#18 – Euer Input für Schlusskonferenz 257

Sonntag Abend geht es wieder los mit der nächsten Aufzeichnung. Schwerpunkt der Sendung wird Fortuna Düsseldorf.

Ich freue mich über Fragen zur Fortuna und Input zu den Spielen. Ihr könnt gerne auch einen kurzen Abriss hinterlassen, was bei eurem Verein so los was im Winter, also Transfers und sonstiges Wichtiges.

Und falls jemand Lust hat, das 5-Jahres-Retro-Projekt zu starten, gerne dazu den Input auch hier rein (Wir brauchen eure Hilfe: Rasenfunk vor 5 Jahren)

Na endlich ist der Schwerpunkt Da! Aber du hättest aus meiner Sicht auch keinen besseren Zeitpunkt erwischen können.

Allen voran vielleicht etwas zum Projekt „Heute vor fünf Jahren“. Mir ist aufgefallen, dass die Tonqualität Der Gäste damals teils wesentlich besser war als die von Max. Das ist heute Gott sei Dank besser geworden. Btw: die Fortuna hat vor fünf Jahren die Winterpause ebenfalls mit einem knappen Heimsieg gegen Union Berlin eingeläutet (1:0 durch Mathis Bolly, dem ivorischen Rennpferd). Der gerade frisch angeheuerte Steven Skrzybski spielte dazumal noch bei Union Berlin und durfte 27 Minuten versuchen der Fortuna ein Bein zu stellen - erfolglos.

Genug von der Vergangenheit hin zur Gegenwart. Die Hinrunde wurde ja bereits sehr ausführlich behandelt, dennoch ein kurzer Schwenk über die aus meiner Sicht wichtigsten Faktoren.
Was war es doch für ein überschwänglicher Sieg gegen Werder in der Hinrunde. Nach dem doch eher mühsamen Start der Saison in DFB Pokal, in dem man sich erst in der Verlängerung durchsetzen konnte, gewann man überraschend in Bremen mit 3:1. Diese drei Punkte sollten der Fortuna noch lange ein gutes Gefühl geben, denn viel mehr passierte zunächst auch nicht. Alles in allem wurden vier Siege eingeheimst, meist gegen Mannschaften, Die sich ebenfalls eher im Abstiegskampf wieder fanden als im Titelrennen. Dazu gesellten sich noch drei Unentschieden gegen derzeitige Champions League Anwärter. Letzteres, und der Umstand, dass im letzten Jahr lediglich der Überraschungssieg gegen Dortmund mehr auf dem tableau stand, sollte der Fortuna jedoch Mut machen. Es wird nicht einfach werden, aber das Ziel Platz 15 ist dieses Jahr wieder erreichbar.

Was ist seit Ende der Hinrunde alles geschehen?
Zunächst wurde ein Tag vor Heiligabend Der Vertrag mit Friedhelm Funkel verlängert -so früh wie noch nie. Aus dem Desaster des letzten Jahres hatte man gelernt und bereits auf der Jahreshauptversammlung im November verkündet, dass die Verlängerung bereits in Angriff genommen wird. In der hiesigen Lokalpresse wurden dann vor dem Spiel gegen Union bereits wieder böse Stimmen laut, Die Verlängerung würde von einem Sieg gegen Union abhängen und der Verein würde wieder Gefahr laufen, sich zu Fußballdeutschlands Gespött Nr. 1 zu machen. Fortuna hat gewonnen, Friedhelm hat verlängert, Fußballdeutschland bleibt unbehelligt.

Doch bereits beim Spiel gegen Union tat sich im Hintergrund bemerkenswertes. Lewis Baker, seines Zeichens Leihspieler des FC Chelsea, wurde aus dem Kader gestrichen und besuchte danach weder das Spiel, noch feierte er im Anschluss den Sieg. Stattdessen flog er bereits nach London, wo er bis zum heutigen Tage verweilt. Den Laktattest entschuldigte er mit einer Erkältung, er könne nicht kommen, auch zum Trainingslager erwartete man ihn vergebens. Doch bereits seit dem Union Spiel war eigentlich klar, dass ein solcher Spieler im Gerüst einer Mannschaft, Die um den Klassenerhalt kämpft, nichts verloren hat. Friedhelm Funkel wird dies vermutlich sowohl seinem Manager als auch Spieler kundgetan haben. Im Trainingslager haben sich dann auch erste Spieler zu dem Sachverhalt geäußert, sodass man täglich mit dem Abbruch der Leihe rechnen kann.

