Nachdem der BVB es im ersten Spiel häufig schaffte, linienbrechend durchs Zentrum zu spielen & so, insb. nach Ballgewinnen, schnell umzuschalten, verzichtete Howe auf die Winger Almiron & Gordon, um stattdessen mit Willock & Livramento sicherer zu stehen.
Auf der anderen Seite spielte der BVB erneut mit Sabitzer & Nmecha neben Özcan, um das antizipierte Dreiermittelfeld zu spiegeln & so Steil-Klatsch-Kombinationen auf die Achter besser zu verteidigen. Allerdings auch um den Raum zwischen den Ketten gut zu besetzen.
Newcastle verteidigte den BVB zu Beginn in eine 4-5-1 um das Zentrum zu schließen & genau diese Räume zwischen den Ketten nicht anzubieten.
Allerdings agierte der BVB nicht im gewohnten 2-3-2-3 in Ballbesitz, sondern hatte eine leichte Asymmetrie im Spiel. Niklas Süle positionierte sich als RV tiefer als Julian Ryerson es als LV getan hat. Dadurch konnte Julian Brandt in den Halbraum rücken & die Zuordnung im Mittelfeld von Newcastle stimmte nicht mehr, da der Aufbau häufig aus dem Mittelfeld angelaufen wurde.
Dadurch konnten sich Brandt, Sabitzer & Nmecha immer wieder zwischen den Linien positionieren & der BVB erneut die Linien überspielen & hatte dort dann gute Kombinationsmöglichkeiten.
Hier spielt Hummels auf Nmecha (1), der den Ball bekommt & aufdrehen kann. Währenddessen startet Sabitzer einen diagonalen Lauf (2). Nmecha spielt nun auf Brandt, der auf Füllkrug klatschen lässt (3). Füllkrug könnte nun auf Sabitzer spielen, schließt aber selbst ab (4).
Erneut positionieren sich Sabitzer & Nmecha zwischen den Linien, Hummels spielt allerdings auf Süle (1). Anschließend läuft Süle & übersieht das Passfenster auf Nmecha, der zwischen den Linien frei ist. Sabitzer startet währenddessen schon einen diagonalen Lauf (2). Süle bricht nun ab (3) & spielt anschließend auf den eingelaufenen Sabitzer (4), der dann auf Adeyemi zurücklegt, welcher abschließen kann (5).
In beiden Angriffen konnte man die klare Positionierung von Sabitzer & Nmecha zwischen den Linien erkennen sowie den diagonalen Tiefenlauf von Sabitzer. Dies waren Muster, welche man immer wieder erkennen konnte.
Auch vor dem 1-0 konnte man diese erkennen. Sabitzer & Nmecha positionieren sich erneut zwischen den Linien (1). Schlotterbeck will nun einen Diagonalball spielen, der abgefangen wird, allerdings direkt zu Füllkrug prallt (2), der dann auf Nmecha spielt. Nmecha will den Ball nun in den Raum legen, welcher von Sabitzer angelaufen wird (3). Auch dieser Ball wird abgefangen, Nmecha kann den Praller jedoch dann auf Sabitzer spielen (4), der mit der Hacke auf Füllkrug legt (5). Füllkrug legt den Ball nun per Kopf in den Raum den Sabitzer ursprünglich schon angelaufen hat. Sabitzer spielt den Ball nun zurück auf Füllkrug (6) der nur noch einschieben muss (7).
In der Entstehung war das Tor sicherlich glücklich, allerdings folgte es einem Muster, welches man häufig sehen konnte & bereits früher durchaus hätte zu Toren führen können. →
Newcastle auf der anderen Seite schaffte es bis zum 1-0 kaum Ballsicherheit zu gewinnen. Hierzu stand man defensiv meistens zu tief und versuchte zu schnell die lange Distanz zu Wilson zu überbrücken, der dann auch meist allein gegen mindestens 2 Verteidiger agierte.
Dadurch verlor Newcastle meist den Ball direkt wieder & kam durch die großen Abstände auch nicht in gute Pressingsituationen, da auch hier die Wege einfach zu lang waren.
Die besten Momente hatte Newcastle, wenn Sie es schafften, direkt in den Achterraum zu spielen & von dort tief auf die Außen zu spielen. Hier kommt Livramento in den Raum, zieht Ryerson mit raus (1) wodurch Trippier auf Außen frei ist. Der Pass ist dann aber zu ungenau (2).
Nach dem 1-0 war Newcastle mehr darauf bedacht den Ball nach Eroberung zu kontrollieren, statt direkt tief zu spielen, sodass Sie besser ins Spiel kamen. Trippier lies sich in dieser Phase in verschiedene Räume fallen um verschiedene Strukturen zu erzeugen.
Um die Flügel besser zu bespielen, wechselte Howe zur Halbzeit Almiron & Gordon ein, wobei Zweiterer überraschend nicht als linker Flügel, sondern als Stürmer agierte. Joelinton agierte nun offensiver auf der linken Seite, ähnlich zu Almiron auf rechts.
Dadurch konnte Newcastle deutlich besser über die Außen nach vorne kommen, allerdings fehlte es dann daran in die gefährlichen Zonen zu kommen. Dies lag zum einen daran das Gordon als Stürmer agierte & seine Präsenz bei Flanken gering ist. & zum anderen aber auch daran, dass insb. Özcan & Sabitzer hervorragend die Achterräume sowie die Tiefenläufe aus den Achterräumen verteidigten, wodurch Newcastle es selten schaffte in die Halbräume zu spielen.
Der BVB hingegen konnte in der zweiten Hälfte nahezu ausschließlich durch lange Bälle & in Kontersituationen zu Abschlussgelegenheiten kommen. Newcastle presste den BVB im Aufbau nun mannorientiert & konnte so die Ballkontrolle für sich gewinnen.
So fiel das 2-0 dann auch nach einer abgewehrten Ecke, einem überragenden Ball von Adeyemi auf Brandt & dessen überragende Vollendung.
Insg. ein verdienter Sieg für den BVB bei dem man zu Beginn eine sehr gute Lösung mit Ball hatte, nach dem 1-0 jedoch vermehrt die Ballkontrolle abgeben musste. Jedoch verteidigte man souverän & Newcastle hatte mehr oder weniger keine große Torchance. Durch den anschließenden Sieg von Milan gegen Paris ist die Ausgangssituation leider nicht so gut wie nach Abpfiff erhofft, doch gerade durch dieses Ergebnis wurde der Sieg nochmal wichtiger & die Chancen auf ein europäisches überwintern sind gut.