Euer Input für die Saisonvorschau 22/23

Fanbrille sagt ja, Glaskugel auch, beide sind aber nicht die verstrauenswürdigsten Quellen :wink:

Beierlorzer war in Schröders Trainerhistorie die eine Ausnahme einer wirklich externen Verpflichtung. Sonst wurden immer vereinsintern Trainer befördert oder ehemalige Nachwuchstrainer zurückgeholt. Auf Schalke ist das Thema Trainernachwuchs lange vernachlässigt worden, die Veränderungen, die Heidel angestoßen hatte, zeigen aber langsam Früchte. Cinel in der U17 hatte ich ja schon erwähnt, aber auch die U23 wird seit April durch Trainereigengewächs Fimpel geleitet.

Bei Cinel gab es schon zwei Versuche ihn in höheren Ämtern zu etablieren. Mit der U23 konnte er den drohenden Abstieg nicht mehr verhindern, aber vor allem den direkten Wiederaufstieg aus der Oberliga trotz Regionalligabudgets nicht schaffen. (Das war damals einer der Weckrufe, auf die hin Knäbel als neuer Knappenschiede-Direktor installiert wurde.) Außerdem war er in der Abstiegssaison zusammen mit Naldo ins Trainerteam von Baum, Stevens und Gross gesteckt worden. Möglicherweise bekommt er bald die Chance als Trainer, mit dem Erfolg in der U17 hat er sich zumindest wieder einigen Kredit erspielt. Ich persönlich glaube aber eher, dass er für die Nachfolge von Elgert - der ist immerhin auch schon 65 - ein Kandidat ist.

Weil sich bei Schalke also keine langfristige interne Lösung angeboten hatte, hatte ich schon auf einen ehemaligen Schützling Schröders getippt. Auf Schwarz. Vielleicht noch auf Kohfeldt. Beide hätten wohl ähnlich viele Diskussionen hervorgerufen…

Das kannst du ziemlich genau so auch von vielen Fans auf Schalke hören und lesen. Bei der Trainerwahl hab ich wie gesagt einen anderen Blick, nachdem ich mich länger damit beschäftigt hatte. Was die mannschaftliche Geschlossenheit angeht, das war eine der Stärken in der Aufstiegssaison und die Hoffnung ist, dass sich das auch in diesem Jahr wieder zeigt.

Aber ehrlicherweise ist das auch so ein Punkt, der immer als klare Ursache für Erfolg oder Misserfolg hervorgehoben wird, aber genau so gut eine Folge daraus sein könnte. Oder manchmal auch in gar keinem kausalen Zusammenhang steht.

Wagner zum Beispiel, da bekomme ich immer nur erzählt, wie er die Mannschaft verloren hat. Aber außer mit schlechten Ergebnissen und PK-Aussagen, in die bei der Gelegenheit viel hereininterpretiert wird, wird das meist mit nichts belegt, die ganzen Gegenargumente bleiben einfach ausgeblendet. Der Einsatz zu Spielbeginn hat immer gestimmt. (Erst nach häufig haarsträubend vielen und unwahrscheinlichen Gegegntoren war die Luft dann raus.) Kein Spieler hat sich öffentlich gegen den Trainer ausgesprochen, das war bei Weinzierl oder Gross ganz anders. Trotz 16 siegloser Spiele in Serie war der Rückhalt im Team groß genug, mit ihm sogar in die neue Saison zu gehen. Zudem wurden schwierige Personalien wie Harit oder Rudy unter Wagner erfolgreich ins Team reintegriert. Nach seinem Abgang war das schlagartig anders, Rudy wurde doch verhökert und unter Nachfolger Baum hat es dann keine zehn Spiele gebraucht ehe Harit und Bentaleb zum weißichwievielten Mal suspendiert wurden.
…ein totes Pferd, ich weiß.

Aber ganz so abgeklärt bin ich ja dann auch selber nicht, wenn ich das als einen der Erfolgsfaktoren für letzte Saison herausstelle… Naja. Schwieriges Thema halt, können ja alle keine Gedanken lesen…

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Ich ergänze noch kurz aus meiner Sicht bei den wichtigen Themen, das meiste ist schon sehr gut @Orry :

  • Im zentralen Mittelfeld ist das Qualitätsgefälle zwischen Höfler/Eggestein und den Back-ups nach dem Haberer-Abgang relativ groß. Ein Neuzugang soll noch kommen, so oder so könnte da die Belastung vor allem für den jetzt auch schon 32-jährigen Höfler hoch werden.

  • Rechts hinten hat sich Kübler stabilisiert, Schmid ist auch noch da, vor allem aber drängen mit Siquet und Sildillia gleich zwei Talente mit aller Macht in die Mannschaft. In der Innenverteidigung dürften Keven Schlotterbeck und Gulde nur bei Rotation rein kommen. Die Offensivpositionen hinter dem Mittelstürmer sind breit besetzt. In der Hinrunde sind zwar genug Spiele durch die hohe Belastung, aber es wird immer wieder harte Entscheidungen und unzufriedene Spieler geben. Das wird für Freiburger Verhältnisse eine sehr neue Herausforderung, das zu moderieren.

  • Stichwort neue Herausforderung: ein größerer Fokus auf eigenen Ballbesitz lief in den letzten Jahren häufiger so semi gut. Jetzt ist der Kader allerdings nochmal besser und durch die hohe Belastung scheint das gewohnte „alles gegen den Ball abarbeiten“ schwieriger. Hier wird interessant, wie Streich die Balance wählt.

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Deine Ausführungen sind wirklich extrem interessant! :smiley: Danke dafür! Ja die parallelen zu Beierlorzer habe ich eben vor allem an folgenden Punkten festgemacht:

  • zuletzt nicht erfolgreich und auch nicht wirklich „erwünscht“ (Beierlorzer war ja wenige tage vor der Verpflichtung bei Mainz in Köln entlassen worden)
  • ziemlich wenig Profierfahrung oder Erfolge
  • RB-Schule
  • günstig und verfügbar
  • „innig vertraut“ mit Schröder vor der Verpflichtung

also eigentlich der komplette Absatz hätte damals auch auf Beierlorzer zugetroffen, das fand ich spannend. Ich hoffe aber natürlich, dass Kramer gut auf Schalke funktioniert und ihr in der Liga bleibt!

Tatsächlich hätte ich Schwarz sogar extrem gerne bei euch gesehen, das hätte glaube ich (im Gegensatz zur Hertha) perfekt gepasst, zumal es damals in Mainz ja wohl auch so war, dass Schröder Schwarz gar nicht feuern wollte, aber der damalige Vorstand druck gemacht hat. Vermutlich war Schröder aber schlau genug, die Schlagzeilen bezüglich der Russlandthematik von Schalke fern zu halten.

Bei der Mannschaftlichen Geschlossenheit bin ich wirklich mal sehr gespannt, vor allem wenn es in der Saison mal nicht so läuft und sie im Abstiegskampf stecken. Ich denke allerdings auch, dass Schröder dort dazugelernt hat.

Grundsätzlich stimme ich dir da komplett zu. Bei uns war es damals allerdings ein eindeutiges auflehnen der Mannschaft GEGEN den Trainer (Beierlorzer) und das hätte Rouven Schröder schon vorher erkennen müssen.

Wagner war doch aber schon lange vor Schröder bei Schalke, das heißt ihn würde ich nur indirekt als Trainerentscheidung Schröders bezeichnen (für oder gegen eine Entlassung). Grammozis danach hat mich dann eher in meiner Einschätzung bestärkt.

Ich möchte dazu sagen, dass ich Schröder trotz allem für einen sehr guten Sportdirektor halte und ihn auch einige male persönlich getroffen habe. Super Typ!

Apropos totes Pferd, wie steht eigentlich die Wahrscheinlichkeit für Harit wieder in die Mannschaft zu kommen, wenn er nicht verkauft werden kann?
LG

Ja, Wagner war lange vor Schröder, hatte ihn nur als Beispiel für die immer vom Ergebnis her geführte Diskussion über Mannschaftsführung und -geschlossenheit anbringen wollen.

Die Verbindung von Schröder zu Beierlorzer war mir bisher gar nicht bekannt, die parallelen sind ja dann doch größer, als ich bisher gedacht habe. Hoffentlich wird das Ergebnis ein anderes.

Auch die Einstellung von Grammozis war keine Entscheidung von Schröder.

Null. Schalke kann ihn sich genau so wenig leisten, wie in der zweiten Liga. Und von dem Verkauf hängt natürlich auch noch ab, was noch an Neuzugängen machbar ist. Angebote sind ja angeblich da, aber (noch) keines hoch genug.

Ein kleiner Transfergewinn wäre zumindest wünschenswert. Schalke ist ja in der kompletten Vereinsgeschichte nie ein großer Transfergewinn (Top 100 der Bundesliga) mit nicht-U19-Absolventen gelungen. Die Rekordhalter sind da Papadopoulos (€5,5m Leihgebühr eingerechnet), Lincoln (€5m) und Westermann (€4,7m). Zu denen muss man schon ziemlich weit in die Vergangenheit schauen. Der letzte Millionengewinn war Naldo (€2m) im Januar 2019.

