FC Bayern: Was ihr zur Tuchel-Trennung wissen müsst

Mir ist gerade beim Bayern gucken etwas in den Sinn gekommen: In der Folge hieß es sinngemäß, dass Tuchel erwarte, dass die Spieler eben einfach funktionieren würden. Beim BVB-Anschlag war es aber Tuchel, der (zurecht) meinte, dass die Spieler so schnell nicht einfach wieder funktionieren können.
Ist ihm die Empathie verloren gegangen oder lag das damals daran, dass er selbst betroffen war?
Wenn es letzteres ist, hätte der FCB nicht vielleicht jemanden mit entsprechendem Standing gebraucht, der Tuchel ab und zu mal auf den Boden der Mannschaftsgefühle zurückbringt? Einen aktiven Sportdirektor oder so?

Sehr schöne und unglaublich zeitnahe Folge übrigens!

[quote=„EisernesFohlen, post:21, topic:5923“]
Beim BVB-Anschlag war es aber Tuchel, der (zurecht) meinte, dass die Spieler so schnell nicht einfach wieder funktionieren können.

Problem ist halt, dass Tuchel der einzige ist, der sagt dass er nicht gefragt wurde, Spieler und Funktionäre meinten später, dass Tuchel sehr wohl gefragt wurde

Naja, das ist ein bisschen dünn, was da im Artikel steht:
„Andere sagen, Tuchel und auch die Mannschaft seien sehr wohl gefragt worden, und sie seien sehr verwundert darüber gewesen, dass der Trainer es anders darstellte. Recht schnell wurde klar, dass im Nachgang des Anschlags ein „Dissens“ enstanden war, wie Watzke letztlich auch in einem Interview zugab, der zur Trennung führen musste.“
Wer ist andere? Watzke-Umfeld? Marco Reus, der bis heute in Dortmund ist? Sahin, dessen Kontakt nach Westfalen nie abriss? BVB-Mitarbeiter? UEFA-Mitarbeiter? Also Leute, die im Nachhinein kein schlechtes Licht auf die Reaktion auf den Anschlag werfen wollten?
Das ist der Stand, den ich auch kenne - ein vages „andere sagen was anderes“ + Watzkes Eingeständnis, dass es nach dem Anschlag zum Bruch kam vs. Tuchels Aussage. Da Tuchel in den Tagen danach (zumindest in meiner Erinnerung) schon angefasst wirkte, halte ich Tuchel jedenfalls für glaubwürdiger. Er wäre ja auch nicht der Erste, der ansonsten nicht sonderlich empathisch ist, aber wenn er selbst betroffen ist, sich plötzlich auch in andere reinversetzen kann.

Bei Mainz wurde ihm sogar Mobbing vorgeworfen
Und bei allen anderen Stationen von Spielern, dass er nicht ehrlich ist und Machtspielchen spielt(Rabiot, Alves, Werner, Sahin, lukaku, schmelzer)

Und wir haben nur seine Aussage
Ist auch n bisschen dünne

Mir geht es aber eigentlich darum, vielleicht war Empathie und Umgang mit Spielern nie seine Stärke

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Fair point. Dann stellt sich aber umso mehr die Frage, warum man das von der Führungsseite nicht einpreist und versucht es aufzufangen, wenn man ansonsten von ihm überzeugt ist.

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Ich hatte auch Watzke als Schuldigen ausgemacht an dem Zerwürfnis - aber inzwischen bin ich geneigt, es anders zu bewerten.
Dass Tuchel unglaublich ehrgeizig ist (eigentlich müsste er sich diesbezüglich mit JK blendend verstehen) muss man gar nicht zuschreiben, das sagt er selbst.
Vermutlich war für ihn nach dem Anschlag der Gedanke, nicht anzutreten und damit nicht weiter zu kommen unerträglich, weshalb er zustimmte.

Als das dann dramatisch in die Hosen ging, änderte sich seine Meinung dazu und er wollte für den Misserfolg lieber nicht verantwortlich sein und suchte andere Sündenböcke.

Nein, Umgang mit anderen Menschen ist definitiv nicht seine Stärke. Ein paar gibt es, die ihn so zu nehmen verstehen wie er ist. Alle anderen stößt er regelmäßig vor den Kopf.

Ein guter Trainer muss aber - Achtung - auch ein guter Psychologe sein sonst ist das auf Dauer schwierig, es sei denn, er kann sich nach eigenem Gutdünken Spieler zusammenstellen, die da keinerlei Ansprüche stellen.

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