Bericht 2. Männer-Bundesliga 2022/23 (Rückrunde)

So liebe Forumer und Foruminnen, es wird einmal (leider) wieder Zeit, meine Gedanken über die Zweite Liga und ihre Teams hier auszuschütten. Denn, so meine Auffassung, es zeichnet sich schon ganz sachte am Horizont ein möglicher Ausgang der Liga ab. Mit dem nun 18ten und 19ten Spieltag (KW 4 und 5) wurden die ersten Schritte in die Rückrunde nach der langen Winterpause begangen.
Die Tabelle lässt sich (einigermaßen) schön in 3 sehr ungleiche Teile aufteilen. Den größten Teil stellt dabei die untere Tabellenhälfte. Zwischen Platz 18 mit dem 1. FC Magdeburg (18 Punkte) und dem Platz 9 FC St. Pauli (23 Punkte) liegen ‚nur‘ 5 Punkte Unterschied. Innerhalb eines Spieltages kann sich also vieles tun und drehen. Bemerkenswert dabei ist, dass neben den ‚typschen‘ Verdächtigen (Sandhausen etc.) auch größe Fische in diesen Gefilden schwimmen, wie Nürnberg (Platz 16, 9 Punkte), aber auch die beiden Bundesligaabsteiger Arminia Bielefeld (Platz 13, 20 Punkte) und Greuther Fürth (Platz 10, 23 Punkte). Den zweiten kleineren Teil stellt die ‚Verfolgergruppe‘ für die Ausfstiegsplätze da. Dieser Bereich reicht von Platz 8 mit Holstein Kiel (28 Punkte, 5 Punkte auf Platz 9!) bis zum Platz 3 mit dem 1. FC Heidenheim (36 Punkte). Hier fällt bei meiner Aufteilung natürlich direkt auf, dass ich in diesem Bereich eine Spanne von 8 Punkten zwischen Platz 3 bis 8 habe, also weitaus größer als in dem Bereich zuvor. In erster Linie mache ich diese Aufteilung daran aus, wie ich persönlich die Leistungen der Teams bezüglich Konstanz, Potential und (in kleinerem) Ambitionen wahrgenommen habe über die Saison. Ich würde darauf im zweiten Teil meines Beitrags etwas genauer eingehen, in dem ich auch insbesondere den letzten Spieltag hinzuziehe. Der dritte Teil meiner Aufteilung umfasst die beiden direkten Aufstiegsplätze. Hier stehen die beiden Top-Mannschaften der bisherigen Saison mit dem Hamburger SV auf Platz 2 (40 Punkte, 4 Punkte auf Platz 3) und dem SV Darmstadt auf Platz 1 (42 Punkte). Bis dato haben diese beiden Vereine mit ihren Mannschaften die wohl konstanteste Gesamtleistung erbracht. Und auch die Möglichkeiten der beiden zeigen Richtung (direkter) Aufstieg. Ich gehe davon aus, dass sowohl Darmstadt als auch der HSV in dieser Saison eher keine Einbruchphasen erleiden, wie es Darmstadt in der letzten Saison hatte… und der HSV in seiner gesamten Zweit-Liga-Geschichte. Daher erwarte ich vor allem hier einen Zweikampf um die Zweitligameisterschaft.
Aber wie Max-Jakob Ost schon in einem seiner letzten Interviews sagte, der Fußball zeichnet sich eben auch durch seinen Anteil an Zufall auf. Und auch Schalke 04 wie auch Werder Bremen schafften trotz ihrer unbefriedigenden Lage in der Rückrunde den Aufsteig, da auch in den entscheidenen Phasen St. Pauli, Darmstadt und andere patzten. Also ist noch nichts in Stein gemeißelt.

19. Spieltag (KW 5)
SV Sandhausen - SV Darmstadt 0:4 (Freitag, 18:30)
Während es für den SV Darmstadt um einen Ausbau der Führungsposition in der Liga ging, steuern Alois Schwartz und seine Sandburger auf einen harten Abstiegskampf mit fast 9 Konkurrenten. Das Spiel an sich ließ daher nur einen glasklaren Favoriten zu. Aber Sandhausen wäre nicht Sandhausen, wenn Sandhausen nicht einen Sandhausen-Signature-Move machen würde. Schon in der Woche zuvor schaffte es der SVS in Bielefeld 3 Punkte mit einem 1:2 Gewinn mitzunehmen. Doch in diesem Spiel wurden der SVS nicht so glücklich. Das lag vor allem an den extrem effizienten Darmstädtern. Schon nach 6 Minuten führte Honsak die Führung nach Ecke ein, eher er nach knapp 20 Minuten zum 0:2 erhöhte. Sandhausen war hier keineswegs unterlegen, hatte gute Chancen zur direkten Antwort in der 10. Minute durch Esswein oder kurze Zeit später sowie kurz vor der Pause durch David und Christian Kinsombi. Nach der Pause konnte Darmstadt wieder eiskalt wie man so schön sagt nach 55 Minuten auf ein 0:3 durch Vilhelmsson erhöhen. Weitere 10 Minuten später besorgte Framberger fast den 1:3 Anschluss, doch der extrem gute und wache Keeper Schuhen hielt den Ball vor der Linie. Kurz vor Schluss setzte Darmstadt dann ein Statement durch Karics Schuss zum 0:4, nachdem Keeper Drewes den vorherigen Schuss Karics durch seine Parade eben diesem wieder vorlegte. In diesem Spiel tat sich Darmstadt extrem durch seine Effizenz hervor. Sandhausen scheiterte an dem hervorragenden Schuhen im Tor der Darmstädter und unterlag in den entscheidenen Situationen den Darmstädtern, die aus den wenigen klaren Chancen auch direkt Profit schlugen.
Für die Schwartz-Weißen (hihi) aus Sandhausen beudeutet diese Niederlage ein Abrutschen auf Platz 15 nach dem Spieltag. Die Saison verläuft bis dato nicht super, aber auch nicht unzureichend. Sandhausen holt mal wieder das meiste aus seinen Mitteln raus, der Abstiegskampf ist die Agenda schon seit Jahren. Die Vorbereitung lief recht gut, doch im Ligaalltag wird der ‚Klassenunterschied‘ deutlich. Insbesondere in dieser Saison holt man die Punkte gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf; ringt den Favoriten bis auf wenige Ausnahmen aber kaum Punkte ab (bis auf wenige Ausnahmen, vergleich gegen Düsseldorf am 3. Spieltag). Doch wer Sandhausen kennt, der weiß, dass die Manschaft durchaus in der Lage ist, einen ordentlichen Endspurt in Teilen der Saison hinzulegen. Bezüglich Transferns und einzelner Spiele kann ich wenig sagen, aber mich überzeugen die Kinsombi-Brüder und das gesamte recht kompakte Verteidigen gegen den Ball. Zeitweise kann man auch beobachten, dass Situationen mit dem Ball ebenfalls durch einzelne Akteure gut stechen, allerdings ist dies eher die Ausnahme in der Gesamtbetrachtung. Gut zu erkenne war dies auch in dem Pokalspiel gegen Freiburg. Eine gutes Verteidigen gegen den Ball und ein guter Keeper hielten die Partie lange offen, allerdings fand Freiburg dann (mit etwas Glück auch durch ein Eigentor) die Schwachstellen. Das 0:2 für die Schwaben war dann eher dem Torwartehler und einem guten Abschluss zu verbuchen. Es wird interessant, ob Sandhausen sich wieder über dem Strich halten kann, wie es seit eh und je der Fall war. Potential haben sie.
Die Lilien aus Darmstadt sind in dieser Saison wieder heiß. Und zwar auch so heiß, weil sie von ganz oben aus der Tabelle grüßen. Der Sieg gegen Sandhausen zeigt, dass Darmstadt auch Spiel ohne duetliche Überlegenheit klar für sich entscheiden können. Insgesamt muss ich noch einmal sagen, dass die Darmstädter Vereinsphilosophie und die Lieberknecht’sche Persönlichkeit wie Arsch auf Eimer passt. Schon in der letzten Saison konnte man vielen Widrigkeiten zum Trotz ein herausragendes Ergebnis am Ende für sich verzeichnen, auch wenn die Aufsteigsränge letztendlich verpasst wurden. Schon unter Markus Anfang konnte man in der Rückrunde vor 2 Saison fulminante Ergebnisse einholen, als dieser weniger seinen eigenen Fußball verfolgte und mehr mit den Spielern und ihren Fähigkeiten arbeitete. Zum Glück für den SVD schloss dieses Kapitel schnell, und Lieberknecht trat an. Seit dem konnten die Lilien eine Konstanz an den Tag legen, die ich zuvor nicht vermutet hätte. In der letzten Saison gab es das Corona-Chaos zu Beginn, nun eher Verletzte und der verpasste Aufstieg. Aber aus allem Tritt Damrstadt mit so einem Selbstbewusstsein und Verständnis, dass der Tabellenplatz auch als gerechtfertigt erscheint. Ein Darmstadt wie dieses hat bei einem vermeintlichen Aufstieg nichts mit dem Schuster-Darmstadt von damals zu tun. Sie verfügen über ein gutes Tempo und Passspiel, können aber gleichzeitig extrem gut und diszipliniert (für die 2. Liga) gegen den Ball arbeiten. Durch ein gutes Umschaltspiel sind sie nicht zu unterschätzen (siehe Pokalspiel gegen Frankfurt, insbesondere das 2. Tor durch Honsak). Ich würde mich freuen, sie mit dem meiner Meinung nach Seelenverwands-Trainer Lieberknecht in der Bundesliga zu sehen. Behalten sie ihren Fußball bei (was ich glaube), können sie eine gute Bereicherung sein.
Sandhausen wird am Sonntag Mittag in Düsseldorf antreten. Gegen die Fortuna holten sie im Hinspiel immerhin 3 Punkte. Für Darmstadt geht es zeitgleich gegen die alte Liebe von Coach Lieberknecht, die Eintracht aus Braunschweig.

SC Paderborn - Fortuna Düsseldorf 4:1 (Freitag, 18:30 Uhr)
Gleichzeitig zu dem Sandhausen-Darmstadt-Spiel begrüßte das Team von der Pader das Team von der Düssel. Thiounes Fortuna hat das selbe Ziel wie Kwasnioks Sportverein: im Aufsteigsrennen ordentlich mitmischen. Beide Teams stehen für einen offensiven Fußball, in dem der Ballbesitz eine Rolle spielt. Entsprechend waren auch dei Ansagen vor dem Spiel, dass sich keine der Mannschaften verstecken will. Düsseldorf bezwang in der Woche zuvor den 1. FC Magdeburg in einem Kampfspiel mit einem 3:2, während Paderborn in Karlsruhe in einem schmiereigen Spiel die 3 Punkte durch ein Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit mitnehmen konnte. Somit steht man in der Tabelle direkt nebeneinander. Das Spiel sollte gerade zu Anfang von einem guten Tempo seitens der Paderborner geprägt sein. Die Düsseldorfer konnten sich dem gut erwehren, sodass eine glasklare Torchance nicht zustande kam. Die Düsseldorfer stellten ein wenig um nach einer halben Stunde, wodurch sie durch Hennings und insbesondere Tanaka, dessen Schuss durch eine super Reaktion seitens Keeper Huth gehalten wurde, beinahe in Führung gegangen wären. Nach einer guten Chance des Paderborners Pieringer nach etwas mehr als einer halben Stunde (Keeper Kastenmeier war zur Stelle), konnte dieser dann doch durch ein knappes Zuspiel des an der Grundlinie entlangdribbelnden Conteh Kastenmeier zum 1:0 überwinden. Nach der Pause waren es vor allem die Düsseldorfer, die das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Nach 55 Minuten dann kam es zu einer schwierig einzuschätzenden Situation. Düsseldorfs Kabownick brach nach einem suoer Zuspiel durch die Verteidigung von links (aus Sicht der Fortunen) in den 16er durch, wurde aber durch Justvan abgegrätscht. Es kam zum Pfiff und zur Überprüfung. Justvan traf Kabownick, allerdings war die Frage, ob zuvor Ball gespielt wurde. Dies war extrem schwer zu beantworten, da es evtl. einen minimalen Kontakt an den Ball gab. Schiedsrichter Reichel gab dann den Elfer im Zusammenspiel mit dem VAR; Hennings schoss genau in die rechte Ecke, die Huth trotz richtigem Absprung nicht erreichen konnte. Kurze Zeit später kam es vor dem Strafraum der Fortunen zu einem Foul, der in einen Freistoß für den SCP endete. Die beiden Standardschützen Muslija und Justvan sprachen sich ab, letzterer setzte den Freistoß in die Mauer. Pieringen war schnell und nahm den Abpraller zum Abschluss, der Schuss wurde sodann abgefäscht, wordurch er über den hechtenden Kastenmeier hinweg an die Latte prallte. Der dann reaktionsschnellste war der Paderborner Verteidiger Heuer, der den Abpraller zum 2:1 ins Tor bugsierte. Der in dem Tor liegende Kastenmeier war machtlos. Nachdem zwei Drittel des Spiels vorbei waren, kam es wieder zu einem Elfmeter durch Justvan und Kabownick… diesmal traf letzterer aber ersteren. Der Kontakt im 16er war in meinen Augen genauso schwer zu identifizieren wie zuvor ein vermeintlicher Ballkontakt beim ersten Elfer. Auch hier erfolgte nach Absprache des VARs der Elfmeter, was angesichts der Auslegung (anhand des ersten Elfers) nachvollziehbar war. Muslija trat an und schoss den Elfer etwas glücklich unter dem hechtenden Kastenmeier hinduch zum 3:1. Die Führung ging insgesamt in Ordnung, denn die Düsseldorfer wurden nicht mehr sonderlich aktiv. Einen Schlusspunkt setzte der eingewechselte Leipertz in der 81. Minute zum 4:1.
Fortuna Düsseldorf musste also auswärts eine Schlappe im Kampf der Verfolger einstecken. Doch das insgesamte Resultat der Saison ist gar nicht mal unansehnlich. Natürlich sind die Ansprüche der Fortunen bzw. des Umfelds andere (Bundesliga), doch Trainer Thioune ermöglichte erst die Gleisausrichtung nach seiner Übernahme in der letzten Saison. Meistens schafft es die Foruna, das offensive Spiel gekonnt anzuwenden. Doch sie haben immer wieder einige unkonstanten (nicht nur individuelle Fehler) in ihrem Auftreten. Da keine Neuzugänge im Winter verzeichnet wurden, scheint der Trainer zufrieden zu sein mit seinem Spielermaterial - oder der Verein kann nicht ergänzen. Insgesamt scheint das Ziel im Verein klar, und die Stimmung (zumindest von außen) nicht zu brodeln. Bestimmt wird Trainer Thioune daran durch sein entspanntes und klares Auftreten seinen Anteil zu haben. Jedoch hat wahrscheinlich das dann dich knappe Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg einen so ordentlichen Klumpen Salz in die Suppe fallen lassen, dass es etwas salty in der Community werden kann, stimmen nun die anderen Ergebnisse nicht mehr. Denn die Fortuna schwamm auswärt schon oben auf, verlor aber durch einen etwas unglücklichen Ausgleich und auch einer Ungeklärtheit im Elfmeterschießen bezüglich der Schützen. Düsseldorf steckt aber immer noch mitten im Verfolgerfeld und wird wohl auch jede Chance wahrnehmen, und sei es, dass Thioune selbst die Spieler über den Platz schubst.
Der Sportclub aus Paderborn hat nach einem Schwächeeinbruch vor der Winterpause wieder gut verkraftet. Die Zeichen standen aber zu Beginn nicht unbedingt auf einen klaren Offensivsieg. Gegen Karlsruhe lief das Paderborner Spiel schleppend und einfallslos im Sturm. Dann im Pokal gegen den VfB Stuttgart zeigte man sich von einer ganz anderen Seite als in der Liga. Auf der einen Seite kann man hervorheben, dass - und das ist für Paderborn durch die offensive Ausrichtung tatsächlich nicht selbstverständlich und zuvor beobachtbar gewesen - die Defensive extrem gut funktioniert hat. Doch zum Schluss wurde man aufgrund seiner Passivität zurecht durch zwei starke Tore der Stuttgarter aus dem Pokal geworfen. In Düsseldorf stand also ein wenig die Frage der Ausrichtung auf dem Plan, zumindest war man im Fanlager schon ein wenig besorgt. Das Spiel lief dann Gott sei Dank wieder mehr in der Ausrichtung wie am Anfang de Saison und auch in der letzten Saison - in der auch die Gemeinsamkeit liegt, dass man zum Winter hin eine ziemliche Schwächephase hatte. Außerdem ist anzumerken, dass zwei Langzeitverletzte (Klefisch und Klaas) am Spiel teilnehmen können, und der 19 Jährige Leispieler Humphreys aus Chelsea einen enorm stabilen Beitrag zur Defensive des SCP’s dazuträgt - vermutlich iniziiert durch den neuen Sportdirektor Bense Weber als ehemaliger enger Mitarbeiter von Tuchel mit Chelsea-Vergangenheit. Hier wird sich zeigen, wie er die Arbeit des zum VfB Stuttgart entfleuchten Fabian Wolgemuth fortsetzen kann. Zumindest ist die Stimmung gut. Kwasniok hat ebenfalls die Fußstapfen von Ex-Trainer Steffen Baumgart gut ausgefüllt, schließlich führte er nun schon zweimal in zwei Saison die Paderborner über einen längeren Zeitraum in die Aufstiegsränge, und endete zumindest im oberen Drittel (plus-minus) zum Schluss.
Die Düsseldorfer dürfen wie oben beschrieben am Sonntag Mittag gegen den SV Sandhausen antreten. Ein Sieg ist schon fast ein Muss, um weiterhin eine Möglichkeit auf den Aufstieg in greifbare Nähe halten zu können. Dafür darf es aber keine Unvorsichtigkeiten gegen die spitzfindigen Sandhäuser geben. Paderborn wiederum tritt in Hannover gegen einen weiteren Aufstiegskonkurrenten (im weiteren Sinne) in der HDI-Arena an. Für Paderborn würde ein Sieg einen weiteren direkten Anschluss an die Aufstiegsplätze - zumindest auf Platz 3 - bedeuten, während Hannover diesen Sieg braucht, um auch weiterhin im vorderen Verfolgerfeld bleiben zu können. Gerade nach zwei recht glücklosen Spielen gegen Kaiserslautern und St. Pauli wäre ein Sieg für die Gemüter wichtig.