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Bayer 04 Leverkusen:

Wichtigste Transfers: (Ausgaben / Einnahmen, Saldo: )

Zu: Adam Hlozek (13Mio + Boni, Sparta Prag),

Hochgezogen/Leih-Ende: Joshua Eze (U19), Ayman Azhil (Leihende, RKC Waalwijk), Joel Pohjanpalo (Leihende, Rizespor), Nadiem Amiri (Leihende, FC Genua)

Ab/Leih-Ende: Mitchell Weiser (Werder Bremen, ablösefrei), Lucas Alario (Eintracht Frankfurt, 6 Mio), Yannik Schlößer (FC Düren, ablösefrei), Lennart Grill (Union Berlin, Leihe), Sadik Fofana (1.FC Nürnberg, Leihe), Julian Baumgartlinger (Vereinslos)

Kader

Torhüter:
Hradecky (33), Lunev (30), Lomb (28)
Keine Veränderung zur letzten Saison, über die Schwächen und Stärken Hradeckys wurde ja unter anderem im Torhütersegment gesprochen. Neben den Stärken auf der Linie ist als Schwäche weiterhin das Torwartspiel auffällig, vor allem unter Druck passieren Ihm Fehler. Lässt sich einer der Sechser im Aufbau fallen, fällt das weniger auf, als in den Fällen, in denen ihm nur „schlechte“ Passwinkel bleiben. Trotzdem wird er, richtigerweise aus meiner Sicht, weiterhin einbezogen, wenn auch weniger intensiv als unter Bosz. Außerdem ist Hradecky ja auch noch Kapitän, ist wichtiger Stimmungsmacher und Antreiber in der Mannschaft, zählt auch mal öffentlich Fehler auf.

Dahinter wird Lunev in eine weitere Saison gehen, Lomb vor allem menschlich und als Urgestein bleiben, sportlich sollte er (hoffentlich) keine Rolle spielen. Grill wurde verliehen, wünschenswert wäre Spielpraxis, mal Sehen, ob er die bei Union bekommen wird, sonst mache ich mir da über den weiteren Karriereweg Sorgen.

Im Vergleich zu den anderen Teams Im oberen Tabellenbereich würde ich die Position als durchschnittlich einschätzen, keine besondere Stärke oder Schwäche. Note 3

Abwehr:

Linke Verteidigung:
Bakker (22), Sinkgraven (27), Hincapie (20)
Mit Bakker, wenn fit, einen Offensiven Motor, der vor allem in der ersten Saisonhälfte ein gutes Pendant zu Frimpong darstellte. Aufgrund der sehr aggressiven und teilweise auch überharten Spielweise manchmal auch eine Gefahr für die Mannschaft. Ebenso gab es in der zweiten Saisonhälfte zu oft Situationen in denen die gegnerischen Teams hinter die linke Verteidigungskette Kam über lange Bälle, da zeigten sich taktische Defizite.
Das war Mit Hincapie weniger auffällig, vor allem die aggressiven Flankenläufe waren mit ihm aber auch weniger, es wurde mit Frimpong eher eine asymmetrische Viererkette.
Sinkgraven hat und wird unter Seoane voraussichtlich keine Rolle spielen und den Verein vermutlich verlassen.
Mit Hincapie und Bakker hat man aber genug Flexibilität taktisch und auch leistungstechnisch. Da Hincapie aber eigentlich seine Stärken in der IV hat und es noch nicht klar ist, ob man wirklich mit dieser LV in die Saison gehen wird: 3+

Rechte Verteidigung:
Frimpong (21), Fosu-Mensah (24), Kossounou (21)
Die gesamte Bewertung steht und fällt mit der Gesundheit der Spieler, vor allem aber mit Frimpong. Seit Carvajal sicherlich sportlich der beste RV, den Leverkusen seit langem hatte. Er ist taktisch perfekt für Seoanes Idee der Außenüberlagerung und überfallartigem Angriffsspiel, außerdem stark im 1:1 mit der Möglichkeit Defensive Defizite über seine Schnelligkeit auszugleichen.
Fosu-Mensah fällt immer wieder (langfristig) aus, machte in den Testspielen immer wieder einen guten Eindruck, scheint aber jetzt schon wieder nicht zur Verfügung zu stehen. Dann bliebe nur noch Kossounou, der ebenfalls (wie Hincapie) für die IV geholt wurde, dementsprechend die Rolle auch eher defensiv interpretieren würde.
Note: 2-

Innenverteidigung:
Tah (26), Tapsoba (23), Hincapie (20), Kossounou (21)

Es dürften Tah und Tapsoba gesetzt sein, Seoane bevorzugt eigentlich einen Linksfuß in der linken IV, Setzte aber seit dem Afrika-Cup hauptsächlich auf Tapsoba als Linker IV. Er und Tah, als Führungsspieler und vermutlich zukünftiger Kapitän, dürften die Stamm-IV bilden mit der Möglichkeit ohne großen Qualitätsabfall zu rotieren. Allerdings fehlt neben Tapsoba eigentlich ein IV mit starker Spieleröffnung, am ehesten kann Hincapie das noch.

Note: 1-

Nimmt man alle Mannschaftsteile für sich, sind sie super besetzt und es gab keine Veränderung und teilweise auch die erste Vorbereitung Mit allen an Bord. Allerdings fallen gerade auf den Außen aufgrund der hohen Belastung immer mal wieder Spieler aus, gerade auf Links gibt es zu allen drei eingeplanten Spieler immer mal wieder Gerüchte, daher muss mal schauen, ob es für die Dreifachbelastung reicht.

Gesamt-Note: 2

Mittelfeld:

Zentrale:
Andrich (27), Demirbay (29), Palacios (23), Aranguiz (33), Eze (19), Azhil (21), Sertdemir (17), Amiri (25)

Vorab: Eze soll verliehen werden, bei Azhil steht eine Leihe oder Verkauf im Raum, Amiri soll und will sich anders orientieren, Aranguiz kokketiert jeden Sommer mit einer Rückkehr in die brasilianische Liga - Stand jetzt wird mindestens Aranguiz zum Saisonstart im Kader stehen.
Somit hätte man, wie in der Abwehr, die gleiche Besetzung der letzten Saison mit vier Spielern für zwei Positionen. Allerdings lediglich mit Andrich einen klassischen B2B Spieler, der seine Stärken auch in der Balleroberung hat. Palacios und Aranguiz können zwar beide ebenfalls die Rollen ausfüllen, die Spiele, die Andrich nicht machen konnte fielen auf und werden weiterhin auffallen, da dann häufig der Raum vor der Abwehr von den Gegnern zentral bespielt werden konnte.
In der Vorbereitung konnte, meinen Eindrücken nach, vor allem Demirbay überzeugen, sodass ich von einer Doppelsechs Demirbay - Andrich zum Saisonstart ausgehe, aber alle Einsätze bekommen werden. Mit einem fitten Aranguiz dürfte die Position, vor allem für die Liga, super besetzt sein, bei Demirbay ist immer noch die 32 Mio Ablöse im Kopf, der er einfach zu keiner Zeit ansatzweise gerecht werden konnte. Aufgrund von Verletzungen gilt und galt das leider auch für Palacios, sodass man gerade bei den beiden viel Geld für wenig Leistung bezahlt hat.
Schon in der letzten Saison hingen die Leistungen der Zentrale zu sehr von Andrich und/oder der Besetzung auf der 10 ab, sodass eigentlich ein weiterer Spieler wünschenswert wäre im luftleeren Raum. Mit Blick auf die Kosten und Gehälter der aktuellen Spieler dürfte das allerdings frühestens mit einem Aranguiz Abgang Thema werden. Seit den Ebimbe und losen Seiwald Gerüchten gab es dahingehend auch keine Hinweise mehr.

Note: 2-

Offensives Mittelfeld/Hängende Spitze:
Wirtz (19, Kreuzbandriss), Hlozek (20), Azmoun (27)
Zu Wirtz wurde bereits letzte Saison in allen Fachmagazinen, Fanzines, Podcasts und von Verantwortlichen alles gesagt. Man kann nur hoffen, dass er ebenso gut wie er vor der Verletzung war, zurückkommt und nicht bei der WM zu früh eingesetzt wird. In Seoanes System der Joker-Spieler, der mit geschickten Pässen, Läufen und Positionierungen einerseits Lücken für andere öffnete, aber auch für sich schuf.
Hlozek konnte in den wenigen Testspielszenen, die er als 10er gespielt hat, ähnliche Szenen, vor allen mit Dem Ball zeigen.
Azmoun hat die Rolle zum Ende der Saison eher als zweite Spitze ausgefüllt, zeigte aber ebenfalls eine gute Übersicht und es wurde von Seoane und Rolfes immer wieder betont, dass er nicht fit sei.
In der kommenden Saison ist die Position, bei einem fitten Wirtz, eigentlich überbesetzt, aber auch sonst noch stark.

