Mal eine ganz andere Folge als sonst. Ich habe mit Petra Kammerevert (EU-Parlamentarierin für die SPD) über die EU Sports Policy gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
3 „Gefällt mir“
Ich beschäftige mich aktuell sowieso mit diesem Thema weshalb ich es sehr interessant gefunden habe, das Gespräch war sehr angenehm und die Abgeordnete war sehr fachkundig.
2 „Gefällt mir“
Das Thema „Rolle der EU im Fußball“ ist so derbst zentral und m.E. überfällig für die weitere Entwicklung, bevor der Profifußball ins schwarze Loch von finanzstarken Drittinteressen gezogen wird.
Ich fand nur die Lobhudelei des dt. 50+1 von Petra Kammerevert etwas naiv: Dass deutsche System mit seinen ganzen Inseln aus Ausnahmen und Werksclubs ist halt null attraktiv für Resteuropa.
Ich finde, man sollte Investoren geradezu einladen, eben in Infrastrutkur etc. zu investieren. Und gerad darüber kann die EU ggf. auch eine Zuständigkeit herleiten: Lenkung von globalen und politisch äußerst sensiblen Geldströmen. Durch derartige Investitionen könnte, so durch geschickte EU-Regelung der Rahmen dafür geschaffen ist, ein tickle-down Effekt einsetzen. Auch und gerade sämtliche Regelungen zu Quoten von einheimischen Spielern etc. (was ja auch eine Hürde für das Prinzip „Geld schießt Tore“ ist) müssen ja mit EU-Recht vereinbar sein (Bosman-Urteil, Art. 45 II AEUV).
@AicMax Falls „mit diesem Thema“= „sollte die EU Dinge regeln“ meint: Was bedeutet"Beschäftigen"? Engagement wie PoE, JEF o.ä. oder im Rahmen einer Abschlussarbeit? (:
Ahhh, wieder ein kleines Stück „klassischer“ Rasenfunk mehr!
Wirklich hoffnungsvoll geht man natürlich nicht aus der Episode, dass irgendetwas passieren wird. Aber zumindest schön zu hören, dass die gesellschaftliche Rolle und Zukunft des Sports in der EU überhaupt diskutiert wird. Wusste ich bisher nicht.
Ne, ich habe einen kleinen Blog und ich beschäftige mich allgemein gerne mit Sportpolitik.
Erster Eindruck…
Interessantes Thema, das ein zahnloser Tiger bleiben kann - oder analog zum Thema Bosman noch richtig Sprengkraft entwickeln kann, wenn es ernsthaft diskutiert und geklärt wird, „wem der Sport denn nun «gehört»“…
@GNetzer, danke mal für den Link zu dem EU Papier…
Das liest sich leider auf den ersten Blick „etwas sperrig“, hast Du es schon vollumfänglich bzw. weitgehend verstanden, was der Hauptansatz und Zielsetzung ist…?
Wenn ich das richtig sehe, ist das jetzt erstmal eine Bestandsaufnahme, was Sport ist und leistet, die den rechtlichen Rahmen absteckt, und die Verbände anregt, selbstinitiativ Verbesserungen vorzuschlagen, weil ja „einige Dinge etwas im Argen liegen“.?
Handhabe hat man aber leider keine, weil jeder Sport von Verbänden gemanagt wird, die ja einer eigenen (anno tobak aus dem Nichts selbsterschaffenen) Zusdtändigkeit und Gerichtsbarkeit unterliegen…
Verbände allerdings, von denen sich allesamt bequem auf den Status der Gemeinnützigkeit berufen, und von denen wiederum im Gegenzug nicht einer in der Lage ist,…
…seine Wettbewerbe nach transparenten korruptionsfreien Kriterien zu vergeben?
…seine Geldströme transparent darzulegen?
…nicht horrende Summen in dunklen Kanälen versickern zu lassen?
…Doping Vergehen und Medikamentenmissbrauch zu verfolgen und zu ahnden?
…MeToo und Diskriminierungs-Vergehen zu verfolgen und zu ahnden?
…Doping-, MeToo-, Diskriminierungs-Vergehen überhaupt nachgehen zu wollen?
und von denen sich kein einziger darum scheißt, wie dreckig die Geldströme (zumindest Teile davon) auch sind, Hauptsache es sprudelt nur kräftig genug…?
Hmmm…
Aus dem Sport heraus wird sich sicher nichts zum Besseren ändern, die frei nach Blatters Sepp „Sport-Familie“ hat sich längst so organisiert, wie sie es haben will…
Insofern die EU Intitiave sehr interessant, aber…
Solange sie nicht gezielt und massiv in die o.a. Kerben haut -und wegen mir sehr gerne mit der Streitaxt und nicht mit dem Wattebäuschen- wird sich an den ganzen „unschönen Begleiterscheinungen“ nichts ändern.
Ich hab da immer noch eine Passage aus einem der FIFA Leaks Beiträge hier im Hinterkopf, die sinngemäß lautete: „ohne das penetrante Nachhaken der US Steuerbehörden bei der Steuererklärung von Chuck Blazer“ …
Naja, Streitaxt erwarte ich mal nicht aus der Politik, aber wenn die Mühlen anfangen, langsam und gründlich zu mahlen, und beim Komplex „FIFA-ECA-DFB“ direkt mal anfangen…
In den normalen Medien habe ich davon noch nichts gelesen, wäre aber schön, wenn SZ, Spiegel, ZEIT und co. das mal aufgreifen…
Ich nehme mir mal vor, das Paper in der Weihnachtszeit gezielt durchzulesen…
Das Thema ging irgendwie komplett an mir vorbei. Ich mag allgemein, wenn sich der Rasenfunk mit Sportpolitik beschäftigt. Ich habe einiges gelernt und ging schlauer aus diesem Gespräch, als ich reingegangen bin. Also von mir schlicht ein Daumen hoch für diese Sendung.
Wenn Feedback erwünscht ist, dann kann man nicht unausgesprochen lassen, dass die Interviewführung schon sehr konsensual war. Wenn Du zukünftig öfter aktive Beteiligte zu aktuellen sportpolitischen Themen interviewen möchtest, dann muss da auch mal etwas mehr Konfrontation rein, weißte wahrscheinlich selber.
Sehe ich hier aber überhaupt nicht negativ, weil ihr halt beide in allen wesentlichen Punkten, die Gegenstand dieses Interviews waren, auf derselben Seite steht. Und wenn das so ist, dann muss und sollte man sich keine Widersprüche herbei basteln, wo keine sind, finde ich. Das wäre dann für mich auch kein Mehr an Journalismus, sondern einfach nur billige Effekthascherei.