Input zu den 2. Ligatouren

Für die Übersichtlichkeit haben Marc, Max, Moritz und ich (sorry, ich finde beim besten Willen kein „M“ bei mir im Namen) uns entschieden, einen separaten Thread für die 2. Ligasendungen zu machen.

Ihr könnt hier gerne allgemeine Themen zur Lage der Liga reinschicken, wir versuchen aber auch ein wenig analog zu den Input Bundesligathreads euch hier mitzuteilen, was die nächsten Schwerpunktthemen sind.

Morgen spreche ich dann mit Gästen über Schalke und Fortuna Düsseldorf.

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Einzig angebracht wäre natürlich eine eigene Sendung über die Zerstörung der SpVgg Fürth durch den großartigen 1.FC Nürnberg sowohl im Hin- als auch im gestrigen Rückspiel - eigentlich hätte das sogar einen ARD-Brennpunkt verdient :smiley:

Spaß beiseite: Bei Schalke ist natürlich das Torwartthema und die Trainerposition interessant. Wenn es in die Tiefe gehen soll, würde mich auch die Genossenschaft an der Stadionbetreibergenossenschaft interessieren. Wie ist da das genaue Konzept, ist der finanzielle Plan optimistisch oder realistisch (wie geht’s voran mit den Zeichnungen)? Ich muss zugeben, dass ich bei so etwas komplett blank bin.
Bei der Fortuna wäre ein Follow-Up zum Projekt „Fortuna für alle“ interessant. Funktioniert die Refinanzierung, sind die Spiele voll, steht schon fest, ob das Projekt fortgeführt wird?

Edith schlägt „Meine Wenigkeit“ für den Personenkreis im Startbeitrag vor. :grin:

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Hallo liebe Macher, sehr, sehr gute Entscheidung. Die zweite Liga ist aufgrund ihres echten Wettbewerbcharakters klar interessanter, als die Bundesliga. Auch deswegen ist dieser Threat wichtig, richtig und für mich hochinteressant. Und, liebe Eva, vielleicht spielt der Verein meines Vizes und deines Herzens ja nächste Saison wieder zeitklassig. Gruß von einer Lilie aus Bochum

Hagi, you made my day. Dein Humor gefällt mir. Gruß von einem 98er.

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Ich würde mir gerne wieder ein Schwerpunkt zu Preußen Münster wünschen. Es sind nun 26 Spieltage rum und man steht drei Punkte vor dem Relegationsplatz und sind der beste Aufsteiger, auch wenn sie laut TM den niedrigsten Marktwert haben, Ausfälle von Schlüsselspieler hatten und insgesamt ein geringes Budget haben.
In 26 Spieltage haben sie nur dreimal mit zwei (oder mehr) Tore Unterschied verloren (Hinspiel HSV, Rückspiel Paderborn, Hinspiel Greuther Fürth - erstes Zweitliga-Spiel seit Jahrzehnten) und haben in den letzten Wochen sogar eher unglückliche Niederlagen gegen Schalke (klingt sehr surreal) und Nürnberg gehabt.

Für einen Verein, der vor zwei Jahren noch in der vierten Liga gespielt hat, und Zweitliga-Fußball generell sehr surreal klingt, ist das schon alles ein kleines Wunder und würde sich jede Minute Rasenfunk wirklich sehr verdienen.

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bei Düsseldorf fällt mir seit einiger Zeit auf, dass die Bilanz in den direkten Duellen gegen die anderen Top6 Teams bescheiden ist. Hier mal die direkten Duelle aus den letzten drei Saisons. Viel zu wenig eigene Tore, viel zu viele Unentschieden, Punkteschnitt von ca 1,00.