Note: 1

Außenbahn:
Diaby (23), Paulinho (22), Adli (22), Bellarabi (32), Hlozek (20), Aourir (17)

Paulinho hat, teilweise verletzungsbedingt, keine richtige Rolle in Leverkusen gefunden, meist konnten die Trainer wenig mit Ihm anfangen, sodass sich Spätestens zum Saisonende die Wege trennen werden. Adli laboriert noch an den Folgen seiner letztjährigen Verletzung, trainiert teilweise noch individuell, mit Bellarabi ist kaum seriös zu planen Aufgrund seiner muskulären Anfälligkeit.
Diaby hat sich erst kürzlich zu einem Verbleib in Leverkusen bekannt. Es dürften Also zum Saisonstart Diaby auf rechts und Hlozek auf links (siehe Testspiele) starten, Aourir durfte in den Testspielen öfter ran, zeigte da ein gutes taktisches und räumliches Verständnis, aber auch, dass er noch nicht bereit für Profifußball scheint.
In der Spitze sind beide Positionen für Seoanes Fußballidee super besetzt, allerdings ist hier Am wenigsten klar, wer überhaupt bleibt, wer noch kommt und wer gesundheitlich zur Verfügung steht.
Mit Mudryk gibt es seit Wochen, trotz Einigung, eine Hängepartie mit Shahtjar, die scheinbar auf ein Urteil hinsichtlich der Leihkompensationen warten und/oder nicht nach Deutschland verkaufen wollen und bei Edozie ist man wohl sehr weit, aber noch nicht einig.
Sollte noch jemand kommen und Paulinho nicht gehen wäre man gut besetzt, sonst könnte es eng mit der Dreifachbelastung werden.

Provisorische Note: 2

Mittelsturm:
Schick (26), Pohjanpalo (27), Azmoun (27), Bravo (17)

Schick ist gesetzt, Pohjanpalo Soll abgegeben werden und Azmoun wird der Back-Up. Dahinter soll Bravo herangeführt werden. Allerdings scheint sich Bravo nicht wohl zu fühlen und soll nach Spanien zurück wollen (Real und Atletico im Gespräch), was schade wäre, weil er eine gute Vorbereitung gespielt hat und da nicht ausgegrenzt oder schlecht integriert wirkte. Bei einem 17 Jährigen wäre es allerdings auf menschlicher Ebene zu verstehen.
Grundsätzlich ist man gut besetzt, Die Stürmer können alle mit dem Ball umgehen (außer Pohjanpalo, der ist eher ein reiner Abschlussstürmer) und haben Strafraumpräsenz.

Note: 1-

Spielphilosophie:
Nach der ersten Saison kann man bei Seoane mindestens eine Abkehr vom „reinen“ Ballbesitzfußball festhalten, es wird wieder mehr auf Umschaltmomente gesetzt, die aus Ballgewinnen generiert werden und über breit machen des Feldes entweder Flankenläufe (mit hinterlaufenden Außenverteidigern) oder Lücken für die zentral Offensiven Spielern (mit einem vorrückenden Spieler aus der Doppelsechs) generieren sollen. Auf dem Einstudieren neuer offensiver Möglichkeiten lag der Fokus anfangs der Vorbereitung, wobei es gerade in Velbert sehr nach einer Verfeinerung der hinterlaufenden Außenverteidigern und flachem Spielaufbau durch Dreiecksbildungen aussah.
Defensiv hat Seoane in der ersten Saison auf situatives Fallen lassen und tief stehen gesetzt, was vor allem in der zweiten Saisonhälfte deutlich besser funktioniert hat und der Wechsel auch in der Vorbereitung noch eingeübt werden sollte, gerade Ende 2021 hat man in diesen Phasen viele Punkte verspielt (expemplarisch das 2:2 zu Hause gegen Hoffenheim nach 2:0).

Standards waren und sind offensiv wie defensiv zumindest kein Prunkstück, oft sind die Ecken gar nicht schlecht geschossen, aber die Läufe wirken unkoordiniert und nicht immer angepasst bzw. Abgepasst.
Das muss ebenso besser werden, wie die Strafraumbesetzung. Bei seiner vorherigen Station war das in der Liga eine der Stärken von Seoanes Spiel (leider nur nach Berichten und Einschätzungen), in der ersten Saison in Leverkusen profitierte man dann allzu oft von Schick und war von ihm abhängig.

Saisonauftakt (Wie sehen die ersten zehn Spiele aus?)

SV Elversberg (A)
Borussia Dortmund (A)
FC Augsburg (H)
1899 Hoffenheim (H)
FSV Mainz (A)
SC Freiburg (H)
Hertha BSC (A)
Werder Bremen (H)
FC Bayern (A)
Schalke 04 (H)

Ausgeglichenes Programm, mit Bayern und Dortmund die beiden Schwersten Gegner auswärts nicht optimal, aber auch nicht schlimm. Mal sollte sich zumindest oben einsortieren.

Wichtige Themen (Was muss man außerhalb des Platzes im Auge behalten)

  1. Das neue Führungstrio
    Rolfes ist nun auch offiziell in der Rolle von Völler, mit Carro wurde langfristig verlängert, Steidten ist nun doch eine Position aufgerückt (Hätte mich ehrlicherweise auch gewundert bei den Angeboten, die er ausgeschlagen hat). Das ganze wird sich einspielen müssen, da die interne Rolle von Völler nicht bewertbar ist für mich, gehe ich davon aus, dass es Konflikte geben kann und wird. Hoffe aber, dass die weiter gut nach außen moderiert werden.

  2. Transfers
    Die Transferphase wird weit in die Saison hinein gehen, einige Spieler sind/waren unzufrieden, bei einem schlechten Saisonstart kann es da schnell mal zu öffentlichen Äußerungen bspw. Der Stars kommen - Weiser war ja schonmal ein Vorgeschmack.

  3. Zusammenhalten des Kaders
    Ich freue mich über die Verlängerungen und das Bekenntnis Diabys, das letzte Mal als alle geblieben sind, flog das Ding am Ende kolossal um die Ohren und endete in einer dramatischen Niederlage in Dortmund und der Entlassung Schmidts. Daher hoffe ich, dass die Erwartungshaltung nicht deutlich steigt, auch unter den Fans. Eine Saison mit 60+ Punkten wäre super, eine Saison mit 70+ gab es, meine ich, nur einmal in der Geschichte.
    Das sollten alle im Auge behalten, die es mit Leverkusen halten.

Ich freue mich auf die Saison :slight_smile: und den Rasenfunk <3

(Ich hoffe es passt zeitlich noch)

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Martin Hinteregger

„…den haben sie in die rechte Ecke gestellt und so vertrieben…“

Du kannst einem Menschen nur bis zur Stirn sehen, aber bei „unserm Hinti“ wussten zuletzt so einige mit Entschlossenheit ganz genau wie er dahinter so tickt.
Es ist die Tragik eines Spielers, welcher sich eigentlich dem modernen social-media Game und den Medienrummel entziehen wollte, dass genau dies seine Karriere und insbesondere seine letzten Profitage so prägten. Der Presserummel war vermutlich auch in längerer Entwicklung einer der entscheidenden Gründe für sein Aufhören. Wer dabei aber jetzt nur an den Trubel um das Hinti Fest denkt oder denken will, der ignoriert das Abgeben der Kapitänsbinde im Winter, den etwas später folgenden „ohne euch bin ich nur ein halber Hinti“ Post oder sein Thematisieren von Depression.
Zum Abschied hat Martin Hinteregger aber mehr verdient. Zumindest einen näheren Blick.

Außensicht

Ich glaube es ist nicht nur der Blick durch die Frankfurter Brille, wenn man sagt, dass von Hinteregger eine gewisse Faszination ausging. Er wirkte wie eine Anachronismus. Aus der Zeit gefallen und mit Anpassungsschwierigkeiten an ein Profitum sauber gepflegter Instagram-Abziehbildchen mit kalkulierten Karriereplänen.
Er wirkte eher wie der Kumpeltyp, ein Kärntener Lausbub, welcher es mit einer Kreisklassenmentalität irgendwie zum Profi geschafft hat.
Der Spruch „Du bekommst Martin Hinteregger aus einem Bierzelt, aber nicht das Bierzelt aus Martin Hinteregger.“ steht wohl sinnbildlich dafür.
Zu dieser menschlichen Nahbarkeit gesellte sich aber auch seine Leistung auf dem Platz. Er war der Typ Spieler, den du in deiner Manschaft für seine Grätschen feierst, aber als Gegner für sein Schubsen am Rande der Legalität hasst. Der neben all seiner Körperlichkeit, dann auch noch richtig steht, präzise Bälle im Aufbau spielt und zur Not auch vorne Mal den Kopf hinhält.
Im Gesamtpaket liest er sich, unter den richtigen Umständen, wie die Fertigbackmischung zum Publikumsliebling.
Und in Frankfurt waren die Umstände schon fast kitschig passend.
Er stößt als suspendierter Spieler, welcher bisher nirgends so richtig den Durchbruch geschafft hat, in der Büffelherden-Europapokalsaison zum Team und ergänzt das damalige Offensivspektakel noch entscheidend mit Defensivstärke. Es dauert nicht lange, dann werden Lieder auf ihn gesungen, er wird in Chelsea zum tragischen, aber gefeierten Helden und im Anschluss und nach einer gefühlt monatelangen Odyssee von #freehinti Fanaktion und eigenes Beharren wurd er endlich fest verpflichtet. Oben drauf kommen noch Sympathiepunkt für sein Veto zu einem Wechsel zu Rasenballsport und wie er mit einem „Support your local fight club“ Shirt bei Oma sitzt und Kasnudeln isst. It was a match.

