28. Spieltag: Eure Fragen für die Schlusskonferenz

Sorry, verplant den thread anzulegen. Viel los gerade. Schwerpunkt Hertha, Montag morgen Aufnahme. Freu mich auf Fragen!

Was macht Bremen so stark im Moment? Wann bricht sich Felix Wiedwald das Sprunggelenk beim Abstoß?

Verletzungspech hin und her, was war bei Dortmund los?

1 „Gefällt mir“

In der letzten Sendung wurde der Angriff von S04 und dabei insbesondere Guido Burgstaller als Problem von Schalke ausgemacht. Das hat mich sehr gewundert und das Spiel gegen Wolfsburg hat mich in meiner Meinung bestätigt: Das Problem ist nicht der Abschluss, denn Burgstaller macht seine Chancen rein wenn er sie bekommt. Viel mehr ist der Spielaufbau die große Baustelle von Schalke. Gegen Bremen (wie auch gegen den überwiegenden Teil der Saison) hat das überhaupt nicht funktioniert gegen Wolfsburg hatte Schalke dann die richtigen Ideen und es lief, und dann auch im Abschluss.
Seht ihr das ähnlich oder sehen auch die Gäste der jetzigen Sendung das Problem in dem fehlenden Knipser der Schalke fehlt?

1 „Gefällt mir“

Ich gebe es vorab zu: Die Frage bezieht sich weniger auf den Spieltag und würde wohl eher in die Schlusskonferenz am Saisonende passen. Ich stelle sie trotzdem :stuck_out_tongue:

Die bisherige Saison ist nach traditionellen Maßstäben ziemlich freaky. Neben den zwei positiven Überraschungen RBL & Hoffenheim gibt es eine Reihe an Teams (Gladbach, Leverkusen, Schalke, Wolfsburg), die absolut underperformen. Dazu kommen Mannschaften wie Hertha, Köln, Frankfurt und Freiburg, die sich auf (für ihre Verhältnisse) hohem Niveau stabilisiert haben.

Wird das die absolute Ausnahme bleiben und sich in den kommenden Spielzeiten wieder “normalisieren”? Oder erleben wir grade vielmehr den Beginn einer “neuen” Bundesliga? In der - hinter den Überbayern - 3 bis 4 Teams (Dortmund, RB + X) regelmäßig um die CL-Teilnahme kämpfen und der “Rest” leistungmäßig immer weiter zusammenrückt? Inklusive Aufsteigern, die sportlich und strukturell durchaus in der Lage sind, bis an die EL-Plätze ranzukommen?

Dafür spricht aus meiner Sicht, dass die allermeisten Klubs mittlerweile in allen Bereichen so professionalisiert haben, dass die Unterschiede zwischen ihnen zunehmend schrumpfen. Dazu passt auch, dass 12 bis 14 Teams den gleichen, defensiv orientierten Umschaltfußball spielen. Unter Strich entsteht so eine Liga, mit einem Mittelfeld von Platz 5-16, in der Kleinigkeiten über Europacup oder Relegationsplatz entscheiden.

(Dagegen spricht natürlich im Detail auch einiges. Hoffenheim wird im Sommer einige Stammkräfte und spätestens in der kommenden Saison seinen Trainer verlieren. RB wird angesichts der europäischen Doppelbelastung ggf. auch auf Normalmaß schrumpfen. Wolfsburg und Leverkusen sollten sich wieder fangen usw.)

Also, lange Rede, kurze Frage: Was meint Ihr: Freaksaison oder Beginn einer neuen Zeitrechnung?

Viele Grüße
Kai

2 „Gefällt mir“

Dortmund hat sich mit den Transfers dieser Saison m. E. in eine schwierige Lage gebracht. Das junge, talentierte Team ist mangels Erfahrung für mehrere Jahre keine Konkurrenz für die Bayern. So werden die Talente auch schnell zu Topvereinen weiterziehen. Neue Stars zu holen ist zu teuer, zum Ausbilden von Talenten gibt es zu großen zeitlichen/finanziellen Druck. Welche Möglichkeiten hat der Verein im Sommer? Und sieht man nicht immer mehr, dass Tuchel zwar ein toller Taktiker, aber kein guter Motivator ist, der Spieler besser macht?

1 „Gefällt mir“

Wie ist der aktuelle Aufschwung bei Werder zu erklären? Ist dieser auf ein verbessertes System zurückzuführen oder hat Bremen einfach nur Glück?

