#33 – Euer Input für Schlusskonferenz 410

Danke für euren Input! Sendung startet morgen schon um 8 Uhr, werde vorher vermutlich nicht mehr hier reinschauen.

Hab da eher ein 5-3-1 gesehen, aber solche Formationen sind ja gern fluide… irgendwas dazwischen bestimmt.

Habe den Eindruck Terzic ist bei Aufstellung und Taktik gerne mal opportun, also probiert rum und wenn es klappt behält er es so, bis es eventuell nicht mehr klappt. Eventuell hatte er deshalb bei beiden Amtszeiten erst einmal 15 Spiele Anlaufzeit, bis es zündete?

Ansonsten kommt es natürlich auf den Spieler an. Brandt ist damals seine Podcast Aussage bzgl frustrierter Trainer auf die Füße gefallen und Terzic hat mit ihm gezeigt wie er das durhc Einsatz wieder „korrigieren“ kann. Adeyemi/Malen haben sicherlich von Hallers Rückkehr profitiert, aber auch einfach mental den Schalter gefunden.
Terzic ist in meinen Augen ein super Kommunikator, der seine Worte sehr bedacht wählt. Die letzten Wochen hat er immer wieder gesagt es ist nicht die Saison der vertanen Chancen, sondern die Saison der Rückschläge. Das impliziert für die Spieler: Denk nicht drüber nach, dass du es verkackt hast, sondern wie du dich trotz der gemeinen fiesen Welt durchbeißen kann. Er hat damit quasi eine imaginäre Wagenburg aus dem Nichts erschaffen, mit den Spielern drinnen und deren vergangen Fehlern draußen. Eventuell war das auch der Trick den BVB endlich von seinem Trauma des ewigen Vergeigens zu befreien. Wir werden es nächste Woche in Mainz sehen :crossed_fingers:

Passend zum neuen Tribünengesprach muss man wohl die Frage stellen:

Ist es Fluch oder Segen, wenn der BVB die Meisterschaft gewinnt?

Die Stimmen, dass die Bundesliga doch nicht so unausgeglichen ist und jemand anderes auch mal Meister werden kann, sind vorprogrammiert.

1 „Gefällt mir“

Das stimmt natürlich. Kann natürlich auch sehr gut sein, dass da die äußeren Mittelfeldspieler situativ hinten reingerückt sind, wenn Wolf / Ryerson mit aufgerückt sind. Aber von der Grundausrichtung habe ich es als 4-4-1 wahrgenommen. Mag mich aber täuschen, habe das ganze ja auch nicht noch ein zweites mal gesehen bisher und eine gewisse Nervosität war gestern schon vorhanden während des Spiels.

War es ein 4-4-1 mit situativ rein rückenden Spielern oder ein 5-3-1 mit situativ raus rückenden Spielern? Das ist ja wie beim Zebra mit der Farbe :smiley:

1 „Gefällt mir“

Die Frage habe ich mir auch gestellt als ich das Tribünengespräch am Sonntag Morgen auf dem Weg zum Bäcker angefangen habe mit dem Wissen der Chance die sich ergeben hat. Ich bin zwar noch nicht durch mit dem Tribünengespräch, habe dennoch für beide Seiten Argumente gefunden. Auf der einen Seite die von dir beschriebenen Stimmen, auf der anderen Seite würde es nächsten Samstag, sollte der BVB es schaffen, Bilder geben, die wir in den letzten 10 Jahren nicht hatten. Dies würde dem ganzen erstmal sehr gut tun. Noch dazu das es etwas berichtenswertes gibt, was bei den 10 Meisterschaften der Bayern nicht der Fall war, da diese eher zur Kenntnis genommen wurden, selbst bei den Bayernfans die ich kenne.

Im Ergebnis bin ich jedoch dabei angelangt, dass es für diese Diskussion komplett egal ist wer am Samstag den Titel holt. Die Diskussion des Tribünengesprächs, soweit ich es bisher gehört habe, ist so tiefgehend (Kapitalismuskritik, Frage wem der Fußball gehört etc.) die werden in diesem Umfang niemals in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden, da es die Auseinandersetzung der breiten (Fußball-) Öffentlichkeit übersteigt. Es hat nunmal einen Grund warum solche Gespräche im Rasenfunk geführt werden und nicht im Doppelpass.

Ich glaube einen wirklichen Wandel im Fußball bekommen wir nur hin wenn weniger Geld generiert wird. Solange Sky, DAZN, Sport1 und mit Abstrichen die ÖR die passenden Einschaltquoten präsentieren können und genug Geld reinholen und an die DFL und damit die Clubs weitergeben, bleibt es wie es ist. In diesem Fall profitieren alle und die Sender werden sich nicht das eigene Produkt kaputtreden, sondern weiter alles ausquetschen und jeden Unsinn weitergeben, ob die es selbst glauben oder nicht.

Ich finde hierzu ein ziemlich gutes Beispiel ist die Darstellung der Nationalmannschaft in den letzten Jahren. Man hat eine Zeit lang alles falsch gemacht und die Konsequenzen deutlich aufgezeigt bekommen durch sinkende Quoten, teils leere Stadien und viel Häme. Aktuell versucht man noch alles zu flicken und hat Rudi Völler auf den kaputten Fahrradschlauch geklebt. Bis man das ganze neu denkt wird wieder etwas Zeit vergehen.

