#5 Euer Input für die Sendungen zum 5.Spieltag

Bayern gg Leverkusen:

Vorab: Ich war überrascht wie viele hier etwas besonderes erwartet haben, denn dafür war mir die Ausgangslage nicht dringlich genug auf beiden Seiten. Zum einen ist erst der 5. Spieltag, die Meisterschaft entscheidet sich nicht mit diesem Spiel, ergo gibt es eigentlich nur etwas zu verlieren.

Das sah man dann m. E. n. auch auf beiden Seiten in der Herangehensweise. Leverkusen agierte sehr defensiv in einem 5-4-1 und versuchte primär das eigene Tor zu verteidigen.

Nominell agiert Leverkusen zwar immer mit fünf Verteidigern, allerdings hat man da durchaus gerne eine Variabilität drin und zieht, wie bspw. in der vergangenen Saison, Frimpong vor und damals Kossounou auf RV um ein 4-4-2 darzustellen. Diesmal war es dann aber deutlich ein 5-4-1, wodurch man die Angriffsreihe der Bayern zahlenmäßig matchen konnte.

Dieses 5-4-1 ist schon gegen „kleinere“ Bundesligateams schwer zu knacken, gegen eine Mannschaft wie Leverkusen mit deutlich höherer Qualität wird es dann unfassbar schwer. Bayern gab zwar 18 Schüsse aufs Tor ab, allerdings konnte man auch nur 1 Großchance kreieren und hatte am Ende aus 18 Torschüssen und 69% Ballbesitz insg. nur 1,38 xG. Ergo: Die defensive Idee der Leverkusener ging voll auf.

Andersrum ging jedoch auch die Defensividee der Bayern voll auf. In den vergangenen Spielen spielte Kompany teils eine komplette Manndeckung über das gesamte Feld, bspw. in Kiel. Die Grundidee sah man dann auch gestern und Bayern presste Leverkusen in Manndeckung über das gesamte Feld, sodass Leverkusen es kaum schaffte in einen kontrollierten Aufbau zu kommen und von insg. 344 Pässen waren 64 lange Bälle.

Beim mannorientierten Pressing gab es jedoch eine Besonderheit. Leverkusen agierte mit einer Asymmetrie auf bei den AV. Frimpong schob weit hoch, während Grimaldo tief blieb, sodass Leverkusen quasi in einem 4-2-4 eröffnete. Wenn Bayern hier komplett mannorientiert gedeckt hätte, hätten Kimmich und Pavlovic auf die Sechser Xhaka und Andrich schieben müssen, sodass der gesamte Sechserraum frei gewesen wäre, den Leverkusen dann hätte bespielen können. Um den vorzubeugen lies Bayern Grimaldo im Aufbau immer wieder frei und Kimmich agierte als einziger Spieler mit Raumorientierung, erst wenn der Ball wirklich zu Grimaldo kam schob er auf die Seite um auszuhelfen, wenn Olise nicht rechtzeitig von Hincapie kam.

Die zunehmende Mannorientierung der Gegner hat Bayern in den vergangenen Spielen immer wieder durch extreme Positionswechsel vor Herausforderungen gestellt und wollte so die Mannorientierung aufreißen, oder zumindest riesige Lücken für die eigene Offensive kreieren. Beispielhaft kann man hier das 4-0 gegen Kiel nennen, bei der nach Aufbau über Neuer Pavlovic zunächst als LV steht, Musiala als Sechser agiert, Guerreiro auf LF schiebt und Coman in den Halbraum geht. Über gute Rotationen versucht man dann Dynamik aufzubauen und den dynamischen Vorteil auszunutzen.

Gestern machte Bayern das ganze nicht in dem Extrem wie gegen Kiel, was, wie oben geschrieben, bei der Ausgangslage wenig verwunderlich ist. Vielmehr baute Bayern in einem 2-4-4 auf und versuchte diese Rotationen über die AV zu kreieren, da man einen davon immer in die letzte Reihe vorschob um in einem 2-3-5 zu stehen.

Hier stand zunächst Guerreiro im rechten Halbraum. Als dann jedoch Kane kurz kommt und den Ball im linken Halbraum bekommt, läuft Coman ins Zentrum ein und Davis schiebt auf dem linken Flügel nach vorne. Guerreiro schiebt dann nach hinten und Pavlovic und Kimmich schieben jeweils eine Position nach links.

