31. Spieltag: Eure Fragen für die Schlusskonferenz

Heidiho! Sonntag Abend zeichnen wir auf. Schwerpunkte: Mainz und Schalke.

Freue mich über Fragen, nicht nur zu diesen Teams!

Schafft Schalke es doch noch nach Europa? Das Schalke alle restliche Spiele gewinnt (Freiburg, HSV, Ingolstadt) ist für mich durchaus sehr realistisch, und da sind sie dann auf jeden Fall an Freiburg vorbei, und mmn auch wahrscheinlich an der Hertha (an das Hertha? Die Hertha? An Hertha? Da war doch irgendwas) die gegen Leipzig, Darmstadt und Leverkusen spielen. Köln und Bremen spielen noch gegeneinander und Gladbach traue ich 9 weitere Punkte nicht zu. Da wären die Schalker dann höchst wahrscheinlich 6, denn sie haben die beste Tordifferenz und die einfachsten Gegner.

Da Frankfurt ja den Pokal holt, reicht der 7. Platz dann ja auch nicht mehr :wink:

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Schalke: Inwiefern ist ein erneutes Umkrempeln des Kaders zu erwarten bzw. wie stark könnte die Fluktuation an Spielern ausfallen? Muss man sich für größere Transfers von namhafteren Spielern trennen und welche könnten das sein? Kolasinac und Huntelaar zum Beispiel werden ja wegen Vertragsende keine Ablöse erwirken. Und auf welcher Position sieht man den größten Handlungsbedarf?

Darmstadt: Die Jungs haben mich fast zu Tränen gerührt. Die Mannschaft hatte zwar auch in den ganz schwierigen Phasen der Saison die bedingungslose Unterstützung der Fans, doch wie eng Team und Fans zusammengerückt sind seitdem der Abstieg quasi feststeht, ist schlicht unglaublich. Was lange eher Galgenhumor war, ist inzwischen wieder echter Begeisterung für die Mannschaft gewichen. Mental hat es da innerhalb der Mannschaft wohl einen Ruck gegeben. Wo man dieses Jahr immer das Gefühl hatte, dass die Mannschaft nach dem Anpfiff eher mit der Devise antritt, bloß nicht den einen Punkt zu verlieren, den man beim Spielstand von 0:0 nun einmal hat, kann man nun von Minute 1 an Siegeswillen sehen.
Wenn man mal die letzte Saison mit der aktuellen vergleicht, dann fällt auf, wie die Spielverläufe im vorangegangenen Jahr den Darmstädter Fußball stets begünstigt haben. So ist man 2015/16 in 21 Spielen zwischenzeitlich in Führung gewesen, selbst bei Auswärtsspielen in München oder Dortmund. In der Hinrunde dieser Saison dagegen war das nur viermal der Fall (2S, 1U, 1N). Schon letzte Saison war man nicht überaus erfolgreich darin, Rückstände aufzuholen. Diese Saison hat man es tatsächlich nur zweimal geschafft, nach einem Rückstand noch zu punkten (unter Frings noch gar nicht). Dementsprechend ist es fast nicht verwunderlich, dass man mit der gelösten Stimmung nun wieder mehr Erfolg hat. Mehr Offensivdrang bedeutet eben höhere Chance auf eigene Führung.
Ach ja: Schipplock’s on :fire:

Mainz: Es wurde in der Sendung ja schon ausreichend besprochen, dass zu dieser Spielzeit in Mainz eine gewisse Sättigung des Publikums und demzufolge ein Rückgang der Zuschauerzahlen eingetreten ist. In einer Folge wurde dann das berühmt-berüchtigte Narrativ angesprochen, was sich in Mainz vielleicht ändern sollte. Es wurde dann sogar gesagt, dass man die Ambitionen vielleicht dauerhaft in Richtung Europapokal schieben müsse.
Wenn ich mir allerdings die Liga so anschaue, dann muss ich selbst als Fan des Vereins eigentlich sagen, dass die Erfolge in Mainz (3x Top 7 in sechs Jahren) auch in gewisser Weise auf dem dauerhaften Misserfolg von Hamburg, Stuttgart etc. beruhen. Ich frage mich, wie lange man sich noch darauf verlassen kann.
In Mainz ist keine große externe Finanzspritze zu erwarten, man wird gewissermaßen auf dem gleichen finanziellen Level bleiben und nur langsam wachsen. Strutz & Heidel hatten ja zeitweise mal von einem gewünschten “strategischen Partner” gesprochen, der zwar Geld bereitstellt, aber keine Mitspracherechte will. Gerade bei einem Verein wie Mainz macht das ja für potenzielle Investoren wenig Sinn, zudem sich ja das neue Management erst beweisen muss bzw. die Strukturreform des Clubs noch nicht abgeschlossen ist.
Bei anderen Vereinen mit auch längerer Erstligatradition sehe ich ein schnelles Wachstum viel wahrscheinlicher. Köln, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Hertha und selbst Hannover können auf eine größere Fanbasis, höhere Zuschauereinnahmen und einen größeren Pool an finanzstarken lokalen Sponsoren zurückgreifen. Der VfB zum Beispiel erhofft sich durch den Verkauf von Anteilen Einnahmen in Höhe von 100 Millionen Euro. Natürlich kann das auch schiefgehen. Wenn die genannten Vereine allerdings diese Potenziale nur annähernd ausschöpfen, dann fürchte ich wird Mainz 05 mittelfristig wieder dauerhaft im Abstiegskampf vertreten sein. Vielleicht sehe ich da aber auch zu schwarz.