Ich habe das Gefühl das erste Mal seit Jahren mal wieder eine halbwegs klare Spielidee erkennen zu können. Eine solche konnte ich weder in den späten Schaaf-Jahren und auch nicht unter Skripnik erkennen, auch wenn man hier teilweise brauchbare Ergebnisse erzielte. Am ehesten gab es eine Idee noch unter Dutt, wobei die langen Bälle und das Hoffen auf den zweiten Ball bzw. den lieben Gott irgendwann nicht mehr zielführend schienen. Mit Nouri erkennt man, meiner Meinung, mit dem Umschalt-Fokus zum ersten mal wieder eine Idee die über mehrere Spiele hält. Natürlich klappt noch nicht alles und man hatte in den letzten Spielen durchaus einiges an Spielglück. Dennoch ist ein Schritt nach vorne zu erkennen, auch da man bspw. gegen Frankfurt nach dem zweiten Tor nicht komplett zerbricht, sondern vielmehr noch Chancen auf das 2:3 hat.

Da ihr gegenüber Werder weiterhin recht kritisch seid und genau diesen Aspekt, also das fehlen einer Spielphilosophie, immer wieder erwähnt, würde mich euer Eindruck interessieren. Hat sich wirklich etwas geändert oder ist das nur mein verschwommener Eindruck durch die grün-weiße Brille? :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Da würde mich etwas genauer interessieren, inwiefern du meinst, dass sie sich durch die Transfers vor der Saison in diese schwierige Lage gebracht haben. Es ist ja nicht so, dass man ausschließlich junge Talente, sondern mit Schürrle, Götze, Rohde und auch Bartra gestandene Spieler geholt hat, die alle im besten Fußballalter sind, wie man so schön sagt (24-25). Dass die 3 erstgenannten nun alle nicht dauerhaft ihre Leistung gebracht haben und inzwischen alle 3 verletzt sind, konnte man nicht einkalkulieren.

Den letzten Satz von dir verstehe ich leider gar nicht. Wo ist der Zusammenhang zwischen Motivator und einem Trainer, der Spieler besser macht? Ja, ein super Motivator kann sicherlich in besonderen Spielen den Ausschlag geben, aber damit kommst du doch doch keine ganze Bundesliga Saison.
Im letzten Jahr hat Dortmund 78 Punkte geholt. Damit wäre man seit Einführung der 3-Punkte-Regel im der Saison 1995/1996 bis 2010/2011 IMMER Deutscher Meister geworden. Glaubst du, dass man so eine Saison gespielt hat, obwohl Tuchel die Spieler nicht besser gemacht hat, z.B. allen voran Weigl und Mhykitaryan, um mal nur die zwei zu nennen, bei denen es am auffälligsten war. Die letzten 5 Jahre mit der unvergleichlichen (im deutschen Fußball) Dominanz der Bayern kann einfach nicht der Maßstab sein. Aber, weil du das auch ansprichst, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt bin ich schon gespannt. Am Samstag hatte die Startelf der Bayern ein Durchschnittsalter von 30,1 Jahren, Dortmunds Startelf hatte ein Durchschnittsalter von 24,8 Jahren. Lahm, Alonso, Robben und Ribery werden auch absehbar nicht mehr ewig spielen bzw. ihre Leistung auf dem Niveau halten können. Dass die Bayern natürlich alle Möglichkeiten haben, diese Spieler zu ersetzen, ist klar, aber das sollen sie auch erstmal machen, eine Selbstverständlichkeit ist es, gerade bei den beiden letztgenannten, nicht. Ich hoffe jedenfalls, dass Tuchel das Vertrauen in Dortmund bekommt auch über 2018 hinaus diese Mannschaft weiterzuentwickeln…

Dass diese Saison nicht alles gut läuft und Tuchel sicherlich auch einige Fehler gemacht hat, würde ich selbstverständlich nie bestreiten. Aber es ist eben auch eine spezielle Saison mit einem großem Umbruch im Kader und auch einer ordentlichen Portion Verletzungspech, was man bei der Bewertung nicht vergessen sollte.

Sorry, wenn du es jetzt abbekommst, aber diese Tucheldiskussion nervt mich inzwischen einfach extrem.

Schönen Sonntag noch. :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Herta einen guten 97 Jahrgang aufgebaut. Allgemein hat Berlin die Jugendarbeit verbessert, oder irre ich mich?
Auf welche Talente darf sich die Bundesliga denn freuen ?

