#26 Euer Input für die Sendungen zum 26.Spieltag

Oder dafür, dass der Effzeh es diese Saison einfach nicht auf die Kette bekommt.

Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen. Daneben würde mich interessieren, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass man, wenn RasenBallsport Leipzig zu Gast ist, offenbar gegen den gesamten Osten Deutschlands gerichtete Gesänge anstimmt (ich habe bisher nur davon gelesen).
Dass das eindeutig drüber ist, muss doch den diesen Gesang anstimmenden Menschen bewusst gewesen sein. Trotzdem kam es dazu. Warum?
Ist man frustriert, weil sich die DFL und der DFB in dieser Sache nicht zu bewegen scheinen (es sei noch einmal auf „Die Big Show“ dieser Woche von Sportradio360 verwiesen, wo das Thema Investorenclubs und ganz explizit RasenBallsport Leipzig als „Umgehung“ von 50+1 sehr direkt, wie ich fand, besprochen wurde)? Oder was ist der Grund für diese Eskalation? Gab es rund um das Spiel einen Vorfall?
Zum Flaschenwurf brauche ich wohl nichts mehr sagen. Das geht gar nicht.

Zu BVB:SGE:
Frankfurt kam gut in die Partie rein und hatte ein paar gute Ballgewinne relativ weit vorne. Zudem ein paar Unsauberkeiten und Unsicherheiten in der Dortmunder Defensive. Schlotterbeck meiner Meinung nach mit dem klaren Fehler vor dem 1:0, da er nicht gestaffelt steht. Dortmund schafft es danach, gut Druck aufzubauen und Frankfurt schafft es nicht, sich hinten gut raus zu spielen. Zudem sind hohe Bälle keine Option, da sie niemand fest machen kann und die zweiten Bälle waren auch häufig bei Dortmund(kaladzic würde der Mannschaft guttun🙃). Bei dem 1:1 fehlt Ebimbe, um hinter Tuta zu verteidigen. Der Gegentreffer hat sich aber auch angedeutet. Leider bei ebimbe wieder eine eher mäßige Partie, nach der sehr guten gegen Hoffenheim. Tuta heute wieder mit einer offensiveren Rolle. Frankfurt hat gegen Hoffenheim noch die Schnittstellen zwischen Außen und Innenverteidigern gut bespielt. Heute hat das nicht funktioniert, es wurde aber auch kaum probiert. Marmoush kam bei ein, zwei Frankfurter Ballgewinnen nicht schnell genug aus dem Abseits. Vor der Pause hat sich Shkiri einmal in die Abwehr fallen lassen und Tuta hat den john stones gemacht und ist ins Mittelfeld aufgerückt, was ganz gut funktioniert hat. Ich hatte kurz die Hoffnung, dass die SGE das nach der Pause häufiger probiert, was aber nicht passiert ist. Trotzdem kommt Frankfurt gut aus der Pause. Die gute Frankfurter Phase dauert 15 Minuten. Frankfurt stand ein bisschen tiefer und Götze und Knauff waren auch ein bisschen weiter nach hinten geschoben, so dass es eher ein 541 war im Verteidigen. Das hat bis zur 60. Minute auch gut funktioniert, danach lässt sich Frankfurt viel zu weit hinten reindrücken. Teilweise war Chaibi hinten in der Abwehrkette und hat die zu einer 6 Kette gemacht. So ist es natürlich schwer, Entlastung zu bekommen. Das 2:1 ist dann folge richtig. Und mal wieder nach einer Standardsituation. Alles in allem eigentlich eine okaye Partie von Frankfurt. Aus dem Spiel wenige Torchancen für Dortmund, aber für Frankfurt auch nicht. Und 35 Minuten von 90 gut zu sein reicht leider auch nicht in Dortmund.

Ansonsten: Habe Dortmund länger nicht über 90 Minuten gesehen, aber viel Schlechtes gehört und fand sie besser als gedacht.

Frankfurt mal wieder ganz gute Ansätze, aber auch mal wieder nicht durchgängig gut und auch zu wenig Kontrolle

Ich möchte nur sagen, dass man auch wenn der FC aus München kommt, das Stadion auch ruft, dass sie gerne allen „Bayern ihre Anziehsachen vom Körper reißen wollen“ und diese Missgunst dann auch nicht klar definiert nur gegen den Verein richtet. Da ist Ostdeutschland auch nur eine andere Region Deutschlands, auf die sich die Fans beziehen, und gerade wenn der Gast sich als „Stolz des Ostens“ betitelt, macht man das ja noch einfacher.