Habe natürlich längst nicht alle 30 dieser Spiele gesehen, aber schon einige (insbesondere viele der 20:30 Uhr Topspiele) und da hatte ich schon regelmäßig den Eindruck, dass Thioune gegen Topgegner seine eigene Identität aufgibt, sich mit zwei tiefen Ketten hinten rein stellt und hart auf 0:0 spielt bzw hofft, über Umschaltmomente einen schmeichelhaften Sieg mitzunehmen. Und das obwohl man mit Kreativspielern wie Appelkamp oder zuvor Tanaka eigentlich viel mehr im eigenen Ballbesitzspiel kann und das gegen schlechtere Gegner auch regelmäßig zeigt. Das habe ich aus der Ferne immer als Angsthasenfußball wahrgenommen. Da würde mich interessieren, ob man das im Düsseldorfumfeld genau so sieht.

bei Schalke ist der Elefant im Raum natürlich, dass man genau wie Hertha mit einem der höchsten Kaderetats der Liga eigentlich um den Aufstieg mitspielen muss, nach Außen hin kommuniziert, dass eine weitere Umbruchsaison auch noch im Rahmen ist, man in der Realität nun aber die zweite Saison in Folge im unteren Mittelfeld rumdümpelt und wenig dafür spricht, dass nächste Saison der eingeplante Angriff auf die oberen Tabellenplätze folgt. Eher ist davon auszugehen, dass der sportliche Misserfolg und die sinkenden TV-Gelder durch den Verkauf von Leistungsträgern wie Sylla und vielleicht auch Bulut querfinanziert werden muss. Vielleicht tauscht man auch nochmal den Trainer. Wenn man nicht mit wenig Geld einige unglaubliche Glücksgriffe auf dem Transfermarkt landet, spricht dann eigentlich alles für die nächste Umbruchsaison zwischen Platz 10-13 und wenig für den angepeilten Aufstieg.

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Du sprichst mir aus der Seele. Hab das Gefühl, dass die Münsteraner Leistung gar nicht so honoriert wird, wie es sollte. Vor allem in den Vorberichterstattungen der Spiele kommt es mir oft viel zu kurz. Die Kommentatoren scheinen die letzten Spiele und die Spielweise von Münster, abgesehen von den Einwürfen, gar nicht so auf dem Schirm zu haben. Ich bin als Fan zwar voreingenommen, habe diese Saison aber fast jedes Spiel gesehen und finde es echt beeindruckend, wie sie es selbst gegen klare Favoriten oft schaffen „mitzuspielen“, Chancen kreieren und teilweise auch eher unglücklich ihre Punkte (nicht nur Schalke oder Nürnberg; Kaiserslautern und HSV haben in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt) verloren haben. Sie sind bei weitem nicht so chancenlos, wie ich es vor der Saison eingeschätzt hätte und ich frage mich, was die rationale (nicht durchs Fan-sein beeinflusste) Erklärung dafür ist.

Was Schalke 04 betrifft, ist wie von dir bemerkt zu erwarten, dass tatsächlich wieder Leistungsträger verkauft werden müssen. Zu lesen war sogar von einem erneuten (unfreiwilligen) Umbruch. Bedenkt man nun, dass der Club seine Trainer wechselt wie unsereins die Unterhosen, ist es beinahe zwangsläufig logisch, dass aufgrund mangelnder Konstanz im Kader und eben dem Trainerposten am Ende halt Tabellenplätze im unteren Mittelfeld herausspringen. Schalke ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie wenig ein Verein aus seinen eingentlich hervorrgenden Möglichkeiten macht: Die vielleicht leidenschaftlichsten Fans Deutschlands, eine seit Jahren überragende Jugendarbeit (Draxler, Neuer, Özil, die Altintops, um nur einige zu nennen), gewachsene Tradition, die sich bestimmt gut vermarkten lässt, oder ließe. Unter dem Aspekt von Kontinuität , besonders was den Cheftrainerposten angeht traue ich Magdeburg mit seinem nachhaltig gewachsenen Kader spätestens in der übernächsten Spielzeit den Aufstieg zu. Es zeigt sich immer wieder, egal ob in der Bundesliga oder dem Unterhaus : Wo Mannschaften und Coaches Zeit bekommen, etwas langfristig zu entwickeln, entstehen große Chancen. Magdeburg würde ich es nicht nur deswegen gönnen, den großen Wurf zu schaffen. Mit blau-weißen Lilien Grüßen.