Den selben Prozess wird auch die Bundesliga durchmachen müssen, wenn wir diesen Wandel wollen. Allerdings sind wir da beim „Problem“ des Fantums. Als Fan ist man immer da. Man unterstützt den Verein und möchte nunmal auch nicht absteigen, nicht in den Europapokal kommen oder was auch immer. Viele haben sich ja mit diesen Machtverhältnissen auch abgefunden und sind über die Ziele froh die Vereine erreichen, ohne sich zu fragen warum man sich eigentlich über die Teilnahme an der Conference League freut und nicht über die Deutsche Meisterschaft.

Bis wir an dem Punkt angelangt sind, an dem es eine ernsthafte Debatte darüber gibt ist Bayern sicherlich weitere 10 Mal Meister geworden. Da ist die eine Meisterschaft des BVB jetzt auch nicht entscheidend. Wer sich davon blenden lässt will es am Ende auch nicht anders.

Ich glaube aber sowieso bevor wir zu einer ernsthaften Diskussion gelangen wird auch in diesem Bereich erstmal das Flickzeug (Super League, 50+1) rausgeholt.

Ich glaube an dieser Frage wird der Rasenfunk gleich zerbrechen. Es wird nie wieder eine Schlusskonferenz geben :smiley:

2 „Gefällt mir“

Sehr schöne Analyse @strassenkicker!

Ergänzen/Betonen wollte ich noch, dass ich es sehr auffällig fand, dass auch in Überzahl und gegen eine Spitze weiter mit 3 Spielern in der letzten Linie aufgebaut wurde, wie du ja auch auf dem Bild unten gezeigt hast. Ist ja eigentlich etwas „suboptimal“, aber durch die Überzahl fiel das nicht so ins Gewicht und außerdem war man so etwas stabiler im defensiven Umschalten. Kobel musste nur einmal bei einem Konter eingreifen, der Rest wurde wegverteidigt oder verzögert (wenn ich mich richtig erinnere).
Plus: Chipbällen hinter die Kette muss der BVB gegen Mainz auf jeden Fall besser verteidigen.

2 „Gefällt mir“

Zum Thema Konter:
Hast du zufällig auch die Zahlen zu den xG oder so nach Kontern? Ein Tor ist schon sehr wenig und auffällig, aber 7/5 Kontertoren in den letzten beiden Saison macht ein Treffer mehr oder weniger ja schon einen sichtbaren Unterschied.
Die individuelle Klasse/die Skills für Kontertore ist auf jeden Fall da, siehe Adeyemi gegen Chelsea (da boten sich aber logischerweise auch mal mehr Räume). Um das systematisch/taktisch bewerten zu können, habe ich dieses Jahr nicht genug Spiele gesehen :smiley: .

whoscored.com hat leider keine xG soweit ich das sehen kann, von daher ist der nächst beste Wert einfach die Anzahl Schüsse nach Konter:
2022/23: 16
2021/22: 21
2020/21: 18
2019/20: 29
2018/19: 20

Es sind also in der Tat etwas weniger Konter als üblich, aber nicht so krass wenige wie das eine Kontertor denken lässt. Wurde passen mit der Beobachtung, dass der BVB die Konter nicht mehr so gut ausspielt wie früher. Keine Ahnung ob es eine Statistik gibt wieviele Kontersituationen es überhaupt gab und schon mit dem letzten Pass versemmelt wurden.

1 „Gefällt mir“

Der FC Bayern lässt diese Saison viel von dem vermissen, was Normalerweise dem BVB als Mangel ausgelegt wurde. Viele Offensivspieler, die zwar gute Einzelaktionen zeigen, allerdings gerade in schwierigen Situationen häufig kein gutes Zusammenspiel zeigen. Auch die Kaltschnäuzigkeit ist in dieser Saison sehr schwankend.
Durch diese Problematik und des Fehlens eines klaren Neuners schieben die Spieler vor der Abwehr nach vorne und generieren so in Kontern eine Unterzahl in der Restverteidigung. Nagelsmann hat in Ermangelung eines klaren Sechsers vor der Abwehr die Probelmatik durch eine asymetrische Dreierkette zumindest abgeschwächt, da der Sechserraum zwar immernoch selten gut besetzt ist, allerdings die letzte Kette einen Spieler mehr hat, wodurch die Chancen ein Gegentor zu verhindern zwar steigen, allerdings durch zu langsame Rückwärtsbewegung dieser „Fortschritte“ wieder zunichte gemacht werden. Joshua Kimmich ist zwar ein sehr guter Achter allerdings kein guter Sechser, da ihm die nötige Disziplin für diese Rolle fehlt. Zudem fehlt ihm oft die Fähigkeit die Situation richtig einzuschätzen.Wann kann er ins Dribbling gehen oder wann ist ein Foul die richtige Lösung um Schlimmeres zu verhindern.
Jemand der ihm den Rücken frei hält würde hier sehr helfen, ob Konrad Laimer dieser Spieler sein kann wird sich nächste Saison zeigen müssen.