Jahn Regensburg - Arminia Bielefeld 1:3 (Samstag, 13:00 Uhr)
Ob Sportvater Jahn wohl mit einem Auge auf das Regensburger Stadion schielt? Keine Ahnung, ich glaube eher weniger an sowas. Aber dennoch ist festzuhalten, dass der SSV Jahn im Abstiegskampf steht… mit dem Ex-Bundesligisten Bielefeld?! Ja! Zu diesem Spieltag steht der SSV Jahn sogar vor der Arminia auf Platz 14 (Bielefeld auf Platz 17). Dieser Spieltag sollte also zumindest kurzfristig regeln, wer das Oberwasser im Abstiegskampf hat. Denn noch einmal ins Gedächtnis gerufen: Von Platz 18 bis Platz 9 gab es vor dem Spieltag nur 4 Punkte Unterschied! Das Spiel steht also vor dem Mantra des Klassenerhalts - etwas ganz anderes, was sich die Bielefelder wohl vorgestellt haben. Und für die Arminia fing das Spiel auch ganz gebraucht an: Elvedi köpft den Jahn Regensburg schon in Minute 2 zur Führung nach einer Ecke. Doch diesmal schafft es die Arminia, früh gleichzuziehen. Vasiliadis kann einen zweiten Ball vor dem Strafraum der Regensburger zu einem gezieten und schönen Tor verwerten, also ein 1:1. Es lässt sich vorab schon sagen, dass es bis zum Endspurt der zerfahrenen Partie Chancen für beide Teams gab. Interessant allerdings: in der 30. Minute gab es einen Zweikampf zwischen Bielefelds Ramos und Regenburgs Owusu, der später auch durch Albers ersetzt werden musste. Dieses Foul fand im Strafraum statt. Der Kicker lässt hier verlauten, dass es einen Elfmeter hätte geben müssen (ich habe diese Szene leider in der Audiokonferenz nicht mitbekommen), aber auch der VAR den Schiedsrichter Waschitzki-Günther nicht informierte. Also eine weggenommene Chance für den Jahn. Nach gut 77 Minuten war es aber dann wieder Regensburg, die durch Elvedi trafen… aber Abseits durch den VAR! In dieser Szene ist insgesamt bemerkenswert, wie sich Bielefelds Keeper Fraisl über die Entscheidung freut und einen Ansporn für seine Leute gibt. Insgesamt stellen sich die Arminen viel kampfbereiter dar, als es in manch anderen Spielen zuvor war. Und nun, zum Schluss, etwas für Fußballromantiker: Wer wird in der 70. Minute eingewechselt, wer hat aufgrund seiner eigenen und Arminias Situation seinen Vertrag verlängert, wer hat schon mehrmals, aber gerade in der letzten Saison eine schwere Kopfverletzung erlitten, der dann einfach zwei mal per Kopf (85. und 90. Minute) trifft: ja, es ist der Fabian Klos. Wo ist bitte seine Statue vor der Alm?! Es ist wirklich ein wenig zu kitschig, aber Klos kann per Flanke und per Freistoß zweimal gegen Regensburg zum dann 1:3 einnetzen. Die Matchwinner aus Bielefeld können erleichtert wieder nach Hause fahren, während die Regensburger die Niederlage mit bitterem Nachgeschmack erst einmal schlucken müssen.
Der SSV Jahn Regensburg meistert ähnlich wie auch Sandhausen einen Ritt auf der Zweitliga-Rasierklinge. Mit dem Coach Selimbegovic gehen sie nun schon seit 2019 ins Rennen der Zweiten Liga. Auch der Ex-Sportchef Jens Keller (jetzt 1. FC Köln) hatte keinen geringen Anteil daran. Aber eine gewisse Auffälligkeit gibt es im Mannschaftsgefüge. In der vorletzten Saison hatte der Jahn eine desaströse Einstellung zum Spiel. Häufig wirkten die Spiele zerfahren, und Punkte wurden über schweren und schlammigen Boden erwirkt, ohne dass man einen sicheren Klassenerhalt vorhersagen konnte. Erst mit dem Punktegewinn gegen Thiounes HSV kam die Spielfreude wieder auf. Dann kam die letzte Saison, und… oh Boy… die war überhaupt nicht Regensburg-Like. In der ersten Saisonhälfte glänzte Regensburg extrem durch eine Effizienz im Spiel und einem extrem stringenten Umschaltfußball. Namen wie Albers, Stolze, Gimber und auch Keeper Alex Meyer (nun Dortmund) brachten die Liga zur Verzweifelung. Nicht umsonst grüßte der Jahn von Oben. Man hatte natürlich den Vorteil, dass es wenig Abgaben im Spielermaterial lag (normalerweise der Preis eines gut performenden Zweitligisten) und gute Zugänge hatte. Doch zum Schluss wanderten die realistischen Regensburger auch nach Unten (Rang 15 zum Schluss, aber 8 Punkte vor Relegationist Dynamo Dresden). In dieser Saison fing es ähnlich an: gute und effektive Spiele (und frühe Führungen), aber dann wurde es schwerer. Der Jahn kam nicht in einen Drive wie zuvor, und musste immer wieder Punkte abschenken… wenn auch unglücklich, wie auch gegen Bielefeld jetzt. Interessant finde ich nun, wie der Jahn mit der Situation verfährt. Nach nun 6 Jahren steht wieder der Abstieg auf der Türschwelle. Wird Selimbegovic angezählt? Es bleibt bis jetzt ruhug für den 17ten.
Arminia Bielefeld erlebt eine Hinrunde des Schreckens. Als Bundesliga-Absteiger stand man vor dem Spieltag auf Platz 17. Dazu entließ man Trainer Uli Forte nach einer längeren kurzen Zeit, um den damaligen Osnabrücker Trainer (und Ex-Co von Steffen Baumgart) Daniel Scherning während der Saison nach Bielefeld zu lotsen. An der Situation änderte sich jedoch nicht allzu viel, Bielefeld schien einfach nicht in der Liga anzukommen.
Ich möchte hier mal meine Einschätzung dazu geben. Es wird häufig von Aufsteigern (insbesondere den Lang-Zweitligisten) erwartet, dass man sich defensiv ausrichten muss, um in der Bundesliga zu bestehen. Die meisten erfolgreichen Zweitligeisten geben dafür ihren Zweitliga-Spielstil auf. Bielefeld ist auch einer dieser Fälle, die ihren Offensiv-Fußball nach dem Aufstieg auf die Defensive umstellte. Danach gingen die guten Defensiv- und Mittelfeldspieler (vgl. Pieper, Doan und Wimmer) oder auch ausgezeichnete Spiele wie Ortega weg vom Verein… Nun steht Bielefeld in einer über die Jahre gut gewachsenen Zweiten Liga mit guten individuellen Spielern, ohne gute Offensivspieler und einer zerpflückten Defensive und eines unvollständigen Mittelfelds, und alle wundern sich warum das so ist. Ich vermute, dass es stark an diesem Aufsteigermantra liegt. Bielefeld wäre auch nicht die erste und diese Saison auch nicht die einzige Mannschaft, denen ein umgekehrter Durchmarsch bevorstehen könnte. Abgesehen davon finde ich diese Argumente etwas kurz geschoren. Auf der einen Seite klagt man über den destruktiven Fußball der ‚Abstiegsmannschaften‘ in der Bundesliga, verlangt (starkes Wort, ich weiß, kam aber imer wieder auch im Rasenfunk hoch) einen Defensivfußball von den Aufsteigern, damit sie nicht mit ihrem - attraktiven, wenn auch unterlegenem - Offensivfußball direkt absteigen. Bielefeld scheint wieder eine dieser Mannschaften zu sein, die genau in diesen Brunnen gefallen sind.
Die Arminia konnte sich ein wenig Luft verschaffen, und steht auf Platz 13 (20 Punkte). Am Freitag Abend besucht ein Tabellennachbar die Alm: Hansa Rostock (Platz 12, 21 Punkte) tritt hier an. Jahn Regensburg wiederum tritt am Samstag Mittag gegen den Pokalspielsieger Nürnberg in deren Stadion an. Diese liegen punktgleich auf Platz 16 genau über dem SSV, ein Punktegewinn wäre essentiell.

FC Kaiserslautern - Holstein Kiel 2:1 (Samstag, 13:00 Uhr)
Der Drittliga-Aufsteiger aus K’Lautern spielt wohl die Saison, die Holstein Kiel wohl hätte spielen wollen. Während der Neuling sich fulminant nach der Relegation mit Trainer Schuster (anstelle von Antwerpen, der vor den Relegationsspielen gefeuert wurde) an die Spitze schoss, sitzt der Beinahe-Aufsteiger Kiel aus der Saison 2020/21 im Mittelfeld fest. Beide Mannschaften konnten im vorherigen Spieltag gegen Hannover (K’Lautern) und Fürth (Kiel) gewinnen, worduch sie am Verfolgerfeld Anschluss halten beziehungsweise als erster Verfolger ins Feld gehen. In diesem Spiel sollte sich abzeichnen, wer als Aufstiegsaspirant die Oberhand behalten sollte in der nächsten Zeit. Das Spiel auf dem Betzenberg wurde damit ins interessante Licht gerückt. In dem Spiel lief es erst in Richtung K’Lautern, denn nach 6 Minuten Köpfte Hanslik nach Flanke die Roten Teufel zum 1:0. Die Kieler waren nicht untätig, doch erst entstand keine Folge daraus. Doch in der 30. Minute traf Kiels Porath per Kopf zum kuriosen Ausgleich: Luthe sprang aus dem Tor hoch, während Poraths Kopfball eher ungefährlich in den Torraum flog. Dadruch sprang Luthe allerdings über den Ball hinweg, der so die Torlinie überquerte und so das 1:1 verkündete. Bis nach der Halbzeit lebte das Spiel vor allem durch die Stimmung. Doch Lautern drängte scheinbar mehr aus Tor, und nach 70 Minuten war es dann soweit. Der Topscorer Boyd verwertete einen Querpass von Zuck zum 2:1 gegen die Kieler. Es lag noch das 3:1 in der Luft, aber Schusters Teufel besiegten Rapps Kieler. Damit behauptet Kaiserslautern die direkte Verfolgerposition auf Platz 4, während die Kieler auf das Endfeld der Verfolgergruppe auf Platz 8 mit weiterhin 28 Punkten aufpassen müssen.
Holstein Kiel erlebt in dieser Saison etwas, was nichts Fisch und nichts Fleisch ist. Gemessen an de Herfunkft in der Vergangenheit ist es aber etwas, über das mann sich nicht beklagen kann. Der oder eher gesagt die Coups unter Anfang (ja er schon wieder) und Jetzt-Werderaner Werner in Richtung Bundesliga schlugen fehl, doch Kiel gibt sich nicht auf. Auch nach dem schweren Start unter Werner (und dessen Abgang) konnte Rapp die Kieler auf einem Niveau halten, welches nicht schlecht, aber auch nicht herausragend ist. Es stellt sich bei Kiel die Frage, was passieren wird, wenn Spieler wie Hauke Wahl (etwas schwächer als zuvor), Fin Bartels (Verletzung) oder auch Skrybski (Topscorer der Kieler) gerade mit Blick auf die nächste Saison passieren wird. Rapp ist wahrlich kein schlechter Trainer, aber es ist schwer zu sagen was passieren wird, wenn bestimmte Teile de Mannschaft gehen werden. Kiel wird wohl keine (direkte) Rolle mehr im Aufstieg, außer, dass sie Punkte der Aufstiegsaspiranten klauen.
Apropos klauen, was denn mit K’Lauentern. Denn die klauen sich einige an Punkten zusammen. Und dadurch stehen sie als Aufsteiger auf dem 4ten Platz. Also wirklich, was da los?! Ist es irgendwie dieses Lautern-Gen, wodurch sie dann in der nächsten Saison mit Schuster die Meisterschaft gewinnen? Naja, erst einmal die kleinen Schuster-Brötchen backen. Es wäre nicht der erste Ligaaufsteig für Schuster mit einem Aufsteiger (siehe Darmstadt). Doch der Verein aus Kaiserslautern glänzt nicht nur durch seine Kulisse auf dem Betzenberg. Auch die Auftritte sind teils Emotional, teils weniger spielerisch überzeugend. Aber es ist nicht der ‚klassische‘ Schuster, der da zu sehen ist. Die Mannschaft insgesamt ist giftig, griffig und hart gegen den Ball. Leute wie Luthe, Redondo, Thomiak etc. haben ihren Anteil daran, hier macht auch die Erfahrung den Unterschied. Das konnte man auch als Pderborner feststellen, als die Ex-Spieler dem Ex-Verein keine Pufferzone bieteten. Aber hier schafft es Lautern auch immer wieder mit dem Ball seine Aktionen und Tore zu kreieren. Es braucht nur bedingt einer Umschaltaktion, häufig reichen unter anderem Standards, aber auch eigenen Spielsituationen einem Tor. Es wäre wirklich interessant, was Kaiserslautern macht, wenn sie wirklich aufsteigen sollten. Ich sehe das eher als eine besondere Vereinsgeschichte an (wie evtl. Elversberg in Liga 3 momentan), aber wer weiß. Alles ist möglich im Fußball, in jedem Fall eine geile Saison für den Betze.
Die Kieler müssen im nächsten Spiel am Samstagmittag gegen die Magdeburger bestehen. Auf der einen Seite kein einfachses Los, da die Magdeburger unter anderem dem HSV ein 2:3 Gewinn im Volkspark abringen konnte, aber auch dort nicht alles rund läuft. Für Kiel ein Muss-Sieg, um sich weiterhin vom Abstiegsfeld fernhalten zu können. Kaiserslautern besucht am Sonntagmittag St. Pauli. Dies wird eine interessante Paarung sein. St. Pauli will sich von den Abstiegsplätzen absetzen, doch auch Lautern will die 3 Punkte für einen Klassenerhalt (ja, darum geht es, wie auch bei Freiburg und Co.) mitnehmen.