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SCF FCSP
Der erste Sieg der Saison für den FCSP. Im Gegensatz zu den vorherigen Spielen endlich Mal kalt vor dem Tor, die erste Chance verwertet und mit der Führung im Rücken ein defensiv sehr starkes Spiel gezeigt. Neben der ersten Führung dann auch das erste Mal das Glück auf unserer Seite: dass der Ball vor dem zweiten Tor zu Dapo prallt, dass eine Handvoll Freiburger beim 1:2 hauchzart abseits stehen und natürlich dass Vasilij den Elfmeter (über den ich mich sehr gewundert habe) hält. Aber nur Glück war es auch nicht. Ganze zwei reguläre Schüsse konnte der SC aufs Tor bringen, ein Freistoß, ein Elfmeter. Aus dem offenen Spiel wurde lediglich ein xg von 0.28 zugelassen. Das war sehr stark wie alle sich reingeworfen haben (laut whoscored 34 klärende Aktionen), mit viel läuferischen Einsatz den Raum zwischen den beiden Ketten eng gemacht und bis zum Ende mit voller Konzentration dagegen gehalten und sauber verschoben haben. Generell scheint man die starke Laufleistung aus der letzten Saison Konserviert zu haben (gestern 124km), da war St. Pauli das Team das am meisten km aller Erst- und Zweitligisten abgespult hatte. Jetzt steht man erneut auf Platz 1 was gelaufene km und intensive Läufe angeht. Das muss auch so sein da die individuelle Klasse eben meist beim Gegner stärker ist. Defensiv haben, gestern auch Mets und Wahl überzeugen können, da hat auch die tiefe Positionierung geholfen um die leichten Geschwindigkeitsdefizite der beiden nicht zum Tragen kommen zu lassen. Irvine scheint auch in der Liga angekommen zu sein, ebenso wie Smith der ein richtig starkes Spiel gemacht hat. Mit jetzt vier Punkten ist wieder Licht zu sehen im Tabellenkeller. Gegen Mainz bin ich sehr gespannt und voller Vorfreude zu sehen wie sich das Team am Millerntor präsentieren wird.

Szene des Spieltags (natürlich aus braun weißer Sicht): Saads Solo über gute 60 Meter mit anschließendem Slalomlauf durch die Freiburger Verteidigung vor dem 3:0. Generell Saad: Es macht viel Freude dem Jungen zuzuschauen, da ist keine Ehrfurcht vor gestandenen Bundesligaspielern zu sehen, er macht einfach genauso unbekümmert wie in Liga Zwei weiter. Damit war wirklich nicht zu rechnen, immerhin hat er vor zwei Jahren noch in Norderstedt in der Regionalliga gekickt. Jetzt ist er an allen vier Toren der Saison direkt beteiligt.

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nö. in den 70ern hatten wir keinen Fernseher und mein Taktikverständnis und -interesse war noch nicht sehr ausgeprägt.

Schöne Zusammenfassung auch gut dass du das mit Kohr aufgegriffen hast. Finde ich irgendwie etwas schade das Kohr mit solchen Nummern immer wieder durchkommt ist ja nicht das erste mal das er mit solchen Aktionen auffällt. Ich hab nichts gegen eine „gewisse Härte“ aber sein Verhalten ist in wahrsten Sinne des Wortes unter der Gürtelline.

Heidenheim bleibt für ein kleines Rätsel. Bei jeden anderen Bundesligsten würden die Spieler unter den Radar verschwinden aber in Heidenheim scheint jeder seine Stärken fürs Team ideal einzubringen. Freut mich einfach das solche Geschichten belohnt werden nach aktuellen Stand =)

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Die etwas plumpe Erklärung: …weil man sie lässt.
In meiner zugegebenerweise sehr romantischen Vorstellung von Fußball, gibt es sehr viele Spieler die es können oder können lernen könnten :wink:
Mit tut es für jedes aufstrebende Talent leid, dass sich für den großen etablierten Verein entscheidet.
Verständlich natürlich. Die große Bühne, die lebenswerte Stadt, das deutlich höhere Gehalt. Nur mit der Spielzeit wird es schwierig. Kaum Gelegenheit nachhaltig zu überzeugen oder Fehler machen zu dürfen ohne wieder in der Versenkung zu verschwinden. Da wird dann über Jahre entwickelt, ohne wirklich Fuß fassen zu können. :woman_shrugging:
Das gleiche gilt für viele Spieler Anfang 20, die einfach mehr Zeit brauchen um ihr Potenzial auf den Rasen zu bringen. In den „größeren“ Vereinen bleiben sie ewige Backups.
Das ist der Pool, aus dem Heidenheim Spieler verpflichtet.

