Schaffe es leider immer noch nicht im Detail einzugehen zeitlich, aber schau doch mal was Hummels heute in der FAZ sagt:
“Ich bin auch zwiegespalten. Natürlich können wir stolz darauf sein, 78 Punkte geholt zu haben. Wir hätten vermutlich auch noch mehr geholt, wenn es noch um etwas gegangen wäre. Aber am Ende will jeder Sportler gewinnen, Titel holen.” Das ist doch eine klare Aussage worum es am Ende geht. Ich verstehe nicht wie man sich von diesem Anspruch verabschieden kann - so wie es Tuchel mit seinen sehr zurückhaltenden Aussagen gemacht hat. Ob das irgendwelche Konsequenzen hat? Keine Ahnung, aber der Anspruch muss doch da sein.
Und natürlich geht es darum die Möglichkeit zu haben es in einem Spiel zu drehen. Frag mal bei Leverkusen 2000 nach (in Unterhaching) oder bei Schalke 2001 (erst gegen Stuttgart, dann fast noch von FCB-Niederlage beim HSV profitiert). Da willst du doch hinkommen wenn der Abstand 5 Punkte beträgt und noch 4-5 Spiele zu spielen sind. Klar Abhängigkeit vom Ergebnis des Gegners. Aber bei einem Spiel mit dem Druck und FCB-CL-Belastung dazwischen ist doch sehr viel möglich.
Ich würde gerne mal auf den Teil eingehen, dass die Bayern den Leistungsträgerverlust in Erfolgszeiten des Gegners vorantreibt.
Gerade in den zwei Jahren, in denen der BVB Titel gewonnen hat und teilweise auch dementsprechend selbstbewusst aufgetreten ist, hat der Leistungsträgerverlust eben gerade nicht in Richtung der Bayern stattgefunden. Ja der BVB musste damals wichtige Spieler abgeben (Sahin, Kagawa,…), aber ins Ausland und nicht zur nationalen Konkurrenz! Erst mit Götze hat dieser Verlust innerhalb der Bundesliga angefangen, in einer Saison, in der die Bayern schon sehr früh als Meister feststanden. Ich denke grade diese Tatsache spricht schon dafür, dass mit einem aggressiveren Auftreten im Hinblick auf Titel, und sei es “nur” verbal, ein Hummels evtl. davon hätte überzeugt werden können beim BVB zu bleiben…
Ich halte den Kommentar im Rasenfunk (leider) auch für richtig. Das Spiel gegen Liverpool (übrigens das Viertelfinale) hat eine große Chance auf einen Titel gekostet und das nicht weil man spielerisch unterlegen war (wie gegen Bayern), sondern weil man zu doof war. Ich glaube schon das das einen Einfluss auf die Zukunftsplanung eines Spielers haben kann. Gerade weil Bayern kurz vorher ja ein ähnliches Spiel (gegen Juve) noch erfolgreich gestalten konnte.
Bezüglich des “mit einem Spiel drehen”:
Wie @DerBayernBlog schon meinte, mit einem Sieg hätte man auf ein Spiel an den Bayern dran sein können und nicht nur Sie, sondern auch den Druck in der eigenen Mannschaft hoch bzw. höher halten können. Allerdings würde ich es Tuchel nur bedingt zum Vorwurf machen, er hat seine Lektion im Hinspiel gelernt und halt auf einen Lucky Punch, der ja auch nicht unmöglich war, gehofft. Ein Sieg wäre “mit offenem Visier” denke ich auch nicht viel wahrscheinlicher gewesen.
Aber dem Dank für eine tolle Saison schließe ich mich an 