Gemeinsam mit
- Jonas Friedrich (SKY und Amazon Prime, Homepage, Bluesky)
- Martin Rafelt (Spielanalyst und Trainer, Spielverlagerung Academy,
Bluesky. The 3rd Circle, @MR_SV)
haben wir den Spieltag besprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
Gemeinsam mit
haben wir den Spieltag besprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
Bin schon sehr gespannt auf die Folge.
Es geht auch direkt gut los
Bensebaini gewinnt auf dem linken Ball den Flügel zurück.
wir waren alle komplett besoffen bei der aufzeichnung
Ich mochte die Folge.
Bezüglich zur Meta Debatte um Platz 4:
Ich kann den Standpunkt von Max verstehen, aber ich möchte ein Punkt ergänzen, denn der Vergleich Eintracht Frankfurt und FSV Mainz hinkt an einem entscheidenden Punkt: 22.000 Mitglieder vs. 150.000 Mitglieder.
Auch wenn es gemein gegenüber Mainz ist und ich immer gerne die Schwerpunkte zu ihnen höre und sie haben sich die Platzierung sportlich verdient, aber ich glaube, dass die Interesse für Mainz einfach bundesweit nicht groß genug ist, damit sich der 0815 Fan für die Entwicklung begeistert oder mitfiebert, ob nun Mainz die top 4/6 sprengen kann und den nächsten Schritt machen kann.
Meine These ist, dass wenn statt Freiburg, Mainz, Leipzig und Wolfsburg nun Köln, Schalke, HSV und Kaiserslautern um die CL- Plätze spielen würden, gäbe es auch eine höhere Euphorie und im allgemeinen Fußballvolk würde man mit einer höheren Spannung das Rennen um Platz 4 verfolgen, weil einfach mehr Leute emotional involviert sind, und dann wäre den Leuten auch der Fußball egaler bzw. auf Schalke würde man den Fußball wahrscheinlich noch feiern, wenn Sie den Run vom SC Freiburg hätten und es gäbe Sondersendungen auf Sport 1.
Bei einem Verein wie Leipzig interessiert sich ja „niemand“ für die Entwicklung oder wünscht sich eine positive Entwicklung. Wenn RaBa Leipzig nicht Spieler wie Olmo oder Nkunku oder „schönen“ Fußball zum Produkt Bundesliga beisteuern, sind Sie einfach nur noch da und man hat Angst, dass sie trotz ihres unansehnlichen Fußballs Vierter werden.
PS: Ich hätte übrigens nie vermutet, wie viele Mitglieder der SC Freiburg hat.
Aus meiner Sicht hat übrigens die Folge die Vorteile des Podcasts sehr schön illustriert. Als ich mit der Folge angefangen habe, hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich mit eine Meta Debatte über Rotsperren, das CL Rennen und die Risikoaversion von Vereinen beglückt werde und trotzdem hat die Qualität der Spieltagsbesprechung nicht darunter geleidet. Vielen Dank nochmals:)
Ich finde es durchaus eine valide Diskussion, aber für mich am komplett falschen Aufhänger.
Blessin hat doch gegen Mainz gerade nicht nur Fehlervermeidung gemacht, sondern durch das vorziehen und Wechselspiel von Smith und durchaus hohes rausschieben sich einen großen Vorteil verschafft und hätte damit gut und gerne das Spiel gewinnen können. Andererseits ist es ja auch vollkommen verständlich, dass Mainz dann in der Halbzeit nicht sagt „Jo, läuft grad nicht, technisch ists grad extrem mau. Jetzt spielen wir einfach flach in die Mitte rein und senden ein Stoßgebet dass da kein Fehler passiert“. Sondern eben erstmal das Spiel auf Augenhöhe bringt. Dazu ist Henriksen doch gerade der, der bei Mainz nach der wirklich schlimmen fußballerischen Endzeit unter Svensson wieder etabliert hat, dass sich Spieler mit dem Ball aufdrehen, auch ins Dribbling gehen und eben sich Dinge selbst erarbeitet werden statt nur auf Prinzip Zufall zu setzen. Dadurch hat man ja jetzt die Möglichkeit gegen Kiel, Bochum, Heidenheim und (wenn auch in diesem Spiel glücklich) Pauli sich konstant durchzusetzen.