Eintracht Braunschweig - 1. FC Heidenheim 2:0 (Samstag, 13:00)
Ein Dino gegen einen Dino: die Eintracht gegen Schmidt. Doch die Lage (Lage ist übrigens egal von hinten) könnte nicht anders ein. Heidenheim kämpft sich wieder durch unspektakulären und direkten Fußball an die Spitze. Okay, mittlerweile ist er noch nicht mal mehr unspektakulär. Wer braucht aber die Punkte mehr jetzt? Ja beide, ist doch klar! Also geht es los ins Spiel. Die erste Hälfte ist bis auf einen Pfostenschuss der Braunschweiger uninteressant, erst nach 55 Minuten wird Heidenheim wirklich gefährlich. Aber erst Braunschweigers Wintzheimer trifft in einer guten Aktion gegen Mainka zum 1:0. Der Druck ist ausgerichtet, Heidenheim muss mehr tun (und macht dies auch!). Braunschweig steht zwar dem Ausgleich gegenüber, kann aber dem Drang der Heidenheimer auch Räume abgewinnen. in der 90ten Minte fällt dann das 2:0 für die BTSV durch Lauberbach, das Spiel ist entschieden.
Eintracht Braunschweig kann mit Coach Schiele (nicht umunstritten seit dem Aufstieg) wichtige Punkte holen, und das gegen einen Aufstiegsaspiranten. Dieser 3er katapultiert Braunschweig hoch auf Platz 11 mit 21 Punkten, was aber nur einen kleinen Vorsprung auf die Abstiegsränge schafft (2 Punkte). Im Gegensatz zum direkten Anfang konnte sich Braunschweig in die große Absteigergruppe ohne direkten Kandidaten einreihen, wodurch jedes Spiel über das Abschneiden entscheiden wird.
Der FC Heidenheim musste für sich eine klare Schlappe einstecken. Die sicheren 3 Punkte gegen den BTSV wurden verspielt, aber in dieser Situation war dies nicht unüberraschend. Das Spiel stand beinahe im Zeichen der BTSV. Im Bestfall reißt Heidenheim solche Spiele noch an sich, doch dies war hier nicht der Fall. Das ist auch der Fall, weshalb Heidenheim für mich nicht direkt zu den klaren Aufstiegskandidaten gehört. In manchen Ecken fehlt noch die Qualität, aber was nicht ist, kann noch werden. Nichtsdestotrotz ist Heidenheim einer der Verfolger Nummer 1 für Darmstadt und Hamburg. Wie man bei den Württembergern zu sagen pflegt: Man spürt erst Frank Schmidts Atem, wenn er vor einem steht.

Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg 1:0 (Samstag, 20:30 Uhr)
Das Deutschland-Derby schlechthin. Es ist ein Derby wie die Schotten gegen die Engländer. Oder die Schottländer gegen die Iren. Oder die Schottländer gegen andere Schottländer. Diese verdammten Schotten, sie habe Schottland zugrunde gerichtet. Aber in diesem Fall heißt es Kranken- … ähhhh Franken-Derby. Der kränkelnde 1. FC Nürnberg tritt gegen die zumindest leicht genesenden Spielvereinigung aus Fürth an. Beide Vereine haben schon die Trainerwechselkarte gezogen: in Fürth kam ein Zorniger Alex für Marc Schneider nach einer sehr durchwachsenen und unter den Ansprüchen liegenden Saison, während Markus Weinzierl (ehemals Augsburg) den recht beliebten Robert Klauß beerbte. Für beide Teams ging es hier aber nicht nur ums Derby. Sowohl Fürth (20 Punkte) als auch Nürnberg (19 Punkte) benötigten einen Sieg, um nicht in die verhassten Abstiegsränge zu rutschen. Den für beide bedeutet es, dass durch eine Niederlage beinahe alle Konkurrenten vorbeiziehen könnten. Das Spiel lebte insbesondere durch die Emotionen, spielerisch spulten beide Teams nicht das meiste ab. Während Fürth die erste klare Chance hatte, verpassten sie im Anschluss eine einmalige Vorlage (13. Minute): Hübner verursachte einen Elfmeter, aber Fürths Spitzenspieler Hrgota schoss den Elfer an die Latte ins Aus. In der 59ten Minute gab es eine sehr umstrittene Situation. Der Nürnberger Hübner (bereits Gelb) stoppte den startenden Asta vor dem Strafraum, was als Foul von Asta seitens des Schiedsrichters Stieler gewertet wurde. Das hätte ein Platzverweis sein können. Kurz danach ein Treffer des Glubbers Flick wurde aufgrund von Abseits aberkannt. In der 90. Minute ist Flick wieder Protagonist, aber auf der anderen Seite. Durch eine Aktion in den Schuss von Hrgota kann Flick einen Rückstand verhindern - nicht das letzte mal schauend auf das Pokalspiel Nürnberg gegen Düsseldorf. Doch am Ende kann Fürth im eigenen Stadion juben: der in der 70ten Minute eingewechsete Ache kann am zweiten Pfosten eine Herreingabe von Griesbeck im zweiten Versuch zum erlösenden 1:0 verwerten kann, da zuvor Vindahl noch blockt. Kurze Zeit später wird abgepfiffen, Fürth kann wieder 3 Punkte gegen den Abstieg sammeln, wähend Nürnberg direkt im Abstieg auf Platz 16 festsitzt.
Der 1. FC Nürnberg hat mehr als eine Scheiß-Hinrunde hinter sich. In der letzten Saison (und auch der davor) noch als Aufstiegsaspirant gehandelt und vor allem sichtbar, läuft diese Saison alles falsch. Während Dieter Hecking dem Ex Robert Klauß noch den Rücken stärkt, wird dieser noch vor der Pause geschasst und Markus Weinzierl eingestellt. Die Aussicht wird dadurch aber auch nicht besser. Ein auf ein gutes Umschaltspiel und (vermeintlich) temporeiches Offensivspiel geeichtes Nürnberg bekommt einen eher defensiven Trainer, der eher ein Spiel gegen den Ball als mit diesem wie unter Klauß etablieren soll. Verständlich angesichts der Lage, aber doch eine starke Umstelltung. Was das bedeuten soll, wissen wohl die meisten Glubber selbst nicht ganz einzuschätzen. Nach Weinzierls Einstellung wurde die Lage nicht zwangslüufig besser. Lediglich einige Punkte und insbesondere der Sieg im Pokal gegen Fortona Düsseldorf stehen auf de Haben-Seite für Nürnberg. Diese Saison kann es unter schlechten Umständen aufgrund des geringen Punkteunterschieds wieder um den Abstieg gehen.
Die Spielvereinigung aus Fürth wiederum scheint seit der Entlassung von Schneider einen Aufwärtstrend zu erleben. Unter dem neuen Trainer Alex Zorniger wurde auch der Gewinnwille zorniger. Seit des Einsetztens von Zoriger konnte die Spielvereinigung in nur 6 Spielen im Schnitt mehr als 2 Punkte holen. Dadurch konnte man sich vom Tabellenboden lösen und richtung Mittelfeld schwimmen. Die Spiele waren mehr dadurch geprägt, dass eine Führung erspielt und gehalten wurde. Bei den Fürthern herrschte nach dem Bundesligaabstieg eine schwierige Lage vor. Zuerst verließ der ehemalige Trainer Leitl das Kleeblatt Richtung Hannover, daneben konnte die ohnehin schecht aufgestellte Mannschaft (insbesondere für die Bundesliga) nicht gut ersetzt werden, und für die Zweite Liga fehlte eindeutig der Spielplan. Zorniger konnte die Mannschaft - anders als Schneider - scheinbar erden. Noch ist nichts überstanden, aber die Ergebnisse stimmen zusehends.
Die Glubberer müssen am nächsten Spieltag am Samstagmittag den Jahn aus Regensburg empfangen. Dies wird ein astreines Abstiegsduell der beiden, auch wenn Nürnberg vermeindlich falsch an diesem Platz wirkt. Punkte sind essentiell, um sich ein wenig Luft verschaffen zu können und nicht auf einem direkten Abstiegsplatz zu landen. Die Fürther wiederum werden von Karlsruhe am Freitagabend empfangen. Sie treffen damit auf einen Mitstreiter um den Klassenerhalt. Der KSC würde sie durch einen Sieg zwar nicht einholfen, aber Fürth sollte sich der eigenen Sicherheit halber von dem Abstiegskampf durch einen Auswärtdreier entfernen. Es is schwer zu sagen, wer hier die Oberhand haben wird.

FC St. Pauli - Hannover 96 2:0 (Sonntag, 13:30 Uhr)
St. Pauli versucht nach der Entlassung von Trainer Schulz wieder in eine erfolgreiche Spur zu finden. Gleichzeitig sucht Hannnover 96 wieder den Anschluss an die direkten Aufstiegsverfolger. Während St. Pauli das letzte Spiel mit einem knappen 0:1 gegen Nürnberg für sich entscheiden konnte, musste Hannover heimwärts ein 1:3 gegen Kaiserslautern einstecken. Für beide Mannschaften heißt es daher, dass ein Sieg für die jeweils eigenen Ambitionen her muss. Den Vorteil im direkten Aufeinandertreffen entschied St. Pauli aber für sich. Nach einer ‚guten Vorbereitung‘ von Afolayank (Keeper Zieler ließ dessen Abschluss nur prallen) konnte St. Paulis Daschner die Führung zum 1:0 nach 16 Minuten etablieren. Danach wurde es strittig. Metcalfe konnte für St. Pauli zum vermeindlichen 2:0 einnetzen, der Treffer wurde aber erst aufgrund einer Abseitsposition desselben zurückgenommen. Der VAR schaltete sich darauf hin ein. Hier kam es zu keiner endgültigen und klaren Auflösung der Abseitsstellung, auch mit Hilfe der Abseitslinie. Das Tor wurde aber am Ende aber doch durch den Schiedsrichter Gerach gegeben. Im restlichen Spiel zeichnete sich Hannover eben durch seine Präsenz im Spiel aus, während aber St. Pauli die (vermeindlichen) Tore machte. In der 60ten Minute kassierte Hannovers Neumann eine Gelb-Rote Karte, während in der 71ten Minute ein Tor von Daschner aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung zurückgenommen wird. Am Ende gewinnt St. Pauli auch dieses Spiel. Trotz des schwierigen zweiten Tors der Paulianer war es ein ungenügsmes Spiel der Hannoveraner, die am Ende einfach keinen gefährlichen Ball im Tor versenken konnten.
Hannover 96 spielt erstmals seit Corona wieder befreiter auf. Es gab zuvor Situationen, in denen beinahe nichts der eigentlichen Qualität im Kader umgesetzt wurde. Auch unter Leitl war der Start etwas holperig, doch man holte die eintscheidenden Punkte gegen die unteren Mannschaften, während man meist gegen diejenigen vor einem scheiterte. Neben dem Sportlichen wurde auch wieder ein Kampf um den Investor Kind und dem Verein ausgefochten, was nun auf juristischer Ebene seinen entgültigen Ausgang finden sollte. An sich hat Hannover wie in jeder Saison das Potential zu dem Mehr, aber kann es nicht vollends abrufen.
Der FC. St. Pauli wiederum kommt aus einer umgekerhten Position wie die Hannoveraner. Während die letzte Saison unter Trainer Schultz extrem gut lief (und fast in den Aufstieg mündete), fand man sich in dieser Saison wieder am Boden der Tabelle wieder. Man könnte nun sagen: St. Pauli macht immer eine gute, und eine schlechte Saisonhälfte. Das würde auf fast jede Spielzeit seit 3 Jahren passen. Dafür muss der neue Trainer Fabian Hürzeler allerdings neue Impulse und Ergebnisse setzten, was er bis dato seit seiner Aufnahme des Geschäfts auch tut. Es wird extrem interessant sein zu beobachten, was St. Pauli um seine starken Spieler um Irvine, Paquarada und Co. nich bis zum Saisonende rausholen werden.

