Alles zum Frauenfußball

Die Sterne sind komplett random. Wir tragen bei der SGE auch die beiden Sterne des FFC.

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Wo wird denn das DFB Pokal Spiel jetzt übertragen?

Laut Kicker, im Stream von VfL Wolfsburg…

Ja, seltsam, mehr habe ich auch nicht gefunden. Aber Wolfsburg führt auch schon 3:0. Schade.

Hier ist der Link. Reicht ja vielleicht noch für zweite Halbzeit.

Morgen laufen noch die Spiele von Viktoria Berlin gegen Jena im Livestream auf YouTube (näheres finde ich auch nicht) (Edit: wahrscheinlich hier) und das Spiel vom HSV gegen Leverkusen auf Twitch, anzunehmen wäre der offizielle Kanal. Im Januar dann das Spiel der Eintracht auf Sky. Der Rest wird nicht gesendet.

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Querverweis zu einem Beitrag im Sportbusiness-Thread:
WSL und Women’s Championship lösen sich von der FA und gründen einen eigenen Ligaverband.

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Wohin geht die Frauenbundesliga – die Thomas Eichin-Edition

Thomas Eichin hat MagentaSport gestern vor dem Spiel gegen Wolfsburg ein längeres Interview gegeben. Ich habe versucht die Passagen nach besten Wissen zu Gewissen zu transkribieren und ein bisschen glatt zu bügeln. Hier erst mal O-Ton von Thomas Eichin, Direktor der Lizenzabteilung von Bayer Leverkusen.

Ich mach jetzt Frauenfußball im vierten Jahr und musste erstmal vieles erlernen. Entscheidend ist, dass wir die Qualität erhöhen und verbessern. Das geht nur in dem wir auch in der Breite anfangen. Das ist zwar ein Prozess, der etwas länger dauert, aber unser größtes Problem ist nach wie vor: wie kommen Mädchen zum Fußball und wie entwickeln wir sie so weiter, das sie die richtigen Sprünge machen.

Wir haben dieses Jahr höhere Vermarktungserlöse, aber was ich so mitkriege, wurden diese eins zu eins in Spielergehälter gesteckt. Das ist für mich der falsche Weg. Der DFB ist gefordert, mal den ersten Schritt zu machen, bevor wir Schritt zwei und drei machen, wie Sechzehner-Liga und höhere Vermarktung. Mir wird in den letzten Monaten viel zu viel über Themen wie Equal Pay geredet, statt sich um die Dinge zu kümmern, die uns helfen ein gewisses Niveau halten. Eine Sechzehner-Liga, wie Herr Hellmann sie angekündigt hat, ist genau der richtige Weg, aber du musst erstmal vier neue Mannschaften mit 80-90 Spielerinnen auf so einem Niveau in dieser Liga integrieren, damit der Abstand nicht noch größer wird. Wir müssen schauen, dass sportlich der Zug nicht an uns vorbei fährt.

Eichin, über den Bundesligaplan des DFBs, der den Vereinen Ende Dezember vorgelegt wurde:

Ich will gar nicht nicht über gewisse Dinge diskutieren, die in diesen Plan stecken. Ich habe ihn noch nicht bis zum Ende durchgeforstet und wir haben noch gar nicht diskutiert. Fakt ist: es muss in diesem Bereich etwas passieren. Es reicht eben nicht, wenn man sagt, die Vereine müssen in den großen Stadien spielen. Das ist ein Prozess, der wird uns nicht helfen. Es ist gut, wenn manche Vereine es hinbekommen –- 30.000 Zuschauer in Bremen oder Köln – aber für mich ist erst mal wichtig, dass wir hier erst einmal ein volles UHS haben, dass wir Zielgruppen finden, die den Weg in den Frauenfußball suchen. Und ich betone es nochmals: das wichtigste für mich ist nachhaltig Frauenfußball zu entwickeln. Und das geht nur über gute Jugendarbeit. Wie kriegen wir es hin, dass Mädchen frühzeitig an den Fußball gewöhnt werden und unter guten Verhältnissen und mit guten Trainer trainieren können. Da ist der DFB gefragt.

Eichin zu einer möglichen Abspaltung der Frauenbundesliga vom DFB:

Ach soweit würde ich nicht gehen. Das ist ein Thema, was intern oft diskutiert wird. Wir müssen uns alle an die eigene Nase packen. Wir bei Bayer Leverkusen versuche immer wieder Dinge zu machen, um das langsam wachsen zu lassen. Wir haben die Diskussion auch, ob wir die Frauen in der BayArena spielen lassen sollen. Aber für uns ist viel viel wichtiger, dass wir versuchen unseren Nachwuchs zu verbessern. Die Mädels machen das gut. Und wenn wir irgendwann mal einen Champions League Platz kratzen ist das auch gut. Mir ist es wichtig, dass junge Spielerinnen sich entwickeln und professionell trainieren können. Wir müssen uns nichts vormachen, die Frauen-Bundesliga ist eine Subventionsliga. Wir legen da alle drauf. Manche noch mehr, manche ein bisschen weniger – einfach um die Möglichkeiten zu schaffen, dass die Mädels professionell trainieren können, damit sie nicht nach 8 Stunden Arbeit, abends noch zum Training müssen. Das ist die Aufgabe, der wir uns stellen und jeder Verein muss erst einmal gucken, was er verbessern kann, um Frauenfußball nach vorne zu bringen.