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So hatte ich die Frage auch verstanden. Ich weiß nur nicht, ob solche „Kaderfragen“ tatsächlich derart zugespitzt in einem Schwerpunkt des Rasenfunks besprochen werden.

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3:0 ist der neue Führungstreffer.

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Selten hat mich ein Spiel so sprachlos zurückgelassen ^^ Bin gespannt wie es jetzt bei der TSG weiter laufen wird aber auch als Bremer muss man sich viele Fragen stellen besonders was die Abwehr anbetrifft

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Frankfurt schießt ein Tor nach einer Ecke und gewinnt gegen den Tabellenletzten, in einem Spiel in welchem man sich „oben festbeißen“ kann. Das ist nicht mehr die Eintracht die ich eigentlich kenne…

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Danke dass du es erwähnst. Das Spiel ist nicht auf einmal ein 1-0 Sieg auch wenn die Bremer in der Regel lieber 4-3 gewinnen als 1-0. Aber insgesamt gibt es sehr viele Fragezeichen an der Weser, die durch sehr glückliche Siege in Unterzahl und Überzahl überdeckt werden.

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Da evtl. noch nach einem Schwerpunkt gesucht wird, wäre mein Vorschlag Augsburg. Die sind nun nach 10 Spieltagen saisonübergreifend mit nur einem Sieg gegen St. Pauli und 28 Gegentoren in einem Tief. Dazu kann man über Abgang von Demirovic, der zuletzt alleine die Mannschaft getragen hat und gleichzeitig hat man mit Wolf, Onyeke und Claude-Maurice ziemlich tief in die Trickkiste gegriffen. Dazu jetzt erst mit Thorup verlängert, und ich weiß nicht ganz warum, außer man denkt er wird bald dänischer Nationaltrainer und könnte Ablöseoptionen verbessern. Vielleicht auch mal ein bisschen mehr über Jurendic der ja trotz einem Jahr nun bei Augsburg relativ im Hintergrund geblieben ist.

Alternativ Mainz, da da ähnlich wie bei Augsburg sich irgendwie andeutet, dass man genau wieder dort hingelangt, wo man vor einer Saison erst war und Hendriksen wieder sehr Svensson-artig spielen lässt und das der Mannschaft wieder nicht gut tut. Dazu große Abgänge von Gruda, Barreiro und der Fokus auf Amiri. Es wirkt halt, dass es nie lange stabil bleibt, sondern irgendwann wieder der Tiefpunkt kommt, und dann es wieder eine Wunderaufholjagd mit viel Emotion braucht, um sich zu retten. Und wenn das geschafft ist, dann stagniert man so lange bis es wieder nötig wird. Dass Hendriksen sich relativ schnell verbraucht mit emotionalen Ansprachen und Hero-Ball auf Amiri und sonst mal gucken, wäre zumindest erwartbar gewesen für mich.

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(darf man sagen, dass einen das Herumgehampel des Herrn Hendriksen wahnsinnig nervt, und noch mehr das ebenso kollektive wie wortgleiche wöchentliche Hendriksenherumgehampeltollfinden der versammelten Sportjournaille? oder sollte man es besser mit vornehmem Schweigen bedenken?)

Haha lol Max spricht einfach alles selbst in der Sendung an :smiley:

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Bochum würde ich noch ergänzen. Da könnte man auch schon wieder 2 Stunden füllen. Das Problem ist, dass Bochum evtl die letzte Chance für einen Abstiegskampf Deep Dive ist, nachdem die beiden Aufsteiger und Hoffenheim schon durch sind.

Ist auch ein wenig ein komischer Zeitpunkt in der Saison. Oft gibt es ja keine großen Krisen vor der zweiten Länderspielpause und man muss ein wenig hoffen, ein Thema zu erwischen, das zumindest bis zum Ende der Hinrunde halten wird und es nicht noch ein zweiten Fokus bräuchte, um das Chaos zu erklären. Vermutlich wird es also wirklich die Eintracht, weil eben für einige die Entwicklung nach der letzten Saison sehr überraschend sind und sie mit den Ergebnissen so gesichert sind, dass man auch drei Niederlagen abfedern könnte, ohne dass der Schwerpunkt verwässert wird. Aber ich würde schon gerne vorher Input geben können, einfach aus Gewohnheit :3

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