#5 Euer Input für die Sendungen zum 5.Spieltag

Zum 5. Spieltag wieder natürlich wieder alle Spiele besprochen und Awards vergeben.

Am Sonntagabend bespricht Max alle Spiele mit Sonja Riegel (Sportredaktion beim Hessischen Rundfunk , hr.de, Twitter, Instagram) und Sascha Felter (Twitter , Bluesky , Keeperanalyse )

Input zum Spieltag gerne hier im Thread.

Welcher Schwerpunkt am **Mittwochvormittag" aufgenommen wird ist noch nicht entschieden.

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Wenn es ein BVB-Schwerpunkt wird, würde ich mir wünschen, dass die Frage „Emre Can aufgrund von insgesamt unbefriedigenden Leistungen auf Dauer verkaufen, verleihen oder Vertrag auslaufen?“ diskutiert wird, weil das würde mich brennend interessieren.

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ach, war wieder Emre Can an allem schuld? lol

ich würde lieber mal in einem Tribünengespräch diskutieren, wie solche Sündenbock-Mechanismen und Hetzkampagnen funktionieren und wie man ihnen begegnen kann.

entschuldige, dass ich hier etwas ruppig reingrätsche, aber sowas macht mich immer emotional. Vor allem die völlig irrationale Wortwahl („verkaufen!“) beim Mannschaftskapitän, Stammspieler und Nationalspieler zeigt doch schon, dass es hier nicht um eine sachliche Beurteilung seiner Leistung gehen kann.

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Ich würde die Diskussion nicht per se auf einzelne Spieler lenken wollen, da wie man es im Stuttgart Spiel gesehen hat, es ja nicht an einzelnen Spielern liegt und CAN ist nicht ALLEINE SCHULD, dass der BVB verliert oder schlecht spielt.
Um auf deine Frage einzugehen:
Das sich die Diskussion sich ein bischen auf Can einschießt ist nicht zu verleugnen, da er auch eine polarisierende Figur ist. Da liegt aber für nicht per se in seinem Auftretten an sich, sondern in der Form an auch sehr berechtigte Kritik, die seinem Spielstil angehen. Er ist für mich auf der Sechser Position eher als Abräumer zu bewerten, der das in einem Spielsystem mit dieser Position und diesem Profil das auch kann, Can ist jedoch nicht dafür geeignet aus der Tiefe das Spiel aufzubauen.
Dazu gehören zum einen seine schlechte Ballmitnahme, die langsame Weiterleitung des Spielaufbaus und das ist mein Hauptkritikpunkt, dass ständige Dribbeln im Mittelfeld als „Sechser“, exemplarisch, aber nicht auschließlich am Fünften Tor in Stuttgart zu sehen. An den ersten beiden Punkten kann man nicht viel ändern, aber der letzte Punkt muss er einfach abstellen, dass macht er aber einfach nicht und zeigt damit nicht unbedingt, dass er Lehrbereit ist, was ich von einem Spieler, der bei einem Top 5 Verein der Bundeliga spielt erwarte.

Wenn es nach mir geht, sollte der Vertrag nicht verlängert werden, da man sich eher auf Spielstärkere Mittelfeldspieler konzentrieren sollte.

Nein ist er nicht und wird er auch nicht gemacht, aber als Kapitän ist man nunmal in einer besonderen Rolle.

Unter der schwelle von Hetzkampagne geht es anscheinend nicht mehr, also ich habe jetzt keine Hetzkampagne gegen Can mitbekommen. Und Sündenbock-Mechanismen, sorry die hat man leider in jedem Verein. Hat jetzt nicht direkt was mit Sündenbock-Mechanismen zu tun die eventuell meinst, aber es werden doch ständig ehemalige Spieler bei Spielen gegen Ihren Ex-Vereinen ausgepfiffen, obwohl sie sich an sich nix zu schulden kommen haben lassen. Aus BVB-Sicht ist z.B. Anton und Modeste genannt, aber auch die Pfiffe gegen Götze damals sind nicht in Ordnung gewesen. Oder könnstest du mir sachlich Erklären, warum es in Ordnung war das Anton letzte Woche konsequent niedergepfiffen wurde?