Und wie gesagt, St. Pauli spielt ja verhältnismäßig eine starke Saison, da zu kritisieren ist schwer.
Bin da auch bei Jonas Friedrich, mMn unterscheidet sich Freiburg in der Art nur wenig von Mainz zurzeit. Und wer glaubt dass Freiburg sich immer Vorteile ausdenkt müsste mal die drei Spiele vor diesem Spieltag sehen, dass war teils extrem harte Kost. Meiner Meinung nach ändern die eben auch immer leicht ihren Ansatz je nach Gegner, aber es ist immer das gleiche Prinzip. Ähnlich wie Mainz (und übrigens war ja die Weiper/Burkardt Doppelspitze so ein Versuch, ist nur ziemlich nach hinten losgegangen)
zur Diskussion um Notbremsen und Rote Karten: den ersten Vorschlag von Martin predige ich seit langer Zeit - egal wo auf dem Platz eine Notbremse passiert, sie sollte immer Elfer und Gelb geben, außer das Foul gilt nur dem Mann, dann Rot. Also quasi die Regelung für den Strafraum, ausgedehnt aufs ganze Feld. Damit gilt immer: die Torchance wird wiederhergestellt und die Konsequenzen wiegen immer gleich schwer, egal zu welchem Zeitpunkt des Spiels.
Und was Handspiel angeht: vielleicht täusche ich mich, aber ich hab das Gefühl, dass es in dieser Saison deutlich weniger Handelfmeterdebatten gibt.
Und ich finde, immer wenn jemand sagt „das Problem mit den Handelfmetern muss gelöst werden“, dann muss er auch einen Vorschlag machen wie. Denn das IFAB ist ja in der Zwickmühle, dass es zu jeder Regelung unterschiedliche Narrative und Interpretationen gibt und auch Konsequenzen, die in manchen Situationen passen, in anderen nicht (siehe Cucurella), und immer jemand sagen kann „das muss anders gelöst werden“. Also entweder es wird einfacher, aber (in manchen Situationen) ungerechter, oder es wird gerechter, weil mehr potenzielle Faktoren miteinberechnet werden, dadurch wirds halt auch komplexer. Einfach und gerecht gleichzeitig gibts nicht, zumindest nicht unter der Prämisse „Absicht“ als entscheidendes Kriterium.
Und es gibt immer die, die „da wurde aber auch schonmal Elfmeter gepfiffen“ schreien; also du kannst bei 90% aller (potenziellen) Handelfmeter immer Argumente für beide Seiten finden (die sind nicht immer gleich valide, aber sie führen immer zu der Debatte, vor der alle genervt sind). Diese Debatte wird also auch unabhängig von Regeln und Tatsachen geführt, und wenn man eine uninformierte Debatte führt, dann kommt es zu dem entlarvenden Reporter/Sportdirektorensatz „da kennt sich ja keiner mehr aus“ (was in Wahrheit heißt „ich hab keine Ahnung von der Materie und keinen Bock mich zu informieren aber schuld daran sind die, die die Regeln machen und nicht die, die sie nicht kennen“).
Ein Lösungsansatz wäre mMn der indirekte Freistoß bei Handspielen, die nicht direkt eine Torchance oder ein Tor verhindern. Also zB wenn der Ball gar nicht Richtung Tor oder Richtung gut positioniertem Mitspieler gespielt wird, oder wenn das Handspiel an irgendeiner Ecke des Strafraums passiert. Wäre halt wieder etwas, was die Regelung komplexer macht.
Hab zum letzten Segment reingeskippt, mir dafür einen verdienten Anschiss abgeholt und hab dann jetzt weiter vorne reingeschaltet (ich hörs auch noch ganz :D). Das Segment zwischen den letzten beiden Spielen hat mir gut gefallen, solche Gespräche helfen mir gefühlt mehr dabei, über Fußball zu lernen und damit Dinge besser beobachten zu können als ausführlichere Besprechungen von irgendwelchen Einzelspielen, wo sich grade in dieser Saisonphase natürlich auch immer wieder Dinge wiederholen. Ich wäre persönlich ja Fan davon, wenn sowas öfter entsteht (ist wahrscheinlich nur begrenzt geplant umsetzbar).