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Selbst Draxler ist inzwischen über 30 und seit fast 10 Jahren nicht mehr im Verein. Außerdem sind die Altintops aus der Wattenscheider Jugend. Wird also Zeit deine Referenzen zu updaten… :wink:

Aber die Jugendarbeit auf Schalke ist echt gerade in interessanten Zeiten. Die U17 mit Trainer Cinel (inzwischen bei Salzburg) hatte 21/22 und 22/23 für Furore gesorgt, als sie zweimal Meister der Weststaffel und einmal auch Deutscher Meister wurde. Diese Jahrgänge ('05, '06 und einige '07) haben gerade nominell die erste Profisaison oder die letzte U19-Saison. Also was ist aus der hoch gelobten Truppe geworden?

  • Ouédraogo war Teil der Meistermannschaft von 21/22, war also ein Jahr früher als gewöhnlich in die U17 hochgezogen worden, hat ein weiteres Jahr in der U19 übersprungen. Letzte Saison wurde er auf Anhieb Stammspieler bei den Profis und wechselte im Sommer für €10m.
  • Grüger war ebenfalls Teil dieses Teams, ist seit dieser Saison bei den Profis und seit Interimstrainer Fimpel und unter van Wonderen häufiger Startelfspieler. Er hat momentan einen Vertrag bis 2028.
  • Bulut hat ebenso wie Ouédraogo ein Jahr vor seiner Frist die U17 durchlaufen, nach zwei Jahren in der U19 ist er diese Saison zu den Profis aufgerückt und inzwischen unumstrittener Stammspieler. Sein Vertrag wurde vor kurzem bis 2029 verlängert, soll aber eine Ausstiegsklausel in ähnlicher Höhe wie Ouédraogo enthalten.

Einige weitere Spieler der 21/22 Meister haben Profiverträge, spielen zur Zeit aber vorwiegend bei der U23:

  • Podlech ist Torhüter, saß schon bei den Profis auf der Ersatzbank und soll die kommenden Jahre aufgebaut werden. Im Januar wurde mit ihm bis 2028 verlängert.
  • Becker, ein Links- bzw. Innenverteidiger, galt als aussichtsreicher Kandidat für die Profis, saß in der ersten Pokalrunde auf der Bank, verletzte sich jedoch zum Saisonstart. Seit Februar spielt er wieder in der U23 und hat Vertrag bis 2027.
  • Osmani ist Mittelfeldspieler und gehört in der U23 zum Stammpersonal. Auch er saß schon bei den Profis auf der Bank und hat Vertag bis 2027.
  • Des weiteren spielen Yusufu (bis 2026), Barthel (2025), Hadzha (2025) und Buczkowski (2025) momentan in der U23, ob es bei ihnen aber auch für die Profis reicht, ist fraglich.
  • Ein damaliger Meister wurde noch in seiner Jugendzeit abgeworben. Burlet ist zu Lille gewechselt, spielt momentan leihweise in der 3. französischen Liga bei Le Mans.

Jetzt zur U17-Mannschaft von 22/23, die momentan im letzten Jahr in der U19 spielt. (Diese U19 führt übrigens gerade ihre Hauptrundengruppe der Nachwuchsliga an.)

  • Khadr ist Innenverteidiger und hat bereits einen Profivertrag bis 2028 unterschrieben. Ob er direkt zu den Profis aufrückt oder erstmal in der U23 spielt, wird man im Sommer sehen.
  • Mertcan Ayhan, der jüngere Bruder von Kaan Ayhan, ist ebenso Innenverteidiger. Sein Vertag läuft laut transfermakt zum Saisonende aus, soll angeblich aber verlängert werden.
  • Es spielen weitere ehemalige U17-Westmeister in der U19, ob sie auf Schalke einen Anschlussvertrag bekommen ist momentan aber noch nicht ersichtlich. Dazu gehören etwa Torwart Siebeking, Linksverteidiger Karaca, Rechtsverteidiger Weber oder Mittelfeldspieler Gashi.
  • Etcibasi wurde bereits während der 22/23er U17-Saison vom BVB abgeworben und spielt dort gerade in der U19.

Zwei weitere aktuelle U19-Spieler haben bereits einen Profivertrag unterschrieben, gehörten aber nicht zur Westmeistermannschaft.