Was ist den daran irrational im Kontext des Profifussballs davon zu schreiben, ob man einem Spieler verkaufen soll? Es ist Leistungssport, der nebenbei in der Bundesliga auch noch sehr gut bezahlt wird, und da wird doch ständig in den Vereinen diskutiert, ob man mit Spielern weiterarbeiten möchte oder diese Verkaufen möchte. Und warum soll bei einer sachlichen Beurteilen kein Verkaufen ind der bewertung landen, ich sehe ehrlich gesagt dein Problem nicht.

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  1. Ich hab nie gesagt, dass Emre Can an allem Schuld ist. Ich schätze ihn durchaus als Charakter. Ich glaube privat ist er auch ein ganz netter Charakter.

  2. Die „Sündenbock Diskussion“ hab ich durchaus im Podcast „Zeigler & Köster“ mitbekommen und diese halte ich für viel zu übertrieben und emotional.

  3. Ich bewerte rein nüchtern aus meiner Perspektive seine sportlichen Leistungen. Z.B. bin ich der Meinung, dass er zu oft das Spiel mit „Sicherheitspässen“ unnötig verschleppt, als progressive Pässe zu spielen. Und ich persönlich finde die Leistung für die Erwartungen, die ein Kapitänsamt mitbringt insgesamt zu wenig.

  4. Ich finde das insgesamt auch alles sehr schade, da ich auch seine spielerischen Qualitäten schätze. Es ist kein Zufall, dass er bei Liverpool, Bayern und Juve gespielt hat. Nur für meinen persönlichen Geschmack ist es leider zu wenig. Besser wäre vielleicht z.B. Groß und ein „holding midfielder“ ( auch als „holding six“ bekannt., der Can meiner Meinung nach nicht ist.

  5. Ich bin aber sehr froh, wenn mich Can Lügen strafen würde.

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BVB gegen Bochum:

Der BVB agierte wie immer unter Sahin in einem 4-2-3-1 & brachte insb. Couto & Gittens in die Startelf. Grund hierfür dürfte jedoch nicht die diversen Forderungen gewesen sein, sondern einfach die Spielerprofile gegen die Bochumer Mittelfeldraute.

Denn aus dieser Raute agiert der VfL - Trommelwirbel - mannorientiert & wollte insb. das Zentrum & die ballnahe Seite schließen.

In der Realität sah es dann so aus, dass die beiden Stürmer die IV anlaufen konnten, de Wit sich zwischen die Sechser orientierte & die Achter auf die AV schieben konnten.


So konnte der BVB häufig durch einen Flügelspieler (hier Gittens) eine 4-3 Überzahl in Linie 3 herstellen, die Bochum jedoch durch sehr gutes verschieben zustellte, sodass sich keine Anspielstationen ergeben haben.

So ergab sich ein Spiel in dem der BVB erneut sehr viele Flanken schlug, die meisten ohne wirkliche Aussicht auf Gefahr. Gestern waren es insg. 25 Flanken von denen nur vier einen Abnehmer in der Mitte fanden. Aktuell ist der BVB das Team mit den viermeisten Flanken pro Spiel in der gesamten Liga & das obwohl man in Stuttgart nur zehn schlagen konnte weil man deutlich unterlegen war & in den ersten beiden Spielen mit Adeyemi bzw. Beier als Stürmer auflief.

FlankenProSpiel

Zur zweiten Hälfte veränderte der BVB die offensiven Positionierungen. Durch die hohe Position der AV konnte Bochum aus der Mannorientierung die Außen quasi immer doppeln. Besonders Gittens hatte es schwer, da Sissoko Ryerson quasi ignorierte, wenn Gittens ins 1 gg 1 wollte. Hierauf reagierte man indem Ryerson nicht mehr offensiv die Breite hielt & Gittens in den Halbraum schob, wie in der ersten Hälfte.

Ryerson agierte nun deutlich mehr im Halbraum & positionierte sich dabei tiefer, sodass Gittens die Breite hielt & die Wege zum doppeln länger waren, sodass er häufiger in 1 gg 1 Duelle kam.


Dabei umspielte der BVB den ersten Druck der Bochumer häufig über die rechte Seite um den spielstärkeren Couto, um dann die Seite zu wechseln & genau diese Duelle zu suchen. Eine Idee die man in der zweiten Hälfte immer wieder sehen konnte.

AttackZones

So entstand auch die Szene vor dem Elfmeter. Über Can wechselt man auf links. Ryerson spielt nicht direkt auf Gittens, sondern erst zurück auf Can, sodass Ryerson seinen Gegenspieler wegziehen kann. Gittens geht dann ins 1 gg 1, zieht einen zweiten Bochumer auf sich, sodass Groß & Guirassy gg einen Gegner stehen.