Bei Hoffenheim - Stuttgart finde ich es irgendwie amüsant, dass das Spiel so sehr das Gegenteil vom eigenen Hinspiel war, wo Hoffenheim lange das bessere Team war und unglücklich nur einen Punkt geholt hat, während Stuttgart über weite Strecken ziemlich zahnlos war. Ich finde ja, man hätte sich da einfach drauf einigen können dass jeder da einmal den knappen Sieg holt, grade würde auch dieser eine Punkt mehr gut tun. Den Punkt, seit dem über Stuttgart generell wieder so positiv geredet wird habe ich aber irgendwie verpasst und hab mich darüber gewundert. Klar haben die am Sonntag Hoffenheim zeitweise absolut dominiert (wer hat das in letzter Zeit nicht?), mich wundert aber die Menge an Lob, die Hoeneß und der VfB in der Folge so bekommt, wahrscheinlich auch weil ich die selten über 90 Minuten sehe und halt vor allem sehe, wie die in der Tabelle da stehen (= für die Möglichkeiten halt so ganz okay, halt ganz knapp vor Wolfsburg und Gladbach, deren Europapokal Ambitionen ihr da aber grundlegend anders seht). Hoffenheim ist leider auch bei dieser Besprechung wieder nur der Gegner von dem Team, was analyisert wird, was die letzten Wochen leider häufiger so war. Wahrscheinlich gibt es da auch Gründe für und ich nehm das nicht persönlich, würde mir aber wünschen, dass manche Spieler und ihre Entwicklungen da mal etwas ausführlicher besprochen werden. Vielleicht schafft man ja mal einen Hoffenheim-Schwerpunkt, wo auch das sportliche einen gewissen Fokus hat und es nicht nur um Dinge hinter den Kulissen geht.
Eine sehr schöne Sendung, ich habe euch sehr gern zugehört, insbesondere beim Exkurs zur „Risikoaversion“, den ich sehr schön fand. Da dachte ich auch, wie offenbar @HakunaMatata , dass sowas wohl nur im Podcast-Format geht. Dass sowas entsteht und dann auch einfach laufen gelassen werden kann. Super!
Die Diskussion um Platz 4 hab ich so verstanden, dass sich sportlich einfach niemand aufdrängt, aus verschiedenen Gründen (u.a. ist Stuttgart leider nicht konstant genug). Mit der Diskussion um Traditionsverein, Anhängerschaft usw., wie es oben geäußert wurde, hat das für mich persönlich nichts zu tun, zumal in der Auflistung Stuttgart und Gladbach nicht genannt wurden.
Auf jeden Fall: tolle Folge mal wieder, vielen Dank!
Ich scheine der einzige zu sein, der den Risiko-Exkurs nicht ganz so bereichernd fand. Für mich ist das ein Thema mit validen Argumenten für beide Seiten, bei dem man endlos reden kann, ohne je eine Lösung zu finden. Salopp formuliert: „Hauptsache drüber geredet“.
Die Diskussion kann ja dabei durchaus auch bereichernd sein - war sie sicher auch hier zum Teil - aber ich finde sie sollte in einem eigenen Raum stattfinden.
Schmunzeln musste ich bei einer Randbemerkung an ganz anderer Stelle: Nämlich als Jonas (ich glaube es war er) meinte, dass auch Liverpool zuletzt mehr so überzeugend war (oder so ähnlich). Und das nach diesem Wochenende. Bin schon auf die Ligatour gespannt.
Zum BVB Teil:
Es ist ja üblich, dass man in einer Krise bei jedem Erfolgserlebnis versucht dieses hoch zu stilisieren. Das war ja schon nach dem Lissabon Hinspiel so, und dann kam Bochum. Zumindest die Social Media Abteilung des BVB ist Bundesliga Spitze darin, sofort das beste daraus zu machen. Nach Bochum war es die Woche dann richtig Still. Selbst eine Siegesserie, wo die Auswärtsspiele inbegriffen sind, werden die Saison nicht retten, nicht mal richtig aufhübschen. Da ist sehr viel Porzellan von der Mannschaft zerschlagen worden. Nehmen wir mal an in München, in Leverkusen und in Leipzig werden irgendwie Punkte geholt, dass erklärt dann aber nicht die absoluten Nicht-Leistungen aus der Saison. Dazu zählen kann man folgende:
Hinrunde: Stuttgart, Augsburg, Union, Mainz, Hoffenheim, Kiel
Dazu noch Pokalaus in Wolfburg.