  • Gulasi ist in Australien geboren und hat türkische Wurzeln, war deshalb zuletzt in der U20 der Türkei nominiert. Der Mittelfeldspieler hat bis 2028 unterschrieben und wird die U19 Saison noch zu Ende spielen.
  • Tchibara wurde von Schalke aus der Leverkusener U17 abgeworben und hat im Januar ebenfalls einen Profivertrag bis 2028 unterschrieben. Er war beim Wintertrainingslager dabei und konnte sich direkt für die Profis empfehlen. Bei seinem zweiten Profienínsatz verletzte er sich jedoch schwer am Kreuzband und fällt nun lange aus.

Ergebnisse sind im Nachwuchsfußball immer zweitrangig, die Entwicklung steht natürlich vorne an. Das erste Zwischenfazit sieht hier aber sehr gut aus, bereits drei Spieler aus den erfolgreichen U17-Mannschaften sind auf Schalke in ihrer jeweils ersten Profisaison Stammspieler geworden, weitere können folgen.
Ob es aber bei zwei goldenen Jahren bleiben wird oder die folgenden Jahrgänge ebenfalls Profispieler für Schalke hervorbringen wird, bleibt abzuwarten. Es hat sich seitdem nämlich einiges verändert. U17-Trainer Cinel wurde von Salzburg abgeworben, U19-Trainer Elgert geht auf den Ruhestand zu, der damalige Sportvorstand Knäbel und Nachwuchsdirektor Schober sind beide ebenfalls nicht mehr im Verein.
Was die Arbeit der neuen Verantwortlichen angeht, wird man die Ergebnisse erst in einigen Jahren zu sehen bekommen. Als Fan erhofft man sich natürlich, dass sie nahtlos dort weiter machen konnten und können, wo ihre Vorgänger aufgehört haben. Denn auf die gute Nachwuchsarbeit wird Schalke auch die nächsten Jahre dringend angewiesen sein…

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Hi,

was die Altintops betrifft, gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Da habe ich mich vertan, die Jungs kamne tatsächlich von der SG Wattenscheid. Wie ich sehe, hast du dir sehr große Mühe mit der Recherche gegeben, Dein Beitrag ist absolut fundiert und ausführlich. Herzlichen Dank für die Mühen ! Für welchen Club schlägt dein Herz , wo kommst du her ? Ich selbst bin in Darmstadt geboren und aufgewachsen, lebe seit 1994 in Bochum. Mein Herz schlägt für die Lilien. Melde dich mal, alles Gute und nochmal Danke !

Anekdotisch: Ich wohne mit 3 Kindern und einer Frau in Bonn ohne Auto. Ich gehe regelmäßig (Dauerkarte)zu den Frauen Kölns, die beiden „großen“ 15 17 gehen mit ihren Mannschaften auch selbständig ab und zu hin.
Wir schauen gerne Fußball. Bundesliga, selbst Zweite wäre zu fünft schwierig. Aber für die Umsonsttickets haben wir uns regelmäßig beworben. Inzwischen haben wir auch so schon bei „Angeboten“ (Weihnachtsfamilienspieltag) eine(also5)Karte für Düsseldorf gekauft.

Ich fände es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh für ein Resümee.

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was ich noch hinzufügen würde ist die Tatsache, dass Vereine wie Schalke und Hertha mit einer weltklasse Nachwuchsabteilung durch den Abstieg nochmal ganz anders von ihrer eigenen Jugendarbeit profitieren. Früher waren nur die Talente auf hohem Bundesliganiveau relevant, die entweder sofort das Niveau im eigenen Kader angehoben oder hohe Ablösesummen eingespielt haben. Alle anderen Spieler hat man effektiv umsonst für andere Vereine mit ausgebildet. Es ist ja kein Zufall, dass du bei Platz 10 der Bundesliga bis Platz 10 der dritten Liga bei fast jedem Verein mindestens einen Spieler findest, der von Schalke oder Hertha ausgebildet wurde. Durch den Abstieg profitiert man nun auch von den ganzen schlechten Bundesliga- und guten Zweitligaspielern, die so eine Nachwuchsabteilung hervorbringt.

