Als Glubberer plane ich meinen Urlaub erst, wenn der Klassenerhalt rechnerisch fix ist (und sicherheitshalber noch vier Punkte Puffer drin sind, nicht dass dem Verein irgendwas einfällt, was zu einem Punktabzug führt )…
Bei allem Zwangspessismismus schaut es doch nach einer entspannten Saison aus, wobei man natürlich auch berücksichtigen muss, dass der Spielplan es gut mit dem Glubb in den ersten Spielen meint. Die starken Gegner kommen (fast) alle in der zweiten Rundenhälfte. Ein, zwei Siege sollte man also schon noch holen (Magdeburg, Karlsruhe, Elversberg wären mögliche Gegner dafür, und irgendwie schauen wir gegen Paderborn ja auch immer ganz gut aus…), um wirklich entspannt zu sein.
Sobald das fix ist, sollte man den Fokus auf nächste Saison legen (aber nicht zu sehr - Fernsehgelder…), jungen Spielern Spielzeit geben und sich auch etwas überlegen, wie man den Uzun-Verlust ausgleichen will. Schön, dass Jeltsch schon Spielzeit bekommt; nach Uzun ist er natürlich das nächste Toptalent, das für viel Kohle weggehen kann. Trotzdem muss dringend etwas in der Innenverteidigung passieren.
Auch Ilic und Jahn haben das Potential, in Zukunft eine Rolle im Profikader zu spielen, wobei sie sich erstmal hinter Flick, Castrop (gut, der ist eh regelmäßig gesperrt) und Loune anstellen müssen, wenn alle drei nächste Saison noch da sind. Offensiv ist auch Muteba interessant. Kania hat, glaube ich, seine gläserne Decke schon erreicht.
Ich bin gespannt, wer aus dem aktuellen Kader (inkl. Leihspielern) nächste Saison noch da sein wird. Browns Abgang ist schon fix, Uzun wird natürlich auch gehen. Hayachis Leihe wechselt aus und ich glaube nicht, dass da etwas verlängert wird. Lawrences Vertrag wird vermutlich auch nicht verlängert (ich wüsste nicht, warum er das sollte), Hübner wurde mWn schon mitgeteilt, dass er nicht verlängert wird, bei Schindler glaube ich auch eher nicht dran. Valentini will dem Vernehmen nach noch weitermachen und dürfte deshalb auch noch eine Verlängerung bekommen. Gespannt bin ich darauf, was man mit Anderson macht. Er macht einen ganz ordentlichen Eindruck, aber Verletzungen sind bei ihm halt immer ein Risiko. Sollte es Angebote für Goller, Lohkemper und Gürleyen geben, wird man denen sicherlich auch keine Steine in den Weg legen.
Ich traue Duman zu, dass er in der nächsten Saison eine wichtige Rolle spielen wird, wenn das System passt. Als Achter hat er das Pech, aktuell keinen Platz im System zu haben, weil die offensive Rolle durch Uzun besetzt ist und die defensiven Rollen mit Flick, Castrop ebenfalls stark und vor allem weniger offensiv besetzt sind. Dabei hat er in der Vergangenheit gezeigt, dass er eine tragende Rolle spielen kann. Nach dem Uzun-Abgang sehe ich ihn daher evtl. sogar auf der Zehn, wenn auf der Position nicht nachverpflichtet wird, sondern das Geld in andere Positionen und evtl. noch ein Zehner-Talent gesteckt wird.
Was immer noch wehtut und in Nürnberg immer noch nicht ganz angekommen ist: Der Glubb ist mittlerweile eine Mannschaft aus dem (unteren) Mittelfeld der zweiten Liga. Solche Spieler bekommt man auch. Und solche Ergebnisse muss man auch erwarten. Da sehe ich auch das größte Problem am Standort Nürnberg: Die Ansprüche, insbesondere der Fans, passen nicht zum sportlichen (und finanziellen) Niveau des Vereins (man nannte es auch den „Kaiserslautern-Effekt“ - letztendlich der Klassiker bei abgestürzten Traditionsvereinen und der Vizerekordmeistertitel geistert in Nürnberg halt immer noch rum…). Das führt dazu, dass Geduld nicht gerade zur Stärke des Nürnberger Publikums gehört. Junge Spieler, die sofort einschlagen, werden begeistert auf Händen getragen (schöne Grüße an den mittlerweile verpönten Abdelhamid Sabiri), während Spieler, die nicht die (unrealistisch hoch) erwartete Leistung bringen, ziemlich schnell fertig gemacht werden, aktuell trifft das etwa einen Benjamin Goller, aber auch Spieler wie Lukas Mühl, Edgar Salli, Tomas Pekhart und Louis Gomis können davon ein Lied singen. Da hilft es einem auch relativ wenig, wenn man früher einmal gefeierter Held war (Hanno Behrens, Christian Mathenia): Wenn der Volkszorn mal kocht, dann sucht er sich in Nürnberg gerne mal eine Person als Ventil, die dann für alles verantwortlich gemacht wird. Und wenn der Aufsichtsratsvorsitzende das anspricht und das Publikum deshalb (inhaltlich zu Recht) als schwierig bezeichnet, dann gibt’s eine monatelange Kampagne der aktiven Fanszene, die zu seiner Abwahl führt (ohne, dass ich damit sagen will, dass Grethlein ein kompetenter Aufsichtsratsvorsitzender war, das kann ich nicht beurteilen).
PS: Mir fehlt Andreas Bornemann. Schade, dass er sich damals geweigert hat, Köllner zu entlassen.