Ich glaube all dies hat Martin Hinteregger natürlich auch für die Presse so interessant gemacht. Da ist quasi der Archetyp des 80er Jahre Kickers, der sich eine gewisse Fallhöhe erarbeitet hat, der so nahbar ist, dass man mit ihm auch gut Geschichten erzählen kann und der mit seinem unangepassten Verhalten eine gewisse Spannung erzeugt. Eine Spannung zwischen moderner Fußballwelt und dessen traditionellen Ursprüngen und auch eine Spannung, wie lange das gut geht.

Oder anders formuliert: Hinter dem Schutzschild einer weichgespülten Öffentlichkeitsarbeit hätte es Hinteregger deutlich einfacher gehabt.

Innensicht

Aber Martin Hinteregger hatte sich für einen anderen Weg entschieden und ging mit seinem Buch „Innensicht“ sogar in die Offensive.
Hängen geblieben ist davon aber in der breiten Öffentlichkeit wohl vor allem die Überschriften Spielsucht, Alkoholprobleme und Depression.
Ich möchte gar nicht so tief ins Detail gehen, aber für mich ergaben sich einige wirklich interessante Einblicke, welche auch die Punkte meiner Aussensicht auf ihn verändert haben.
Eine Kernaussage, welche Hinteregger über sich selbst trifft, ist der Vergleich mit Michel aus Löneberga. Er meint es ja gut, ist aber ein Tollpatsch. Und wenn man Anekdoten liest, wie dass er aus Versehen seinen Jagdrucksack mit scharfer Munition in den Privatflieger mitgenommen hat oder er sich in einer heißen Sommernacht im Aufzug seines Aufzugs schlafen gelegt und dann das Training verpasst hat, weil er die Beine einzog, sich dann die Tür schloss, aber sein Wecker vor dem Aufzug stand, dann könnte der Eintracht Rucksack beim Augsburger Training wirklich, wie von ihm beschrieben, ein Missgeschick und keine Absicht gewesen sein. Auch das Interview zu seinem Ex-Trainer Baum, welches dann zu seiner Suspendierung führte, liest sich bei ihm nachvollziehbar tollpatschig. „Ich kann nichts Positives über ihn sagen - und werde auch nichts Negatives sagen“ war demnach der eigentlich leise Teil, welcher dann (vmtl) wirklich versehentlich laut ausgesprochen wurde. Und nehmen wir mal die Perspektive des noch voll unter Strom stehenden Spielers kurz nach dem Spiel ein, welcher sich fest vornimmt, wenn man schon nichts nettes zu sagen hat, lieber gar nichts zu sagen. Das einem diese Weisheit einfach paraphrasiert herausrutscht, für mich nachvollziehbar.
Zum Thema Wegstreiken: Allgemein schildert er das Geschehen so, als habe er sich nicht wegstreiken wollen. Andererseits war wohl aber auch allen klar, dass das Tischtuch zerschnitten und ein Transfer von Augsburg weg, sowieso beschlossene Sache war. Im Transferpoker konnte Augsburg dies natürlich nicht so kommunizieren.
Aber das Narrativ stand und seiner Meinung nach hat man dann bei ihm nach Geschichten gesucht, welche dazu passten. Er fühlte sich also von der Presse ungerecht behandelt und falsch charakterisiert. Dies spielte nun zuletzt wohl auch in seine Medienkritik mit hinein.

Depression und Sucht: Interessanterweise beschreibt er sich zwar jeweils als gefährdet und berichtet von entsprechenden Phasen (wobei Suchtverhalten oft psychische Probleme kompensieren sollt), weist aber eine echte Betroffenheit von sich. Er habe zwar eine lange Zeit sehr intensiv im Casino verbracht, konnte aber aufhören, weil er es sich vorgenommen hatte. Er habe zwar als er in Gladbach scheiterte, regelmäßig sehr viel Alkohol getrunken, konnte aber aufhören, weil er es sich vorgenommen hatte. Er habe eine Zeitlang zu viel an seinem Smartphone gehangen? Er kauft sich ein Klapphandy, welches nur telefonieren und Snake kann.
Bei seinen psychischen Problemen verweist er darauf, dass er ja nie so gefährdet war wie andere, welche seine Probleme nicht so gut überstanden hätten.
Auf mich als Leser wirkte es so, als würde da jemand etwas herunterspielen wollen. Vielleicht nicht unbedingt vor dem Leser, sondern eher vor sich selbst?

Zu dem öffentlichen Bild des Martin Hinteregger passte wohl auch nicht, dass er sehr diszipliniert und professionell sein konnte. Weil es 2016(!) in Augsburg keine Athletiktrainer gab, begann er privat mit dem Athletiktrainer Tim Lobinger zusammenzuarbeiten, welcher ihm noch aus RB Zeiten bekannt war. Zudem holte er sich eine Ernährungsberaterin in sein Team, den ehemaligen Sporttherapeuten von Marcel Hirscher, Josef Precht-Iurlov, sowie die Sportpsychologin Veronika Mayerhofer.

Allgemein versucht Hinteregger sich differenziert darzustellen. Ja, es gibt den Hinti der gerne feiert und lieber im Spiel statt im Training 110% gibt, aber auch den Hinteregger, welche Yoga und mentale Techniken nutzt, um das beste aus sich herauszuholen. Er thematisiert, dass er für Spiele auch im Kopf gewinnen muss und welche Anstrengungen er dafür aufbringen muss.

Aus dem 2021 erschienen Buch wurden zudem noch einige in der Diskussion rund um den Hinti Cup wichtige Punkte deutlich. Seine Heimat ist für ihn ein wichtiger Rückzugspunkt von dem Profifußball. Zudem hat er in der Eintracht eine Heimat und Familie far away from home gefunden. Deshalb hatte er schon in Augsburger Zeit bessere Angebote abgelehnt. Er wollte und brauchte das, was er mit der Eintracht gefunden hatte.

Sehr interessant: Für ihn würde es keinen Rassismus geben, wenn alle, so wie er, die Internationalität einer Mannschaft wie Eintracht Frankfurt am eigenen Leib erfahren könnten. Vielleicht betrachtet er hier das Thema Rechtsextremismus etwas naiv, aber es ist am Ende ja auch eher sein Job die Frankfurter Schule auf dem Platz in Form von Bambule zu zeigen, als die Strukturen der Neuen Rechten mit der kritischen Theorie der Frankfurter Schule auseinander zu nehmen.

Der Hinti Cup

Ich glaube dieses Spaßturnier hat Hinteregger sehr viel bedeutet. Es war in der Kalkulation wohl auch klar, dass es ein Minusgeschäft für Hinteregger würde. Aber er wollte wohl seinen Fans einfach einen ausgeben und seine beiden Herzensangelegenheiten zusammenführen, welche er zuvor sehr immer bewusst getrennt halten wollte. Dementsprechend schlimm muss es für ihn gewesen sein, dass plötzlich alles diese Entwicklung genommen hat.

Was war passiert:
Der Journalist Michael Bonvalot deckte kurz vor dem Turnier auf, dass eine Person aus der extra für den Hinti Cup gegründeten GmbH bekannter Rechtsextremist ist.
Heinrich Sickl ist, wie seine Mutter, welche sogar Ministerin war, Mitglied der rechtspopulistischen FPÖ (welche in Österreich vielleicht etablierter ist als die AFD, aber nicht weniger problematisch). Aber er war auch, und das lassen viele derer weg, welche den Hinti Cup gerne bagatellisieren, Teil der Identitäten Bewegung und angagierte sich auch als Veranstalter für das Institut für Staatspolitik von Götz Kubitschek. Wohl eine der wichtigsten Denkfabrik der extremen Rechten. Über diese stolpert man beim Thema Rechtsextremismus auch immer wieder (wenn man sich z.B. fragt, was aus dem Verlag des indizierten Buchs „Die Auschwitz-Lüge“ geworden ist etc.).
Es mag vieles in der Kommunikation unglücklich gelaufen sein, aber wer Sickls Rechtsextremismus relativiert, der muss das wollen, naiv oder ahnungslos sein. Und man hofft einfach auf eine Erklärung, dass letzteres Zutrifft.
Bei der anschließenden Diskussion/Shitstorm, ob Hinti nun ein Rechter sei, sei erwähnt, dass der Journalist diesen Vorwurf nicht erhoben hat.
Aber, wer statt nur Räumlichkeiten zu mieten gleich eine GmbH gründet, und zwar mit einem Mitglied einer in Hintereggers 300 Seelen Heimatdorf verwurzelten Familie, der sollte sich meiner Meinung nach zu Recht erklären, wie es dazu kommen konnte.

Es folgte jedoch ein Kommunikationsdisaster, so fatal, dass sehr ernst darüber gestritten wurde, inwiefern Hinteregger vor sich selbst geschützt werden müsste.

Kurzform: Die Presse hat was gegen mich, der Sickl ist ein total Netter und wenn da die Konzerte sind, kräht da kein Hahn danach (ist halt aber auch ein Unterschied, ob ich eine Location miete, oder extra eine GmbH gründe). Ich kann doch nicht jedem seine Vergangenheit durchleuchten, bevor ich Geschäfte mit ihm tätige. Sprich: Relativierung und man fragt sich warum.