Das ist wie du richtig sagst natürlich nur eine Momentaufnahme. Mittelfristig wird das Niveau der NLZs von Schalke und Hertha durch die Unterklassigkeit leiden und die größten Talente gar nicht mehr zu diesen Vereinen kommen. Aber aktuell retten die NLZs einiges, was bei diesen beiden Vereinen auf anderer Ebene strukturell verbockt wurde.

Ist jetzt nicht gegen dich, aber können wir diese ganzen superlativ Begriffe mal lassen.

Ich würde die BVB Nachwuchabteilung auch nicht als Weltklasse bezeichnen, nur weil man seit 2015 sechsmal im U19 Finale stand und 4 mal gewonnen hat. Der Outputvon fast allen NLZ ist leider nicht so gut, auch nur Ansatzweise von Weltklasse zu reden.

Aber die Diskussion kann man woanders besser fortführen.

Ähm nein?
Die Knappenschmiede bringt seit zwei Jahrzehnten zuverlässig alle 2-3 Jahre einen sehr guten Bundesligaspieler und alle 5-6 Jahre einen Weltklassespieler heraus.

In der Konsequenz nenne ich die Jugendarbeit von Schalke Weltklasse. Zumindest war sie es in den letzten zwei Jahrzehnten. Ob das jetzt noch so ist bzw noch lange so bleibt, ist ein anderes Thema.

Kannst du ja so sehen, schön und gut, ich bleibe bei meiner Meinung. Ich lege Weltklasse sehr eng aus, da mir diese superlativ Begriffe ständig durch die Medien fliegen.

Das finde ich spannend. Welcher Output wäre notwendig um zu recht von Weltklasse reden zu dürfen?
(Das ist als ehrliche Frage gemeint, wo mich deine Meinung interessiert.)

Wie ich unten Beschreibe würde ich von internationaler Topklasse reden, wenn man den Fokus auf individuelle Topspieler und nicht auf Masse setze, dann Fallen mir für die letzten Jahrzehnte La Masia, in weiten Teilen Ajax Amsterdam und die Französiche Nachwuchausbildung der letzten 30 Jahre ein (ohne dort jetzt einen Verein nennen zu können, der andere überragt). Einen genauen Output kann ich dir leider nicht nennen, aber z.B. wie ich oben bereits schrieb, würde man die BVB Jugendarbeit besser als die von Schalke einsetzen, weil man so viele Titel holte? Das würde ich doch eher in Zweifel ziehen. Aber da es hoffentlich irgendwann mal ein Tribünengespräch zu Nachwucharbeit gibt, kann man sich dort weiter vertiefend die Gründe dikutieren.

Zum Begriff Weltklasse:
Ich würde eher von internationaler Topklasse als Weltklasse als Begriff nehmen. Der Begriff Weltklasse wird mir einfach im Fussballkontext (Reporter redet von einer „weltklasse Aktion“ bei der TV übertragung). Die Kicker Rangliste vergibt ja auch nur relativ selten das Prädikat Weltklasse.
Außerdem was ist den die „Welt“ in der Weltklasse? Eigentlich spielen doch alle „Weltklassespieler“ in ihrer Prime in Europa. Habe gefühlt noch nie von „Weltklassespielern“ in ihrer Prime gehört, welche man so bezeichnet, die in Japan, Südafrika oder Mexiko spielen. Würde ein Muhammed Salah so ein Weltweit annekanntes Standing haben, würde er bei Zamalek in Kairo spielen? Wohl eher nicht. Auch Braslianer kriegen das Prädikat doch gefühlt nur, wenn Sie in Europa spielen. Ich meine jetzt die Fussball Moderne also seit den 90ern. Würde man heute noch einen Pele als besten Fussballer aller Zeiten krönen, wenn er in der Zeit des Modernen Fussballs seine Karriere nur in Brasilien gespielt hätte außerhalb des Europäischen Fokus?

Naja, mit der schwammigen Antwort kann ich dann doch nichts anfangen…

CIES Football Observatory bringt regelmäßig spannende Übersichten dazu.
Hier zB die finanziell erfolgreichsten Akademien weltweit 2014-2023.

