team ist was sich von hinten durchspielen möchte ,dass hat mit Selassie und Groß leider nicht geklappt. Groß der bis auf das Handspiel in der Verteidigungsarbeit nicht viele Fehler gemacht hat, merkt man deutlich an das Aufbauspiel nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt, jeder Ball den er schnell verarbeiten musste war Langholz. Das führte dazu das Werder das Spiel nicht wirklich kontrollieren konnte. Mit diesem Zustand waren glaube ich beide Teams weitestgehend überfordert. Berlin konnte sich nicht hinten reinstellen und auf Kontor spielen und Bremen konnte ihren Ballbesitz Fußball nicht aufziehen. Dies führte dazu ,dass sich kein richtiges Fußballspiel entwickeln könnte, nur folgerichtig fielen alle 3 Tore nach Standards. Was man jedoch sagen kann ist, dass der Plan beider Teams gegen den Ball weites gehend aufging. Werder verteidigte die beide kopfballstarken Stürmer Ujah und Andersson mit einer doppel 6 aus Sahin und Klaassen. Dabei ging es gar nicht unbedingt darum die Kopfballduelle zu gewinnen sonder eher darum eine Umzahl in diesen Räumen zu schaffen und so den 2 Ball zu gewinnen. Das klappte sehr gut. Auch Berlin verteidigte Bremens Angriffsversuche ziemlich gut, was aber auch an fehlender Kreativität seites Bremen lag. Was meiner Meinung nach nicht unerwähnt bleiben sollte, ist das die Ecken von Union nicht wirklich gefährlich waren, was aufgrund von Bremens Anfälligkeit nach Standards und Unions Kopfballstärke ein bisschen verwundernswert war. Ob das nun an einer besseren Absicherung seitens Bremen lag oder an schlechten Ecken von Union mag ich nicht zu bewerten. Ein Spieler den ich noch gern erwähnen würde ist Füllkrug, der wieder unglaublich viele Kopfballduelle gewann und mit seinem Eckentor Bremen etwas gibt was letzte Saison gefehlt hat, diese Gefahr nach Ecken und so auch mal aus dem Nichts ein Tor zu erzielen und so solche Spiele zu gewinnen.

Jetzt nochmal kurz zur Spielführung des Schiedsrichters. Ich möchte mich hierbei kurz halten, da schon genug darüber geschrieben würde. Meiner Meinung nach hat Tobias Welz eine rabenschwarzen Tag erwischt. Das ging meiner Meinung nach mit der gelben Karte für Füllkrug los. Da hat Tobias Welz meiner Meinung nach eine Linie etabliert, die er nie und nimmer das ganz Spiel durchziehen konnte. Dazu kam dann noch die gelbe Karte für Kohfeldt, die man vielleicht geben kann ,aber mit der Begründung Subotic bekommt jetzt gelb-rot dann bekommst du gelb. Finde ich das schon sehr lächerlich zumal vor der Saison gesagt würde man wolle diese Karten für die Trainer mit Fingerspitzengefühl einsetzen. Auch bei der gelb roten Karte für Sahin hat meiner Meinung nach das Fingerspitzengefühl gefehlt. Nach Sahins Aussage dachte er Welz hätte das Spiel wieder eröffnet und allgemein einem Spieler der führenden Mannschaft eine gelb-rote Karte zugeben, weil er das Spiel schnell machen möchte finde ich schon sehr bescheuert. Allgemein finde ich kann man sagen war keine klare Linie des Schiedsrichters in diesem Spiel zu erkennen. Würde gerne auch noch Entscheidungen gegen Berlin hier erwähnen, aber wie das so ist habe ich diese durch meine grün-weiße Brille nicht so richtig gesehen aber kann mich auf jeden Fall an einige „Fouls“ erinnern die man auch hätte weiterlaufen lassen können.

So das war mein erster Beitrag hier. Ich hoffe ich konnte dieses Spiel wenigstens etwas objektiv bewerten, hatte glaube ich schon ein bisschen meine grün-weiße Brille auf. :smiley:

Danke für euren Input, Sendung beginnt bald.