In seinem Abschiedsinterview bezieht er dazu nochmals Stellung. Er sagt selbst, er hätte Medienberatung gebraucht, er wäre überfordert gewesen. Es kam, trotz Bemühungen Seitens des Vereins , aber zu keinem Austausch und damit zur Unterstützung bei dieser Krisensituation. Hilflos veröffentlicht der Verein ein eigenes Statement, welches ihn auch in Schutz nimmt. Ein Motiv für sein Handeln könnte das in seinem Buch beschriebene, gewachsene Gefühl unfair von der Presse behandelt zu werden sein. Darüber hinaus könnte man sicher noch vieles finden, was man ihm positiv auslegen könnte, wenn am Ende vielleicht auch einfach nur ein menschlicher Bewältigungsversuch eines „Angriffs“ steht. Zumal er auf Social Media nicht nur einen Shitstorm, sonder auch viele unterstützende Worte bekam, welche ihn vermutlich auch noch bestärkten.
Meiner Meinung nach war Hinteregger auf ein Parkett gekommen, auf dem er sich nicht zu bewegen wusste und er Probleme nicht selbst wahrnehmen konnte und so blind mit ihnen kollidierte.

Mein Fazit ist, dass ich ihm seine Weltoffenheit glaube, er aber über Kommunikation gestolpert ist.

Was bleibt von dem „…den haben sie in die rechte Ecke gestellt und so vertrieben…“ übrig?

Hinteregger betont in seinem Abschied, dass er bereits seit seiner Leistungskrise in der Hinrunde mentale Probleme gehabt hätte. Dies wirkt an Hand des Buches auf mich realistisch. Ob die Entscheidung aufzuhören aber schon final stand oder ob der ganze Trubel um das Hinti Fest zusätzlich zu den bestehenden Problemen einfach zu viel war, dafür bräuchte es eine erneute Innensicht von Hinteregger.

Anbei noch ein paar für mich relevante Links zu den Thema:
„Die Causa Hinteregger – Beves Welt“ Die Causa Hinteregger – Beves Welt

„Die rechten Verbindungen des Martin Hinteregger - standpunkt.press“ Die rechten Verbindungen des Martin Hinteregger - standpunkt.press

„Wie tief steckt Martin Hinteregger drin? - standpunkt.press“ Wie tief steckt Martin Hinteregger drin? - standpunkt.press

Sorry, war etwas off-topic, hoffe trotzdem, dass es für einige Interessierte, welche dies nur an Rande mitbekommen haben, einen guten Einblick gegeben hat. War jetzt naheliegender Weise nur bedingt Saisonvorschau, aber immer noch Thema und für die Eintracht ein sehr wichtiges Kapitel.

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Schöner ausführlicher Einblick aber sorry, das „ich war überfordert und das war alles ein Versehen“ nehme ich Hinteregger nicht ab.

Zitat von Hinteregger:
„Der Journalist, der das veröffentlicht hat, ist denke ich ganz klar ein linksextremer Journalist. Der hat mich als Spielball benutzt, um irgendwas gegen die Rechten zu machen. Ich bin mit drin, habe mit der Sache aber hinten und vorne nichts zu tun.“

Das zeigt eine Verurteilung und ein „unter Generalverdacht stellen“ von Linksextremismus, wie du sie nicht von wirklich progressiven Menschen bekommst. Zudem zeigt es auch, dass er sich eigentlich keiner Schuld bewusst war, sondern offensichtlich mit seinen von dir angesprochenen Statements vor allem versuchte, die Wogen zu glätten. Hätte er das Problem gesehen hätte er nicht behauptet, er habe damit nix zu tun.

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Hinteregger ist vermutlich kein politisch gebildeter Mensch. So wie viele andere. Die Themen einer progressiven, woken Linken sind nicht unbedingt die Themen der breiten Gesellschaft. Über deren Wissen und Problembewusstsein verfügen weite Teile der Gesellschaft nicht. Würde sie es, wären wir vermutlich deutlich weiter.
Du und ich sehen da red flags, ein Hinteregger vielleicht auch nur aus Grund von tieferer politischer Bildung nicht.
Aber ist politisches Wissen (nicht Einstellung) Einstellungskriterium für Fußballprofis?
Meiner Meinung nach waren seine Aussagen vor allem Bewältigungsstrategie. Später sagt er ja, dass seine Aussagen ein Fehler waren. Auf mich wirkt diese Aussage authentisch. Ich glaube ihm, dass er an eine Gesellschaft glaubt, welche so offen wie eine Fußballmannschaft sein soll.

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Danke für den interessanten Beitrag! Ich hatte Hlozek als klassischen Stürmer im Kopf, ist es auch denkbar, dass Hlozek und Schick im Doppelsturm spielen könnten? Oder ist er eindeutig als Linksaußen/Offensiver Mittelfeldspieler geplant?

Toller Beitrag und sehr gut geschrieben! Danke!

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Das ist durchaus denkbar, letzte Saison war es sehr wechselnd bei ihm:
Mittelsturm = 14 Spiele
Linksaußen = 14 Spiele
Hängend = 16 Spiele
Offensives Mittelfeld = 3 Spiele

Aufgrund der aktuellen Situation personell, gehe ich aber von einem Startplatz auf LA aus, sind alle fit und ausgeruht aber durchaus auch auf OM oder als zweite Spitze.

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Eintracht Frankfurt

Wichtigste Transfers: (Ausgaben / Einnahmen, Saldo: )

Zu:
Eintracht Frankfurt II (siehe Royal letzte Saison)

Jens Petter Hauge (-10(!) Mio/ AC Mailand)
Faride Alidou (ablösefrei/ Hamburger SV)
Lucas Alario (-6 Mio/ Bayer Leverkusen)
Jérôme Onguéné (ablösefrei/ RB Salzburg)
Aurélio Buta (ablösefrei/ Royal Antwerpen)
Randal Kolo Muani (ablösefrei/ FC Nantes)
Marcel Wenig (ablösefrei/ Bayern München II)
Hrvoje Smolcic (-2,5 Mio/ HNK Rijeka)
Kristijan Jakic (-3,5 Mio/ Dynamo Zagreb)
Mario Götze (-4 Mio/ PSV Eindhoven)

-26 Mio ohne Handgelder

Hochgezogen/Leih-Ende:

Ab/Leih-Ende:
Ali Akman (zurück von Leihe an den NEC Nijmegen, direkt weiter zu Galatasaray verliehen mit Kaufoption)
Martin Hinteregger (ablösefrei/ Stirnitz)
Steven Zuber (+1,6 Mio/ AEK Athen)
Rodrigo Zalazar (+1,5 Mio/ Schalke (4Mio Rückkaufoption))
Fynn Otto und Gianluca Schäfer(zu Eintracht Frankfurt II "runter"gezogen)
Martin Pecar (?/ Young Violets)
Eric Durm (?/ 1.FC Kaiserslautern)
Antoni Foti (Leihe/ Hannover 96)
Rainer Ache (Leihe/ Greuter Fürth)
Elias Bördner (?/ Viktoria Köln)
Enrique Herrero (?/ Real Madrid u18)
Stefan Ilsanker (ablösefrei/ Genua CFC)
Danny daCosta (ablösefrei/ Mainz 05)
Ayman Barkok (ablösefrei/ Mainz 05)
Dominik Kohr (+1,5 Mio/ Mainz 05)
Sam Lammers (Leih-Ende/ Atalanta Bergamo)

+4,6Mio +?

Bilanz: ca. -20Mio€

Trotz Europapokal hat die SGE 21/22 ein Minus von 23Mio€ eingefahren.
Für lukrative Angebote muss die Eintracht offen sein. Andererseits kann man bei ausbleibenden Angeboten auch spekulieren, ob man z.B. mit Kostic und N’Dicka die ausgebliebenen Transfererlöse in Form von CL Prämien einspielen kann.

Kader

Torwart:
Kevin Trapp, Diant Ramaj, Matteo Bignetti, Jens Grahl

Kevin „Neuer auf die Bank“ Trapp ist unumstrittene Nr.1 mit spielerischer Qualität, Autorität und Integrationsfähigkeit. Derzeit das Gesicht der Mannschaft.
Dahinter mit Ramaj und Bignetti zwei solide Talente, vmtl. eher noch kein Erstliganiveau, Grahl altgedienter Ersatzmann.

Abwehr:
Evan NDicka, Tuta, Jérôme Onguéné, Hrvoje Smolcic, Christopher Lenz, Jan Schröder, Almamy Touré, Aurélio Buta, Timothy Chandler, Makoto Hasebe, Filip Kostic, Ansgar Knauff

Dreierkette: NDicka (sitzt auf halb gepackten Koffern), Tuta + X

Onguéné und Smolcic vielversprechend bzw nah an erster Elf, Touré im Saisonendspurt zuletzt mit unerwartet soliden Leistungen in der IV, Hasebe als nicht alt werdender Klassiker immer in der Hinterhand

Rechter Flügelverteidiger:
Knauff sollte gesetzt sein,
Buta fällt voraussichtlich bis Herbst wegen Knie OP aus, Chandler Klassischer Kabinenspieler und Eigengewächs

Linker Flügelverteidiger:
Kostic auf der Kosticposition; falls noch ein Transfer zustande kommt muss evtl. nochmal nachgelegt werden. Ansonsten Lenz naheliegend, Hauge ursprünglich mal dafür vorgesehen. Mit Alidou und Lenz wäre auf Links eine Option für ein Viererkettensytem ohne Kostic gegeben.