Hansa Rostock - Hamburger SV 0:2 (Sonntag, 13:30 Uhr)
Es tritt an: ein Nord-Derby! Mal wieder! Was ist eigentlich ein Derby? Sind alle Regionalvereine in einem Derby verstrickt? Warum ruft der Ex-Profi Weidenfeller ein mögliches Spiel Paderborn-Dortmund zu einem Westfalenderby aus !!! Ich werde deppert… äh derbyrt meine ich. Aber wie dem auch sei, die Kogge erwartet den Walterball im Ostsee-Stadion. Und die Ansprüche könnten nicht anders sein. Die Rostocker wollen einfach den HSV schlagen und nebenbei noch die 3 Punkte für den Abstiegskampf mitnehmen. Der HSV wiederum braucht die 3 Punkte, um dem SV Darmstadt im Aufstiegsrennen möglichst dich am Hintern zu kleben und so auch einen gewissen Abstand auf die Verfolger zu wahren. Das gesamte Spiel lässt sich so zusammenfassen, dass der HSV einfach insgesamt besser gegenüber den Hanseaten performte. Vor der Pause führte der Fußballgott die Hamburger zu einem doch verdienten Tor: in der 40. Minute flipperte der Ball über mehrere Positionen von Hanseaten und Rothosen durch den Elfer von Krake Kolke, eher Ludovit Reis den Ball vor die Füße bekam und zum 0:1 für die Hamburger einschob. Folgend muss man in der zweiten Halbzeit auch Kolkes Krakenreflex gegen Dompé hervorheben, der einen weiteren Rückstand verhinderte. Laufend konnte Hansa Rostock zum Equalizer ausgleichen, doch der Torschütze Ingelsson stand bei Prögers Zuspiel im Abseits. Rostock kam weiter, doch in der 81ten Minute musste Rostocks ‚Helmut‘ Roßback (ich feiere den Namen, da Damian Roßbach aufgrund seines Helms als Markenzeichen Helmut genannt wird, ein bisschen Kreisligahumor) berechtigt vom Feld bei einem Foul gegen Jatta. Den Schlusspunkt setzte dann der Hamburger Neuzugang Nemeth nach Zuspiel von Benes zum 0:2. Die Hamburger konnten also wieder ihre Überlegenheit auf den Platz bringen, und scheiterten nicht an opferungsvollen Gegner wie den Hanseaten wie in vorherigen Saisons. Die Kogge steck damit immer noch im Abstiegsfeld (21 Punkte, Platz 12), während Hamburg mit 40 Punkten den zweiten Punkt auch vor dem nächsten Spiel gegen einen Verfolger (selbst bei einer Niederlage) sicher hat.
Die Rostocker Rothosen verweilen mittlerweile seit 2 Jahren in der Liga. In beiden Jahren ging es nun um den Klassenerhalt, und auch weiterhin sieht es danach aus. Nach der Entlassung von Coach Jens Härtel (seit 2019) nach einem vermeindlich schwachen Start war mit Patrick Glöckner eine Lösung gefunden. Die Kogge hofft immer noch auf möglichst viele Punkte, ich selbst kann diesen Wechsel aber nur bedingt nachvollziehen. Ich weiß, dass aus dem Verein (Fans) einige Leute einen Wechsel forderten, doch auch Rostock kann nur begrenzt mit seinen Mitteln handeln. Mit einer Niederlage gegen Heidenheim (2:0, 18 Spieltag) und Hamburg nun hat man die Favoriten ziehen lassen müssen. Die eigentliche Probe steht nich bevor. Ich bin gespannt.
Der Hamburger SV spielt für mich eine der konstantesten und stringentesten (anhand der Trainer-Taktik) Saison seit langen in der 2. Liga, eigentlich überhaupt in ihr. Der Walterball hat nicht nur eine Identifikation innerhalb des Vereins, sondern auch außerhalb dieses erfahren. Gleichzeitig kommt die Mannschaft auch immer besser mit Rückschlägen zurecht und kann selbst innerhalb eines Spiel Lösungen finden. Ich sehe hier eine Entwicklung seit Thioune, die durch Walter (und Gott sei Dank hat man hier mal einen Trainer gehalten) perfektioniert und personalisiert wurde. Nun ziehen auch die Spieler mit. Für mich ist der HSV in dieser Saison ein reifer Aufstiegsverein, auch wenn man wenig über eine eventuelle Erstliga-Tauglichkeit sagen kann. Die Papier-Qualität des Kaders sowie der Wert an sich nahm zwar ab, aber endlich gibt es wieder eine wettbewerbsfähige Mannschaft. Jetzt stimmt ja der sportliche Erfolg, aber die Schlagzeilen lassen nicht lange auf sich warten: der vermeindlich gedopte Investitionsspieler Vuskovic, der Autounfall von Dompé und Mikelbrencis (ausgerechnet in St. Pauli), die Stadionsanierung und andere Baustellen. Es wird spannend zu sehen, ob Walter und seine Waltianer dieses Störfeuer von außen ausblenden können, oder ob diese Umstände die Mannschaft wieder in den altbekannten (aber unregistrierten) Hamburger Frühlingsblues™ führt.
Die Hanseaten können sich wieder Auswärts gegen den Konkurrenten Bielefeld behaupten (Freitag Abend). Dabei geht es ganz klar darum, wer wen überholt bzw. wer unten reingedrückt werden kann, um seinen eigenen Arsch retten zu können. Der HSV wiederum hat ein gaaaaanz interessantes Spiel für die direkten Verfolger: es geht gegen Heidenheim. Die Heidenheimer sind keine Bärlauchsträucher, die man eben auf dem Wegrand aufsammelt und verspeißt, nein. Sie sind die Maiglöckchen, die einem bei falschen Verzehr ins Krankenhaus bringen können. (Ernsthaft, passt auf falls ihr diesen Frühling wieder Sammeln geht. Bärlauch riecht nach zerreiben nach Knoblauch, matte Unterseite und weniger Bätter vom Stängel!). In diesem Spiel werden vor allem die Karten für das Verfolgerfeld ausgelegt, wodurch der direkte Druck auf den jeweiligen Verfolgten steigt. Heidenheim kann so schnell aus dem Relegationsplatz fliegen, aber Hamurg kann ebenso schnell wieder in einen Verfolgerwettbewerb eingebunden werden, der in dieser Saison auch ohne Bremen und Schlacke hart genug werden kann.

1. FC Magdeburg - Karsruher SC 1:1 (Sonntag, 13:30 Uhr)
Die Madgeburger und Karsruher teilen sich eine Eigenschaft: sie stehen weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Für beide Vereine geht es um den Abstieg. Einer ist Aufsteiger, der andere Etablierter. Karlsruhe musste im ersten Spiel nach der Winterpause ein knappes 0:1 gegen Paderborn hinnehmen, während Magdeburg in Düsseldorf trotz Aufopferung keinen einzigen Punkt loseisen konnte. Somit stehen auch beide Mannschaften ihren Fans gegenüber in einre Bringschuld. Das Spiel der beiden am Sonntagmittag passte daher ins Bild. Der KSC ging durch Jung nach der Vorbereitung durch Schleusener früh in Führung zum 0:1 (nach 3 Minuten). Die Stimmung war seitens der Fans zwar ‚gut‘, doch man merkte die Spannung. Über die 90 Minuten gab es gute Chancen von beiden Seiten, aber nichts zwingendes. Erst in der Nachspielzeit fiel ein weiterer Treffer… diesmals für die Magdeburger! Durch Elfadli kann Magdeburg ausgleichen, da der sonst stabile Gersbeck eine Kopfballverlängerung von Heber nicht fängt. Am Ende trennen sich dadurch Magdeburg und Karlsruhe unentschieden und nehmen beide einen unliebsamen, wenn auch in der Endabrechnung wichtigen Punkt mit.
Der Karlsruher SC startete mit Trainer Eichner in diese Saison, um etwas zu erreichen. Schon zuvor standen die Anzeiger Richtung oberes Drittel. Doch diese Saison klappte fasst nichts. Nach dem erfolglosen Saisonbeginn außwärts in Paderborn mit einem blamablen 5:0 konnte man sich fangen und unter anderem mit einem 0:6 in Regensburg kontern, doch die meisten Spiele gegen die vermeindliche Konkurrenz ging verloreb. Man rutschte immer mehr ab, hielt aber am Trainer und der Idee fest. Eichner schien immer eine gute Idee zu verfolgen und diese auch umsetzen zu können. Ich glaube, dass ihm das momentan auch den Posten sichert, auch wenn es wackelt. Ich bin allerdings gespannt, was die Karlsruher Verantwortlichen in der restlichen Saison unternehmen (wollen). Ich hoffe, dass Eichner bleibt.
Daneben haben wir den 1. FC Magdeburg. Wer sich einen fanstarken Vereien wünscht, findet ihn mitunter hier. Christian Titz konnte die Magdeburger elegant an den Tabellenanfang führen und auch souverän in die Zweite Liga als Meister hieven. Wer die 3. Liga zumindest am Rande verfolgt hat (und ich bitte euch Interessierte, tut dies. Der Fußball ist mitlerweile auf einem grundsoliden Niveau angekommen, meine Wahl fällt aufgrund der Nähe auf den SC Verl), konnte sehen, dass Magdeburg die Liga beim Aufstieg dominierte. Umso größer waren natürlich die Erwartungen an Magdeburg und Titz (auch mal beim HSV in der ersten oder zweiten Saison in der zweiten Saison gewesen). Bis dato fehlten aber die Ergebnisse. Viele der Aufstiegsspieler wechselten zum Verdruss nach Paderborn (angemerkt sei die zumindest Podcastfreundschaft von Paderborn und Magdeburg), wodurch man ein wenig neu sortieren musste. Insbesondere Wunderfuß Baris Atik konnte erst aufgrund von Verletzungen nicht zünden. Allein dieser Spieler fiel schon in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt auf durch seine guten individuellen Aktionen. Nun kam es nach diesem Spieltag zu einem ‚Clash‘ zwischen dem Team und den Fans (vor allem Ultras) des Vereins. Die Ansagen an Kampf, Spiel und Aufrichtigkeit wurden von dem Team unglücklich aufgenommen. Das Team schien sich während dieser Fan-Ansprache wohl Abzuwenden und zu gehen, und Titz schien sogar abzuwinken. Hier könnte es zu einem Bruch zwischen der Unterstützung der Fans (und vor allem Ultras) und der Mannschaft gekommen zu sein. Titz sprach in der PK schließlich auch vom Anpöbeln, was zumindest aus ein paat Videos (ich habe nur 2 gesehen) nicht bestätigt werden kann. Es handelte sich vielmehr um eine Ansage an das Team, was von den Ultras gewünscht wird. Was das nun in Zukunft gibt, wir abzuwarten sein.
Der Karsruher SC darf am Freitagabend die Spielvereinigung aus Fürth begrüßen. Auch hier geht es wieder um ein Abstiegsduell. Beide Teams müssen sich zum eigenen Wohl absetzen. Die Magdeburger treten am Samstagmittag gegen die Kieler Störche an. Es wir ein hitziges Spiel, da vieles für die Magdeburger Verantwortlichen auf dem Spiel steht, wollen sie die Fanbase mitziehen. Kiel muss sich weiter etablieren, um nicht in das Abstiegsfeld hineingezogen zu werden.

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31. Spieltag (KW 18)
Nachdem der 31. Spieltag in der 2. Bundesliga absolviert worden ist, steigt die Spannung für einige Vereine und deren Fans. Denn mit jedem Schritt Richtung Ende der Saison entscheidet jeder Punkt und jedes Tor über den Auf- und Abstiegskampf. In dieser Hinsicht lieferte der Spieltag auch ein paar nervenaufreibende Momente für die jeweiligen Vereine. Schneckenrennen auf den Aufstiegsplätzen (mit einem kleinen Kampf um Platz 3) und einer Ballung von Abstiegsängsten im Keller der Liga.

Arminia Bielefeld - Greuther Fürth 1:1 (Freitag, 18:30 Uhr)

Arminias Fesseln

Den Anfang des Spieltages erlebten die Fans - nebem dem Volkspark - auf der Bielefelder Alm. Die abstiegsbedrohten Arminen befinden sich vor dem Spiel auf dem Rang 16. Mit 29 Punkten standen sie zwei Punkte hinter Hansa Rostock. Die 2:1 Niederlage am Millerntor sorgte dafür, dass die Bielefelder auf den Relegationsrang abrutschten, da parallel Rostock gewann. Gegen die Hamburger zeigte die Arminia leider (und wieder einmal), dass sie nur in bestimmten Spielphasen ihre Qualität auf den Platz bringen können. Auf 30 gute Minuten kamen häufig 60 schlechte. Unter Trainer Koschinat schien sich dieser Trend ein wenig aufzubrechen, doch in den nun entscheidenen Spielen verfallen die Leistungen in das alte Muster. Greuther Fürth hingegen konnte sich nach seinem ähnlich schlechten Start mit dem Wechsel zu Trainer Zorniger fangen. Insbesondere die ersten Spiele unter ihm wurden mit unspektakulären 1:0-Siegen geziehrt, wodurch sich die Fürther ein wenig vom Tabellenkeller lösen konnten. Zuletzt musste man eine 0:2 Heimniederlage gegen effektive Heidenheimer hinnehmen, die vor allem auf viele (und einen entscheidenen) individuelle Fehler in einer sonst recht guten Partie beeinflusst wurden. Mit 36 Punkten steht man auf dem Rang 12 mit drei Punkten vor Nürnberg. Eine Abrutschen in die Abstiegszone ist auch bei schlechten Leistungen eher unwahrscheinlich, aber in dieser Liga kann alles passieren. Entsprechend wären ein paar Punkte in diesem Spiel wichtig, um auch die Bielefelder unten zu halten.
Das Spiel in Bielefeld wurde nicht unbedingt zum Unterhaltungsknaller, bachte aber viele emotionale Situationen mit sich. Die am Anfang leicht besseren Fürther kamen gut vor das Bielefelder Tor und verpassten es in Führung zu gehen - woran auch Keeper Fraisl seinen Anteil hatte. Dann konnte Lasme nach einem Pass guten Steckpass von Okugawa seine Schnelligkeit nutzen und lief auf Torwart Linde zu. Den Ball legte er links ins lange Eck. Damit stand es in der 17. Minute 1:0 für Bielefeld. Ein Wehrmutstropfen hatte der Treffer dann doch, da Ocipka in der Einleitung des Angriffs an die Hand bekam. Zum Pech für die Fürther wurde dies nicht weiter überprüft. Einige Minuten später kam es zu einer unglücklichen Aktion (eigentlich mehreren) für die Arminen: der scheinbar angeschlagene Fabian Klos stand bei der Trainerbank, um eine Tablette (gegen Schmerzen?) einzunehmen. In diesem Zug kamen die Fürther in den Sechzehner der Bielefelder, wo Hrgota von Sieb bedient wurde. Hrgota wollte den Ball mit der Hacke an dem Verteidiger Jäkel vorbei legen und kam in Schräglage. Gleichzeitig berührte Jäkel den Fuß des Standbeins, worauf hin (in der Zeitlupe etwas sichtbar) Hrgota ganz wegrutschte. Schwieriger Elfmeter in meinen Augen, aber leider auch irgendwie annehmbar. Hier könnte wieder eine Diskussion zur Eingriffsschwelle des VAR gemacht werden. Der Scheidsrichter Stieler zeigte zumindest direkt auf den Punkt, weshalb es wahrscheinlich auch keinen weiteren Eingriff des VAR gab (keine komplette Fehlentscheidung). Wie dem auch sei, der gefoulte selbst trat zum Strafstoß an. Den schoss er so schlecht, dass er links neben Fraisl hinrollte. Der wehrte den Ball ab, und der hereinkommende Klos spielte den Ball ins Aus. Doch nichts mit Jubel: Als der Strafstoß ausgeführt wurde, war Klos bereits in den Sechzehner gelaufen. Da er den Ball auch geklärt hatte, ließ Stieler nach Hinweis des VARs den Strafstoß zum Verdruss der Arminen wiederholen. Wieder trat Hrgota an, doch diesmal trifft er: ein wenig schärfer kommt der Ball wieder auf das linke Eck aus Fraisls Sicht, doch der springt nach rechts. Somit steht es nach 26 Minuten 1:1. Das Spiel wurde zusehends etwas abgeflacht. Im Regen von Bielefeld wird in der Kapitän der Arminen Fabian Klos nach 70 Minten unter Tränen und an der Schulter Koschinats ausgewechselt. Dabei wird wahrscheinlich eine Mischung aus Emotionen und Schmerzen aus ihm herausgebrochen sein. In der Folgezeit kamen die Arminen dem Sieg wieder näher, doch der Außenpfosten und Keeper Linde verhinderten ein weiteres Tor. Nach einer Ecke bekam der Fürther John den Ball an den angelegten Arm; er wurde von Jäkel angeköpft. Ein Pfiff blieb aus.Ein Pfiff, der nicht ausblieb, war der zum Abseits nach dem vermeindlichen 2:1 für die Bielefelder. Nach einer Halbfeldflanke legt Serra per Kopf für Okugawa auf, der allerdings aus dem Abseits trifft. Entprechend ging die Partie im ostwestfälischen Regen mit einem 1:1 aus.
Der Punkt hilft den Fürthern mehr als den Arminen. In diesem Spiel wirkten sie in der zweiten Häfte wacher und gefährlicher als die Fürther, die insbesondere in Teilen der ersten Hälfte besser wirkten. Mit nun 37 Punkten und Platz 12 kann sich Greuther Fürth so gut wie sicher fühlen, und der schwere Saisonanfang endet zumindest mit einem Verbleib in der Zweitklassigkeit. Anders sieht es für die Bielefelder aus. Das Pendant ist bis hierhin noch gar nicht sicher. Der Punkt reicht nicht, denn man steht mit 30 Punkten immer noch auf Platz 16. Gleichzeitig stieg der Abstand zu Rostock, da diese ihr Spiel gewannen, während von unten die punktgleichen Sandhäuser und Regensburger in direkter Schlagweite zu den Bielefeldern stehen. Arminia konnte die Fesseln immer noch nicht lösen, obwohl es zu Anfang mit Koschinat so aussah, als würde man stetig Richtung Klassenerhalt steuern. Für die Bielefelder geht es am Samstag nach Kaiserslautern auf den Betze, während die Kleeblätter die Eintracht aus Braunschweig zeitgleich zuhause erwartet.