Rückrunde: Bis auf 2-3 Ausnahmen alle Spiele bislang
Und ja, ich kann die ganze Kovac Kritik nachvollziehen, aber Sahin war nach den ganzen Niederlagen in Januar nicht mehr zu halten halten. Und ich würde die Risiko-Exkurs Besprechung auch auf die Auswahl der Trainer erweitern, in einer der Ligatour-Folgen in Februar (?) wurden ja ein paar Namen genannt, die Unabhängig der BVB Trainersuche damals, auch bei anderen Vereinen in der BL mal interessant wären zu sehen.
Das sehe ich genauso, ich finde da hat Martin auch bisschen zu sehr die rosarote Brille. Gegen Hoffenheim war das jetzt mit Abstand das beste Spiel seit Wochen. Seit dem 4-0 gegen Freiburg war da ziemlich viel schwaches dabei. Gegen die ebenfalls dort oben stehenden Mainzer eigentlich nur ganz kurz gut dabei, gegen PSG untergegangen, gegen Gladbach, Augsburg, Dortmund und Wolfsburg war das Offensiv alles ziemlich schwach und mit einer soliden Portion Glück kamen da ein DFB Pokal Halbfinale und ein Sieg mit raus.
Evtl waren sie überspielt und es wird jetzt besser, evtl unabhängig von der Belastung wird es einfach gut. Aber jetzt der einzig gute da oben ist übertrieben, dafür sind da schon auch ziemlich viele schwache Auftritte dabei. Vielleicht dürften sie mit Frankfurt gleichauf stehen, aber das ist dann bei 4 Punkten Abstand irgendwie Haarspalterei, dass für solche Differenzen viel Zufall (und auch der Terminplan) zuständig ist, ist ja klar.
Da verteidige ich Martin mal:
Für mich ist Stuttgart, mit Abstand, die beste Mannschaft nach Bayern und Leverkusen. MMn hat keine andere Mannschaft auch nur annähernd so eine Spielidee und Offensivspiel. Stuttgart ist natürlich nicht mehr auf dem Niveau wie letzte Saison, aber die einzige Mannschaft die noch ähnlich „schönen“ Fußball zeigen kann ist Frankfurt von den Top 10. Stuttgart merkt den Aderlass in der Abwehr, da sieht das teilweise Vogelwild aus, aber sie haben (fast) immer ne Idee wie sie einen Gegner bespielen wollen & können. Das sehe ich bei keiner anderen Mannschaft zwischen 4-10 konstant .
Weil’s bislang noch nicht gemacht wurde:
Ich fand den „ein guter Baier in Dortmund“-Spruch gut und musste schmunzeln. Dass es „nur“ ein chucklen (mir fällt kein passendes deutsches Wort ein ) von Martin gab und Jonas das komplett ignoriert hat, war schon traurig
.
Dafür hat Jonas mir bei seinem Monolog über Thomas Müller aus der Seele geredet. Der Mann alleine hat mich die letzten 10 Jahre durch dämliche Aussagen von (ehemlaigen) Funktionären, sinnlose Personalentscheidungen und Entscheidungen gegen Vereinswerte getragen. Also Thomas Müller, nicht Jonas Friedrich .
Man muss dazu auch sagen, dass dem VFB trotz der Abgänge, die in der Form nicht gleichwertig ersetzt werden konnten eine gute Saison spielen.
Als Beispiel das BVB-Rückrunden Spiel, war von Seiten des VFB jetzt auch eher ein durchschnittliches Spiel, aber der BVB mit seinem „vermeintlich“ besserern Kader konnte daraus aber auch nix, gar nix machen. Über das Hinspiel und die Spiele der Vorsaison schweigt man sich als BVB-Fan besser aus.
Interessant wird es natürlich, wenn Hoeneß nicht mehr da ist, wie es dann weitergeht. Holt man sich ein bekanntes Gesicht aus Deutschland oder sucht einen Trainer aus dem Ausland, der ähnlich wie Hoeneß spielen lassen möchte.