Mittelfeld:
Kristijan Jakic, Djibril Sow, Ajdin Hrustic, Sebastian Rode, Mehdi Loune, Marcel Wenig, Daichi Kamada, Jesper Lindstrøm, Mario Götze, Faride Alidou, Jens Petter Hauge

Defensives Mittelfeld:
Sow gesetzt, letzte Saison Jakic und Rode im Wechsel, zur Not wäre noch Hasebe einsatzbereit. Bei Wenig wurde zunächst über eine Verpflichtung für die zweite Mannschaft spekuliert, er wird aber vmtl eine Chance bekommen. Hrustic solide, mit guter Schusstechnik, nicht erste Wahl, evtl Transferkandidat. Auch Götze und Kamada wurden schon auf der 8 getestet.

Offensives Mittelfeld:
Götze gibt neue Optionen bei tief stehenden Gegnern, Lindstrøm gibt Geschwindigkeit bei höher stehenden Gegnern. Kamada, wenn er bleibt, dann vielleicht auch, um vielseitiger zu werden. Er wurde bereits in der letzten Saison von Glasner häufiger auch mehr mit Defensivaufgaben betraut. Hauge eher nicht erste Wahl, aber bei 10 Mio Ablöse (Was man dem Jungen nicht immer so als Etikett anhängen sollte, ich weiß…) muss er irgendwie, irgendwo integriert werden.

Sturm:
Rafael Borré, Randal Kolo Muani, Lucas Alario, Gonçalo Paciência, Ali Akman

Jetzt neu bei der Eintracht: Stürmer. Borré, nicht der klassische Stoßstürmer, sehnte sich letztes Jahr nach einen Sturmpartner. Mit Muani und Alario hat er nun zwei unterschiedliche Typen zur Seite. Alario hat seine Qualitäten bereits bewiesen, Muani wird sich vmtl erst klimatisierten müssen. Akman noch weit weg, wird vmtl erneut verliehen. Paciência mit hohem Gehalt und ähnlicher Funktion wie Chandler, nur ohne den Status Eigengewächs.

Spielphilosophie

Glasner erklärt, warum Kamada im zentralen Mittelfeld eines 343 eigentlich 10er spielt wie folgt: Das 343 der SGE ist eigentlich ein 433 bei dem der zentrale 6er in der IV steht. Die verbleibenden zentralen Mittelfeldspieler sind demnach keine 6er, sondern 8er, bzw tiefe 10er.
Daraus folge ich:
Vorteil für eine Mannschaft wie die SGE: Ein tiefer 6er im 433 (à la Lena Oberdorf) muss ein herausragender Spieler sein, welcher einen zentralen Raum alleine verteidigen muss. Tiefer gerutscht bekommt er Unterstützung durch die anderen beiden IV während die beiden 8er vor ihm auch als halbe 6er Einfluss auf die Zone nehmen.
Im Gegezug darf abwechselnd auch immer Mal ein IV an der 6er Rolle schnuppern und Vorstoßen.
Nachteil: Eine reine Doppelsechs hat die Zone besser unter Kontrolle. Ist die Doppel-8 der SGE überspielt, dann stößt der Gegner relativ schnell in die letzte Linie vor. Umso wichtiger, dass dort die Absprachen klappen. War letzte Saison nicht immer der Fall war.
Dementsprechend schwerwiegend auch der Abgang von Hinteregger (nicht nur finanziell). Nun muss jemand in diese Rolle hineinwachsen. Würde nun auch noch NDicka gehen…
In den Transfergerüchten wurde immer wieder ein 6er gefordert. Folgt man obiger Ausführung hätte man eher einen modernen Libero, als einen klassischen 6er gesucht, außer man stellt doch auf 4er Kette und klassisches 433 um. Des Weiteren wäre dann ein Jakic nicht zu offensiv für einen 6er, sondern wäre halt vielleicht offensiv genug für einen 8er.
Durch den „zu tiefen 6er“ können bekanntlich die Flügelverteidiger offensiver agieren, die Außenstürmer auch zentraler agieren und flexibler aus den Halbräumen agieren, als wenn sie im 433 quasi alleine die offensive Außenbahn bespielen. Man ist auch eher mit 5 Angreifern vorne im Vergleich zu normal hochschiebenden Außenverteidigern in der 4erKette, welche noch mehr auch defensiv denken müssen.

Die größte Hausaufgabe hat die Eintracht schon letztes Jahr erledigt. Mit der Leihe von Knauff kann man nun von 2 Seiten angreifen.
Ansonsten müssen die Neuen, insbesondere die Stürmer, integriert werden. Theoretisch könnte die SGE nun sehr variabel agieren: Mit Götze und Alario im geduldigen Ballbesitz gegen tiefstehende Gegner agieren oder mit Borré und Lindstrøm pressen und schnell umschalten

Saisonauftakt
Sge - Bayern
(Uefa Supercup gegen Real Madrid)
Hertha - SGE
SGE - Köln
Bremen - SGE
SGE - Raba
SGE - Wolfsburg
Stuttgart- SGE
SGE - Union
Bochum - SGE
SGE - Bayer Leverkusen

Wichtige Themen

Etablierung Eintracht Frankfurt II, Entwicklung eigener Talente (neben neben dem vielbeachteten Bravo Wechsel nach Barca, auch Damar und Hyryläinen zur TSG und Herrero Garcia zu Real Madrid)
Vertragsverlängerung oder Transfer von Schlüsselspielern mit auslaufenden Vertrag (Kostic, NDicka, Kamada)
Stadionausbau (11.000 zusätzliche Stehplätze)
Corona Defizit im Idealfall mit CL Einnahmen ausgleichen, ansonsten weiterhin gut kaufen, entwickeln und verkaufen.

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Im zweiten Testspiel gegen Villareal gab es doch die 3/5-Kette, damit man in der Saison auf alles vorbereitet sei, so Terzic. Mit Süle, Schlotterbeck und Hummels hat man aber natürlich drei IV, die alle gern mal mit dem Ball nach vorne verschwinden, da war es gar nicht so schlecht, wenn zwei weitere hinten absichern konnte. Interessant war noch, dass Bellingham dann in einem 3-1-4-2 allein auf der 6 stand, wobei sich Reus und Brandt (zum Teil auch Malen) dann tief haben fallen lassen oder einer der IV nach vorne lief. Gegen den Ball lag der Fokus im 5-1-4 eindeutig auf das nach vorne Verteidigen, was in der ersten Hälfte eigentlich auch ganz gut geklappt hatte. In der zweiten Hälfte hat Villareal aber gemerkt, dass der 6er Raum bei Dortmund gerne mal komplett leer war, wenn Bellingham irgendwo ausgeholfen hat. Da fehlte eindeutig noch die Abstimmung, dass jemand da einrückt und die Spanier konnten viele sehr gefährliche Angriffe darüber starten.

Aus dem Pokal konnte man jetzt nicht zu viel mitnehmen, außer dass die 4er Kette vermutlich doch das präferierte System sein wird. Malen hat mir hier sehr gut gefallen und Terzic hat die Frage „Welcher der drei Stürmer soll Haller ersetzen“ mit „Ja“ beantwortet. Die IV war Anfangs aber noch sehr nervös und hatte ein paar wilde Querpässe dabei. Gegen Leverkusen sollten sie das lieber nicht so spielen.

Wichtige Themen II
Mit Can und Özcan haben zwei der Mittelfeldspieler die komplette Vorbereitung verpasst. Ohne Winterpause könnte es besonders für Özcan ein sehr langsamer Start beim BVB werden.

Bemerkenswert finde ich noch dass Bellingham 3ter Kapitän hinter Reus und Hummels ist, vor allem weil mir gerade kein besserer Kandidat einfällt… was sagt das über den Kader der letzten Saison? :face_with_peeking_eye:

Beim letzten Posting noch vergessen: Cotrainer Peter Herrmann und Athletiktrainer Shad Forsyth gelten wohl als geheime Königstransfers. Ich selbst kann das nicht beurteilen, werde aber ein Auge darauf halten ob wir diese Saison wirklich weniger muskuläre Verletzungen haben.

Peter Herrmann ist immer ein Königstransfer. Unglaublich, welche Wirkung eine Co-Trainer haben kann.

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Thema Doppel-/Dreifach-Belastung

Aufgrund der anstehenden WM im Winter wird der letzte BL-Spieltag im Jahr 2022 bereits Mitte November stattfinden. Dementsprechend musste der Spielplan angepasst werden. Und wer bereits ein Blick in den Rahmenterminkalender der DFL geworfen hat, wird wissen, dass insbesondere die Teilnehmer an internationalen Wettbewerben ein sehr strammes Programm vor sich haben. Betrifft immerhin (je nach Abschneiden der Kölner in den UECL-Playoffs) fast die halbe Liga.
In Zahlen sind das bis zum 13. November

  • 15 BL-Spieltage
  • 6 Spieltage in CL/EL/ECL
  • 1-2 Pokalspiele
  • (Jeweils 1x Supercup)

in max. 109 Tagen. Im Worst Case sind wir im Schnitt bei 1 Spiel alle 4,3 Tage.
Darunter fallen auch die „unermüdlichen Wochen“ mit ausschließlich englischen Wochen vom 01. Oktober bis zum 13. November (bei Erreichen der 2. Runde des Pokals).