Noch vor dem Laktattest brachte Lutz Pfannenstiel den ersten - und bisher einzigen - Wintertransfer zustande. Der bereits oben erwähnte Steven Skrzybski konnte vom FC Schalke 04 ausgeliehen werden und könnte Dank einer Kaufoption sogar für kolpotierte 1,5 Mio Euro an den Rhein wechseln. Im ersten Testspiel gab es auch gleich den ersten Treffer Der Leihgabe. Da die Sommerneuzugänge auf den Flügeln alle noch nicht wirklich überzeugen konnten, hat er gute Chancen direkt von Beginn an Einsatzzeiten und sogar Startelfeinsätze zu bekommen.

Davon profitieren wird hoffentlich ein Spieler, dessen bevorzugte Position eigentlich im Zentrum liegt: Dawid Kownacki.
Durch die Anlaufschwierigkeiten von Thommy, Tekpetey, Ampomah und Ofori durfte er sämtliche Spiele bisher hauptsächlich auf dem Flügel absolvieren. Etwas, was ihm nicht besonders gut liegt. Er kann dort zwar mit seiner Ballsicherheit im 1 gegen 1 punkten, doch zahlt sich das bisher viel zu wenig aus. Ein Flankengott wird der Gute in diesem Leben wohl nicht mehr und ein Sprinter eher auch nicht. Doch da im Zentrum Rouwen Hennings sogar aus nichts ein Tor macht (wie beim 3:3 gegen Schalke, wo er mit mehr Glück als Verstand das Schienbein als Werkzeug zur Hand nahm), kam bisher keine andere Verwendung in Frage. Und man kann ihm nicht unterstellen, er hätte auf der Position des Flügelspielers nicht alles getan oder sich aufgeopfert. Möglicherweise ermöglicht ihm Steven nun eine Rolle als Back Up Stürmer, sodass auch Hennings mal eine Pause bekommen darf.

Hennings jedoch darf sich auf einen weiteren „Neuzugang“ freuen. Kevin Stöger ist nach seiner langwierigen Kreuzbandverletzung wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Es darf sogar auf einen Startelfeinsatz am Samstag spekuliert werden. Herr Funkel dementiert natürlich fleißig, wo er nur kann, doch hat er in der Vergangenheit bereits mehrfach wichtige Spieler nach längeren Verletzungen ins kalte Wasser geworfen (wie bspw. Fink oder Sobottka). Man darf gespannt sein.

Was gibt es noch interessantes zu berichten?
Robin Bormuth hat bereits im letzten Drittel der Hinrunde seinen Unmut geäußert, dass er sich mehr Spielzeit wünscht und einen Wechsel in Winter anstrebt. Sein Vertrag läuft nur noch bis zum Sommer, daher wäre es jetzt der letzte Moment, in dem Fortuna noch an ihm verdienen könnte. Doch seinem Wünsch wird nicht entsprochen, er wird definitiv bei der Fortuna bleiben. Seine Qualitäten werden von Funkel und Pfannenstiel sehr geschätzt, man möchte sogar mit ihm verlängern. Dass ihm das in der aktuellen Situation als Innenverteidiger Nummer 4 nicht gefällt, dürfte verständlich sein. Da die Nummer drei, Kasim Adams, zuletzt auch nicht nur von absolutem Glanz geprägt war, besteht für ihn vielleicht die Hoffnung auf mehr Einsätze in der Rückrunde, als in der Hinrunde.

Der Torwart-Trainer Der Fortuna wurde ausgetauscht. Der bisherige Trainer Claus Reitmaier darf sich nunmehr um das Nachwuchsleistungszentrum kümmern. An seiner Stelle kümmert sich nun Christoph Semmler um die Torsteher. Man darf vermuten, dass dies auch mit den Knieproblemen von Zack Steffen zusammenhängt, offiziell wird jedoch nur verkündet, dass das Vertrauen bereits seit längerer Zeit geschwunden ist und es keinen konkreten Anlass gab.

