Kurzpass 189 – Frauenfußball (9. Spieltag und CL)

Mit Martin Piller und Jolle Lahr-Eigen (@jollinski) habe ich über die Situation im deutschen Frauenfußball gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Wollte mich hier nochmal im Generellen für die Sendungen zum Frauenfußball bedanken. Es ist für den normalen Menschen nicht möglich alle Ligen und Sportarten zu verfolgen, da helfen einem diese Kurzpässe wahrlich die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Ohne Magenta kann ich die BuLi leider nicht gucken, habe aber diese Saison doch immer häufiger die CL oderLänderspiele gesehen. Schuld daran sind zu einem signifikanten Anteil die Kurzpässe mit den tollen Gästen.

Damit auch noch kurz einen Satz zur aktuellen Folge: Hat mir außerordentlich gut gefallen, inhaltlich sowie von der Harmonie (und der cold start :slight_smile:).
Please keep up the good work!

Zum Schluss noch etwas Meta: Ich bin echt hin- und hergerissen wie sich die Frauen BuLi entwickelt. Finde es schön, dass sie immer stärker wird, aber das passiert anscheinend v.a. durch die Vereine der Männer BuLi. Wenn die Frauen Liga nachher nur ein Spiegelbild der Männer ist und ein Team dann nur abstürzt, weil es den Herren schlecht geht (siehe z.B. Bremen), dann ist das doch keine eigenständige Liga?! Mir fällt da jetzt auch keine Patentlösung ein. Es ist ja nichtmal unbedingt so, dass die Frauen mehr Geld haben, wenn die Herren in der ersten Liga spielen. Die Strahlkraft und Infrastruktur der Vereine reicht ja schon aus um einen Vorteil zu haben. Man will die Frauen-Teams aber auch nicht künstlich klein halten, sondern endlich ins verdiente Rampenlicht rücken. Und dabei helfen die „großen“ Männer-Teams halt.
Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust…

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Ich kann mich nur anschließen! Sehr guter Kurzpass zur Frauen Bundesliga! Ich liebe es auch die zu hören, weil mir die Zeit fehlt wirklich was zu gucken. Auch wirklich angenehme Atmosphäre, aber das war ja schon beim Einstieg klar :grinning:
Erschreckend, ich wusste nicht, dass Werder nur 3 Tore geschossen hat.
Auch ich finde es schade, dass die Professionalisierung im Moment häufig über den Männerfussball geht. Zumal, wenn es dann wie zum Beispiel bei Werder nur halbherzig gemacht wird. Und ich weiß nicht, ob im Falle von Werder das Argument zählt, dass es dem Verein im Moment insgesamt schlecht geht. In einem der letzten Kurzpässe wurde doch herausgearbeitet, dass es zum Beispiel häufig nur an einem guten Fitness-Coach fehlt (weiß jetzt nicht, wie die Werder-Frauen da aufgestellt sind) und das sollte sich ( jetzt nur als Beispiel) ein so großer Verein wie Werder dann doch leisten. Was ich meine: es ist wahrscheinlich im Vergleich zu dem, was in die Männer investiert wird nicht viel Geld, was es bräuchte, um die Ffauen von Werder in der ersten Liga zu halten.
Freue mich schon auf den nächsten Kurzpass. Vielleicht habe ich dann auch endlich mal ein Spiel live gesehen…

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Ähnliches hatte ich auch mal geschrieben. Ich freue mich einerseits, dass der BVB seit dieser Saison mit einem Frauenteam am Start ist. Andererseits werden dadurch, über kurz oder lang, Vereine wie die SGS Essen geschluckt, die für den gesamten Frauenfußball Pionierarbeit geleistet haben.

In dieser Saison gibt es noch 4 Teams, deren Männer-Äquivalent nicht in der 1. BL spielt oder gespielt hat (Bremen). Davon sind 2 abgeschlagen auf den letzten Plätzen.

Es gehört vermutlich alles zu einer normalen Liga-Entwicklung dazu. Schade finde ich es allemal.