Tolles Tribünengespräch zur Risikoaversion. Ich stimme @MR_SV voll zu, dass die meisten Mannschaften zu defensiv spielen. Es ist besser offensiver zu spielen. Besser, nicht nur risikobehafteter. Aber auch risikobehafteter.
Ich führe das aber nicht nur auf einen Bias zurück, sondern auch darauf, dass das optimale Verhalten für die Akteure im Fussball oft nicht das optimale Verhalten für den Verein ist. Beispiel Titz beim HSV. Der hat super Ergebnisse abgeliefert, wurde aber entlassen, weil der sportlichen Leitung das ganze zu offensiv und vor allem zu weit weg vom Normzustand war. Hätte 4-2-3-1 gespielt wären die Ergebnisse schlechter aber er vermutlich länger im Amt.
Titz lag zum Zeitpunkt der Elassung meines Wissens nach einen (!) Punkt hinter einem Aufstiegsplatz am 24 Spieltag. Vielleicht kann das ein HSV-Fan besser erklären, aber ich glaube der Vorstand hatte Panik bekommen den Aufstieg zu verpassen, das hatte glaube ich nix mit der Art Fussball zu spielen zu tun.
Hab ich alle nicht gesehen, aber immer wenn ich sie seh, sind sie super. Und wenn ne Bundesliga-Mittelfeldmannschaft (jedes Mal wenn ich sie seh) so mit den attraktivsten Fußball Europas spielt und taktisch besser ist als quasi alle anderen Teams, dann ist ein generelles Lob schon auch angemessen, auch wenn die Mal ne schwache Phase haben, find ich.
Ich glaube, in der Öffentlichkeit nimmt man sowas viel zu schnell viel zu selbstverständlich. Es könnt vlt mal jemand die aktuellen Etats raussuchen, aber Stuttgart war vor kurzem noch Zweitligist.
Ich muss mal loswerden, wie sehr mich es mittlerweile nervt, dass Stuttgart immer als Beispiel rangezogen wird, dass man ja auch einfach besseren Fußball spielen lassen könnte. Also zum einen ist Hoeneß meiner Meinung nach ein absoluter Toptrainer und so einen kannst du dir als kleiner oder mittelgroßer Verein nicht mal einfach so holen. Und zum anderen war der Kader von Stuttgart doch auch einfach unglaublich gut. In den Jahren, wo Stuttgart Abstiegskampf gespielt hat, haben sich doch alle gefragt, wie das bei dem Talent in der Mannschaft sein kann. Dass sie damit Vizemeister werden hätte sicher keiner Gedacht aber internationales Geschäft oder minimum gesichertes Mittelfeld war da eigentlich eher die Erwartungshaltung. Hoeneß hat halt einfach nur mal das Potenzial abgerufen.
Und diese Voraussetzungen haben die meisten anderen Vereine nicht. Wer soll denn bitte die Doppel-6 Version von Karazor-Stiller bei Bochum bilden? Oder bei Union? Und es ist nunmal einfacher den Leuten gute Defensivarbeit beizubringen als ne starke Offensive. Denn egal wie gut die taktische Idee ist, am Ende brauchst du trotzdem die Spieler, die die sauberen Pässe spielen können, die das Spielverständnis und Übersicht für die offenen Räume haben und natürlich die Abschlussqualität. Insofern finde ich es irgendwo unfair, diesen Mannschaften vorzuwerfen, sie würden nur langweiligen Fußball spielen. Denn mit Ausnahme von Wolfsburg, Mainz und mit Abstrichen Freiburg und Gladbach sehe ich bei den Mittelfeldmannschaften und Abstiegskandidaten einfach nicht die Qualität, um groß was andere spielen zu lassen.
Zur Debatte zum Thema Zeitstrafen fürs Team bei „Rot“ empfehle ich mal wieder den Blick auf eine vergleichbare Sportart.
Beim Rugby gibt es inzwischen die Regel, dass das Team nach einer Roten Karte nach 20 Minuten (das Spiel geht über 80 Minuten) ieder komplett ist. Dies folgt daraus, dass auf Grund der Regeln und der daraus folgenden Verteidigungs- und Angriffsstruktur eine Rote Karte das Spiel in aller Regelmäßigkeit entscheidet. Beim Fußball finde ich einen Spieler oder eine Spielerin weniger nicht so entscheidend. Ist aber nur ein Gefühl. Fände da Daten interessant.