Hamburger SV - SC Paderborn 2:2 (Freitag, 18:30 Uhr)

Paderborner Schützenhilfe

Im zweiten Freitagsspiel empfing der Hamburger Sportverein den Sportclub aus Paderborn. Beide Mannschaften hatten (oder haben) einen guten Lauf. Paderborn klopft von Platz vier mit 50 an die Dachgeschossluke an. Mit einem fulminanten 5:1 gegen Eintracht Braunschweig zeigte Oaderborn zuhause, dass sie die Saison noch nicht ausklingen lassen wollen, und bereiten so den Hamburgern nun Stress, die sich ihrerseits natürlich nicht mit den Plätzen vier und darunter beschäftigen wollen, sonder lieber mit den direkten Aufstiegsplätzen. Von Hamburg gesprochen: der HSV steht mit seinen 56 Punkten auf Platz drei der Tabelle, und somit nur vier Punkte hinter den Zweitplazierten aus Heidenheim. Ein Sieg für Hamburg würde beideuten, dass man vorerst direkt mit einem Punkt hinter Heidenheim steht, welche dann erst einmal selbst nachlegen müssten. Für Paderborn wiederum würde ein Sieg bedeuten, dass man nur noch drei Punkte bei besserer Tordifferenz hinter dem HSV steht, und so die schon mehrmals abgeschriebenen Aufstiegshoffnungen wieder herausholen kann.
Das Spiel im ausverkauften Volkspark begann für die Hamburger alles andere als schön. Innerhalb der ersten vier Minuten kam Paderborn gleich vier mal zum Abschluss. Erst scheitert Conteh am hinengrätschenden Ex-Paderborner Schonlau, dann setzt Ex-Hamburger (bis zum Saisonende zumindest, da dann die Leihe endet) Maxi Rohr den Ball an den Pfosten. Die weiteren Schüsse von Justvan und Muslija kamen zwar aufs Tor, aber zu ungefährlich in den Wirkungskreis von (auch Ex-Paderborner) Heuer Fernandez. Nach diesem furiosen Start müssen sich die Paderborner ärgern, da sie keine dieser richtig guten Chancen nutzen. Erwartbar kam der anfangs überrumpelte HSV immer besser in Spiel. Das Spiel war temporeich, aber nun ausgeglichener. Und warum die Hamburger über den Paderbornern stehen, zeigten sie nach 40 Minuten: mit der ersten richtigen Torchance und Torschuss gingen sie in Führung. Robert Glatzel, der nun „länger“ nicht mehr getroffen hat, plazierte eine gefühlvolle Flanke Dompés, der sich zuvor gut in den Strafraum dribbelte, am zweiten Pfosten per Kopf unhaltbar für Huth zum 1:0. Dabei ist vor allem herauszustellen, dass sich Glatzel diesen Ball selbst gegen drei (?) Paderborner erarbetet hat, bevor er ihn auf Dompé spielte. Der Jubel die Erleichterung war groß, aber die Antwort kam prompt: in der 43. Minute vor der rechten Strafraumseite passt Conteh auf Justvan, der aus knapp 18 Metern mit einem Schlenzer ins linke Eck zum 1:1 vollendete, an dem auch Heuer Fernandez nicht mehr dran kam. Kurz vor der Pause beinahe wieder die Führung für die Hamburger, doch Moritz Heyer stand bei seinem Kopfball am zweiten Pfosten im Abseits. Nach dem Wiederanpfiff geht es wieder flott weiter, und Hamburg schafft es wieder in Führung zu gehen. Das Tor entstand dabei aus einem eklatanten Fehler in der Absprache. Der Paderborner Keeper Huth schickt seine Verteidiger nach außen, spielt dann allerdings doch auf den innen stehenden Tobi Müller. Bei der Ballannahme scheint dieser sich einerseits selbst zu verschätzen, wie nahe Kittel gekommen ist, bekommt aber auch scheinbar keine Warnung. Sonny Kittel nutzt diese Unachtsamkeit und spitzelt den Ball weg, Tobi Müller führt noch slapstickartig die Passbewegung ohne Ball aus. Kittel nutzt den Platz und schiebt den Ball auch an Huth vorbei. Das 2:1 in der 50. Minute lässt wieder den Jubel aufwallen. In der Folge ist der HSV gefährlicher und steht knapp vor einem dritten Tor. Doch in der 72. Minute kommt es auch auf Hamburger Seite zu einem blöden individuellen Fehler. Ein abgewehrter Ball landet bei dem Paderborner Muslija, der aufgrund sich nicht auftuender Chancen Richtung Eckfahne unterwegs ist. Dabei wird er von Muheim bedrängt. Noch im Strafraum tritt Muheim aus Versehen auf die linke Hacke, wodurch dieser zu Fall kommt (bzw. den Kontakt annimmt). Schiedsrichter Braun pfeift darauf hin ein Foul. Erst als er auf die beiden Spieler zugeht, zeigt er auf den Elfmeterpunkt. Zu allem Unglück bekommt Muheim auch noch Gelb. Dies ist die beste Gelegenheit zum erneuten Ausgleich, und diese ergreift der Gefoulte selbst sodann: mit einem strammen mittigen Schuss auf die eingearbeitete Raute im Tornetz verwandelt Muslija den Strafstoß, Heuer Fernandez sprang nach rechts. In der Folgezeit spielten treten sich die Mannschaften offen gegenüber, auf den Rängen ist die Laune etwas getrübt. Wirklich gefährlich wird es noch einmal für den HSV, da Pieringer (nach einem Kopfzusammenstoß mit Schonlau mit einer Kopfbinde unterwegs) eine Flanke per Kopf aufs Tor bringt, Heuer Fernandez ihn jedoch abwehren kann. Schlussendlich ging eine zwischenzeitlich sehr rasante und spannende Partie mit einem Remis zuende.
Die Hamburger verpassten es gegen Paderborn einen Sieg zu holen. Vor allem Anfangs hat man sich zu sehr überrumpeln lassen, konnte aber keine entgültige Dominanz aufbauen als es besser lief. Das Ergebnis kann zwar mitgenommen werden, wird aber wahrscheinlich auch zwiespältig gesehen. Da sowohl Heidenheim als auch Darmstadt selbst gepatzt haben, konnte der HSV keinen Vorteil daraus schlagen. Die Abstände nach oben bleiben gleich, während gleichsam eine Gefahr durch den neuen Vierten und Fünften ausgeht, die jeweils nun nur vier Punkte hinter den Hamburgern stehen (HSV: Platz drei mit 57 Punkten). Für Paderborn wiederum ist das Unentschieden keine wirkliche Hilfe gewesen für den noch möglichen Aufstiegstraum, doch kann man auf diese Leistung gegen starke Hamburger stolz sein. Der Abstand von sechs Punkten bleibt, auch wenn man selbst dadurch auf Platz sechs mit nun 51 Punkten abgerutscht ist, da sowohl Düsseldorf als auch St. Pauli ihre Spiele gewinnen konnten. Gleichsam bedeutet das Ergebnis aber auch, dass man eine gute Schützenhilfe für die beiden genannten geleistet hat. Für den HSV geht es am Sonntag auswärtz gegen den Abstiegskandidaten Jahn Regensburg. Es ist davon auszugehen, dass auch hier Kräfte im Spiel losgetreten werden, da es für beide Mannschaften um ihre Saisonziele geht. Paderborn wiederum hat zeitgleich das nächste Schwergewicht mit Heidenheim vor der Brust, die sie zuhause empfangen. Auch hier kann der SCP gehörig in den Aufstiegskampf eingreifen und sich gegebenenfalls auch selbst in eine gute Schlussposition bringen.

Fortuna Düsseldorf - Holstein Kiel 3:0 (Samstag, 13:00 Uhr)

Düsseldorfer Aufstieg: Thiounes Rache -Teil II?

In der Merkur Arena geht es hoch her. Das liegt nicht nur an diesem Spiel. Vor kurzem hat Fortuna Düsseldorf bekannt gegeben, dass sie ein Sponsoring-Ziel verfolgen, mit dem in der nächsten Saison für etwa drei Spiele der Eintritt in die Arena kostenlos sein soll. Danach soll geschaut werden, ob man diese Konsteellation bei allen Heimspielen anwendet. Es ist ein neues Vorpreschen der Fortunen, denn ein Projekt in diesem Ausmaß gab es im Profifußball (vermute ich) noch nicht. Aber abseits dieser Neuegkeit musste ja auch Fußball gespielt werden. Nach einem zuletzt starken Lasr-Minute Erfolg gegen den Karlsruher SC (3:2) stand man mit 50 Punkten auf Platz sechs - und damit punktgleich mit dem SC Paderborn und St. Pauli nur sechs Punkte hinter dem HSV. Durch einen Sieg könnte man nun bis auf vier Punkte an den HSV herantreten, der ja am Tag zuvor nur Remis spielte. Das würde die Aufstiegsambitionen noch mal stark anfachen. Holstein Kiel auf der anderen Seite steckt nach einem vorherigen 0:3 zuhause gegen Darmstadt im sogenannten ‚Niemandsland‘ fest. Mit 40 Punkten auf Platz neun ist man dem Abstieg fern, doch an die starke Zeit unter Werner mit einem Fast-Aufstieg kann man nicht mehr anknüpfen. Entsprechend spielt man hier nur noch um die Platzierung im guten Mittelfeld.
Die Partie hätte für die Kieler vielleicht besser laufen können, sieht man sich die Anfangszeit an. Doch bevor es in irgendeiner Weise wirklich gefährlich wird, kommen die sehr konzentrierten Düsseldorfer zum Zug: nach einer Viertelstunde spielt die Fortuna von Keeper Kastenmeier aus schnell nach vorn, eine Flanke in den Strafraum verlängert Ginzcek auf Shinta Appelkamp, der ebenfalls per Kopf unhaltbar für Himmelmann in die rechte Ecke abschließt. Nur kurz später zappelt es wieder im Netz der Kieler. Nach einer Ecke kommt die Herreingabe von Appelkamp zum Elfmeterpunkt, wo Hoffmann frei zum Kopfball kommt und in den Winkel köpft. Die Abwehr hat hier geschlafen, wodurch es schon nach nur 20 Minuten 2:0 steht. Und dann kommt es noch dicker. Wieder nur ein paar Minuten später bekommt die Fortuna einen Elfmeter zugesprochen. Fin Bartels läuft dem Düsseldorfer Iyoha im Strafraum hinten auf, wodurch dieser fällt. Schiedsrichter Aarnink zögert hier nicht lange mit einer Entscheidung. Nach noch nicht einmal 25 Minuten tritt Ginzcek nun zum Strafstoß an. Der von ihm getretene Ball schlägt rechts unten ohne Gefahr ein, da Himmelmann in die andere Richtung unterwegs war. Somit steht es nun schon 3:0 für die Fortuna, die bis jetzt eiskalt ihre wenigen Chancen direkt genutzt haben. Die Störche können sich mächtig ärgen, da sie aus ihren guten Spielanteilen nicht halbwegs so gefährlich daher kommen, wie es Düsseldorf tut. Sinnbildlich ist hier eine Chance kurz vor der Pause. Nach einer Kieler Flanke trifft Bäcker den Pfosten, der Ball kommt zu Holtby. Kastenmeier ist natürlich anderweitig beschäfigt, wodurch das 3:1 auf dem Tablett serviert scheint… doch Holtby trifft den Ball ungenau mit dem Schienenbein, wodurch er über das eigentlich leere Tor schießt. In der zweiten Hälfte kommen die Störche besser ins Spiel. Aber unterm Strich werden die Chancen nie so gefährlich, als dass ein Sieg der Fortunen gefährdet wäre. Im Gegenteil, es fallen hier eigentlich gar keine Tore mehr. Somit siegt Düsseldorf gewissermaßen verdient gegen die Kieler, da ihnen eine eiskalte Phase am Anfang des Spiels reichte.
Die Kieler müssen ihre nun sogar dritte 3:0 Niederlage hinnehmen. Entsprechend stagnieren sie auch in der Tabelle. Mit Platz zehn (40 Punkte) kann man immer noch zufrieden sein, doch der Trend schmerzt schon. Gegen drei Favorierten (Heidenheim, Darmstadt und Düsseldorf) musste man drei herbe Niederlagen einstecken, auch wenn die Spielstruktur und die Spielanteile gar nicht schlecht waren. Man kann nun mit der neuen Saison planen und die letzten Spiel für einige Punktegewinnen nutzen. Gedanken muss man sich allemal machen, da einige Stammkräfte den Verein verlassen wollen bzw. aufhören. Die Fortunen auf der anderen Seite greifen noch einmal ganz hart in den Aufsteig ein (Platz fünf mit 53 Punkten). Mit den drei Punkten steht man nun auf Platz fünf, und dank der Paderborner Schützenhilfe nur 4 Punkte hinter dem Ex-Verein von Daniel Thioune, den man zuvor ein 2:2 abluchsen konnte. Luchst man dem Ex-Club von Thioune vielleicht noch mehr ab? Eine Aufholjagd sollte man in dieser Liga keineswegs abschreiben. Die Düsseldorfer haben einen guten Teamgeist bewiesen und konnten viel Boden in der Rückrunde gut machen. Und hier wird insbesondere das Folgespiel eine riesige Relevanz haben, da es auswärts gegen den punktgleichen Konkurrenten St. Pauli geht (Samstag 20:30 Uhr, Topspiel im FreeTV auf Sport1). Die Kieler erwaten ebenfalls am Samstag, aber schon um 13 Uhr den Karlsruher SC zuhause, der ähnlich wie sie im gesicherten Mittelfeld angesiedelt ist, aber bestimmt noch Lust auf Punkte hat.