Wie sehr wird das zu einem Problem für diese Teams? Vor allem die Vereine ohne die Erfahrung dieser Belastung und qualitativ nicht breit besetzten Kadern könnten mMn gar nicht mal so kleine Probleme mit dem Spielplan kriegen. Das könnte die Chance für andere Mannschaften sein. Vor allem Hoffenheim, Wolfsburg und Gladbach hätten mit den verfügbaren Mittel eine gute Ausgangsposition, um die Internationalen Plätze wieder anzugreifen.

VfB Stuttgart

Wichtigste Transfers: (9.9 Mio € / 16.8 Mio €, Saldo: +6.9 Mio €)

Zu:

  • Konstantinos Mavropanos (Kaufoption nach Leihe von Arsenal, 3.2 Mio €)
  • Hiroki Ito (Kaufoption nach Leihe von Jubilo Iwata, 0.6 Mio €)
  • Josha Vagnomann (HSV, 3.7 Mio €)
  • Juan Perea (PAS Giannina, 2.4 Mio €)

Hochgezogen/Leih-Ende:

  • Darko Churlinov (Leihrückkehr von Schalke)
  • Alou Kuol (Leihrückkehr von Sandhausen)
  • Thomas Kastanaras (U19)
  • Laurin Ulrich (U17)

Ab/Leih-Ende:

  • Erik Thommy (Kansas City, ablösefrei)
  • Daniel Didavi (Vereinslos, ablösefrei)
  • Pablo Maffeo (RCD Mallorca, 3 Mio €)
  • Philipp Förster (Bochum, 0.5 Mio €)
  • Orel Mangala (Nottingham Forest, 13 Mio €)
  • Alexis Tibidi (Leihe zu Altach)
  • Mohamed Sankoh (Leihe zu Vitesse Arnheim)
  • Ömer Beyaz (Leihe zu Magdeburg)
  • Roberto Massimo (Leihe zu Académico Viseu)

Kader

Torwart (Müller, Bredlow, Schock):

Florian Müller geht als Nummer 1 in die Saison. Nachdem er letzte Saison vor allem in der Strafraumbeherrschung öfters Probleme hatte, ist es diese Saison, in der er zeigen muss, ob der VfB langfristig mit ihm plant oder sich nächstes Jahr neu umschaut. Als Reserve- und Pokaltorwart steht Fabian Bredlow bereit, der anscheinend auch wichtig für die Stimmung in der Mannschaft ist. Dritter Torwart ist derzeit Florian Schock, der oftmals in der U21 ausgeholfen hat. Im Trainingslager war auch noch aus der U17 Dennis Seimen dabei, das Perspektivtalent im Tor.

Innenverteidigung (Mavropanos, Anton, Ito, Stenzel, Mola, Nartey):

Hier hat sich wenig verändert im Vergleich zur letzten Saison. Mavropanos, Anton und Ito werden wieder die Dreierkette bilden.

Außenverteidigung/Flügel (Vagnoman, Stenzel, Sosa, Mola, Silas, Coulibaly, Churlinov, Führich):

Hier steht noch ein gewisses Fragezeichen, da noch nicht klar ist, ob Sosa bleibt oder geht. Zurzeit ist er im Aufbautraining, da er sich seine Adduktorenverletzung zum Saisonfinale gesund spritzen lassen hat und diese nun ausheilen lässt. Sollte er noch wechseln, wird sich vermutlich noch auf dem Transfermarkt umgeschaut. Eine Alternative ist Churlinov, der eine starke Vorbereitung gespielt hat. Mit diesem ist diese Seite offensiv/defensiv am gleichmäßigsten besetzt. Wenn man offensiver spielen will, kommt man nicht an Silas vorbei, dem man seinen Spielwitz wieder anmerkt, jedoch wohl auch noch einige Wochen brauchen wird, um wieder genauso spritzig zu sein wie 2020/21. Auch Coulibaly und Mola sind Kandidaten, die im Laufe eines Spieles eingewechselt werden können, um im Falle von Coulibaly neue Akzente zu setzen und Mola um ein Ergebnis zu halten.

Auf rechts ist Vagnoman gesetzt und hat in Stenzel als ein Spieler, der immer auf ähnlichem Niveau spielt, seinen Vertreter. In der Vorbereitung hat man aber auch schon Churlinov auf rechts gesehen.

Führich könnte, wenn Not am Mann ist auch auf die Außen ausweichen, ich sehe ihn aber eher auf den Achter-Positionen.

Defensives/Zentrales Mittelfeld (Endo, Karazor, Ahamada, Millot, Egloff, Ulrich, Nartey, Führich):

Solange Karazor nicht spielt, ist Endo im defensiven Mittelfeld gesetzt. Ansonsten wird er wohl wieder vorrücken auf eine der Achter-Positionen. Es wird aber auch noch nach einem defensiven Mittelfeldspieler/Innenverteidiger gesucht, der als Back-Up spielen kann. Dieser könnte aber auch intern der Nartey gefunden werden, der eine gute Vorbereitung absolviert hat, jedoch vorerst verletzt ist. Ein weiterer Gewinner der Vorbereitung ist Ahamada, der wohl vorerst die Mangala-Rolle übernehmen wird, dessen Abgang intern aufgefangen werden soll. Dieser wird die defensivere der beiden Achter-Positionen bespielen und zeichnet sich vor allem durch seine Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen aus, spielt also deutlich anders als Mangala, der ja vor allem durch seine Ballbehandlung und Pressingresistenz glänzte. Alternativ wird dort wohl auch Enzo Millot gehandelt, der auch mit seinen feinen linken Fuß überzeugen konnte. Auf der offensiveren der beiden Achter-Positionen ist Führich gesetzt. Wenn man neue Akzente setzen will, kann hier nun auch Egloff reingeworfen werden, der zum ersten Mal seit er bei den Profis ist, komplett fit wirkt. Ulrich, als Shooting Star, ist auch für die Bundesliga gemeldet, wird aber vermutlich erstmal Spielpraxis in der U19 sammeln.

Klimowicz und Klement haben beide in fast keinem Testspiel gespielt und werden wohl verliehen oder abgegeben werden.

Sturm (Kalajdzic, Tomas, Perea, Kastanaras, Kuol, Silas, Churlinov):

Im Zweiersturm ist, wenn er fit ist und nicht noch abgegeben wird, Kalajdzic gesetzt. Neben ihm wird vorerst wohl Tiago Tomás wirbeln. Juan Perea lässt wieder Nico Gonzalez – Vibes aufkommen, da er sehr verbissen gegen den Ball spielt und mit dem Ball sehr verspielt ist. Silas und Churlinov wurden beide auch schon in der Mitte ausprobiert und zum Beispiel ist auch Churlinov dort im Pokalspiel gestartet. Alternativ können auch Kastanaras, der in der letzten U19-Saison oft seinen Torriecher unter Beweis stellen konnte, und Alou Koul eingewechselt werden. Wahid Faghir war während der Vorbereitung an Corona erkrankt und konnte daher nicht sehr auf sich aufmerksam machen. Bei einem Abgang von Kalajdzic wird man sich wohl extern nach einem Ersatz umschauen.

Spielphilosophie

Stuttgart hat in der Vorbereitung vor allem im 3-5-2 gespielt, situativ natürlich wieder auf eine Viererkette umgestellt. Wie immer unter Matarazzo ist das Spielsystem je nach Spielsituation sehr fluide. Man setzt wieder mehr auf Pressing und Umschaltspiel (was natürlich mit einem gesunden Silas einfacher wird). Neu ist auch, dass die Außenspieler vermehrt flach in die Box flanken. Das liegt vermutlich daran, dass man sich auf einen Sosa/Kalajdzic-Abgang vorbereitet.

Eine Schwäche, die sich aufdrängt, ist, dass wenn Silas den linken Flügel bespielt, hinter ihm Lücken aufgehen. Diese muss dann durch andere Spieler (vor allem Ahamada und Ito) zugelaufen werden, die dann an anderen Stellen fehlen.

Saisonauftakt (Wie sehen die ersten zehn Spiele aus?)

29.07.2022 DFB Pokal gegen Dresden (Mit 1:0 gewonnen, vor dem Platzverweis von Anton souverän, danach den Rest wegverteidigt. Bei einigen Chancen Pech mit dem Aluminium gehabt.)

07.08.2022 RaBa Leipzig (Heim)

13.08.2022 Werder Bremen (Auswärts)

20.08.2022 SC Freiburg (Heim)

28.08.2022 1.FC Köln (Auswärts)

03.09.2022 FC Schalke 04 (Heim)

10.09.2022 Bayern München (Auswärts)

17.09.2022 Eintracht Frankfurt (Heim)

01.10.2022 VfL Wolfsburg (Auswärts)

08.10.2022 Union Berlin (Heim)

15.10.2022 Vfl Bochum (Heim)

Insgesamt ein ziemlich ausgeglichenes Auftaktsprogramm. Gegen RaBa sah man noch nie gut aus, ansonsten einige Gegner auf Augenhöhe, einige auch drüber.

