Mein Input zum Spiel Darmstadt - Leipzig:
Darmstadt musste aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Matze Bader (RV) einen Wechsel vornehmen. Der zuletzt im Sturm gestartete Tim Skarke hat die Position des rechten Wingback übernommen und für ihn ist Vilhelmsson als zweite Spitze aufgelaufen.
Darmstadt bekommt ein sehr frühes Gegentor, nachdem das Pressing schon in nach 40 Sekunden nicht funktioniert. Darmstadt wollte mit den beiden Stürmern die beiden IV von Leipzig anlaufen und die beiden Wingsbacks der 5er Ketter sollte die beiden Außenverteidiger von Leipzig anlaufen. Skarke läuft in der Entstehung des ersten Gegentors Raum nicht (richtig) bzw zu spät an, sodass dieser mit Openda die linke Seite überladen kann und nach einer Kombination frei flanken kann. Diese Flanke wird von Maglica ins Zentrum geklärt (darf so nicht passieren) und dann steht Maglica auch noch beim folgenden Steckpass von Henrichs nicht gut, sodass er sich nicht mehr schnell genug drehen kann und das Tor durch Openda fällt. Generell wirkt er da etwas hölzern, weil er auch zu spät auf den Pass reagiert.
In der Folge kam Darmstadt ab der ca. 10 Minute besser ins Spiel, lief die Leipziger hoch an und hatte damit auch Erfolg. Es ergaben sich einige hohe Ballgewinne, da Leipzig oft nicht sauber aufbaute und ungenaue Pässe spielte. So ergibt sich auch die Chance von Pfeiffer, nachdem Raum im Spielaufbau gut angelaufen wird und Klarer (RIV) auf Haidara rausschiebt und ihn entscheiden bei der Ballannahme stört und in der Folge den Ball gewinnt.
Darmstadt versuchte es im Spielaufbau meistens mit langen Bällen (oft von Maglica). Dieser hat teilweise gut auf Skarke verlagert. Den Versuch (wie sonst oft) flach über die Außenverteidiger aufzubauen gab es nur selten. Und wenn dann unterliefen hier oft Fehler. So will Nürnberger einmal verlagern und spielt Xavi Simons den Ball in den Fuß woraufhin Poulsen alleine auf Schuhen zuläuft. Wenn Mehlem mal den Ball im Zentrum bekommt, hat er dieses Mal leider keine gute Spielfortsetzung gehabt und oft den einfachen Ball zurückgespielt anstatt aufzudrehen.
Obwohl Darmstadt gut im Spiel ist, geben sie unnötig einen Freistoß weg (Henrichs hätte nicht abschließen können und stand seitlich zum Tor). Diesen verwandelt Forsberg, nach einem Patzer von Schuhen, der sein Torwarteck nicht zumacht. Das ist ein generelles Problem von Darmstadt, dass sie zu viele Standards in guten Positionen um den Strafraum weggeben. Die SKY Zusammenfassung zeigt allerdings, dass Poulsen bei der Ausführung des Freistosses zu nah an der Mauer stand und der Treffer nicht hätte zählen dürfen. Einige Darmstadt Spieler haben das auch direkt moniert, allerdings sah Osmers hier keinen Handlungsbedarf, warum auch immer…
Nach dem Anschlusstreffer durch einen Elfmeter von Kempe hatte man den Eindruck es könnte noch etwas gehen für Darmstadt.
Generell überlässt Leipzig den Darmstädter oft den Ball (58:42 Ballbesitz und 420:309 gespielte Pässe). Darmstadt versucht es im letzten Drittel oft mit semi guten Flanken oder wird über Standards gefährlich. Hier wurde der Ball oft auf Klarer am langen Pfosten geschlagen, der den Ball dann direkt vor den 5er geköpft hat. Ich habe nicht verstanden, warum RB Haidara für Klarer abgestellt hat und die Zuordnung auch nicht angepasst hat, nachdem diese Variante einige Male funktioniert hat.
Nach dem 3:1 durch Openda, bei dem Simankan unbedrängt in den 16er passen kann und Gjasula zu spät auf Baumgartner rausrückt woraufhin Openda den Ball mit der Hand mitnimmt und ihn dann einschiebt, war das Spiel allerdings gelaufen. Darmstadt fehlte danach die Kraft weiter anzulaufen und Leipzig kam noch zu einigen guten Chancen. Darmstadt hat dann eine sehr harte Gangart an den Tag gelegt, wodurch es noch einige gelbe Karten gab.
Generell hat Leipzig Probleme mit Darmstadt Pressing gehabt von Minute 10 bis Minute 60/70. Wenn Darmstadt allerdings nicht gepresst hat oder Leipzig die erste Linie überspielt hat, stand Darmstadts Abwehr oft in Gleichzahl gegen den Leipziger Angriff, die das aufgrund ihrer individuellen Qualität dann gut ausspielen konnten, sodass Werner und Openda zB noch treffen müssen im 1 vs 1 gegen Schuhen in Halbzeit 2.
Alles in allem ein guter Auftritt von Darmstadt, bei dem trotzdem sehr viel hätte zusammen kommen müssen, um gegen individuell überlegene Leipziger zu punkten.