Karsruher SC - Hannover 96 2:1 (Samstag, 13:00 Uhr)

Frühe Karlsruher weckt man nicht

Der ehemalige Bundesligist KSC empfängt den ehemaligen Bundesligisten H96 - oder auch HSV. Beide vereint, dass sie nun schon länger an einem möglichen Comeback arbeiten. Aber auch in dieser Saison bleibt es beiden verwehrt, auch wenn Hannover dem Ziel näher war. Insebosndere nach der Hinrunde konnte man an die Aufstiegsränge anknüpfen, doch mit vielen schwachen Spieltagen - und harscher Kritik an Trainer Leitl - verschwand man wieder im trostlosen Mittelfeld. Zuletzt bewies Hannover mit einem starken Auftritt zuhause gegen Nürnberg, was für ein Potential in ihnen steckt. Man geht als Achter (mit 40 Punkten) in die Partie gegen… Ja gegen den nur einen Punkt entfernten KSC auf Platz zehn. Anders als in Hannover war hier die Hinrunde ziemlich… scheiße. Auch hier Stand Trainer Eichner in der (öffentlichen) Diskussion, doch man nahm den Turnaround. Mittlerweile ist der KSC wieder spielfreudiger und aggressiver, und glänzt vor allem durch seine frühen Treffer in den Partien. Es wird sich zeigen, ob dies ein Mittel gegen H96 ist.
Ja, so offensichtlich wie es angekündigt wurde ist es ein Mittel. Der KSC kommt zuhause besser in die Partie. Bereits nach 4 Minuten steht es 1:0. Es gibt sehr viele Stationen bei diesem Ball, weshalb ich die meisten auslasse. Wichtig ist, dass der KSC einen gehaltenen Ball von Keeper Zieler im gegnerischen Strafraum im eigenen Spiel hält. Am Ende wird Kaufmann durch Jensen in Szene gesetzt, der dann schussgewaltig abschießt. Den durch Börner abgefäschten Ball kann niemand etwas entgegensetzen, wodurch dieser im Tor landet. Kurz danach wieder ein Tor, diesmal durch Nebel… doch Abseits. Schleusener steht zu weit vorn im Spielzug, wodurch das Tor nicht zählt. Aber was juckt das die Karsruher? Beinahe in der nächsten nennenswerten Aktion wird wieder die Torhymne des KSC gespielt, und diesmal zählt es: einen unsauber getroffenen Ball vom Hannoveraner Börner nimmt Nebel mit und bedient Schleusener, welcher 10 Meter vor dem Tor in die rechte Ecke an Zieler vorbei vollendet. Somit steht es schon nach 12 Minuten 2:0 für den KSC. Hannover ist noch gar nicht richtig in das Spiel eingestiegen, und das nutzen die Karlsruher eiskalt aus. Danach geht der KSC weiter in die Defensive und lauert auf Konter, während Hannover sich einmal sammlen muss. Vorzuheben ist in der Folgephase immer wieder der starke Hannoveraner Köhn, der schon in den vorherigen Spielen eine wichtige Rolle im Spiel der 96er eingenommen hat. Vor der Pause scheitert Schleusener an Zieler, und im Gegenzug kommt Hannover zum (glücklichen) Anschlusstreffer. Ein weiter Schlag von Teuchertsoll zu Schaub kommen, doch der Karlsruher Franke ist eher am Ball. Als er diesen nach vorne schlägt, trifft er eben jenen Schaub. Der abprallende Ball fliegt im hohen Bogen üner Keeper Gersbeck in das Tor. Somit steht es nach 43 Minuten nur noch 2:1. Direkt im Anschluss trifft Teuchert per weitem Flachschuss nur den Außenpfosten. In der zweiten Hälfte kommt es nicht mehr zu allzu gefährlichen Situationen, lediglich der zukünftige Steuerberater Weydandt hat den Ausgleich auf dem Kopf. Die Situation wird wieder durch Köhn initiiert, doch Weydandts Kopfball kann Gersbeck mit der Brust verhindern. Somit endet dieses Spiel mit einem 2:1 für den Karsruher SC.
Unterm Stich heißt das Ergebnis: der KSC überholt den HSV. Durch die drei Punkte gehen die Karlsruher an den Kielern und Hannoveranern vorbei auf Platz acht mit nun 42 Punkten. Damit sind sie drei Punkte entfernt von den Lauterern. Wieder konnte man durch frühe Tore seine Akzente im Spiel setzen, doch die Passivität (bzw. das Zurückziehen) ludt wiederum die Hannoveraner zum Ausgleich ein. Die Spielidee hat aber hier geklappt. Die Hannoveraner stehen jetzt mit ihren 40 Punkten auf Platz neun hinter dem KSC. Schade ist tatsächlich, dass einzelne Spieler (wie Köhn) herausragende Arbeit leisten, aber die insgesamten Leistungen nie dem gefühlten Potential entsprechen. Es ist (von außen zumindest) wirklich schwer zu bewerten, woran das genau liegt. Für mich ist Hannover wirklich eine Blackbox, in die man einfach nicht reinschauen kann - zumindest sportlich. Für den HSV geht es am nächsten Sonntag gegen die veremeindlichen Aufsteiger aus Darmstadt. Wieder in einem Heimspiel wird man versuchen, die Schlussschwäche der Darmstädter auszunutzen. Allerdings ist nichts vorhersehbar. Die Karsruher wiederum dürfen in Kiel antreten, die gewiss auch selbst ein wenig bei ihren eigenen Fans nach den drei 3:0 Niederlagen etwas gutmachen wollen.

Hansa Rostock - Jahn Regensburg 2:0 (Samstag, 13:00 Uhr)

Einfach mal einen reinprögern... und mer sad ich nicht dazu

Ein Kampf um den Abstieg… denn mehr ist dieses Spiel nicht. Leicht verbesserte Hanseaten treffen auf unglückliche Regensburger. Nordsonne gegen Südtief… Okay, zugegeben muss man jetzt nicht sooo polemisch werden. Aber die Regensburger stecken in dieser Saison irgendwie zu tief fest im Pechsumpf. Lange hielt Mersad Selimbegovic den Jahn in der zweiten Liga, weshalb man ihm auch weiterhin in einem ruhigen Umfeld gewähren lassen wollte. Aber die letzten mitunter unglücklichen Niederlagen lassten auf ihm. Gegen den direkten Konkurrenten soll daher wieder eine bessere Ausgangslage geschaffen werden (Platz 17 mit 28 Punkten). Zuletzt verlor man gegen den Tabellenletzten Sandhausen mit einem 2:1, wodurch dieser punktgleich gleichzog. Die Hanseaten auf der anderen Seite haben ihre Entscheidung schon getroffen gehabt und nach einem erbeuten Trainerwechsel den Ex-Sandnausener Alois Schwartz an die Seitenlinie gestellt. Jener soll den Klassenerhalt schaffen, und durchaus sind die Hanseaten in einer relaitv guten Augangsposition. Insbesondere Kai Pröger konnte hier helfen, sein 0:1 Treffer auf dem Betzenberg beförderte die Rostocker aus den Abstiegsplätzen.
Das Spiel selbst gehörte an diesem Spieltag nicht zu den Leckerbissen, war aber aufgrund seiner Brisanz schon spannend. Nach schwachen Chancen vor allem auf Rostocker Seite kam es nach 30 Minuten zum ersten Treffer. Und zwar durch wen? Ja, Pröger! Mittelfeldspieler Dressel spielt einen Heber Richtung Fünfer. Hinterseer tritt über den Ball (wohl zum Glück), welcher dann zu Pröger kommt. In prög’scher Manier knallt er dieses Geschenk natürlich per Außenrist vorbei an Keeper Urbig ins lange Eck. Und damit steht es 1:0 vor der Heimkulisse. Im weiteren Verlauf ist immer wieder Rostock gefährlich, und hinten steht Krake Kolke immer parat. In der 80. Minute kann endlich Verhoek wieder treffen. Eine Flanke von Rostockers Schumacher lenkt der Regensburger Keeper Urbig nach vorne ab, und der gut stehende Verhoek köpft den Ball zum 2:0. Kurz vor Abpfiff hat der Regensburger Yildirim noch den Anschluss auf dem Fuß, aber es passiert nichts mehr. Somit behalten die Hanseaten die extrem wichtigen drei Punkte zuhause um Ostesee-Stadion.
Für Schwartz und seine Elf war der Sieg ein enorm wichtiger Schrittt. Da Bielefeld am Vortag nur einen Punkt holte, konnten die Hanseaten ihren Abstand auf den Relegationsplatz entscheidend ausbauen. Mit nun 34 Punkten auf Platz 15 ist man vier Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Man konnte seinen Trend fortsetzen, und der Trainerwechsel zu Schwartz schein sich auszuzahlen. Ander sieht es da bei den Regensburgern aus. Die erneute Niederlage lässt den Jahn auf einem direkten Abstiegsplatz verweilen. Glücklicherweise konnte Sandhausen sie nicht ünerholen, doch jede Niederlage besiegelt den Weg in die 3. Klasse. Entsprechend hat die Sportsführung des Jahn einen Schritt gewagt: Mersad wurde entlassen. Der langjährige Trainer schien nicht mehr der Richtige auf der Position zu sein. Interessanterweise hat man Joe Enochs vom Noch-Drittligisten FSV Zwickau verpflichtet. Enochs selbst war seit der Saison 2018 selbt für den FSV tätig, wurde in dieser Saison durch Ronny Thielemann abgelöst, nachdem der Verein in dieser Saison immer weiter Richtung Abstieg trudelte. Interessant ist diese Einstellung vor allem in einer Sache: Enochs (bis 2024 Vertrag) sammlt erstmals richtige Zweitligaerfahrung. Aber er wurde wahrscheinlich eingestellt, da man von einem Abstieg in die Dritte Liga ausgeht. Entsprechen wird es wirklich spannend, vor allem wenn der Jahr in der Zwoeiten Liga bleibt. Sein Debüt gibt Enochs gegen niemand geringeres als den Hamburger Sportverein am Sonntag um 13:30 Uhr. Die Rostocker wiederum treten schon am Freitag Abend gegen den nächsten Abstiegskonkurrenten an, und zwar Sandhausen.

SV Darmstadt - FC St. Pauli 0:3 (Samstag, 20:30 Uhr)

Wenn die Rivalität Flügel verleiht (und kein Sponsor *hust*)

Thorsten Lieberknecht und der SV Darmstadt… fast eine Romanze, die aber nie an jene mit der einen Eintrach heranreichen wird. Anyway, Thorsten ist mit seiner jetzigen Frau mehr als zufrieden. Nachdem man in der letzten Saison den Aufstieg schon aus der Hand gegeben hat (und dies auch an der fehlenden Routine festmachte), schaut es in dieser Saison ganz ander aus. Die Darmstädter dominieren schon seit langem die Liga und steuern auf einen verdienten Aufstieg zu. Was einzig geklärt werden muss: reicht es auch für die Meisterschaft? Mit nun 64 Punkten und Platz eins kann man in den letzten drei Spielen zwar noch aus den Aufstiegsrägen fallen… aber dafür müsste gaaaaaaaaaaaaaaanz viel schief gehen. Etwa so wie beim HSV in den Jahren zuvor, aber das kann ja keiner toppen. Mit einem 3:0 gegen Kiel hat man aber zuletzt wieder seine Duftmarke gesetzt. St. Pauli wiederum knüpft an seine krasse starke Phase in der Rückrunde an. Nach einer Niederlage gegen Braunschweig und einem verlorenen Stadtderby gegen den HSV verlor man zwar an Schwung, doch gegen die Arminia sammelte man zuletzt wieder drei Punkte. Dadurch steht man auf Platz 5 mit Paderborn und Düsseldorf mit sechs Punkten Abstand auf den HSV direkt im Schlagweite zu eben diesen. Da der HSV nur ein Remis erspielte, können die Stadtrivalen vom Millerntor bei einem Sieg bis auf vier Punkte an den HSV herankommen. Und genau hierin liegt die Motivation (zumindest von außen).
Das Spiel am Böllenfalltor war ebenbürtig zwischen den beiden Mannschaften in der ersten Hälfte. Man merkte vor allem, dass die Beiden auf Fehlervermeidung bedacht waren. Die Paulianer kamen aber gefährlicher, und schon vor de Pause konnten sie einen Ball ins Tor bringen. Nach einem gegebenen Freistoß an Saad tritt (der vermutliche Klner?) Paqarade zum Freistoß an und bringt ihn an den ersten Pfosten. Dzwigala ist am Ball, der aber durch den Darmstädter Tietz ins Netz befördert wird. Der Treffer wird allerdings für Ersteren gezählt. Entsprechend geht es für den FCSP mit einer Führung in die Pause. Kurz nach Wiederanpfiff scheitert Hartel noch an Darmstadt Keeper Schuhen, doch nach 57 Minuten fällt das 2:0 durch Saad. Nach einem langen Einwurf durch Saliakas kommt der Ball zurück zu ihm, der ihn in den Strafraum flankt. Der Kopfball von Vertiediger Pfeifer landet bei Paqarada, der an Schuhen scheitert. Der abgewehrte Ball wird von Daschner auf Saad gelegt, der aus der Mitte frei vollenden kann. Im direkten Gegenzug trifft Darmstadt, doch hier zählt der schöne Winkeltreffer von Tietz nicht, da Hinsak zuvor im Abseits stand. Darmstadt versucht viel für den Anschluss, aber es gelingt nichts. Im Gegenteil! Kurz vor Schluss verliert der Darmstädter Baderner den Ball, wodurch Daschner bedient wird. Dieser legt quet auf David Otto, der gemütlich zum 3:0 für St. Pauli vollendet. Somit verlieren die Lilien drei Punkte an die Paulianer, die sich reelle Aufstiegschancen errechenen können.
Der SV Darmstadt zeigt auch in diesem Spiel Nerven. Schon in anderen Rückrundenspielen waren die Darmstädter scheibar nervöser, was aber angesichts des letzten Saisoendspurts verständlich ist. Die kleinen Fehler wurden von den Hamburgern schnell bestraft, und Darmstadt fand nicht mehr entscheidend ins Spiel. Dennoch ist dies kein Beinbruch gewesen, da sowohl Heidenheim als auch der HSV in ihren Spielen patzen. Die Relegation als Wost-Case-Szenario ist so gut wie sicher (nun Platz eins mit 64 Punkten), aber abschalten kann man noch lange nicht. Die Hamburger wiederum schnuppern immer mehr Aufstiegsluft. Nach den wichtigen drei Punkten ist man auf Platz vier und mit 53 Punkten nur vier Punkte entfernt vom Stadtrivalen. Ob diese Möglichkeit die starken Rückrunden-Paulianer nun weiter beflügelt? Wir werden sehen! Denn am nächsten Spieltag geht es am Samstagabendspiel (20:30 Uhr im FreeTV auf Sport1) gegen den direkten Konkurrenten Düsseldorf. Hier entscheidet sich, wer weiter am Aufstiegsrennen partizipieren wird. Mit Ex-HSVer Thioune könnte man fast von einem verkappten Derby sprechen. Die Darmstäder auf der anderen Seite müssen am Sonntagmittag gegen den Sportverein aus Hannover antreten. Nach dieser Niederlage ist eine Sieg wichtig, um vollends beruhigt aufsteigen zu können… und die Meisterschaft zu sichern.

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1. FC Heidenheim - 1. FC Magdeburg 0:0 (Sonntag, 13:30 Uhr)

Das torreichste Spiel

Die torreichste Partie fand definitiv nicht in Heideheim statt. Ganz im Gegenteil, in jeder anderen Partie vielen mindestens zwei Tore. Das hätte auch hier passieren können. Aber mal an den Anfang: der FC Heidenheim konnte zuletzt durch ein souveränes 0:2 in Fürth drei Punkte mitnehmen, hat aber mit dem FC Magdeburg ein eigenens mentales Kaliber vor der Brust. Mit einem Sieg könnte man sich vom HSV entfernen und gleichzeitig an die Darmstädter hängen (Platz zwei mit 60 Punkten). Aber zuerst müssen die Tore und Punkte her. Die Magdeburger sollen dafür herhalten. Die aber sind selbst auf ihre Haut bedacht. Mit einem emotionalen 3:2 Sieg gegen den Hamburger SV konnte man zuletzt viel lostreten und gleichzeitig das Hinrundenergebnis wiederholen. Mit Platz elf und 38 Punkten steht man im sicheren Mittelfeld und muss anders als in der vorherigen Aufstiegssaison nicht mehr mit einem möglichen Abstieg rechnen. Heimst man Punkte aus Heidenheim ein, ist man ganz sicher. Und das will Trainer Titz mit seiner Mannschaft erreichen.
Das Spiel sagt eins aus: starke Heidenheimer gegen aufopferungswillige Magdeburger. Und das Ergebnis spiegelt genau das wieder: ein 0:0. Normalerweise lässt sich wirklich viel zu den Spielen mit Heidenheim sagen, da sie ihre Chancen meist eiskalt nutzen. Aber in diesem Spiel scheitert der Magdeburger Atik an einigen stellen und spielt gut, gleichzeitig schafft es der Topscorer Kleindienst nicht, Profit aus den Chancen zu schlagen. In der zweiten Hälfte ist es vor allem der Magdeburger Keeper Reimann, der die Heidenheimer zur Verzweifelung bringt und seinem FCM einen Punkt sichert. Magdeburg kann nur kleine Akzente setzten, bekommt aber keinen Ball ins Tor. Das Remis ist vor allem stark für die Magdeburger, zeigt aber auch Heidenheims Schwächen auf.
Mit dem Punkt kann der FCM bei weitem besser leben als der FCH. Die Heidenheimer verpassen es sich sowohl vom HSV abzusetzen als auch eklatant näher an die Darmstädter heranzurücken. Mit 61 Punkten auf Platz zwei steht man nun mit drei Punkten Abstand und dem besseren Torverhältnis hinter Darmstadt, muss allerdings auch noch gegen schwerere Gegner ran (Sonntag 13:30 gegen den SC Paderborn). Durch den einen Punkt kommt man aber trotzdem der Zweitliga-Meisterschaft näher, und hält den Hamburger SV auf Abstand (vier Punkte). Der FCM hingegen steht mit Platz elf und 39 Punkten schon neun Punkte vor dem Relegationsplatz. Das hier etwas schief geht ist unwahrscheinlich. Aber es ist eben auch die Zweite Liga, in der alles möglich ist. Im nächsten Spiel empfängt der FCM den FCN, ein spannendes Duell im unteren Mittelfeld. Hier werden vor allem Ränge ausgetauscht und Abstiegssorgen vollends beendet… oder eben aufgebauscht.