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nach Beendigung der BuLi-Hinrunde und der Championsleague-Vorrunde möchte ich mich zur Situation im Frauenfußball wie folgt äussern: Es gibt bereits jetzt zwei „Gewinner der Saison“. Nein, es sind nicht der FCB und/oder der VFL Wolfsburg, obwohl letztere in einem herausragenden Spiel Chelsea weggeballert und sich dadurch in letzter Minute doch noch fürs Viertelfinale qualifiziert haben; das haben sie jedoch einer herausragenden Spielmacherin Svenja Huth, einer unfassbar schnellen Goalgetterin Tabea Wassmuth sowie den beiden defensiven Mittelfeldspielerinnen Lena Oberdorf und Lena Lattwein zu verdanken, die verhindert haben, dass die überragenden Angriffsspielerinnen von Chelsea die löchrige „Schweizer-Käse-Abwehr“ der Wölfinnen wie gehabt überspielen konnten.
Es kommt nicht von ungefähr, dass 2 der 4 genannten Wölfinnen noch in der letzten Saison bei der TSG Hoffenheim gespielt haben, meinem ersten „Gewinner der Saison“. Obwohl diese Mannschaft 3 ihrer 4 Starspielerinnen an die Big 2 abgeben musste und ihr vierter Star (Nicole Billa) eine eher durchwachsene Saison spielt, haben sie es geschafft, in der Bundesliga oben mitzuspielen und sich in VIER Spielen für die Gruppenphase der Championsleague zu qualifizieren, und zwar nicht gegen „Fallobst“, sondern gegen die jeweilige Nr.2 Schwedens und Italiens.
Kritiker werden jetzt auf die hohen Niederlagen in der Championsleague hinweisen, aber der FC „tiki-taka“ Barcelona spielt derzeit in einer ganz anderen Liga als ALLE anderen Mannschaften und Arsenal London kam einfach im Hinspiel zu früh; im Rückspiel war Hoffenheim klar besser gegen den Tabellenführer der Premier-League. Hoffenheim überzeugt in nahezu jedem Spiel durch eine geschlossene Mannschaftsleistung; der herausragende Trainer setzt in jedem Spiel 16 Spielerinnen ein, 7-8 ständig in der Anfangsformation, die anderen 8-9 als Aus-oder Einwechselspielerinnen. Ein Qualitätsabfall ist selten festzustellen; eine Besonderheit kann allerdings nicht unerwähnt bleiben: Die TSG hat den kommenden europäischen Superstar in ihren Reihen: Jule Brand. Dietmar Hopp wird sich entscheiden müssen, ob er mit der TSG ernsthaft im deutschen und europäischen Spitzenfußball mitmischen will; dann sollte er Frau Brand einen Vertrag anbieten, der alles in den Schatten stellt, was es bisher im europäischen Frauenfußball gegeben hat, bevor es andere tun.
Der 2.Gewinner dieser Saison ist die UEFA Champions-League: Die Einführung der Gruppenphase, die kostenlose Übertragung aller Spiele durch DAZN/Youtube und die Austragung einiger Spitzenspiele im „Männerstadion“ haben für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt.
Zwar gab es in jeder Gruppe-wie bei den Männern-zwei klare Favoriten, aber Juventus Turin, TSG Hoffenheim und Benfica Lissabon haben in 3 der 4 Gruppen für Spannung gesorgt.
Die Kommentierung der deutschen Spiele war durchweg hervorragend, wobei ich eine der Co-Kommentatorinnen hervorheben muss: Josie Henning. So möchte ich - auch im Männerfußball - das Geschehen kommentiert haben; auch die übrigen Ex-Nationalspielerinnen als Co-Kommentatorinnen waren im Vergleich zu den üblichen „Experten“ eine Bereicherung.
Abschliessend muss ich Juventus Turin erwähnen, die im Gegensatz zu den deutschen Vereinen jedes Heimspiel zu einem besonderen Event gemacht haben, und zwar im „Männerstadion“, mit Lightshow und mit richtig vielen Zuschauern!!!
Nach den Engländern und den Spaniern machen uns jetzt auch noch die Italiener vor, wie es gehen könnte.

