11 Leben S01E16 - Abschied

Gibts dazu nicht sogar einen Kurzpass mit dem Sokratesmacher?

Nerven tut mich an der Diskussion über (auch nie mit, warum eigentlich?) Özils Rücktritt und insb. seine Rücktrittstrilogie, dass nie erwähnt wird, wie künstlich und aus Agentenfeder generiert das Teil daher kommt (Stichwort „meine Werbepartner!!1!“. So falsch wie die Sprache von Rummenigge.

Allein: In diesem Podcast geht es ja auch nicht um den Rücktritt von Mesut Özil als eigenen Gegenstand sondern um ihn als Gegenstand des Rassismusproblems im deutschen Fußball. In der Debatte darüber ist dann ein Uli Hoeneß als -vielleicht: „der“ - Redeführer/Rädelsführer der deutschen Fußballgesellschaft schon ziemlich maßgeblich: Wenn Uli Hoeneß spricht, wird applaudiert; wenn er eine demokratisch legitimierte Münchner Stadträtin anschreit, wird applaudiert, und wenn er den Türken, der uns zwar zum WM-Titel passen darf, aber ansonsten nicht negativ auffallen darf, bloß stellt, wird applaudiert.
Max spricht ziemlich am Schluss (vll. auch nach dem Interview?) dann darüber, dass Hoeneß auch Sehnsüchte nach dem Hergebrachten, Alten, Früheren bedient (Stichwort Digitalitätsaversion). Da dachte ich selbst bei mir: "Ja. Zu diesem eigentlich sympathisch bodenständig, kernig-däftig-wurstigem an Hoeneß gehört halt auch diesem Milieu entsprechende Ressentiments/ „Stimmungen im Saal“ zu bedienen.

Für mich hat sich das Bild eines deutschen Provinz-Escobars gezeichnet. Weniger gewalttätig. Aber wie die sprichwörtliche „cosa nostra“ gerne seine soziale Ader vor sich her tragend. Ehrgeiz, Wettkampf, Moral etc. lassen sich für mich alle in einem Spannungsdreieck einordnen, dass sich bildet aus: Fußballer, Geschäftsmann, Gangster.