Zack Steffen wiederum hat seine Motivation bekannt gegeben, dass für ihn Spielzeit im Moment das wichtigste ist. Er würde daher auch bei der Fortuna bleiben, sollten wir die Klasse halten (natürlich nur auf Leihbasis). Pep guardiola von Manchester City hat dem natürlich bereits einen Riegel vorgeschoben. Alleine aus Verhandlungstaktischen Gründen absolut nachvollziehbar. Dass er aber bereits in der nächsten Saison regelmäßig für die Citizens spielt, darf bezweifelt werden.

Das war’s dann auch von mir zum Schwerpunkt der Fortuna. Ich bin gespannt, ob Stöger uns Skrzybski gegen Bremen bereits zu Einsätzen kommen und vielleicht sogar Scorerpunkte sammeln. Ganz transfermarkt-like hier meine erwartete Aufstellung:
Hennings
Ampomah Stöger Skrzybski
Fink Bodzek
Suttner Hoffmann Ayhaan Zimmermann
Steffen

Ich tippe noch drauf, dass Thommy und Kownacki eingewechselt werden. Der dritte Wechsel kommt drauf an, wie das Ergebnis gerade steht.

Das ist jetzt alles viel Input gewesen. Viel zu viel Input vermutlich :smiley: ich war gerade auf einer Dienstreise in Zug und hatte Zeit. Sollte es bis hierhin jemand durchgehalten haben, vielen Dank fürs aufmerksam bleiben. Ich hoffe der ein oder andere konnte etwas für sich da raus ziehen und auch für dich Max, war etwas dabei. Entschuldigt die mangelhafte Formatierung, aber mehr war mit dem Handy gerade nicht machbar :smiley:

Freundliche Grüße aus dem Rheinland
Skotty

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Eine Kleinigkeit ist mir heute Morgen dann doch noch eingefallen, Die einer Erwähnung wert ist:

Unsere geliebte Fortuna wird dieses Jahr am 05. Mai 125 Jahre alt. Hierzu plant der Verein zig Events und Merchandising, unter anderem ein eigenes Panini-Heft und ein Sondertrikot, welches am letzten Heimspiel gegen den FCA getragen wird. Hoffentlich wird es dann nicht nur eine Geburtstagsparty, sondern auch Klassenerhaltsparty. Das wäre zumindest ein schönes Geschenk, aber die Bundesliga ist ja nicht gerade für Ihre Geschenke bekannt.

Mit dem Somdertrikot gibt es dann dieses Jahr insgesamt 6 verschiedene Trikots (Heim, Auswärts, Ausweich, DTH Sonder, DTH Retro, Jubiläum), von denen dann zumindest 5 (alle außer DTH Retro) auch tatsächlich in einem Pflichtspiel getragen wurden. Das könnte vielleicht sogar in beiden Fällen Rekord sein? I don’t know. Vielleicht hat hierzu Ja jemand Statistiken parat.

Nochmal Rubrik Rasenfunk vor 5 Jahren. Der Gast von VfL Wolfsburg musste sich damals zu dem Thema Werksverein bzw. Investorverein befragen lassen. Aufgrund der heutzutage üblichen Summen und der damals schon abzusehen Rolle von Leipzig (zwar noch in der zweiten Liga) durchaus kurios aus heutiger Sicht, damals aber nachvollziehbar. Trotz reduzierter Leistungen seitens VW steht der VfL heute jedoch gar nicht viel schlechter da und an den Zuschauerzahlen hat sich auch wenig getan.die Fortuna testet mit 6 Trikots (plus Torwart fällt mir gerade noch ein) eine neue Art der Geldbeschaffung. Ob das zwingend besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. ZumindeSt für Hardcoresammler wird diese Saison recht kostspielig.

Genug Monolog meinerseits. Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg allen Mannschaften ab Platz 9 aufwärts :wink:

Fortunistische Grüße
Skotty

Puh, das gestrige Spiel hat meine Meinung über Schalke ein wenig durcheinander gebracht. Ich fande Gladbach gestern abend nicht schlecht. Die haben viele Dinge richtig gut gemacht, aber Schalke hat überragend gespielt. Sehr aggressiv, kaum Räume zugelassen. Die Innenverteidigung und das zentrale Mittelfeld als Prunkstück. Mit Gregoritsch eine richtige Alternative im Spiel, auch das eigene Spiel flexibler und vor allem extrem vertikal mit vielen Sprints. Das erinnerte wirklich ein wenig an Dortmund und Mainz unter Klopp. Schalke wird oben weiter mitspielen.