Ich habe dieses Jahr noch eine andere Position bekommen, deshalb gelten 75% meines Tages dem Männerfußball. Ich versuche natürlich immer wieder zu gucken, was bei den Mädels passiert, aber bei uns ist es wichtig, dass wir Frauenfußball entwickeln. Ich will dafür Sorge tragen, dass nachhaltig sich Spielerinnen entwickeln und im Nachwuchsbereich in gute Trainingsplätze und -bedingungen investiert wird. Das ist der Job und das will ich auch vom Trainerteam sehen, dass wir junge Spielerinnen hier rein werfen, die sich entwickeln. Wir haben dieses Jahr auch oft gezeigt, dass wir junge Spielerinnen rein werfen, die sich dann frei schwimmen müssen. Das ist die Aufgabe unserer Frauenabteilung und daran werden sie auch gemessen. Und wenn wir dann mit unserem Invest, dass wir hier tätigen, dann in der Saison immer wieder so ein Platz 3 kratzen, bin ich sehr zufrieden. Wir müssen noch ein bisschen was tun. So ein paar Punkte mehr hätte ich schon erwartet, deswegen ist das Team in der Rückrunde noch gefragt ein paar Punkte mehr zu holen.

Ich habe die Antworten Eichins deswegen so ausführlich gepostet, weil ich sie so ein bisschen stellvertretend für eine FBL-Bräsigkeit finde – es gibt eben nicht nur die Hellmanns und Kraus’.

Eichin geht mit den Reformplänen so ein bisschen mit, bleibt aber super-unverbindlich und wie ein One-Trick-Pony bringt er vier-fünfmal den gleichen Punkt: Nachwuchsfußball, Nachwuchsfußball, Nachwuchsfußball – ganz so, als könne erst mal nichts anderes gemacht werden.

Es ist vielleicht auch bezeichnend, dass Eichin vier Jahre für den Frauenfußball zustände gewesen zu sein scheint (ich kenne die Aufgabenbereiche und Hierachien bei Bayer nicht), und die Materie erst mal erlernen musste.

Auch bezeichnend: Eichin ist nun zu 75% mit Männerfußball beschäftigt. Der DFB verschickt Ende Dezember ein wichtiges Strategiepapier und Stand Anfang Februar hat Eichin es noch nicht in Gänze durchgearbeitet oder durchdiskutiert…

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In diesem Zusammenhang, mal seine Aussage 1,5 Jahre zuvor.

Sportschau - Interview vom 23.09.2022

„…Ich bin seit 2 Jahren hier und wichtig war für mich erstmal, dass die Bundesligamannschaft stabil durch die Saison kommt, dass wir uns auf einem Mittelfeldplatz etablieren, um dann eben die Strukturen zu verbessern.
Für mich wird der Schlüssel sein, nicht jetzt unglaublich viel Geld in die Hand zu nehmen, um bessere Spielerinnen in Europa einzukaufen, sondern einfach strukturell im Nachwuchsbereich und 2. Mannschaft Verbesserungen zu erzielen.
Den Mädels die Wertschätzung zu geben, die sie eben auch brauchen, um richtig zu trainieren, ob das die Platzbeschaffenheit oder mal ein Physiotherapeut ist, ob das Athletiktraining ist, all diese Dinge müssen wir, versuchen wenigstens ein bisschen anzugleichen an den Nachwuchsbereich bei Bayer Leverkusen im Bereich der Jungs und das gelingt uns stetig weiter und daran arbeiten wir momentan.“

Weiß man denn, ob mittlerweile „mal“ ein Physiotherapeut da ist?

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Interessanter Artikel, werden wir heute Abend vermutlich auch besprechen:

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Ich hab dank Urlaub etc etwas Rückstand bei Sendungen und Diskussionen.

Aber: ist hier eigentlich der Fankongress Frauenfußball am kommenden Wochenende mal auf dem Schirm erschienen?

Finde es tatsächlich sinnvoll, da mal mit den Fans direkt zu reden…der Bedarf ist ja da…

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Ich weiß, ihr habt ja jetzt sicherlich schon drüber geredet (habe die Sendung noch nicht gehört), aber ich möchte trotzdem kurz was zu dem Artikel sagen: Der DFB ist ja meist zurecht viel gescholten, aber hier wirkt der DFB mal wie die fortschrittliche Partei in der ganzen Sache.