Insgesamt macht Bochum hier für mich allerdings ein fast perfektes Auswärtsspiel. Gegen den Ball hatte man einen sehr guten Plan und hat nach vorne selber gute Szenen kreiert. Neben den beiden Toren muss man hier insb. Boadu beim Stand von 2-0 nennen, der allein vor Kobel den Ball nichtmals aufs Tor bekommt und Broschinski, der direkt nach dem 2-2 eine gute Abschlussgelegenheit hat. Mit etwas mehr Glück und Ruhe in der ein oder anderen Szene kann Bochum hier durchaus den Dreier, mindestens jedoch einen Punkt mitnehmen.

Der BVB hingegen immer wieder mit guten Ansätzen, die man jedoch nicht erfolgreich zu Ende bringen kann. Hier merkt man einfach den nicht perfekten Kader und die noch nicht komplett verinnerlichten Strukturen im eigenen Ballbesitz. Dadurch wird das Spiel immer wieder schwerfällig, was jedoch im Lauf der Saison besser werden wird und besser werden muss. Guirassy ist bereits ein ganz großer Unterschied im Vergleich zu den ersten beiden Spielen, er hilft der Mannschaft unfassbar. Mut hat auch Duranville mal wieder mit seinen wenigen Minuten gemacht. Problematisch ist jedoch, dass man bei ihm, aufgrund seiner Vorgeschichte, sehr vorsichtig sein muss. Ansonsten wäre er wohl sehr bald die erste Option auf dem linken Flügel.

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Ich sehe @strassenkicker. Ich lasse ein Like da. :slightly_smiling_face:

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Dem Stimme ich voll zu, ich sehe im Vergleich zum letzten Jahr deutlich bessere Ansätze. Es war 70 von 90 Minuten eigentlich auch ein solides bis gutes Spiel vom BVB, aber zwischen dem 0:1 und der Mega-Chancevon Boadu war das wieder Katastrophal, echt nicht zu erklären. In den ersten drei Ligaspielen habe ich zumindest solche Komplettausetzer nicht gesehen, umso unverständlicher das es gegen Stuttgart (das ganze Spiel) und Bochum (zwischen der 16 und 33 Minute) wieder auftritt. Manche Sachen sind im Fussball wahrscheinlich nicht zu erklären…

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Bin da komplett bei dir. Aktuell fehlt mir etwas die Balance zwischen zu offensiv und zu defensiv. In den ersten Spielen, als man im 3-2 aufgebaut hat, war die Restverteidigung deutlich stabiler, einfach weil immer fünf Spieler theoretisch zur Absicherung da waren.

In dem 4-2 gestern hat man nur vier Personen die zentral absichern können. Dann hatte man teilweise Szenen in den Couto und Can gleichzeitig Läufe gemacht haben, sodass die rechte Seite frei war. Wenn du dann noch Groß rausnimmst, weil ihm situativ in der Restabsicherung einfach das Tempo fehlt, stehen da nur noch zwei IV. Dementsprechend luftig ist es dann auch.

Danke dir :heart_hands::pray:

Wird so etwas im Rasenfunk überhaupt thematisiert? Klingt für mich eher nach einem „hot topic“, worüber man z.B. bei „Done Deals“ locker 20 Minuten völlig unverbindlich-subjektiv spekulieren könnte.

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Ich finde, dass das durchaus eine Frage für den Rasenfunk ist. Vielleicht nicht in der Formulierung, aber die zugrundeliegende Frage ist doch eigentlich „Passt Can ins System bzw. hat er die Qualität, die Dortmund auf der Position haben will?“ (Gerade auch mit dem Blick aufs Kapitänsamt) Daran anschließend die Frage, wieso er angesichts bekannter Schwächen immer noch einen Platz beim BVB hat.

Das sind keine Fragen für die Spieltagsanalyse, aber @ThomasMuellerOezil2 hat ja auf einen Schwerpunkt geschielt. Da werden Kaderfragen doch oft besprochen.

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hm… sorry, wollte dir nicht zu nahe treten, meine Erfahrung ist halt, wenns nicht läuft beim BVB, dann ist entweder der Trainer schuld oder Emre Can. Das hab ich jetzt schon von so vielen BVB Sympathisant:innen gehört oder gelesen, dass dein Post bei mir was getriggert hat.

