Kurzpass 225 – EM-Tag 24

Wir haben eine Bilanz der Schiedsrichterinnenleistungen bei dieser EM gezogen. Gast war Petra Tabarelli (@clioMZ). Wie hat euch die Sendung gefallen?

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So … OK… Beim Thema Schiedsrichtern wird man natürlich leicht emotional und das hast Du ganz gut angegangen, damit nicht sofort die Stimmung zu gereizt ist.

Eine Sache hat mich allerdings gefuchst: Im Kurzpass über das Halbfinale ENG ESP hast Du ein eigenes Kapitel über den (fehlenden) VAR Einschritt - und es sogar zum Teaser für diesen KP225 verwendet. Weshalb hast Du es heute nicht thematisiert?
Für mich kommt hier noch hinzu: Stephanie Frappart hatte genau im Spiel davor auch ESP gepfiffen, und dabei den einzigen von der UEFA offen zugegebenen Fehler begangen. Und im Spiel danach setzt man sie für genau dieses Spiel an: Viertelfinale, gegen die Host-Nation. Möglicherweise Küchenpsychologie, aber ist doch klar, dass Frappart bei der nächsten 50:50 Entscheidung sicher nicht nochmal für Spanien und gegen die Host-Nation entscheiden wird.

Ich würde Frappart damit wirklich nicht gerne als Schiedsrichterin im Finale sehen (auch wenn die gleiche Küchenpsychologie wie oben GER zum Vorteil gereichen sollte).

Und auch in der Summe finde ich die anfängliche Einschätzung Petra T ein wenig zu positiv gefärbt: „Insgesamt sehr gut“ oder so ähnlich.
Ich finde schon, dass auch innerhalb eines Spiels die Linie nicht immer stringent war (wie z.B. auch im KP220 thematisiert.

Eine Sache, die mir aufgefallen ist (und ich muss zugeben, dass ich nur die GER, und wenigen ENG, SWE, ESP und FRA Spiele gesehen habe), war, dass die Frauen fast in jeder Zweikampfsituation die Hände an der Gegenspielerin haben (L. Schüller vor dem 1:0 gegen Dänemark, aber auch K. Bühl vor dem 1:0 gegen AUT um nur zwei Beispiele zu nennen), und das mir gerade da eine klare Linie fehlt was erlaubt ist und was nicht. Das finde ich bei Männern klarer geregelt: mit Schulter oder angelegtem Arm drücken: OK, sobald mit der Hand geschoben wird oder ein Kleidungsstück gegriffen wird: geht nicht. Und ich habe zumindest hier keine ähnlich klare Linie bei den Frauen gesehen.

Auch fand ich auch in den Spielen schade, wie oft man gesehen hat, dass Abwehrspielerinnen die Arme hinter dem Körper verschränken um ja nicht ein Handspiel gegen sich gepfiffen zu bekommen. Ganz extrem beim 2:1 von Stanway gegen ESP. Da ist die Abwehrspielerin gefühlte 20 Meter rückwärts vor ihr hergelaufen, die ganze Zeit mit den Armen hinter dem Körper. Aber auch ansonsten sieht man das sehr oft. Ich finde das bei den Männern schon schlimm genug, aber bei Frauen noch umso mehr. Hier wäre ich sogar für eine Sonderregelung, nämlich dass grundsätzlich eine „Schutzhand vor dem (Ober-) Körper“ nicht als Hand gepfiffen werden darf.

Ich komme jetzt natürlich ein wenig spät mit meinen Fragen, und werde in Zukunft mal in der Sendungsvobereitung reinschauen.