Knapp 20 Millionen pro Saison (wenn ich mich nicht verrechnet habe) sind angesichts der Umsätze der Frauenbundesligisten schon enorm, aber angesichts des Umsatzes der Männerbundesliga schlage ich folgendes vor: Statt einen Investorenvertrag abzuschließen, bei dem man am Ende Verluste macht, kann man auch einfach die nächsten Jahre kollektiv als DFL jede Saison 20 Millionen abdrücken, um den Frauenfußball zu pushen. Wenn nicht viele DFL-Vereine die Entwicklung verschlafen hätten, dann wäre das für sie auch eine wirkliche Investition in mögliches Wachstumspotenzial (unabhängig davon, ob man es gut findet, wenn der Frauenfußball die gleiche Entwicklung wie der Männerfußball nimmt).

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Ich fand Helenes Kommentar sehr passend:

Viel richtiges dabei.

Zuerst: gut, dass sich endlich was tut.
Aus meiner persönlichen Sicht: scheiße mit den 5.000 Zuschauerplätzen, da ich mich bei uns am Campus wohl fühle und schon die Erweiterung auf 4.300 nicht einfach war.
Verstehen kann ich sie natürlich doch. Aber innerhalb von 2 Jahren eine Lösung für das Problem? Schwer.

Auch sonst: Grundgehalt an sich richtig. Aber man braucht halt eine Lösung für die Ausbildungsvereine.
Prinzipiell: gut, dass sich was tut, aber an Feinheiten muss man noch arbeiten.

Ja, auf diesen Turbo mit den Stadienplätzen schaue ich auch etwas irritiert. Allen bei Werder (egal ob Fans oder Verantwortliche) ist klar, dass das Stadion „Platz 11“ (in dem auch die Männer-U23 spielt) nicht mehr zeitgemäß ist. Auf dem Papier gibt es ein Fassungsvermögen von bis zu 5.500, in der Praxis sind es aber eher bis zu 3.000 (aufgrund fehlender Toiletten, etc.). Laut Transfermarkt gibt es 1.000 Sitzplätze, da bin ich mir aber nicht sicher, ob diese Zahl geschätzt ist. Gefühlt sind es weniger.

Umgebaut werden soll seit Jahren, aber die Anwohnenden haben ein absurdes Einspruchsrecht. Kurzform: Sobald ein_e einzelne_r Anwohner_in ein Veto gegen Neubaupläne für die Pauliner Marsch einlegt (in der das Weserstadion, Platz 11 und jegliche andere Vereinsgebäude liegen), darf nichts Neues gebaut werden. Kürzlich haben der Verein und die Stadt Bremen sich auf eine Modernisierung geeinigt. Die veranschlagten 8 Millionen können allerdings nur für Umbauten im Bestand genutzt werden, da sonst die Anwohnenden Einspruch einlegen würden. Die Anzahl der Sitzplätze wird also nicht erhöht.

Ich finde es also grundsätzlich gut, dass der DFB Pläne vorlegt, der Zeitplan ist aber sehr holterdiepolter.

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Ich kann dir sagen, dass ich darüber seit Wochen/Monaten mit unserer Fanszene und auch republikweit mit anderen Fans im Kontakt bin. Am fehlenden Interesse wird das nicht scheitern.

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Auch der Wechsel des Bodenbelags wird als Neubau gewettet. Jedenfalls hier in Hamburg. Da hat der lokale Verein Teutonia 05 auf einem Ascheplatz einen Kunstrasen verlegt. Der ist zwar viel leiser als Asche, aber gilt als Neubau. Deswegen gibt es jetzt als „Dankeschön“ aus Lärmschutzgründen eingeschränkte Trainingszeiten.

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Hier ein DFB-Bericht vom ersten Fankongress:

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Cool. Spanien gegen Frankreich wird einfach überhaupt nicht übertragen.

Danke. Ich hab mal mit unserem Vertreter geredet, der vor Ort war. Es tut sich wirklich was.

Ganz konkret für uns: der FC Bayern wird wohl endlich einen Fanbeauftragten für Frauenfussball abstellen. Wurde auch echt Zeit. Nach Frankfurt haben sie aber immerhin eine Mitarbeiterin der Abteilung und den Abteilungsleiter geschickt.

Man merkt: noch einiges zu tun, aber es passiert was.

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Die Wochenzeitung mit den vier Buchstaben „ZEIT“ hat heute eine polemische Kolumne von Oliver Fritsch online gestellt: Die Schiri-Shitshow

„Eine politisch heikle Wahrheit: Dass nur Frauen in der Bundesliga pfeifen dürfen, ist ungerecht und Grund für eine Schiri-Shitshow.“

„Die politisch unkorrekt klingende Wahrheit lautet: Die furchtbaren Pfiffe liegen daran, dass in Deutschland nur Frauen in der höchsten Klasse pfeifen dürfen.“

„Spielerinnen sind regelrecht verzweifelt ob ihrer pfeifenden Geschlechtsgenossinnen.“
„Betroffen sind auch Männer wie Osman Cankaya.“

„Eine Frau hat es 20-mal so leicht wie ein Mann, an die Spitze zu kommen. Das kann man progressiv nennen, endlich genießen mal Frauen – auch die finanziellen – Privilegien.“

Die Wahrheit wird man doch wohl noch sagen dürfen :wink: