FCA: Stabilität oder Stillstand?

Wir haben mit Irina Fuchs (Puppngschwätz, Autorin, Twitter) über die Lage beim FCA gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

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Hi Max, wollte gern etwas Feedback (oder gar möglicherweise zusätzlichen Input zur Folge) geben.

Vorab erstmal großes Lob an Irina, die in den allermeisten Punkten ziemlich gut auch meine Meinung getroffen hat. Und noch spannender zu erfahren, dass es noch jemanden aus dem Süden in den Nordwesten Deutschlands gezogen hat :smile:

Ich weiß nicht, ob es nicht der Fokus der Folge sein sollte, aber ich hätte mir beim Aspekt der spielerischen Entwicklung des FC Augsburg schon durchaus nochmal einen Blick auf den Spielfilm „Saison 2024/2025“ gewünscht. Damit hätte man vermutlich nochmal deine (sicherlich nur wohlwollend gemeinte :wink: ) kritische Sichtweise etwas einordnen können.

Wir sind in die Saison aus einer völlig verkorksten Vorbereitung gekommen. Die Südafrika-Reise war vermutlich für die Spieler (zumindest für die, die einreisen durften) ein persönliches Highlight, den sportlichen Mehrwert sucht man aber vermutlich länger. Das Hickhack um die Visa dürfte bekannt sein. Dass die Vorbereitung eigentlich unter der großen Überschrift „Kaderumbruch - Teil 3 - Jetzt aber wirklich“ ablaufen sollte, kommt dann noch erschwerend hinzu. In der Startelf im ersten Ligaspiel standen vier Neuzugänge, zwei weitere wurden im Laufe des Spiels eingewechselt und die (aus heutiger Sicht) drei wertvollsten Neuzugänge Onyeka, Matsima und Claude-Maurice hat man die Woche danach überhaupt erst geholt.

Zu Beginn der Saison hat Thorup tatsächlich einen Ansatz mit deutlich mehr Spielbeteiligung gewählt. Viererkette, die Raute im Mittelfeld aus dem Vorjahr und zwei Stürmer. Unterm Strich: Viel Mühe, wenig Ertrag. In den ersten Spielen, insbesondere gegen Bremen, Heidenheim, Mainz und Leipzig hat man mit den eigenen (im Ballbesitz seit jeher reduzierten) Mitteln versucht mitzuspielen, den Ball und Gegner laufen zu lassen und hat in jedem dieser Spiele postwendend mit dem ersten Torschuss des Gegners das erste Gegentor bekommen. In den vier Spielen gab es in den ersten 15 Spielminuten sechs Gegentore, insgesamt 13. Jetzt in der Rückrunde waren es gerade noch eines.

Die Entwicklung halte zumindest ich persönlich für durchaus positiv. Dass der spielerische Fokus auf die Defensive für den neutralen Zuschauer keine Begeisterungsstürme hervor ruft, ist mir genauso klar wie egal. Als Fan eines Clubs, der qua DNA jedes Jahr erstmal gegen den Abstieg zu spielen hat, ist mir ein trostloses 0:0 und damit ein Punkt in Mainz lieber als ein 2:3 zu Hause, bei dem man 29:4 Torschüsse hatte.

Dass man nach dem 23. Spieltag nicht mehr dauerhaft in den tabellarischen Rückspiegel schauen muss, im Pokal ins Viertelfinale gekommen ist und sogar drei Jungs aus dem eigenen NLZ Verantwortung und Spielminuten schenken konnte und durfte, ist für mich nach all den Jahren mit Abstiegskampf bis zur 93. Minute des letzten Spieltages ein absoluter Segen. Nach Schmidt, Herrlich, Weinzierl und dem gescheiterten Experiment Maaßen muss die Tatsache, dass man aktuell über eine etwaige offensive Farblosigkeit diskutiert und man trotz alledem in der Rückrunde bislang aus sechs Spielen zwölf Punkte geholt hat, als absoluter Erfolg für Thorup gewertet werden.

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Interessante Folge - insbesondere das Thema mit dem Präsidenten war bisher an mir ziemlich vorrüber gegangen.

Am Anfang hat mich Irina Fuchs’ Aussprache von Philipp Tietz (bei ihr mit kurzem I) ein bisschen irritiert udn ich brauchte zwei bis drei Errähnungen bis ich mir sicher war, dass der Ex-Darmstädter gemeint war :wink:

Sehr interessanter Schwerpunkt und danke für den Einblick zum Präsidenten. :slight_smile:

Solche Schwerpunkte bestätigen mich mal wieder, dass Augsburg wohl nicht zu meiner Wunsch-Bundesliga gehören würde, aber Sie trotzdem nicht das Problem der Liga sind.

Wer ist denn das Problem der Liga? (die 50+1-Ausnahmen können ausgeklammert werden, da schon bekannt)

Aus meiner Sicht fängt es bei Hoffenheim an und endet bei Leipzig. Ich bin da sehr simpel gestrickt. Für mich ist die größte Problematik, dass ich dir nicht einmal sagen könnte, was ich mir für Leipzig wünsche. Ich fände es schon cool, wenn sie nicht CL/international spielen würden, aber ein zweites Hoffenheim wäre eigentlich noch schlimmer.

Klar, in meiner Wunschliga sind nun auch nicht unbedingt Kiel oder Heidenheim, aber sie haben halt bessere Arbeit als andere Traditionsvereine gemacht und Sie sind auch nicht so zementiert in der Liga und steigen dann auch wieder ab.

Hoffenheim steigt ja trotz katastrophaler Arbeit nicht ab.

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