1 „Gefällt mir“

Zum thema hertha,
An den hertha Experten und vll Sympathisanten. Dieser eher unansehnliche zerstörer Fussball den Hertha spielt stört das den Fan nicht oder ist der Weg zum Ziel egal? Gefühlt macht Hertha ja selten Tore aus dem Spiel raus sondern kommt meist über Standarts. Zudem finde ich das Hertha auch diese Saison wieder viel Ansetzungsglück (in der Situation Augsburg) hat und mit wenig gutem Fussball sehr weit oben steht.
Grüße Patrick

Ich zitiere mich mal selbst:’

Es heißt überall, der Endspurt von Ingolstadt würde in Mainz, Augsburg, Wolfsburg die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Ein bzw. zwei Punkte Vorsprung, damit kann man wohl übereinstimmen. Aber:

Ingolstadt liegt jetzt 5 Punkte hinter dem HSV.

Nächste Woche spielt der HSV in Bremen und Ingolstadt in Wolfsburg.

In diesem Lichte wird man sich beim HSV bestimmt nochmal extra freuen, gegenüber Ingolstadt ein um 7 Tore schlechteres Torverhältnis zu haben. hust Bayern *hust

1 „Gefällt mir“

Hi Cortex, super interessant, was du schreibst! Ich glaube, was ich meine geht in eine etwas andere Richtung: Für mich sieht es so aus, dass Tuchel in Dortmund eben nicht die Zeit hat, die junge Mannschaft zu entwickeln. Das war die Idee am Anfang der Saison, aber insbesondere Aussagen von Watzke haben gezeigt, dass das keine Umbruchssaison werden darf. Scheinbar war die Vorstellung, dass 18-jährige umgehend zu Champions League Profis werden. Das kann letztlich nicht funktionieren. Das mit Götze, Rode und Schürrle ist einerseits Pech, andererseits waren das auch risikoreiche Transfer. Alle Spieler waren keine Leistungsträger in ihren alten Vereinen, warum wohl? Will man sich damit wirklich verbessern? Leistungsträger der Oberklasse kann sich Dortmund nicht leisten. Somit fehlt mir eine klare Richtung, wo der Verein hin will, das liegt vielleicht auch daran, dass Trainerteam und Management nicht so gut zusammen harmonieren? Dortmund sucht m. E. gerade nach seiner neuen Nische: Bisher war man der Bayern-Angreifer, man kann aber kein Ausbildungsverein für junge Spieler sein, das ist Freiburg ja schon :wink: Ein Problem ist sicherlich Leipzig, denn hier gehen nun die Spieler hin, die Bayern angreifen wollen, sie besetzen also deren ehemalige Nische. Durch die finanzielle Freiheit haben die gegenüber Dortmund einen großen Vorteil. Ich hätte gedacht, dass insbesondere durch die taktischen Maßnahmen in Dortmund ein spannendes Projekt entwickelt, aber der Takte-über-Verein ist Hoffenheim. Dortmund fliegt für mich also etwas im leeren Raum. Daher meine Fragen :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Ich will mich mal an die Frage von Dr. Ball ranhängen.

Ich finde nämlich sehr wohl, dass man bei Hertha in der Ära Dardai einen klaren Plan und eine klare spielerische Struktur erkennen kann. Mit einfachen, aber stetigen Schritten. Vom Anfang, wo vom Torwart noch jeder einzige Ball mehr oder weniger planlos nach vorne gedroschen wurde zum einerseits einschläfernden, andererseits aber auch blitzschnell sichere Abschlusspositionen suchenden Offensivfußball dieser Saison. Jetzt mal die langfristige Entwicklung betrachtend, also unabhängig von - sicherlich auch einem nicht so wahnsinnig tiefen Kader geschuldeten - Einbrüchen.

Als Hertha Dardai auf diese Posten gehoben hatte, war das feixen in Teilen meines Umfeldes groß. Weil Menschen, deren Sachverstand ich persönlich vertraue (also jedenfalls mehr als meinem) und die Dardais Wirken als Jugendtrainer erlebt haben, den als einen zwar vielleicht netten Kerl, aber in der Sache weitgehend inkompetent erlebt zu haben meinten (und meinen). Allgemeiner Tenor: Typischer Hertha-Move. Ehemaligen Publikums-Liebling (btw: Toller Spieler) zum Chefcoach machen, in einer Liga, in der endlich auf Experten gesetzt wird. Nachdem man ihn schon ohne jeden Nachweis einer Expertise zum Jugendtrainer gemacht hatte, in einer Branche… (s.o.). Sowas kommt natürlich toll an bei den Fans. Und genau so zementiert man sich seinen erneuten Abstieg.