Wichtige Themen

  • Karazor-Geschichte (Soll nächste Woche wieder ins Training einsteigen und bis ca. Ende September fit sein. Der VfB spielt hier auf Zeit.)
  • Stadionumbau (Hauptribüne wird für die EM renoviert)
  • Es wurde Fitnessprobleme als eines der Hauptprobleme für das Abschneiden im letzten Jahr herausgearbeitet und deswegen Jan Schimpchen von Benfica Lisabon als „Performance Analyst“ verpflichtet. Anscheinend dürfen die Spieler, die während des Trainings nicht genügend gelaufen sind, anschließend noch Runden drehen.
  • Nathaniel Weiss wurde vom NLZ als Techniktrainer hochgezogen. Dieser soll sehr detailverliebt sein und an der perfekten Fußhaltung der Spieler etc. arbeiten.
  • Der VfB hat eine Damenmannschaft in der Oberliga in BaWü. Die Damen der VfB Obertürkheim spielen kommende Saison im Brustring und Trainer ist der Ex-VfB-Spieler und Ex-U21-Co-Trainer Heiko Gerbert.
  • Das NLZ blüht langsam wieder auf. Von dem starken 2005 Jahrgang konnten unter anderem mit Seimen, Azevedo, Di Benedetto und Ullrich ein Großteil der U17 Nationalmannschaft bei der EM im letzten Sommer gestellt werden und mit diesen wurden auch langfristige Verträge ausgehandelt, welche bei Erreichen der Volljährigkeit zu Lizenzspielerverträge umgewandelt werden.
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Ein klitzekleiner Aspekt ist mir noch wichtig: letzte Saison hat der SC sechs Spieler aus der Jugend / 2. Mannschaft in den Profikader hochgezogen. Diese Jungs waren teilweise schon Verstrkungen (Schade), wurden aber hauptsächlich über Kurzeinsätze und Kadernominierungen heran geführt. Alle sind noch dabei, ein Jahr gereift und werden m.E. ein Faktor für die Mehrfachbelasrung in dieser Saison, aber auch für den anstehenden Umbruch und den weiteren Freiburger Weg sein.

Ein klitzekleiner Aspekt ist mir noch wichtig: letzte Saison hat der SC sechs Spieler aus der Jugend / 2. Mannschaft in den Profikader hochgezogen. Diese Jungs waren teilweise schon Verstrkungen (Schade), wurden aber hauptsächlich über Kurzeinsätze und Kadernominierungen heran geführt. Alle sind noch dabei, ein Jahr gereift und werden m.E. ein Faktor für die Mehrfachbelasrung in dieser Saison, aber auch für den anstehenden Umbruch und den weiteren Freiburger Weg sein.

Update 31.07.

Inzwischen hat sich auf Seiten der Abgänge nach einiges getan, Pieringer und Bozdoğan wurden verliehen, Kabak und Pálsson verkauft. Weitere Verkäufe sind allerdings angedacht, dann könnte sich auch auf Zugangsseite nochmal etwas tun. Vorneweg im Sturm, der wurde mit der Leihe Pieringers nochmals ausgedünnt.

Schalke hatte eine arbeitsreiche Vorbereitung mit sieben Freundschaftsspielen in vier Wochen. Trainer Kramer legte Wert auf die vielen Praxistest, wenigstens eines der Spiele wurde auf sein Anregen kurzfristig in den Vorbereitungsplan hinzugefügt. Die Ergebnisse waren allerdings nur mäßig. In den letzten Wochen mit überstandener Konditionsaufbauphase und weitestgehend geformtem Kader setzte langsam auch eine spielerische Entwicklung ein.

Zum ersten Pflichtspiel jedenfalls war Kramers Team voll auf der Höhe. Nach druckvoller Anfangsphase und früher Führung (0-1 in Folge eines langen Einwurfs) war das Weiterkommen schnell gesichert. Die zweite Halbzeit ließ sich zwar nicht mehr so gut anschauen, bei 0-4 Führung lässt sich dies allerdings verkraften.

Bundesliga-Auftaktgegner Köln hingegen hat nicht nur 120 Minuten spielen müssen, sondern letztlich im Elfmeterschießen verloren. Schalke muss auf jeden kleinen Vorteil wie diesen bauen, ein Punktgewinn wäre trotzdem eine ziemliche Herausforderung.

Deutschland hat in dieser durch die Winter -WM verdichteten Saison acht Vertreter in den internationalen Wettbewerben. Schalke wird auch kaum Spieler für das Turnier abstellen müssen. Auch das vielleicht einer dieser kleinen Vorteile, die es auszunutzen gilt.

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Kein Roman, sorry, nur alles grob im Überblick Stand 31.07.2022:

Wichtigste Transfers: (Ausgaben 38 / Einnahmen ca 70, Saldo: +32)**
(ist alles nur geschätzt!)

Zu:
Raum (26 Mio)
Schlager (12 Mio)
Blasewich (TW)

Hochgezogen/Leih-Ende:
Da habe selbst ich nicht den genauen Überblick, sorry

Ab/Leih-Ende:
Hwang im Winter Wolvh. (15 Mio)
Adams Leeds (20 Mio)
Brobbey zurück zu Ajax (17 Mio)
Mukiele PSG (13 Mio)
Lookman zu 90% 12 Mio nach Bergamo
Viel Nachwuchs, wie Kraus zu S04, Raebiger Fürth uvm (leider)
(es steht noch beim CAS die Verhandlung mit Leeds über Augustin aus, soll 09/2022 entschieden werden, zu 99% für Leipzig und ca. 23 Mio weitere Einnahmen)

Kader + Spielphilosophie
Stamm ist zusammen geblieben (u.a. Nkunku VVL), gut Laimer steht noch in der Schwebe, Kader mit Verkäufen sehr gut ausgedünnt, Sörloth und Moriba sind ggf noch Kandidaten für Abgänge/Leihen.

Eigentlich spielt Tedesco gewohnt aus einer 3er Kette, davor 2 6er und vorne ein MS und Nkunku als hängende Spitze.
Supercup hat aber auch gezeigt, das ohne Gvardiol der X Faktor im Spielaufbau aus der Abwehr fehlt (verletzt, aber im Wiederaufbau) und mit 4er Kette war das auch wieder stimmig, dazu nun eben Raum.
Idee ist klar, er soll Kosticlike Silva mit Flanken füttern.
Nun wird auch Timo Werner ganz heiß gerüchtelt und da bin ich echt überfragt, wie das überhaupt gehen soll. Ja, man wäre in 2-3 Spielen ggf flexibler, aber das kann es doch nicht sein. Dazu beraubt man dann Nkunku seine Stärken wenn er dazwischen hängt.

Nach Raum hat man mit Henrichs, Klostermann, Halstenberg eine gute deutsche Abwehr (Löw wollte ja nicht Orban) und generell sind immer noch einige Spieler aus der 2. Liga am Start. IV noch Simakan+Gvardiol
(Im Supercup Novoa als RV gespielt, das sogar gut gegen Coman, vlt. eine Alternative bei 5er Kette als Schienenspieler, aber er braucht dafür auch noch 2-3 Kilo Muskelmasse)

Angelino habe ich nicht mit aufgezählt, denn er wird gerade aktuell als Abgang gerüchtelt.

MF eben die Frage, wie TD spielen lässt und wie er Schlager da mit einbaut und wer der Kopf als 6er wird. Kampl kann es, aber er wird viele Pausen brauchen und seine kleinen Verletzungen haben. Haidara oder Schlager auf der 6 unwahrscheinlich, zumindest nicht alleine. Schwierig und spannend zu gleich.

Ebenso Richtung Offensive. Olmo erstmals gesund und ausgeruht in der Vorbereitung, ebenso Szoboslai, dazu Forsberg, der auch immer noch ein X-Faktor sein kann und halt Nkunku. Und als MS eben Silva, Poulsen und Trainigsweltmeister Sörloth

Saisonauftakt
beim VfB (sorry weiter bin ich nicht im Kopf)

Wichtige Themen
Was auch immer noch als Hausaufgabe da ist von der letzten Saison:
Die Suche nach dem Sportdirektor. Man ist immer noch nicht weiter, aber es soll einen geben. Dazu ist Eberl als Geschäftsführer Sport im Gespräch.

Generell machen Mintzlaff, Vivell, Scholz bei den Transfers einen guten Job. Alle Zu/Abgänge fast geräuchlos und schnell. (Außnahme Brobbey, aber das lag nach dem Tod von Raiola an Vertragsinhalte im Kleingedruckten)

Das Stadion ist nun zu 98% fertig umgebaut und erfüllt die EM Norm, es fehlt noch einiges im Stadionumfeld und Stadtdinge.

Neue Geschäftszentrale wird in unmittelbarer Nähe zum Trainingszentrum neu gebaut

Und weil ja Frauen-EM ist: Die Frauen haben sich gut verstärkt und peilen wieder den Aufstieg an.

Hoffe, es hilft Euch ein wenig und sorry, das es nicht so ausführlich ist, wie einige Vorschreiber.
Viel Erfolg bei Euer Aufnahme!

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