Vielleicht war es deshalb eine „klare Fehlentscheidung“, weil der Schiedsrichter zunächst nicht mitbekommen hatte, dass Emre Can erst den Ball berührt, bevor er den Gegenspieler vor allem mit dem „anderen Bein“ (so meine Wahrnehmung nach Betrachtung mehrerer Zeitlupen) abräumt. Womöglich wurde das dem Schiedsrichter aus dem Deutzer Keller mitgeteilt, woraufhin er sich das Bildmaterial anschauen wollte.

ABER angesichts der erst kürzlich erfolgten Diskussion um das „Nachziehbein“ im Zusammenhang mit einem Foul von Mats Hummels im Hinspiel gegen Eindhoven, wie ich glaube, wo es dann Elfmeter gab (in der „internationalen Übertragung“, wie Max das gerne nennt, wurde diese Entscheidung nie in Frage gestellt, anders als in eigentlich allen mir zugänglichen deutschen Medien), hätte man es auch bei der Roten Karte belassen können.

Andererseits kenne ich mich mit den Regeln nicht aus, weshalb ich hier womöglich zwei Dinge in einen Topf werfe, die besser getrennt geblieben wären, denn Mats Hummels hat für das Foul damals auch nur eine Gelbe Karte samt Strafstoß bekommen, aber keine Rote Karte.

Und da heißt es immer, Fußball sei ein ganz einfaches Spiel! :joy:

SCF-Bayer 04

also vielleicht habe ich ein anderes Spiel gesehen, aber die Berichterstattung von DAZN ging gar nicht. Ja, es war nicht ganz so souverän und einige Abspielfehlter hätte Freiburg besser ausnützen können, aber der Sieg für Leverkusen war absolut verdient und einige Chancen hat auch Leverkusen fast arrogant liegengelassen.
In der ersten Hälfte war Leverkusen überlegen, aber Freiburg hatte seine Momente, aber in der zweiten Halbzeit habe ich bis auf das Tor von Keitel und den Kopfballl von Gulde keine Chance der Freiburger auf meinem Papier. DAZN hate es komplett anders gesehen und von einem glücklichen Sieg gesprochen. Hä? Ich erwarte vom Sportjournalismus zumindest im Ansatz eine ojektive Berichterstattung. Dies ist schon seit Monaten bei DAZN nicht gegeben.
Stanisic wird immer besser und besser und auch Hincapie macht es immer besser, Koussonou und Tapsoba sind erstmal hintendran.

Streich finde ich immer ein bisschen drüber, aber ich gebe ihm heute Recht, dass die 50:50 Aktionen vom Schiedsrichter eher für Leverkusen entschieden wurde.

Ich will dir gar nicht groß widersprechen, denn meinetwegen kann man RasenBallsport Leipzig immer und überall beschimpfen. Die haben sich das redlich verdient.

Allerdings heißt der FCB mit vollem Namen FC Bayern München, weshalb „Bayern“ ganz direkt mit dem Verein verbunden ist. RasenBallsport Leipzig heißt hingegen nicht RasenBallsport Ostdeutschland Leipzig.

Heikel wird es meiner Meinung nach dadurch, dass man analog zu den gegen Bayern gerichteten Gesängen eben nicht „Sachsen“ gewählt hat (was Bayern entspräche), sondern „Ostdeutschland“, was wesentlich weiter gefasst ist und sich auf zwei Arten lesen lässt: als den östlichen Teil von Deutschland oder als DDR (beides wiederum nicht analog zu den Bayern, denen man das Beinkleid aus gegerbter Kuhhaut nicht gönnt, denn das wäre „Süddeutschland“ bzw. „BRD vor 1990“).

Darum fand ich Ostdeutschland auch drüber, einfach weil ich keinen Bock darauf habe, was Bild, Doppelpass und Co. daraus machen werden.

Und, so ehrlich will ich sein, zwischen „hassen“ und „halb entkleiden“ sehe ich einen Unterschied, nochzumal ja offenbleibt, was man mit den Bayern zu tun gedenkt, wenn sie erst einmal untenrum freigelegt sein werden. :joy:

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Dass die Kölner gute Stimmung machen, aber miserable Gastgeber sind, war schon Anfang der Achtziger so. Nach Müngersdorf in die erste Liga durfte der kleine Zecke nie, immer nur in der zweiten Liga zur Fortuna ins Südstadion. Das heißt, einmal hat uns ein Freund zu einem Spiel efFCeh gegen Homburg oder so eingeladen, da hat der verantwortliche Vater darauf bestanden, dass jeder mindestens Schal oder Trikot trägt, aus Sicherheitsgründen. Da waren wir 11…

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So schlimm, echt? Ich war in den späten Neunzigern mal im Gästeblock im Müngersdorfer Stadion (allerdings zu Zweitligazeiten des EffZeh), und da war das kein Problem. Ich war aber auch nicht 11 und ich trug gar keine Vereinsfarben (mir waren damals wie heute beide Vereine sympathisch, aber keine Herzensangelegenheit).