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Leider hat sich Herr Hopp entgegen meiner Empfehlung ganz offenbar gegen den Frauenfußball in Hoffenheim entschieden:
Erst hat man die österreichische Nationalspielerin Wienroither in der Winterpause an Arsenal London verkauft, dann lässt man sein Juwel Jule Brand zur neuen Saison nach Wolfsburg ziehen. Sehr traurig für den deutschen Frauenfussball, der gerade spannend zu werden versprach. Jetzt bleibt nur noch Eintracht Frankfurt als Hoffnungsträger, der sich den Millionenclubs Wolfsburg und Bayern widersetzen kann. Ob sie auch wollen?
In Washington hat man meinen Post offenbar im Gegensatz zu Hopps Hoffenheim gelesen: Der amerikanische Zufallsmeister Washington Spirit hat mit seinem Rookie Trinity Rodman - ja, es handelt sich um die Tochter der Basketball-Legende Dennis Rodman- einen Millionenvertag abgeschlossen: sie erhält für 4 Jahre insgesamt 1,1 Mio. Dollar.
Ich habe keine Ahnung, wie dies mit dem Salary-Cap zu vereinbaren ist; als Neunationalspielerin fällt sie zwar nicht mehr in den „Hauptgehaltstopf“ von knapp 1 Mio.Dollar, aber der amerikanische Fussballverband übernimmt meines Wissens nur ca. 90.000 Dollar jährlich, sodass eine Lücke von ca. 185.000 Dollar jährlich verbleibt. Wenn dieser Betrag aus dem 2.Topf von 400.000 Dollar gedeckt wird, der eigentlich für Transfers und ausländische Spielerinnen gedacht ist, dann könnte es dort eng werden.
Wie dem auch sei: Der amerikanische Frauenfussball sorgt wieder einmal für Schlagzeilen, was seiner Vermarktung keineswegs schadet: Im Augenblick findet dort ebenso wie in Europa ein Miniturnier statt und es kommen reichlich Zuschauer, obwohl die Amerikanerinnen dort nur gegen zweitklassige Mannschaften spielen, und zwar ohne all die „alten Damen“, die bei Olympia versagt haben, stattdessen mit den vielen „Jungstars“ ala Rodman.
Selbstverständlich werden diese bedeutungslosen Spiele im nationalen Fernsehen übertragen, während uns die ARD einen lieblosen Livestream im Internet anbietet, obwohl bei diesem Miniturnier nur Weltklassemannschaften teilnehmen: Olympiasieger Kanada, EM-Gastgeber England, Deutschland und Geheimfavorit Spanien.
Wer noch ernsthaft fragt, warum sich in Deutschland im Frauenfussball nichts bewegt, der hat den Schuss nicht gehört: Es liegt keineswegs an den Leistungen der deutschen Frauen, die sich trotz coronabedingter Ausfälle und Coachingfehlern wacker geschlagen haben, sondern an der mangelhaften Vermarktung; solange sich der Frauenfußball nicht vom DFB/DFL löst, hat er keine Chance und wird noch weiter hinter England, Spanien, Frankreich und selbst Italien zurückfallen!

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Ich finde es ja nett, dass sie die spiele der Bundesliga jetzt endlich alle streamen, aber wieviele Fußballfans haben Magenta-TV? Allein um alle Spiele der Männer meines Vereins zu sehen bräuchte ich schon 4 Abos, da will ich mir nicht noch Magenta dazu holen.

Meiner Meinung nach, sollte man es koppeln: Wer die Männer zeigen will, muss im vergleichbaren Maße die Frauen auch zeigen. Im Zweifel for free. Ich zumindest würde ab und an Frauen-BL gucken, wenn es bei DAZN oder Sky wäre.

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