Und jetzt das.

Es kursiert im genannten Umfeld das lächelnde, verzweifelte Kopfschütteln und die launige Bemerkung: Der Widmeyer muss ja ein wirklich großartiger Trainer sein.

Kann es wirklich so einfach sein?

Heutzutage ist ja ein Cheftrainer nicht alles. Letztlich steht der einer Gruppe von professionellen Dienstleistern vor. Und Rainer Widmeyer hat nun wirklich schon einiges erlebt. Dardai war schon als Spieler offensichtlich ein integrierender Charakter und guter Teamplayer. Kann das sein, dass dies tatsächlich die einfache Lösung der Frage ist? Macht Dardai die Ansprachen und sowas und Widmeyer die Arbeit?

Oder hat Dardai einfach dazu gelernt? Oder noch schlimmer, haben meine Freunde alle keine Ahnung und Dardai war schon immer der große Experte; es brauchte nur eines Preetz’, um das auch zu erkennen?

Ich will jetzt von der Beantwortung dieser Frage nicht zu viel erwarten, Der angekündigte Hertha-Experte wird kaum über gesicherte Erkenntnisse über die interne Aufgabenverteilung des Trainerteams verfügen. Aber manchmal entwickelt man, wenn sich näher mit einem Verein beschäftigt, ja über dieses Gerücht und jenes Geraune ein gewisses Gefühl für sowas. Das würde mir persönlich völlig reichen.

1 „Gefällt mir“

Baum in Augsburg als Cheftrainer ein großes Missverständnis?

Ich gebe zu ich konnte im Winter als er nach dem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach vom Interims- zum Cheftrainer gemacht wurde, leicht verwundert war als gesagt wurde Augsburg hat wieder ein ordentliches Offensivspiel, gegen Borussia viel das Tor nach einer Ecke durch Hinteregger per Kopf, gegen eine Borussia die in dieser Phase kein Matchglück hatte.
Dann ein 1-1 gegen den BvB, ich fand das doch recht dünn.

Kicker

Es war schon sehr auffällig wie häufig Dardai im Erfolg der letzten Saison sein Trainerteam lobte. Fast, als sei es ihm unangenehm, die Aufmerksamkeit für die Arbeit anderer auf sich zu ziehen. Dann findet man in einem Artikel von gestern dieses Zitat:

Bevor er Widmayer vor zwei Jahren zu seinem Co-Trainer machte, hat er zu ihm gesagt, er solle sich erst einmal ein paar Tage lang anschauen, wie und mit welchen Methoden er, Dardai, arbeite. Wenn das für ihn nicht okay sei, werde es keine Zusammenarbeit geben können. - Tagesspiegel

Und wenn man dann Dardai einmal von Taktik sprechen hört, korrigiert sich das Bild vom hemdsärmeligen Kumpeltypen doch deutlich.

Wer wieviel zum Spielsystem und zur Taktik beiträgt, lässt sich von außen nicht abschließend einschätzen. In der letzten Zeit bin ich jedoch zur Überzeugung gelangt, dass eine von Dardais herausragenden Eigenschaften die Fähigkeit ist, sich mit guten Leuten zu umgeben und auf deren Meinungen zu vertrauen. Dazu glaube ich, dass er sehr gut abschätzen kann, mit welcher Art von Fußball er mit seiner Mannschaft erfolgreich sein kann. Er hätte durchaus gerne mehr talentierte Offensivspieler, die sind allerdings nicht günstig zu haben. Bis dahin arbeitet er mit dem Kader, den er hat und holt das sehr viel aus ihm heraus. Vor einer Woche meinte Dardai, er sei mit diesem Kader am Maximum angekommen - eine ziemlich realistische Einschätzung.

1 „Gefällt mir“

Ich finde Dardai, als Trainer super, auch wenn nicht Fan der Spielweise bin, genauso Stöger bei Köln, der ja Samstag fast wieder einen Punkt im Derby holt, ob wohl Köln komplett unterlegen ist.
Die beiden holen nahezu das Maximum aus ihren Teams heraus, Kovac bei Frankfurt liegt knapp dahinter, da ist mir das System aber noch mehr auf “Freistösse schinden/ziehen” ausgelegt.