Da war Schalke im Zeitraum von 2014-2018 noch Siebter!

Für den Folgezeitraum von 2019-2023 fehlen mEn die ca €26m für McKennie. (Und darüber hinaus noch weitere kleinere Beträge.) Außerdem können bei dem Ranking auch Spieler mitzählen, die nie in der jeweiligen Akademie gespielt haben und nur im jungen Alter von den Profis verpflichtet wurden. Also die Zahlen etwas mit Vorsicht genießen.

Hertha taucht in der Liste übrigens gar nicht auf. Der BVB ist wegen Pulisic und Sancho ziemlich gut dabei. Bester deutscher Verein im gesamten Ranking ist Leverkusen.

Mir ist natürlich auch klar, dass finanzielle Einnahmen nur eine Möglichkeit sind, aus einer guten Jugendarbeit Nutzen zu ziehen. Selbst ausgebildet Spieler, die im Verein bleiben fallen hier ja vollkommen durchs Raster.

Und eine Anmerkung noch zu Schalke, im angeschauten Zeitraum hatten wir damals auch das Problem, dass viele Talente (Matip, Kolasinac, Meyer) den Verein ablösefrei verlassen haben.

Heute Abend nimmt @JungerHerr die nächste Ligatour auf – Schwerpunktvereine werden der KSC und die SV Elversberg sein. Wenn ihr Input zu den Teams oder der Lage der Liga habt, immer her damit!

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Ähnlich wie bei Düsseldorf vor zwei Wochen ist es auch bei Elversberg ganz interessant, die Punkteausbeute nach Tabelle aufzuteilen:

  • gegen die oberen sechs: 10 Spiele, 3 Siege, 14:15 Tore, ∅ 1,3 Punkte
  • gegen das Mittelfeld: 11 Spiele, 7 Siege, 26:11 Tore, ∅ 2,1 Punkte
  • gegen die unteren vier: 6 Spiele, 1 Sieg, 5:6 Tore, ∅ 0,8 Punkte

es bietet sich die Interpretation an, dass es für Elversberg den typischen Sweetspotgegner gibt, gegen den man als „kleines Elversberg“ die Underdogrolle aus vollen Zügen und mit allem was dazu gehört ausspielen kann, obwohl man sich sportlich mit einem sehr guten Trainer und gut funktionierenden Bundesligaleihspielern mindestens auf Augenhöhe befindet.
Okay läuft es gegen die Aufstiegskandidaten, gegen die man ebenso aus der Underdogrolle heraus spielen kann, die sportlich aber mindestens in der Kaderbreite mehr Qualität als Elversberg haben.
Und ganz übel läuft es gegen die vier Abstiegskandidaten, wo sich auf einmal die Rollen umkehren und Elversberg als Favorit bespielt wird.

So wenig es der Anspruch von Elversberg ist, um den Aufstieg mitzuspielen, braucht es ebenso wenig Fantasie sich vorzustellen, wo Elversberg stehen würde, wenn man gegen die Abstiegskandidaten wenigstens den selben Punkteschnitt geholt hätte wie gegen die Mittelfeldteams. Auf Augenhöhe mit Köln+HSV.

So dürfte Elversberg die Saison nach den drei sieglosen spielen gegen Lautern+Münster+HSV nun im Tabellenmittelfeld ausklingen lassen und wieder frühzeitig die nächste Generation an Bundesligaleihspielern eintüten und damit am dritten Zweitligaklassenerhalt der Vereinsgeschichte arbeiten.

Da würde mich interessieren, ob man den frühzeitigen Klassenerhalt intern als vollen Erfolg verbucht, oder doch von einer verpassten einmaligen Chance spricht. Weil es nicht absehbar ist, dass man bei den Leihspielern jede Saison so viel Glück wie diese Saison mit Asslani, Damar und Baum hat. Weil in jedem der letzten drei Spiele mehr drin gewesen wäre. Und weil Horst Steffen spätestens diesen Sommer interessante Angebote von Vereinen bekommen dürfte, die nicht jedes Jahr ihre drei besten Spieler abgeben müssen.

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