Bei Gladbach fällt Thuram sehr stark auf, auch wenn ihm gestern wenig bis gar nichts gelungen ist.

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Düsseldorf - Werder
Das war ein ziemliches Hauen und Stechen. Bin froh, dass Werder sich die Punkte gerettet hat. Ich war aber auch enttäuscht, wie sie teilweise die Konter nicht zu Ende gebracht haben.
Zu der neuen Regel für Schiedsrichter meckern schneller zu ahnden: Ich finde das prinzipiell nachvollziehbar, weil ich in letzter Zeit viel Football geguckt habe und schon sehe, dass da mehr Respekt nötig ist. Bin deswegen nicht Kohfeldts Meinung, der nach dem Spiel ja sagte, dass er die Neue Regel quasi zu ‚fussballfern‘ findet. Aber ich denke schon, dass man unterscheiden sollte, ob es der Kapitän ist, der zum Schiri geht und sich beschwert. Fande daher die gelb-rote Karte am Ende überzogen. Insgesamt fand ich die Spielleitung vom Schiri nicht so gut, hatte das Gefühl, dass er das eh schon aggressive Spiel noch aggressiver macht. Das kann ich nicht so richtig belegen, außer dass ich fand, dass er, wenn er mit Spielern gesprochen hat deutlich zu nah an die rangegangen ist und in der Körpersprache aggressiv wirkte.
Schöne Grüße!

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Mainz - Freiburg aus Stadionperspektive

Es ging im Prinzip für Mainz genauso weiter wie bisher. Schwache Abwehr, zu wenig Durchschlagkraft gegen ein Freiburg, dass keinen tollen Fußball bot, aber im Kollektiv stark war. Ich klinge wie ein frustrierter Fan, der sich über alles und jeden aufregt, aber ich frage mich langsam, ob bei den Mainzer Spielern im Bewusstsein ist, wo sie stehen. Ich brauche keine Durchhalteparolen, aber wenn ich nach dem Spiel gestern höre, dass man einfach nur Pech im Abschluss hatte (was auch nicht vollkommen falsch ist, wenn man die reinen Schüsse sieht), dann frag ich mich, ob ich ein vollkommen anderes Spiel gesehen hab. Ich hatte schon vor dem 0:1 ein schlechtes Gefühl und nach dem 0:2 sah ich eher die nächste Klatsche. In dem Sinne danke an Freiburg, dass sie nicht einen auf Leipzig gemacht haben. In der 2. Halbzeit hatte Mainz mit dem Anschlusstreffer Glück, der aus Gewühl im Strafraum entstand und dann noch eine Chance kurz danach. An einen Punkt habe ich aber nicht geglaubt.

Während bei Freiburg zu jedem Zeitpunkt 11 Spieler jederzeit wussten was sie zu tun haben, war Mainz nie besser als die Summe der Einzelspieler. Im Stadion haben sich - wie üblich - alle über Hack und den Schiedsrichter aufgeregt, aber das Problem mit den meisten Gegentoren liegt nicht an einem Mann in der Viererkette, sondern an allen. Es ist ja schön und gut mit Aaron und Pierre-Gabriel sicherlich sehr talentierte Außenverteidiger hat, aber viel zu selten sieht man wie sie mit ihrem Leben Abschlüsse verhindern. Die Mainzer Stürmer kamen kaum in gute Abschlusssituationen, weil immer viele Freiburger im Schussfeld und am Mann waren. Die Freiburger hatten viel zu viel Platz und waren dem dritten Tor näher als Mainz dem Anschluss. Ich persönlich hoffe, dass intern aufgearbeitet wird, was nicht läuft. Ich brauche weder öffentliches Anprangern oder Durchhalteparolen, aber die Spieler müssen ihrer Verantwortung und ihrer Qualität endlich gerecht werden.

Wenn ich an die nächsten Gegner Gladbach und Bayern denke, sehe ich wenig positives bis auf die geringe Erwartungshaltung. Die Saison wird noch verdammt lange dauern…

Mainz - SCF aus Stadionperspektive

In der ersten Hälfte fielen die beiden Freiburger Tore ein wenig wie aus dem nichts, denn Mainz drückte mehr und war defensiv meistens gut organisiert und stand eng, sodass spielerisch von Freiburg sich selten (einmal?) in den Strafraum kombiniert werden konnte.