Ja, hab ich auch mitbekommen und hat meinen Eindruck bestätigt.

Lustig, das ist genau das selbe, was man in den letzten Jahren über den Querpasstoni und den völlig überschätzten Joshua Kimmich auch tausendfach lesen konnte. Interessanterweise spiel(t)en alle 3 dieselbe Position…

Was ich so unsachlich fand, ist deine Forderung, ihn schnellstmöglich zu verkaufen. Wenns um seine Performance ginge, dann würds ja erstmal reichen, ihn auf die Bank oder auf die Tribüne setzen zu wollen, ganz davon abgesehen, dass eine Verkaufs-Debatte vor Mitte Dezember sowieso müßig ist.
Oder man könnte mal die Frage stellen, ob Fußballfachleute (die nicht Terzić, Sahin oder Nagelsmann heißen, dafür aber im Rasenfunk auftreten) das eigentlich auch so sehen, dass Can permanent underperformt.
Aber ein Spieler, der unter allen Trainern bisher seine Minuten und Startelfeinsätze bekommen hat, der im EM Kader war und Kapitän ist, der wird ja wohl kaum so eine Nulpe sein, dass nur noch Notschl… äh Notverkaufen hilft (um die Übertreibung mal auf die Spitze zu treiben).

vielleicht tut er das ja eh schon, du siehst es nur nicht?

Du hast mich falsch verstanden. Ich habe nie gefordert ihn „schnellstmöglich zu verkaufen“.

Ich frage mich einfach, was die beste Lösung für alle Parteien wäre. Das könnte auch in einer Leihe oder Vertrag auslaufen bestehen.

Kroos hat mit seine „Querpässen“ den Rhythmus des Spiels bestimmt. Aber in dem richtigen Momenten konnte er progressive Pässe bzw. „tödliche Pässe“ spielen siehe z.B. die Torvorbereitung auf Vini Jr im Hinspiel der CL-Saison 23/24 gegen Bayern.

Diese Fähigkeit in diesem Ausmaße hat Can meiner Meinung nach nicht. Und auch Kimmich hat meiner Meinung nach besserre Passfähigkeiten als Can.

hm… Vertragsverlängerung wäre doch auch eine Option, die bei einem Führungsspieler in Betracht zu ziehen wäre. Vielleicht sogar die erste Option.

Kroos und Kimmich wurden für ihr Spiel lange Zeit genauso gedisst wie Can jetzt, teilweise sogar fast wortgleich zu dem, was du Can vorwirfst.

Dass er nicht so gut ist wie Kimmich oder Kroos, das sehe ich auch so, drum spielt er ja bei Dortmund und nicht bei Bayern oder Real.

Die Frage ist halt, ob der BVB einen besseren bekommen würde, also wenn man das Gesamtpaket betrachtet, nicht nur die Eigenschaften, die Can fehlen. Wen schlägst du vor?

Wer ein guter Ersatz wäre, hängt von den Anforderungen ab die Sahin an die Position des 2ten 6er hätte. Korrigiert mich gerne, aber neiner Meinung nach hat man mit Groß schon einen „deep lying playmaker“. Also braucht man vielleicht eher
einen „holding midfielder“/absichernder defensive Mittelfeldspieler. Vielleicht aber auch ein 8er oder 6er/8er-Hybrid.

Ich schlage vor

  • Vitaly Janelt (Brentford)
    -Elkyes Skihi (Frankfurt)
    -Denis Zakaria (Monacco)
    -Calvin Phillips (Ipswich)
    -Waturu Endu (Liverpool)

Ob die für den bvb finanzierbar wären steht auf einem anderen Blatt. Ich habe aber bewusst nicht ins ganz hohe finanzielle Regal gegriffen um das zu berücksichtigen.

Ggf ist das ein Thema für den BVB Thread? weiß nicht inwieweit ihr hier noch input für den Spieltag macht :wink:

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Zu den Kompany-Bayern: ich finde es faszinierend, dass jeder Spieler überall unterwegs ist. Nicht nur beim gestrigen Spiel, als Kim und Upa ständig im Leverkusener Strafraum herumgehirscht sind.

Mir ist das auch schon aufgefallen, ich glaub es war beim Spiel in Kiel, vielleicht auch gg Zagreb, als Upa vorn unterwegs war und Olise seinen Platz in der Innenverteidigung eingenommen und im eigenen Strafraum einem Gegenspieler den Ball abgenommen hat, als hätte er nie was anderes gemacht. Den Angriff, den er damit einleitet, schließt er dann auch noch vorne mit nem Tor ab.

Mich würde mal von ner Taktikfüchsin interessieren, wie man so was organisiert, dass da nicht das totale Chaos ausbricht.

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Ich hab die Bayern diese Saison noch nicht in einem ganzen Spiel gesehen.

Erinnert dich das vielleicht an das „total voetball“ der 1970er, der Niederländer von Johann Cruyff wo alle Spieler (außer der Torwart) wild ihre Positionen tauschen?

Rein aus Interesse gefragt.

Mainz 05 - FC Heidenheim
Service für die Wenigen, die das Spiel nicht gesehen haben :wink:

Eines der Spiele bei denen ich 90 Minuten die Ruhe in Person war. Kommt ja leider sehr selten vor. Das war ein souveränes Heidenheimer Ding.

Schmidt wieder mit einer etwas überraschenden Aufstellung.

Honsak und Scienza fielen aus, so wurde asymmetrisch begonnen. Busch und Traore waren erneut beide auf dem Feld, Föhrenbach übernahm dafür links den etwas offensiveren Part.
Dorsch kam zu seinem Start-Elf Debüt, neben ihm Schöppner als zweiter Sechser.
Maloney, der gegen Freiburg ein sehr schweres Spiel hatte, blieb auf der Bank.
Wanner wie gewohnt als 10er und neben Pieringer kam Kaufmann zu seinem ersten Einsatz von Beginn an.
Die ersten 25 Minuten waren dann sicher die stabilsten der bisherigen Saison.
Bereits in Minute 8 + 9 hatten Pieringer und Schöppner gute Chancen zur Führung, beide Male hält aber Robin Zentner Mainz mit guten Paraden im Spiel.
Die Führung dann nach einem schönen Spielzug über die Flügel, Traore sah den links freilaufenden Föhrenbach, sein Diagonalball wurde von einem Mainzer entscheidend verlängert, Föhrenbach mit einer sehenswerten Flanke, Kaufmann zog 2 Innenverteidiger auf sich und Pieringer traf akrobatisch zur Führung.
Bereits 2 Minuten später hatte er die Chance zum 2:0, scheiterte aber an der Latte.

Mainz war mit der gut gestaffelten Heidenheimer Mannschaft überfordert, Amiris Ausfall nicht zu kompensieren und Burkhardt hatte gar keinen Zugriff aufs Spiel.
Nach einer halben Stunde waren sie dann nur noch zu zehnt.
Hanche-Olsen sah die Ampelkarte, nachdem Schiedsrichter Florian Exner ihm bereits in der 6. Minute gelb für ein taktisches Foul gegeben hatte.
Kann man diskutieren, muss man aber nicht. H.-O. hatte nach der gelben Karte eine weitere Situation, in der er Kaufmann rustikal abräumt und wenn ich mich richtig erinnere, ermahnte ihn Exner da schon. In der 29. Minute rannte er ungebremst in Schöppner.
Kaufmann im Abwehren nach einer Ecke in der 38. Minute übrigens fast mit dem Eigentor, Mü pariert aber auch beim eigenen Mann souverän.
Die Mainzer kamen in HZ 1 kaum noch in die Offensive, wurden aber nach der Pause mutiger.

Mikkel Kaufmann musste dann bereits nach 10 Minuten verletzt vom Platz, nachdem Moritz Jens ihn rüde über die Seitenlinie gedrängt hatte, Jenz sah dafür gelb und Breunig kam ins Spiel.
Kaufmann bis dahin mit einem guten Spiel, sehr viel Präsenz und Wucht, scheute keinen Zweikampf, bekam aber auch echt viel ab von Kohr, Jens und Hanche-Olsen.

Warum Dominik Kohr erst vom Mainzer Trainer ausgewechselt wurde, wird vermutlich ein Geheimnis der Schiedsrichter bleiben.
Er griff absichtlich und beherzt Gimber zwischen die Beine. Für mich eine klare Tätlichkeit. Tipp für Gimbo: Tapferkeit ist nicht immer das Mittel der Wahl.