Das macht für mich nun nicht den ausschlagenden Unterschied, denn man will halt dem Gegner das verderben, auf das er besonders stolz ist. Bei den Leipzigern ist es anscheinend ganz Ostdeutschland, bei den Bayern Bayern und ich vermute mal, dass so Sprüche gen Baden und Schwaben auch bei KSC gegen Stuttgart fallen würden. Ich halte es jetzt nicht für beunruhigend, das ist auch nur meine Auffassung aus der Außensicht, aber man kann es natürlich anmerken und darüber diskutieren. Ich empfinde es einfach nicht als politische Aussage, sondern eher als missgünstigender Ausspruch, weil ich nicht erwarte, dass das irgendwie Ausdruck einer Diskriminerung ist, die irgendwie aktiv gelebt wird. Ich kann verstehen, dass man bei Ostdeutschland ob der Geschichte und der systematisch politischen Unterschiede etwas heikler darauf achtet, aber für mich gibt es als Postwende-Kind eigentlich keine spürbaren Grenzen mehr zwischen den Menschen gerade in unserer Altersgruppe. Also ich kann es mir nicht vorstellen, dass in der jüngeren Altergruppe man im Alttag sich beleidigt oder anderen ob ihrer Herkunft per se schlechtere Chancen gibt. Und ich vermute, dass die Kölner Ultras auch eher aus dieser Kohorte stammen und nicht zu den Mit-Sechzigern gehören, die noch in alten Klischees leben.

Dass es unschlau ist, das finde ich auch, vor allem ist die Kreativität wieder uneingeschränkt, wie sich gewisse Politiker dann wieder als Retter der Ungerechtigkeit aufspielen wollen und Grenzen zwischen Diskriminierung aufweichen, in dem sie alles vermischen wollen.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich kann nun alles nachvollziehen, was du geschrieben hast, und verstehen.

Ich bin bei dir, dass es wahrscheinlich analog zu den Bayern-Gesängen zu sehen ist und man das nicht überbewerten sollte.

Allerdings wird man das ganz sicher bei gewissen Medien tun, weshalb das einfach dumm war.

Zum Thema Ostdeutschland will ich als Vorwende-Kind nichts weiter sagen, nochzumal das, was ich zu sagen hätte, auf Eindrücken beruht, die ich vor über zwanzig Jahren vor Ort („Tief im Osten“) gesammelt habe.

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Also ich will auch nicht sagen, dass es keine Probleme gab und gibt, die es politisch zu lösen gilt und lange nicht alle Probleme gelöst sind. Aber in meiner Lebensrealität an der Grenze zur ehemaligen DDR ist Hass gegen Ostdeutsche nicht wahrnehmbar, weil es eben nun über dreißig Jahre egal geworden ist, woher man kommt. Deshalb beunruhigt mich das jetzt weniger, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dieselben Leute morgen dieselben Sprüche im Alltag oder auf einer politischen Kundgebung von sich geben würden. Und das grenzt es für mich erheblich von anderen klar diskriminierenden Sprüchen im Stadion ab, die es schärfer zu verurteilen gilt.

Es ist halt so ein Thema, wo so feine Nuancen wichtig sind, deshalb ist es auch gut, dass man sich darüber spricht und den eigenen Standpunkt beleuchten kann, denn es ist einfach leicht, dass es dort verschiedene Ansichten gibt, ohne dass man komplett konträr steht.

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Habe zwar in der Kurve weit oben und dementsprechend weit weg gesessen, aber ich fand Dortmund in der Offensive wirklich gut.
Aber nach hinten manchmal haarsträubende Fehler. Frankfurt hat sie oft in Ruhe gelassen beim Aufbauspiel, aber dann ab und zu auf einmal mit Tempo angelaufen. Und prompt reagieren sie zu langsam, verlieren den Ball und lassen hochkarätige Chancen zu.
Kleine rein subjektive Einschätzung am Rande: Das war mein zweites Spiel in Dortmund. Das erste war das legendäre 3:2 von Bremen letztes Jahr in der Nachspielzeit. Und da war der Support der Gästefans über das ganze Spiel deutlich intensiver und auffälliger wie heute bei den Frankfurtern. Hätte ich vorher nicht so gedacht und mehr erwartet.

Tobias Stieler ist eben einfach ein sehr sehr schlechter Schiedsrichter, hat er in den letzten Wochen immer wieder unter Beweis gestellt