FC Nürnberg - FC Kaiserslautern 3:3 (Sonntag, 13:30 Uhr)

Der Betze stirbt nie... auch nicht in Nürnberg

Ein sehr krasses Spiel erwartet die Elf von Dieter Hecking daheim gegen die Schuster’sche Elf. Beide konnte zwar ihre Ambitionen anmelden, aber keiner konnte das Ergebnis vorhersagen. Ausßer irgendwelche Koryphäen, die auch immer wieder zigtausende Euronen mit ihren Tippscheinen verdienen. Kaiserslautern steht mit mehr als einer breiten Brust in der Liga. Nach der Relegation mit Schuster ging es immer mehr bergauf, bis man eben am Betze war. Und gerade zuhause konnte man so manches Spie für sich entscheiden. Nach einer 0:1 Niederlage zuletzt gegen Rostock stand man mit immer noch 45 Punkten auf Platz sieben, und damit weit über den eigenen Erwartungen. Das starke Auftreten der ‚Teufel‘ sicherte so mache Punkte. Die Nürnberger wiederum waren ganz hinter ihren Erwartungen: nach Trainer Klauß kam Trainer Weinzierl, nach ihm der Sportdirektor Hecking. Und was hiernach kommt… mal überraschen lassen. Hecking zumindest will den Abwärtstrend der Nürnberger stoppen, und schaffte dies zuletzt gegen Hannover… nicht. Mit einer 3:0 Niederlage reiste man Him, und genau hier wollte man Punkte holen.
Das Spiel versprach ein unterhaltsamens zu werden. Die Nürnberger nutzen ihren Heimbonus und lauften früh an, und es kam auch früh zu einer Führung. Nach nur vier Minuten passte Lohkämper quer auf Möller Daehli, der den Ball ins rechte Eck beförderte. Ein schnelles 1:0 beflügelte die Nürnberger. Nur kurz danach wir eine Tätlichkeit des Lauterners Zollinski untersucht, der Duah mit seinem Arm im Mittelfeld ins Gesicht trifft. Schiedsrichter Exner gibt nur Gelb, obwohl eine rote Karte angemessen gewesen wäre. Glück für Kaiserlautern, die weiter mit Elf Mann spielen dürfern. Auch weiterhin waren manche Entscheidungen des Schiris schwierig. Noch in der 35. Minute köpft Castrop nach einer Ecke von Möller Daehli zum 2:0 ein. Hoffnung für den FCK besteht aber immer noch, und zwar in Form von Terrance Boyd. Nach einem schnellen Freistoß bekommt bekommt Boyd von der Grundlinie eine Flanke zugespielt, die er zum 2:1 Anschluss aus kurzer Distanz einköpft. Danach verpasst Nürnbergs Schleimer noch das 3:1, was gut zu der Effektivität des FCN gepasst hätte. Nach der Pause geht es turbolent weiter. Nürnbergs Duah kann einen Schuss von Castrop per Hacke verlängern, wodurch dieser im Tor einschlägt (50. Minute). Wären wir auf dem Betze, ich würde nichts vorhersagen wollen. Aber in Nürnberg kann Lautern dieses Ergebnis nicht aufholen… oder doch? Die Gäste aus Kaiserslautern ließen Chancen liegen, doch kurz vor Schluss gelingt dem FCK der Anschluss: Niehues kann eine Flanke von Klement frei in Tor Köpfen! Nach 88 Minuten steht es somit 3:2, und das Spiel endet bekanntlich ja erst mit dem Schlusspfiff. Und kurz vor Abpfiff passiert es. Tim Handwerker legt Nürnbergs Hanslik vor dem Strafraum. Klement schnappt sich den Ball, wartet und… TRIFFT! Der Ball von Klement geht über die Mauer und trifft in den rechten Winkel, 3:3! Kurz darauf wird abgepfiffen. Der FCK holt also wieder einen Punkt heraus.
Das Spiel muss irsinnig ärgerlich für Hecking und seine Elf sein. Nach einer 3:1-Führung zuhause gibt man das Spiel noch einem Unentschieden Preis. Extrem blöd für den FCN, der sich mit den drei Punkten gut vom Abstiegsrennen hätte verabschieden können. Man rutscht nun auf Platz 14 mit 34 Punkten (punktgleich mit Rostock) und muss am nächsten Spieltag am Freitagabend gegen und in Magdeburg antreten. Die Jungs aus Kaiserslautern wiederum präsetieren sich in ihrer Unzerstörbarkeit. Auch ohne den Betze im Rücken schaffen sie es ein Spiel in der Nachspielzeit zu drehen, und das innerhalb weniger verfügbaren Minuten. Ob es nun Schusters Anteil ist oder der der Mannschaft, ich freue mich schon jetzt auf die nächste Saison.

Eintracht Braunschweig - SV Sandhausen (Sonntag, 13:30 Uhr)

Schiele ich noch auf den Abstieg?

Die letzte der Sonntagspartie bestritten die Sandhäuser bei der Eintracht aus Braunschweig. Beide Vereine kämpfen noch um den Klassenerhalt. Sandhausen hat dabei aber die schwächste Stellung. Lange abgeschlagen auf Platz 18 und einem unerfolgreichen Intermezzo mit Coach Thomas Oral (zuletzt in Ingolstadt tätig) übernahm wieder einmal Gerhard Kleppinger, der schon 2021 saisonübergreifend für den SVS als Interims- und ordnungsgemäßer Trainer tätig war… und schon einen Klassenerhalt zu verantworten hatte. Zuletzt schien dies kein schlechter Entscheid zu sein, konnte man doch zuhause gegen den SC Paderborn einen 0:2 Rückstand in ein 2:2 Remis verwandeln und (ebenfalls zuhause im Hardtwald) mit einem 2:1 gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Regensburg essentielle Punkte einfahren. Dies führte letztendlich dazu, dass mit 28 Punkten zwar auf Platz 18 steht, aber gleichzeitig punktgleich mit dem SSV Jahn, einem Punkt hinter Bielefeld und sogar drei Punkte hinter dem 15ten Rostock steht, also einem Nichtabstiegsplatz. Sollte der SVS eine normale Saison spielen, werden sie natürlich irgendwie wieder in der Liga bleiben, da sie am Ende der Saison die entscheidenen 5 Spiele gewinnen. Etwas dagegen dürfte aber Braunschweig haben. Zu den verscheidenen Saisonphasen konnte man immer wieder wichtige Punkte mitnehmen, verlor aber auch in entscheidenen Spielen und steht damit nur kurz über dem Strich. Zuletzt musste man eine herbe Niederlage gegen den SC Paderborn hinnehmen, man verlor 5:1 auswärts in der schrecklich-schönen Home Delux Arena. Auf Platz 14 mit 32 Punkten stehend ist man zwar vier Punkte von einem direkten Abstiegsplatz entfernt, aber in den letzten drei Spielen kann noch viel passieren. Sandhausen und Rostock sind eben solche Beispiele dafür. Glundlegend lässt sich aber sagen, dass die Chancen nun unter Trainer Schiele weitaus besser stehen, als es beim letzten Zweitligabesuch war.
Das Spiel zweier vor allem eher defensiver Mannschaften verspricht von vorn herein kein Leckerbissen zu werden. Allerdings spricht eben die pikäre Lage beider Vereine dafür, dass eine Punkteteilung zu wenig ist. Also muss in irgendeiner Phase des Spiels zumindest eine Art von Aktivismus auf dem Spielfeld stattfinden. Und tatsächlich wird es zumindest interessant, aber eher der Nervosität geschuldet. Schon in den ersten zehn Minuten kann der SVS mit Ademi und einem Esswein-Distanzschuss in Führung gehen, doch Ademi verschießt und den Esswein-Schuss kann Keeper Hoffmann im Nachfassen greifen… nachdem er ihn überhaupt erst hat durch die Finger flutschen lassen. Langsam wird es etwas sicherer, und auch die Hausherren kommen zu Chancen unter anderem durch Ujah. Vor der Pause ist es abermals Ademi, der die Sandhäuser hätte in Führung bringen können, doch einmal wieder verschießt er, und einmal hält Hoffmann stark im direkten Duell der beiden. Insgesamt ist und wird es auch Keeper Hoffmann sein, der ein wichtiges Fundament für das Endergebnis des Spiels bildet. Gerade in der zweiten Halbzeit kam lange keine wirkliche Gefahr von beiden Mannschaften auf. Erst zum Ende der Partie wird es spannend, und wie! Lange wirkte es, dass der SVS vielleicht in Führung geht, wenn es nicht nur ein 0:0 wird. In der 82. Minute dann geht aber Braunschweig in Führung. Mit einem Eckball kommt der Ball per zweiter Hereingabe zu Decarli, der den Ball von Drewes und dann an Drewes vorbei in das Tor spitzeln konnte. Eine große Erleichterung für alle im Stadion, die es mit den Braunschweigern halten. Denn lange lies die Eintracht auf sich warten und hatte einen großen Anteil an dem bis dahin recht schwachen Spiel. Aber auch die Sandhäuser sind nicht untätig, und ein Ausgleich scheint nicht unwahrscheinlich. Und dann passiert er tatsächlich in der 88. Minute! Wieder nach einer Ecke kommt der Ball diesmal direkt in den Strafraum. Zhirov steht fast frei, und kann den Ball mit einem Aufsetzer in das Tor per Kopf bugsieren, und schon steht es nur noch 1:1. Die Spannung steigt, da die Braunschweiger gar nicht geschockt wirken. Im Gegenteil, beinahe im Gegenzug kommt eine Flanke auf Ujah, der den Ball selbst nicht richtig traf, aber so für Donkor vorlegte. Dieser knallt den Ball zum 2:1 unter die Latte. Die Stimmung im Stadion wallt auf, denn danach folgt nichts mehr. Die Eintracht kann die für sie wichtigen drei Punkte zuhause behalten, während der SVS seine ungenutzten Chancen bedauern wird.
Schiele und seine Braunschweiger können wieder ein wenig aufatmen, denn endlich konnte man einem leichten Abwärtstrend direkt stoppen. Und dabei konnte man auch noch einen direkten Konkurrenten auf Abstand halten. Mit nun 35 Punkten steht man auf Platz 14 und damit ganze fünf Punkte vor dem Relegationsrang, den die Bielefelder nach ihrem Unentschieden gegen Greuther Fürth belegen. Auf der einen Seite hat sich das defensive und passive Verhalten gegen die Sandhäuser in eigenigen Phasen des Spiels als vorteilhaft herausgestellt, doch konnte man durch ein wenig Glück erst die drei Punkte kurz vor Schluss auf seine Seite ziehen. Schade ist dies daher, da die Eintracht schon zuvor in anderen Spielen gezeigt hat, dass sie durchaus durch aktivere Teilnahme Spiele mitgestalten kann. Aber wie gesagt, verständlich, dass sie anders gegen Sandhausen agierten. Die wiederum müssen immer weiter mit einem Abstieg rechnen. Die Chancen im Spiel waren da, doch wurden auch mangels fehlender Qualität genutzt. Ärgerlich, da man sich gerade zum Ende in einer hitzigen Phase in einem brodelnden Eintracht Stadion die Punkte hat nehmen lassen. Man steht immer noch auf Platz 18 mit 28 Punkten und kann zumindest froh über den Umstand sein, dass sowohl de Jahn als auch Bielefeld nicht nennenswert davongezogen sind. Auf einen sicheren 15ten Platz hat man aber nun schon sechs Punkte Abstand. Das bedeutet, dass im besten Fall (und halbwegs realistisch) ein Relegationsplatz in Aussicht steht. Sandhausen kann allerdings im nächsten Spiel wieder gegen einen direkten Konkurrenten sein eigenens Schicksal entscheiden. Am Freitagabend geht es gegen Hansa Rostock, die allerdins selbst die letzten Spiele positiv für sich gestalten konnte. Brauschweig hingegen tritt am Samstagmittag gegen Greuther Fürth an, die nun einen Platz über ihnen mit zwei Punkten mehr steht. Ein weiterer Sieg würde die Braunschweiger entgültig in der Liga halten.

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Neue Vereine in der 2. Bundesliga - Auf- und Absteiger aus Liga Eins und Drei

Nachdem man am heutigen Freitag auf die Zielgerade der Saison eingeht (noch 3 Spieltage in Liga Eins, Zwei und Drei) wird es langsam interessant, sich die möglichen neuen Zweitligisten anzuschauen. Verlassen werden die Liga ebenfalls einige Vereine.
Auf dem Aufstiegssockel stehen Darmstadt, Heidenheim und der Hamburger SV. Im Samstagabendspiel in der Zweiten Liga stellt sich dann noch heraus, ob St. Pauli oder Düsseldorf noch als ein möglicher Aufstiegsaspirant für den letzten Spieltag auftreten werden. Am anderen Ende der Tabelle sieht es tatsächlich ähnlich wie oben aus, vielleicht noch etwas enger. Auf den direkten Abstiegsplätzen stehen Sandhausen und Regensburg (28 Punkte), während Bielefeld den Relegationsplatz belegt (30 Punkte). Je nach Spieltagsausgang sieht der Trend stark danach aus, dass diese drei Vereine um die Relegation spielen werden. Darüber stehen noch Rostock, Nürnberg (beide 34 Punkte) und Braunschweig (35 Punkte). Tatsächlich finden noch einige Duelle untereinander statt, wodruch man sich selbst noch aus eigener Kraft entweder retten kann… oder eben richtig stolpern wird.