Mainz/Bremen: Von der stets angekündigten spielerischen Weiterentwicklung in Mainz hat man speziell diese Saison relativ wenig gesehen. Schon bevor man so richtig in den Abstiegskampf gerutscht ist, hatte ich das Gefühl, dass es im Sommer vielleicht Bewegung auf der Trainerbank geben könnte. Davon bin ich in den letzten Wochen durch die Rückendeckung von Rouven Schröder für Martin Schmidt nach der Niederlagenserie und dem nachfolgenden kleinen Zwischenhoch auf und neben dem Platz wieder etwas abgewichen.
So sehr mich das Aufbauspiel diese Saison über weite Strecken frustriert hat, bin ich mir dahingehend unklar, in welchem Maße man das an Schmidt festmachen kann. In den zurückliegenden Trainingslagern wurde wiederholt für den Fall geübt, dass man signifikant mehr Ballbesitz hat als der Gegner. Fortschritte in entsprechenden Spielen, in denen man den Ball aufgezwungen bekam oder in denen man zurücklag, sah man bisher selten. Ebenso wurde der Ansatz nach dem Malli-Verkauf im Winter, ein höheres Pressing zu spielen, um den Weg zum Tor nach Ballgewinnen zu verkürzen und damit Schwächen beim Herausspielen von Chancen zu kompensieren, im Ligabetrieb kaum umgesetzt. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob das ganze Team dieses Jahr nicht einfach nur ein Kopfproblem hat, welches sie vom riskanteren, aber zugleich erfolgreicheren Stil der letzten Jahre abhält.
Wie sehr sich ein bisschen mehr Mut auswirken kann, sieht man ja aktuell bei Werder Bremen. Da fühle ich mich sehr an die letzte Saison der Mainzer erinnert. Im Grunde muss man nur die Basics des Bundesligafußballs konsequent ausführen, und gepaart mit etwas mit Matchglück und einem guten, ausgeglichenen Kader reicht das dann schon, um Erfolg zu haben. Besonders das kompromisslose Vertikalspiel nach Ballgewinn war in Mainz immer ein großer Erfolgsfaktor. Dieses setzt nun auch Bremen erfolgreich um. Ihr Spiel hat wenig Besonderes, gerade zu Beginn ihrer aktuellen Serie hätten die Spiele auch komplett anders laufen können (Wolfsburg, Darmstadt z.B.).
Das bringt mich zurück zur Trainerdiskussion in Mainz. Alexander Nouri war in Bremen schon quasi abgeschrieben, nun hat er mit der Mannschaft aus 11 Spielen 29 Punkte geholt. Ich schätze, manchmal können sich die Trainer selbst nicht erklären, an welchen Stellen sie da gedreht haben, um plötzlich so großen Erfolg zu haben. Und so hat man in Mainz zwar nicht an die grandiose letzte Saison anknüpfen können, doch heißt das nicht, dass Schmidt das nicht wieder ändern könnte. Ach, ich weiß doch auch nicht…

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Tolle Zusammenfassung! Ich bin da auch oft ratlos und Zwiegespalten was die Mainzer angeht.
Ich hab da immer ein Bild im Kopf, als ob einem so richtig bewusst wird das man jetzt Erwachsen ist und noch nicht genau weiß wie man das Erwachsen sein so macht und in welche Richtung man gehen muss.
Ich bin total gespannt wie es sich dann im Sommer entwickelt, gehen wir davon aus das 05 die Klasse hält, bleibt dann Schmidt? Glaube mir wäre ein Neubeginn mit einem anderen Trainer lieb.

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Dürfen wir uns nächste Saison auf einen spannenderen Meisterschaftskampf freuen? Bayern verliert wichtige Spieler und wäre dieses Saison schon “einfacher” zu überholen/einholen gewesen, während beim BVB eine Mannschaft zusammenwachsen und die Spielidee des Trainers verinnerlichen könnte…?
Oder ist das Wunschdenken? Zu viel Spekulation? Gehört in den RR oder den Saisonrückblick?

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Also du kriegst auf jeden Fall schon mal das Fleißbienchen am Band für diesen Input. Danke dir für all die guten Denkanstöße!

Ich schreibe mal etwas kürzer :wink:

Also: Meisterschaft ist durch, Absteiger 1 de facto auch.
Aber: was bringt das Saison finale? Rutscht Mainz noch unten rein? Oder Leverkusen, Wolfsburg?

Ich fand es erschreckend, was gerade die beiden Letztgenannten am Wochenende gezeigt haben. Ebenso der HSV.

Daher die nun wohl wöchentliche Frage: wen erwischt es da unten?

Zu Schalke: wie wird das weitergehen? Wer sollte kommen? Was passiert mit Badstuber?
Und vor allem: wieviel Kredit hat der Trainer nach dieser Saison noch? Es mussten schon erfolgreichere Leute gehen…

Edit: wie schätzt ihr die Chancen der Zweitligavertreter in Relegationen gegen Hamburg, Leverkusen, Augsburg oder Ingolstadt ein?