Es folgten weitere gute Chancen auf Seiten der Heidenheimer, die den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnten.
Für Traore und Wanner ab der 70. Minute Beck und Kerber auf dem Platz.
Das war nicht unbedingt das Spiel des neuen bajuwarischen Wunderkindes. Geht es so robust zu, tut er sich noch etwas schwer.

Ab der 80. Minute dann Platz auf dem Feld. Niklas Dorsch sieht nach VAR Überprüfung glatt rot.
Er trifft Sano mit offener Sohle an der Wade. Absicht war das sicher nicht, aber das ändert leider nichts an der berechtigten roten Karte.
Dorsch entschuldigte sich auch noch einmal beim Verlassen des Feldes bei Sano (der sich zum Glück nicht verletzte). Auch bei den anschließenden Field-Interviews war er ganz klar. Das sollte vielleicht selbstverständlich sein, ist es aber ja leider nicht.

Mainz half das aber nicht, stattdessen erzielte Schöppner in der 86. Minute das entscheidende 2:0 per Kopf, nach einer Ecke von Adrian Beck.
Maloney kam für die letzten 7 Minuten und Pieringer durfte mit geschwellter Brust vom Platz. Das wars. Heidenheim siegt souverän, das hätte durchaus noch höher sein können, allerdings war die Chancenauswertung nicht optimal und Robin Zentner hatte auch was dagegen.

Ich liebe das ja, wenn meine Hoffnungen sich erfüllen. Marvin Pieringer ist ein echt Guter. Doch neben Tim Kleindienst, bzw. in seinem Schatten, tat er sich schwer. Er ist eben ein völlig anderer Stürmer-Typ und Charakter. Weniger wuchtig und robust, sowohl auf, als auch neben dem Platz. Er scheint jetzt aufzublühen und sein Potenzial ausschöpfen zu können.

Wenn es einen Spieler gab, dem die Heidenheimer immer noch nachweinten und den alle gerne zurück haben wollten(und da sind ja schon einige Hochkaräter dabei), dann ist das Niklas Dorsch.
Er passt perfekt zur Schmidt`schen Spielweise, ein fehlendes Puzzleteil im Mittelfeld.
Das hat diese Spiel ausdrucksvoll gezeigt und erklärt, warum man für Heidenheimer Verhältnisse doch recht viel Geld in die Hand nahm, trotz seiner Verletzungshistorie. Er lenkt das Spiel und macht seine Mitspieler besser.
Bitter dass er einige Spiele fehlen wird, gut dass die Sperre nicht für die Conference League und den Pokal gilt.

Erwähnt werden müssen auch Jan Schöppner und Jonas Föhrenbach.

Schöppner wechselte 2020 aus der Regionalliga vom SC Verl zum damaligen Zweitligisten.
Nicht wenige sprachen ihm nach dem Aufstieg, die Bundesligatauglichkeit ab. Aber wie er sich neben Lennard Maloney entwickelt hat, ist schon erstaunlich. Gestern bester Mann auf dem Platz.

Ähnliches gilt für Jonas Föhrenbach. Aus der Freiburger Jugend konnte er dort bei den Profis nie Fuß fassen, wurde mehrfach verliehen, um dann 2019 nach Heidenheim zu wechseln.
Auch er gestern mit einem sehr guten Spiel. Die erste Bundesliga-Saison hat ihn noch einmal einen großen Schritt machen lassen. Während der 28 jährige noch einen Vertrag bis 2027 hat, läuft Schöppners Vertrag aus. Eine Verlängerung scheint noch nicht in Sicht. Er scheint es auf sich zukommen zu lassen. Mit 25 natürlich noch mit Ambitionen.

Ja die Abgänge von Beste, Kleindienst, Sessa und Dinkci taten weh. Aber sie erweisen sich, Stand heute, auch als Chance.
Heidenheim ist weniger ausrechenbar, offensiv flexibler und nicht mehr so abhängig von 2 - 3 einzelnen Spielern.
Nach dem Aufstieg ging man ein großes Risiko, als der Kader nur punktuell verstärkt wurde, die Leistungsträger waren nicht ersetzbar und man musste hoffen und daran arbeiten, möglichst verletzungsfrei durchzukommen.
Durch das Erreichen der Conference League, ist der Kader deutlich breiter und auch ausgeglichener.

Donnerstag gehts los.
Wir werden sehen wie gut diese zusätzliche Belastung verkraftbar ist.

Und was die Liga betrifft: Noch 31 Punkte :muscle:

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