Meine unzensierten Gedanken zur Dritten Liga
Mal vorab gesagt: die Dritte Liga kann echt eine Scheißliga sein. Und das liegt gar nicht am Fußball, den ich im Gegenteil zuweilen sogar echt stark finde. Man merkt wie in Liga Zwei, dass sich der Fußball mittlerweile auch extrem in den unteren Ligen verbessert hat. Mein Vater meint immer zu seinem Eindruck aus den 80ern (hat öfters Spiele begleiten müssen, unter anderem von Fortuna Köln): ‚Ob ich jetzt hier ein Zweitligaspiel schaue oder in der Heimat (kleiner Dorfverein in der Bezirksliga damals), da kann ich mir besser das Bezirksspiel anschauen.‘ Wer übrigens mal Lust hat ganz unverbindlich in ein Drittligaspiel zu schauen, in den meisten Fällen werden sie von den Dritten (BR, SWR, NDR, MDR etc. außer natürlich dem WDR) übertragen. Das sind immer die Samstagspiele (14:00 Uhr). Oder man holt sich ein einziges Magenta-Abo für alle Spiele, was hier scheinbar auch besser läuft als in den beiden oberen Ligen.
Aber genug davon. Was wirklich schrecklich an dieser Liga ist, ist seine Stellung im Profifußball. Steigt man hier als größerer Club mal ab, kann man seine Kassenbücher schon mal zusammen packen, wenn es nicht direkt wieder hochgeht. Hier gibt es einen Arsch voll Beispiele, die an diesem Umstand gescheitert sind. Schaut man sich zudem mal die Insolvenzrate der letzten Jahre an: pro Saison gab es (fast) immer einen Club, der aufgrund von Insolvenz monetär oder per Punkte bestraft, abgestiegen oder aufgelöst wurde. In dieser Sasion könnte es den MSV Duisburg mit seiner nicht sicheren Drittliga-Lizenz treffen. Das die Finanzen in dieser Liga also ein Problem sind, sollte klar sein. Und damit man dieses Problem auch bloß noch verstärkt, soll natürlich ein Investor für die Bundesliga-Vermarktung kommen. Während also ein verheerendes Erdbeeben in der Türkei und Syrien und ein Krieg im Osten Europas stattfindet, hat man in den deutschen Fußballgremien Angst, dass der deutsche Fußball endgültig den Anschluss an die Premier League verliert - und mit Verlaub, dass Chelsea so viel Geld in den Transfers ausgibt wie die gesamte BuLi zusammen (über 300 Mio) sollte wohl eher weniger die BuLi besorgen als ganz andere. Doch was bedeutet das für die Dritte Liga? Ja, genau! Die klaffende Lücke wird daruch einfach vergrößert, da natürlich niemand Lust auf diesen drittklassigen Fußball hat. Wer also in Zukunft nicht vollends in der Bedeutungslosigkeit des deutschen Fußballs verschwinden will, der sollte schleunigst in die Zweite Liga. Na gut, wie schlimm es tatsächlich wird, lässt sich nicht voraussagen. In meinen Augen laufen hier aber ganz zwielichtige Sachen ab, vor allem da sich der DFB ja als ein solcher Freund von Amateuren etc. sieht (nichts gegen die Arbeit mit den Amateuren! Die ist super, aber solche Pläne konterkarieren dieses Bild arg). Daneben sind eben auch die anderen Drittliga-Baustellen noch nicht behoben. Zum einen haben leider immer ich die Zweitmannschften der großen Vereine (diese Saison Freiburg II und Dormtund II) eine Daseinsberechtigung. Warum ist das problematisch? Das eine liegt natürlich auf der Hand: es sind ZWEIT-Vertretungen. Entsprechend werden diese Mannschaften auch von ihren Vereinen behandelt. In den wenigsten Fällen nämlich gehen aus diesen Mannschaften Spieler hervor, die dann auch in der ersten Mannschaft spielen dürfen. Viel eher ist ein solcher Sprung schon aus den U19 Mannschaften zu sehen, sollten Talent und Potential reichen. Daneben ist es wenn dann viel eher Gang und Gäbe, dass Spieler ins Ausland, an Mannschaften der Zweiten oder Dritten Liga verliehen werden und dann wieder in die erste Mannschaft kommen. Daneben kann man auch sagen, dass es für eine Zweitmannschaft scheißegal sein kann, ob sie nun oben mitspielen, absteigen oder sonst irgendwo in der Wetlgeschichte unterwegs sind. Sie werden nie, anders als andere Mannschaften, mit einer existentiellen Bedrohung zu tun haben. Im schlimmsten Fall werden sie einfach von ihrem Verein aufgelöst. Damit kommen wir auch zu einem anderen Unding. Natürlich ist es heutzutage nicht so, dass einzelne Spieler ein ganzes Spiel entscheiden, auch nicht in der Dritten Liga. Dennoch ist es mit Argwohn zu betrachten, weshalb immer wieder Profispieler und mitunter auch Nationalspieler in den Mannschaften aktiv mitspielen. Beispiele können hier Renier, Höfler, Passlack und auch Moukoko und Musiala in der Vergangenheit sein. Hört man sich die Meinungen von Fans, Verantwortlichen und Spielern aus der Liga an, trifft man häufig den Missmut an. Und das einfach deshalb, da es für sie um die Existenz geht, und ein verlorener Punkt über Abstieg und Klassenerhalt entscheiden kann. Daneben muss man auch sagen (eine Parallele, die an die Diskussion zu den Konstrukten in der Bundesliga erinnert), dass die Zweitmannschaften ganz einfach einen Platz für andere Mannschaften wegnehmen. Und damit sind wir auch fast am Ende meines Rants. Denn hier findet sich ebenfalls eine Unebenheit die unter Reiner Koch (wer kennt ihn noch) verfestigt wurde. Es existieren 5 Regionalligen mit Nord, West, Südwest, Nordost und Bayern. Doch es gibt nur 4 Aufsteiger. Die Ligen West und Südwest haben aufgrund ihrer Größe und Stärke direkte Aufstiegsrechte; die Ligen Nord, Nordost und Bayern haben mit einem Rotationssystem einen direkten Aufsteiger und einen aus den Play-Offs zweier Meister. Wer nachlesen möchte gerne hier. Warum erwähne ich Ex-DFB Vize Koch? Naja, er ist/war für den Bayrischen Fußballverband zuständig. Ein zusammenlegen von Ligen scheint unmöglich, was tatsächlich aufgrund der Verteilung von Clubs in den jeweiligen Landesteilen verständlich ist. Einfach 5 direkte Aufsteiger? Wird schwer, da die finanzielle Lücke zwischen Dritter Liga und Regionalliga noch mal größer ist, und einer größeren Abstiegsmöglichkeit kein Drittligist zustimmen wird. Also, mehr Vereine in der Dritten Liga (vielleicht 22) mit direkten Aufstieg? Eine Möglichkeit, aber alles erstmal nur in Planung.

Meine Einschätzung zu den Bundesliga-Absteigern

Aus der großen Bundesliga warten einige Brocken auf den möglichen Relegationskandidat der Zweiten Liga, weshalb es gut daran getan wäre direkt hoch zu gehen. Die drei Vereine auf den Abstiegsplätzen sind vor diesem Spieltag Hertha Berlin (25 Punkte), Bochum und Stuttgart (beide 28 Punkte, Relegation für den VfB). Noch nicht aus der Verlosung sind daneben Schalke (30 Punkte), Hoffenheim (32 Punkte) und zumindest rechnerisch Augsburg (34 Punkte) und Bremen (35 Punkte).
Aus der Erfahrung heraus wird man Augsburg natürlich herausnehmen müssen, da sie mal wieder wer weiß wo die entscheidenen Punkte einsammeln werden. Für Bremen sieht es auch nicht schlecht aus, da man sich mit zwei Punkten mehr (bzw. drei Punkte berücksichtigt man die Tordifferenz) auch rechnerisch absichern kann von dem Relegationsrang. Bei der TSG bin ich seeeehr unentschlossen, wo ich sie sehen soll. Aufgrund des Personals sehe ich sie nicht als abstiegsgefähredet. Auf der anderen Seite folgte dem positiven Trend unter Matarazzo wieder ein negativer Trend (wie zu Anfang seiner Übernahme). Daher will ich sie nicht rausrechnen, auch wenn das Ganze nicht abwägig wäre. Ich verstehe die Freude der BuLi sollte Hoffenheim absteigen, aber meinetwegen können sie auch gerne aus der Zweiten Liga fernbleiben :sweat_smile: Schalke wiederum würde ich herzlich begrüßen, da Gelsenkirchen auch nur einen gefühlten Steinwurf entfert ist. Allerdings gönne ich es ihnen nach den super starken mentalen Auftritten zuletzt, profit aus ihrem mutigen Auftreten in Verbindung von Trainer Reis (den ich auch schon in der Zweiten Liga super fand) zu ziehen und den Klassenerhalt zu schaffen. Anders wäre es dann bei Hertha. Ich mag den Verein mit Trainer Dárdai. Was aber in den letzten Jahren abgezogen wurde, hat den Verein als solches - abgesehen mal von Fans und Teilen der Mannschaft und des Staffs - bei mir wirklich kaputt gemacht im Image. Da nun auch noch ein Streit um eine mögliche Lizenz für die nächste Saison ausgebrochen ist und im wirklichen worst-worst Case die Alte Dame in Liga 3 oder sonst wo wiederzufinden wäre, passt einfach zu dem, wohin die Verantwortliche ihn mit ihren Luftschlössern gebracht haben. Schade für den Verein und die Stadt. Zuletzt haben wir dann noch Bochum und Stuttgart. Ich traue es vor allem Stuttgart zu sich irgendwie aus dem Abstiegsschlamassel zu befreien. Ich bin dankbar, dass sie ihren Sportdirektor Wohlgemuth für ein gutes Taschengeld vom SCP geholt haben, da wir in meinen Augen dadurch einen recht guten Ersatz bekommen haben, um weiter an der Basis zu bauen. Mit Trainer Hoeneß denke ich, dass man gut in eine neue Saison gehen könnte. Ich vermute, dass - sollte man wirklich nicht mehr viel reißen können - der VfB in die Relegation geht, und dort gegen egal welchen Relegationisten aus der Zweiten Liga klar siegen wird. Und entsprechend istB Bochum für mich back in Liga Zwei. Zwischenzeitlich habe ich wirklich das Gefühl gehabt, dass man sich wie in der letzten Saison irgendwo um bzw. über Platz 15 einordnen wird. Aber durch die schon krasse Hängerphase und einem Neustart mit Trainer Letsch hatte ich nicht mehr die Hoffnung, dass Bochum einen Trend wirklich konstant durchziehen wird. Weshalb mich ihre Position nun nicht wirklich überrascht. Und ganz ehrlich, trotz des Kaderunterschiedes der Revierklubs Schalke und Bochum sehe ich ganz klar Schalke in den letzten Spielen vorn, auch wenn das Restprogramm der beiden klar für die Bochumer spricht. Aber das müssen sie eben auch aus eigener Kraft gewinnen. Mehr als meine eigene Meinung vermag ich hier nicht kundtun zu wollen, da einerseits wahrscheinlich jeder hier durch die Schlusskonferenzen mehr Ahnung vom Thema hat als ich, und ich andererseits mich eher auf die Drittligisten stürzen will.

Meine Einschätzung zu den Drittliga-Aufsteigern

Einer der heißesten Kandidaten für den Aufstieg kommt aus dem Saarland. Und nein, es ist nicht der FC Saarbrücken gewesen, der die Liga bis kurz vor dem Ende ‚dominiert‘ hat! Es ist die SV Elversberg mit Trainer Steffen Horst (seit 2018 im Verein). Selbst erst in der letzten Saison aufgestiegen wollte man sich erstmal in der Liga etablieren. Gesagt, nicht getan. Schon in der Hinrunde setzte man sich dermaßen an der Spitze der Liga ab, dass es schon fast unheimlich wurde. Nach dem 23. Spieltag hatte man gar ganze elf(!) Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Es sit schon überraschend, wie extrem gut die Spielvereinigung seiner Vereinsphilosophie treu bleiben konnte, und die ja scheinbar zu genau diesem Erfolg geführt hat. Der eher kleine Verein hat sich am Anfang der Saison mit einigen alten Recken verstärkt, die Drittligaerfahrungen in die Mannschaft brachten. Man hatte in dieser Saison eine der besten Defensiven und Offensiven, es scheint einfach vieles zu passen. Um hier nicht zu viel über schon in anderen Formaten gesprochenes nachzuschreiben, verweise ich mal auf eine Einordnung in einem Video von Manu Thiele. Momentan grüßt Elversberg immer noch von der Spitze mit 70 Punkten, ganze sechs Punkte vor den nicht aufstiegsberechtigten Freiburgern (Zweitmannschaft) und damit sieben Punkte hinter dem de jure direkten Aufsteiger Dynamo Dresden mit 63 Punkten. Gewinnte Elversberg das nächste Spiel gegen die Freiburger in Freiburg, dann hat man die Meisterschaft sicher. Dahinter befindet sich Freiburg II, aber wie gesagt spielen sie keine Rolle im Aufstieg. Lediglich die Meisterschaft könnten sie den Elversbergern noch streitig machen, wobei das nächste Spiel dabei entscheident wird. Der Trend bei Freiburg zeigt in den letzten Spielen aber eher nach unten. Damit kommen wir eben zu Dynamo Dresden. Nach einem eher unrühmlichen Abstieg in der letzten Saison befand man sich lange mit dem neuen Trainer Markus Anfang im Mittelfeld der Liga… und hinkte damit dem selbstgesteckten Ziel eines Wiederaufstiegs hinterher. Es dauerte ein wenig, bis man die Big-Points endlich sammeln konnte. Zur Rückrunde robbte man sich immr mehr an die Aufstiegsplätze heran. Eine Duftmarke hat dabei auch das 7:1 gegen den Halleschen FC Anfang Februar gesetzt, welcher selbst zwar ein wenig Polster auf den direkten Abstieg hat, aber selbst noch gefährdet ist. Ebenfalls mit 63 Punkten steht der SV Wehen Wiesbaden auf Platz vier, aber den de jure Relegationsplatz. Der seit 2021 tätige Kauczinski brachte die Wiesbadener immer wieder an den Aufstieg heran, und konnte sie zwischenzeitlich auch auf einem direkten Aufstiegplatz parken. Doch folgten hier wortwörtlich auf fette Spieltage immer wieder magere Spieltage. Mal holte man stark auf, dann verflachte die Leistung und es blieb vieles liegen. Zuletzt musste man sich den Dresdenern geschlagen geben, und sogar auch dem SV Meppen, seines Zeichens nach krasser Abstiegskandidat. Naja, bis dann Ernst Middendrop übernahm und unmögliche Punkte sammelte. Meppen (Rang 17, 33 Punkte) selbst hat aber immer noch fünf Punkte Abstand auf den Nichtabstiegsplatz 16, auf dem der Hallersche FC mit 38 Punkten steht. Auch 63 Punkte hat der VfL Osnabrück mit Trainer Tobias Schweinsteiger. Nach einer soliden Saison mit Daniel Scherning hat man diesen gerne an Arminia Bielefeld abgegeben, um mit Schweinsteiger eine Top-Wahl getroffen zu haben. Ja, hier müssen die, die es mit den Arminen halten einiges mitlesen :face_with_peeking_eye:. Wie dem auch sei, auch Osnabrück hat reelle Chancen auf einen direkten Aufstieg. Mit einem erfrischenden Offensivfußball und einer guten Taktik konnte man auch hier entscheidende Punkte sammeln, Zuletzt gewann man gegen den SC Verl glücklich, aber man nimmt, was man kriegen kann. Zuletzt steht noch ein weiterer Verein aus dem Saarland parat zum Aufstieg. Und diesmal ist es auch wirklich der 1. FC Saarbrücken. Mit 62 Punkten steht man auf Platz 6. Und daneben auch im Finale des Saarlandpokals. Natürlich gegen Elversberg. Aber ein Aufstieg wäre den Saarbrückenern noch lieber, und der Trend spricht für sie. Anfangs stark, hatte man zwischenzeitlich etwas abreißen lassen und damit der Konkurrenz ein Aufholen ermöglicht. Man konnte aber wieder aus den letzten 10 Spielen 7 gewinnen, eine Niederlage gab es natürlich gegen den SV Meppen. Aber auch hier wieder ein Prost in Richtung Bielefelder: ihr jetziger Trainer Uwe Koschinat betreute den FCS noch bis zum Oktober 2022, bevor man ihn entließ. Danach übernimmt seitdem der Sportdirektor Rüdiger Ziehl die Rolle des Cheftrainers in einer Doppelrolle. Zuletzt haben wir dann noch Waldhof Mannheim auf Platz 7 mit 57 Punkten. Es sieht momentan nicht danach aus, als dass man sein Saisonziel Aufstieg noch erreichen kann. Der Waldhof hinkt auch dieser Saison seinen eigenen Vorstellungen wieder hinterher.
Wie man sieht warten noch einige spannende Spieltage in der Dritten Liga auf uns!

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