Vor allem im Mittelfeld ging es zeitweilig ziemlich ruppig zu, es wurde recht viel (taktisch) gefoult und wirklicher Spielfluss kam selten auf.
Den beiden Freiburger Toren gingen dann auch ein wildes Kopfballduell und ein vermeintlich nicht gegebenes Foul bei Balleroberung im Mittelfeld voraus, was irgendwie zum Spiel passt - in beiden Fällen wurde der Platz dann genutzt und konsequent zu Ende gespielt, womit sich Freiburg in fast allen anderen Situationen schwertat. Vor allem das 1:0 war überragend ausgespielt und abgeschlossen. Gerade bis zum 2:0 hätte das Spiel auch jederzeit für Mainz kippen können, wenn das Tor gefallen wäre, so fühlte es sich zumindest an.

Die zweite Hälfte bis zum 1:2 war regelrecht lethargisch und schwer anzuschauen, weil Freiburg nicht mehr wollte und Mainz nicht mehr konnte - die Schlussphase war dann wieder spannender und wilder (2 mal kam Mainz’ Torwart zur Ecker/Freistoß nach vorne ab Minute 85).

Was mich bei Freiburg verwundert hat, waren die vielen hohen Bälle bei der Spieleröffnung, von denen ich dachte, dass es Freiburg diese Saison anders angeht, und die auch kaum zu Ballbesitz geführt haben, eben weil das Mittelfeld stark umkämpft war.

Ein Wort zur Statistik: Für Mainz 62% Ballbesitz, 10:4 Torschüsse, zeitweilig 5:0 Eckenverhältnis sprechen eigentlich für Mainz - und dennoch wirkte das ganze nie wirklich zwingend, die Präzision fehlte da einfach. Beierlorzer meinte nach dem Spiel, die Effizienz von Freiburg hätten sie in Mainz gerne - das ist für das Spiel sehr passend.

Ein letztes: Rückkehrer Schwolow im Freiburger Tor war aber direkt wieder auf seinem gewohnten Niveau und hat den ein oder anderen gfeährlicheren Ball gut entschärft.

Hallo zusammen, medium term reader, first time poster.

EffZeh aus der Sofaperspektive: Ist das wirklich noch die gleiche Mannschaft, die im November nicht bundesligatauglich wirkte? Anscheinend lagen die Probleme da dann doch nicht beim Talent. Momentan ist die Leistung naeher an dem, was vor der Saison als Level erwartet wurde und was in den ersten Spielen auch in Ansaetzen gezeigt wurde. Wer weiss, vielleicht wird der FC am Ende der Saison als Beleg herhalten koennen, dass das Escher-Theorem von der Leistungs-Ergebnis-Anpassung in beide Richtungen funktioniert.

Fuenf Punkte zum Spiel:

  • Die Statistiken zum Spiel lesen sich insgesamt sehr ausgewogen. Zweikaempfe, Schuesse aufs Tor, Passspiel, alles liegt da nah beieinander. Im Spiel fuehlte sich es auch nicht so deutlich an, wie das Ergebis es aussagt, unter anderem wegen der starken Wolfsburger Phasen zu Beginn beider Halbzeiten. Trotz des schnellen 3:1 war von einem Wolfsburger Aufbaeumen aber nicht viel zu spueren. Entscheidend war letztlich damit die bessere Chancenverwertung der Koelner.
  • Spieler des Spiels muss wohl Cordoba sein. Laut kicker hat er 68% seiner Zweikaempfe gewonnen, viele davon das Festmachen von der langen Baelle die sich zum bevorzugten Stilmittel im Umschaltmoment entwickelt haben. Seine Koerperlichkeit wird immer wichtiger fuers Offensivspiel, und bei Toren in fuenf aufeinanderfolgenden Heimspielen darf man vielleicht sogar von einem kleinen Lauf sprechen.
  • Es gab Phasen in der Hinrunde, in der ich mich gefragt habe, ob der FC ein Torwartproblem hat. Nachdem Horn im Spiel gegen Werder schon den Sieg festgehalten hat, war er in diesem Spiel noch wichtiger fuer den Erfolg. Seine sieben Paraden hielten die Wolfsburger Chancenverwertung klein. Nicht auszudenken, wie das Spiel gelaufen waere, waere er nicht schon in den ersten zwei Minuten hellwach gewesen.
  • Viel von der neugewonnenen Stabilitaet (nur drei Gegentore in den letzten drei Spielen) geht meiner Meinung nach auf das Konto der Hector-Skhiri-Doppelsechs. Beide zeigen starke Laufleistungen. Skhiri ist dabei mehr der Loecher-Stopfer, waehrend Hector oft entscheidende Impulse im Spiel nach vorne setzt. Moeglich ist diese Aufstellung aber nur wegen der soliden Leistungen von Katterbach als Linksverteidiger. Solide ist dabei im Ligaschnitt gemeint - fuer einen 18-jaehrigen ist das schon ganz schoen stark.
  • Im Moment ist es einfach (und schoen) sich auf das zu konzentrieren, was gut laeuft. Es bleiben aber doch noch einige Baustellen. Aus dem Spiel heraus gelingen wenige Tore. Da erhoffen sich die Verantwortlichen wohl, mit Uth ein Puzzleteil gefunden zu haben. Ein Grund ist das oft ineffektive Fluegelspiel, besonders auf rechts. Die linke Seite ist dynamischer, produziert aber zu oft nicht genug. Andere Schwaechen der Hinrunde, wie mangelnde defensive und mentale Stabilitaet, Torwartschwaeche und eine Haeufung krasser individueller Fehler, scheinen momentan addressiert - wie nachhaltig, bleibt fuers erste offen.
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Um noch ein wenig @AnSte aus der Freiburger Stadionperspektive zu ergaenzen.

Ich fand Mainz am Anfang der ersten Haelfte so bis zur 20-25ten Minuten sehr griffig im relativ offensiven Pressing und Freiburg wurde dadurch häufig auf die Fluegel gedrängt. In den ersten 20 Minuten wurden auch Angriffe/Umschaltsituation von Freiburg teilweise sehr kompliziert ausgespielt. Da auch Freiburg mit zunehmender Spieldauer eine schärfere Herangehensweise wählte wurde es dadurch sehr nicklig im Spiel. Ich fand hier Jablonski sehr klar in seiner Ansprache der Spieler und er leitete das Spiel eigentlich sehr souveraen. Mainz war sehr unpräzise in dieser Phase und schaffte es durch die vielen Ballverluste, durch Fehlpässe oder Pässe ins Aus, Freiburg immer wieder im Spiel zu halten.

In der zweiten Hälfte braucht man schon sehr viel SC im Herzen um diese mit Wohlgefallen anschauen zu können. Mainz lief an, Freiburg verteidigte, und spielte die Kontersituationen zäh und langsam aus. Ich war dann recht froh, dass das Spiel irgendwann vorbei war. Für mich ist es einen dieses Spiele was Freiburg diese Saison zu gewinnen scheint, auch wenn man manchmal schwer anzuschauen ist.

Auch im Freiburger Block wurde der Schiedsrichter am Ende wild beleidigt, was zusammen mit dem Beitrag von @Highlord_Alarak ja eigentlich nur bedeuten kann, dass er einen guten Job gemacht hat :wink: .

Danke euch für euren Input!

Noch ergänzend zu der Verletzung von Vogt und was du Max dazu verwittert hast, dass es nämlich schon vorher ein Ereignis gab: man konnte das auch an Vogt selber vorher sehen. Es gab eine Einstellung vor der Szene mit Pavlenka, da war Vogt in Großaufnahme zu sehen und hat sehr verwirrt und Komisch geguckt, tatsächlich als würde er nicht ganz da sein. Das stützt Max Tweet und ich kann mich da nur immer wieder anschließen, dass ist wirklich fahrlässig und skandalös, wie mit den Spielern umgegangen wird.

@monxer na ja, der Pass beim 2:0 durch Jhon Còrdoba von Skihiri war wohl weniger von der Art „Löcher stopfen“ als mehr „intelligentes Angriffsspiel“.
Nicht dass ich mich beschweren wollte. ^^

Ha, fair! Echt clever, den da noch durchzustecken. Noch stärker war für mich die interception an sich, das ist schon ganz starke Antizipation. Das sieht man von ihm häufiger in Umschaltsituationen des Gegners, hier dann mal beim Pressen des Aufbauspiels - da kam das mit dem Löcher stopfen her. Du hast Recht, man sollte nicht unter den Tisch fallen lassen, wie oft da eine kluge Anschlussaktion von ihm kommt.